Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Kor07: Unterschied zwischen den Versionen
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2. Capite nos. Neminem læsimus, neminem corrupimus, neminem circumvenimus. <br/> | 2. Capite nos. Neminem læsimus, neminem corrupimus, neminem circumvenimus. <br/> | ||
3. Non ad condemnationem vestram dico: prædiximus enim quod in cordibus nostris estis ad commoriendum, et ad convivendum. <br/> | 3. Non ad condemnationem vestram dico: prædiximus enim quod in cordibus nostris estis ad commoriendum, et ad convivendum. <br/> | ||
4. Multa mihi fiducia est apud vos, multa mihi gloriatio pro vobis, | 4. Multa mihi fiducia est apud vos, multa mihi gloriatio pro vobis, repletus sum consolatione, superabundo gaudio in omni tribulatione nostra. <br/> | ||
5. Nam et cum venissemus in Macedoniam, nullam requiem habuit caro nostra, sed | 5. Nam et cum venissemus in Macedoniam, nullam requiem habuit caro nostra, sed omnem tribulationem passi sumus: foris pugnæ, intus timores. <br/> | ||
6. Sed qui consolatur humiles, consolatus est nos Deus in adventu Titi. <br/> | 6. Sed qui consolatur humiles, consolatus est nos Deus in adventu Titi. <br/> | ||
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9. Nunc gaudeo: non quia contristati estis, sed quia contristati estis ad pœnitentiam. Contristati enim estis secundum Deum, ut in nullo detrimentum patiamini ex nobis. <br/> | 9. Nunc gaudeo: non quia contristati estis, sed quia contristati estis ad pœnitentiam. Contristati enim estis secundum Deum, ut in nullo detrimentum patiamini ex nobis. <br/> | ||
10. Quæ enim secundum Deum tristitia est, pœnitentiam in salutem stabilem operatur: sæculi autem tristitia mortem operatur. <br/> | 10. Quæ enim secundum Deum tristitia est, pœnitentiam in salutem stabilem operatur: sæculi autem tristitia mortem operatur. <br/> | ||
11. Ecce enim hoc ipsum, secundum Deum contristari vos, quantam in vobis | 11. Ecce enim hoc ipsum, secundum Deum contristari vos, quantam in vobis operatur sollicitudinem: sed defensionem, sed indignationem, sed timorem, sed desiderium, sed æmulationem, sed vindictam: in omnibus exhibuistis vos, incontaminatos esse negotio. <br/> | ||
12. Igitur, etsi scripsi vobis, non propter eum, qui fecit injuriam, nec propter eum, qui passus est: sed ad manifestandam sollicitudinem | 12. Igitur, etsi scripsi vobis, non propter eum, qui fecit injuriam, nec propter eum, qui passus est: sed ad manifestandam sollicitudinem nostram, quam habemus pro vobis. <br/> | ||
13. Coram Deo: ideo consolati sumus. In consolatione autem nostra, abundantius magis gavisi sumus super gaudio Titi, quia refectus est spiritus ejus ab omnibus vobis. <br/> | 13. Coram Deo: ideo consolati sumus. In consolatione autem nostra, abundantius magis gavisi sumus super gaudio Titi, quia refectus est spiritus ejus ab omnibus vobis. <br/> | ||
14. Et si quid apud illum de vobis gloriatus sum, non sum | 14. Et si quid apud illum de vobis gloriatus sum, non sum confusus: sed sicut omnia vobis in veritate locuti sumus, ita et gloriatio nostra, quæ fuit ad Titum, veritas facta est, <br/> | ||
15. Et viscera ejus abundantius in vobis sunt: reminiscentis omnium vestrum obedientiam: quomodo cum timore, et | 15. Et viscera ejus abundantius in vobis sunt: reminiscentis omnium vestrum obedientiam: quomodo cum timore, et tremore excepistis illum. <br/> | ||
16. Gaudeo quod in omnibus | 16. Gaudeo quod in omnibus confido in vobis. <br/> | ||
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1. Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebteste! so lasset uns von | 1. Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebteste! so lasset uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen, indem wir die Heiligung in der Furcht Gottes zur Vollendung bringen.<sup>1</sup> <br/> | ||
2. Fasset uns!<sup>2</sup> Wir haben niemanden Unrecht getan, niemanden zu Grunde gerichtet, niemanden übervorteilt. <br/> | 2. Fasset uns!<sup>2</sup> Wir haben niemanden Unrecht getan, niemanden zu Grunde gerichtet, niemanden übervorteilt. <br/> | ||
3. Nicht um euch zu verurteilen sage ich das;<sup>3</sup> denn wir haben schon zuvor gesagt, dass ihr in unseren Herzen seid, um zusammen zu sterben und zu leben.<sup>4</sup> <br/> | 3. Nicht um euch zu verurteilen sage ich das;<sup>3</sup> denn wir haben schon zuvor gesagt, dass ihr in unseren Herzen seid, um zusammen zu sterben und zu leben.<sup>4</sup> <br/> | ||
4. Groß ist meine Zuversicht euch gegenüber,<sup>5</sup> groß mein Rühmen über euch, ich bin mit Trost erfüllt, überreich an Freude bei | 4. Groß ist meine Zuversicht euch gegenüber,<sup>5</sup> groß mein Rühmen über euch, ich bin mit Trost erfüllt, überreich an Freude bei aller unserer Trübsal. <br/> | ||
5. Denn auch als wir nach | 5. Denn auch als wir nach Macedonien kamen, hatte unser Fleisch keine Ruhe, sondern wir erduldeten Trübsale aller Art; von außen Kämpfe, von innen Befürchtungen.<sup>6</sup> <br/> | ||
6. Der aber, welcher die Niedergebeugten tröstet, Gott, tröstete uns durch die Ankunft des Titus;<sup>7</sup> <br/> | 6. Der aber, welcher die Niedergebeugten tröstet, Gott, tröstete uns durch die Ankunft des Titus;<sup>7</sup> <br/> | ||
7. nicht allein aber durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, den er bei euch gefunden,<sup>8</sup> indem er uns von eurer Sehnsucht, euren Tränen und von eurem Eifer für mich berichtete,<sup>9</sup> so dass ich mich noch mehr freute.<sup>10</sup> <br/> | 7. nicht allein aber durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, den er bei euch gefunden,<sup>8</sup> indem er uns von eurer Sehnsucht, euren Tränen und von eurem Eifer für mich berichtete,<sup>9</sup> so dass ich mich noch mehr freute.<sup>10</sup> <br/> | ||
8. Denn wenn ich euch durch den Brief betrübt habe, so bereue ich es nicht; und wenn es mich auch reute, als ich sah, dass jener Brief euch (obwohl nur auf kurze Zeit) betrübte, <br/> | 8. Denn wenn ich euch auch durch den Brief betrübt habe, so bereue ich es nicht; und wenn es mich auch reute, als ich sah, dass jener Brief euch (obwohl nur auf kurze Zeit) betrübte, <br/> | ||
9. so freue ich mich jetzt,<sup>11</sup> nicht dass ihr betrübt wurdet, sondern dass ihr zur Buße betrübt worden seid; denn<sup>12</sup> ihr seid gottgefällig betrübt worden,<sup>13</sup> damit ihr durch uns in nichts Schaden leidet.<sup>14</sup> <br/> | 9. so freue ich mich jetzt,<sup>11</sup> nicht dass ihr betrübt wurdet, sondern dass ihr zur Buße betrübt worden seid; denn<sup>12</sup> ihr seid gottgefällig betrübt worden,<sup>13</sup> damit ihr durch uns in nichts Schaden leidet.<sup>14</sup> <br/> | ||
10. Denn die gottgefällige Betrübnis bewirkt standhafte Buße zum Heile; die | 10. Denn die gottgefällige Betrübnis bewirkt standhafte Buße zum Heile; die Betrübung der Welt aber bewirkt Tod.<sup>15</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Petr02|1Petr 2,19]]''] <br/> | ||
11. Denn sehet,<sup>16</sup> eben dies, dass ihr in gottgefällige Traurigkeit versetzt wurdet, welch große Sorgsamkeit hat es in euch gewirkt!<sup>17</sup> ja vielmehr Verantwortung, ja, Unwillen, ja Furcht, | 11. Denn sehet,<sup>16</sup> eben dies, dass ihr in gottgefällige Traurigkeit versetzt wurdet, welch große Sorgsamkeit hat es in euch gewirkt!<sup>17</sup> ja vielmehr Verantwortung, ja, Unwillen, ja Furcht, ja Sehnsucht, ja Eifer, ja Bestrafung! In allem habt ihr bewiesen, dass ihr rein seid in ihrer Angelegenheit. <br/> | ||
12. Also, wenn ich euch schrieb, war es nicht um dessentwillen, der Unrecht getan hat, noch auch um dessentwillen, der es erduldet hat,<sup>18</sup> sondern um unsere Sorge zu offenbaren,<sup>19</sup> welche wir für euch haben <br/> | 12. Also, wenn ich euch schrieb, war es nicht um dessentwillen, der Unrecht getan hat, noch auch um dessentwillen, der es erduldet hat,<sup>18</sup> sondern um unsere Sorge zu offenbaren,<sup>19</sup> welche wir für euch haben <br/> | ||
13. vor Gott; darum sind wir getröstet. In unserem Troste aber haben wir uns noch weit mehr gefreut über die Freude des Titus, dass sein Geist von euch allen erquickt worden ist.<sup>20</sup> <br/> | 13. vor Gott; darum sind wir getröstet. In unserem Troste aber haben wir uns noch weit mehr gefreut über die Freude des Titus, dass sein Geist von euch allen erquickt worden ist.<sup>20</sup> <br/> | ||
14. Und wenn ich ihm etwas von euch gerühmt habe, so bin ich nicht zu Schanden geworden; sondern | 14. Und wenn ich ihm etwas von euch gerühmt habe, so bin ich nicht zu Schanden geworden; sondern so wie wir euch alles der Wahrheit gemäß gesagt haben, so ist auch unser Rühmen vor Titus Wahrheit geworden;<sup>21</sup> <br/> | ||
15. und sein Herz ist euch in noch höherem Maße zugetan, da er sich des Gehorsams euer aller erinnert, wie ihr ihn mit Ehrfurcht und Zittern aufgenommen habt.<sup>22</sup> <br/> | 15. und sein Herz ist euch in noch höherem Maße zugetan, da er sich des Gehorsams euer aller erinnert, wie ihr ihn mit Ehrfurcht und Zittern aufgenommen habt.<sup>22</sup> <br/> | ||
16. Ich freue mich, dass ich mich in allem auf euch verlassen kann.<sup>23</sup> <br/> | 16. Ich freue mich, dass ich mich in allem auf euch verlassen kann.<sup>23</sup> <br/> | ||
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Kap. 7 ('''1''') Alle Sünden, sowohl jene, welche im Körper gleichsam ihren Sitz haben (Unmäßigkeit, Unlauterkeit usw.), wie die, welche ohne einer Ergötzung der Sinne vollbracht werden (wie Eitelkeit, Stolz u. a.) gehören gleichsam zum Heidentume (Thom.). Freilich sind die Gläubigen durch die Taufe von ihren früheren Befleckungen rein geworden, doch bleibt in ihnen der Zunder der Sünde und somit die Gefahr, sich von neuem zu beflecken. Deshalb befiehlt ihnen der Apostel, die in der Taufe erlangte Reinheit immer vollkommener zu machen, was nur geschehen kann, wenn sie in der kindlichen Furcht des Herrn leben. - ('''2''') Wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Kor06|2Kor 6,13]]''] mahnt der Apostel die Korinther zur Liebe: nehmet uns in euer Herz auf! Lasset uns keinen so engen Raum in demselben! (Theoph., Theod., Ök.) - ('''3''') Nicht ihr habt die Verleumdungen gegen uns aufgebracht oder sie gutgeheißen, indem ihr denselben glaubtet. - ('''4''') Welch Ausdruck der höchsten Liebe! - ('''5''') Mein Freimut, mit dem ich eure Fehler getadelt habe. (Chrys., Theod.) - ('''6''') Fleisch und Geist bedeuten beide den Menschen. Doch immerhin litt der Apostel innere Betrübnis, da er den Titus nicht in Troas fand; in | Kap. 7 ('''1''') Alle Sünden, sowohl jene, welche im Körper gleichsam ihren Sitz haben (Unmäßigkeit, Unlauterkeit usw.), wie die, welche ohne einer Ergötzung der Sinne vollbracht werden (wie Eitelkeit, Stolz u. a.) gehören gleichsam zum Heidentume (Thom.). Freilich sind die Gläubigen durch die Taufe von ihren früheren Befleckungen rein geworden, doch bleibt in ihnen der Zunder der Sünde und somit die Gefahr, sich von neuem zu beflecken. Deshalb befiehlt ihnen der Apostel, die in der Taufe erlangte Reinheit immer vollkommener zu machen, was nur geschehen kann, wenn sie in der kindlichen Furcht des Herrn leben. - ('''2''') Wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Kor06|2Kor 6,13]]''] mahnt der Apostel die Korinther zur Liebe: nehmet uns in euer Herz auf! Lasset uns keinen so engen Raum in demselben! (Theoph., Theod., Ök.) - ('''3''') Nicht ihr habt die Verleumdungen gegen uns aufgebracht oder sie gutgeheißen, indem ihr denselben glaubtet. - ('''4''') Welch Ausdruck der höchsten Liebe! - ('''5''') Mein Freimut, mit dem ich eure Fehler getadelt habe. (Chrys., Theod.) - ('''6''') Fleisch und Geist bedeuten beide den Menschen. Doch immerhin litt der Apostel innere Betrübnis, da er den Titus nicht in Troas fand; in Macedonien kamen zu derselben noch äußere Heimsuchungen hinzu. - ('''7''') Da Titus von euch freudige Nachrichten brachte. - ('''8''') Gott tröstete den Apostel durch die Tröstungen des Titus. Titus aber hatte gleichsam doppelten Trost in Korinth empfunden. Er hatte die Gläubigen gebessert gefunden, was für ihn keine kleine Freude war, und wiederum, als er, zu Paulus zurückgekehrt, seinem Meister die frohen Nachrichten überbrachte. - ('''9''') Titus berichtete von der Sehnsucht der Korinther den heil. Paulus bei sich zu sehen, ihrer Betrübnis über die Nichtbeachtung der Mahnungen ihres Vaters, ihrem Eifer, dessen Verteidigung zu führen. - ('''10''') Meine gegenwärtige Freude überwand meine vorhergehende Betrübnis und vertilgte sie gänzlich (Phot., Thom.). Die weitere Erklärung folgt im nächsten Verse. - ('''11''') Wenn der Sohn eine Operation bestehen muss, freut sich der Vater, nicht weil der Sohn leiden muss, sondern weil die Krankheit verjagt wird. - ('''12''') Warum ihre Betrübnis diese herrliche Frucht der Buße getragen hat, erklärt der Apostel durch die doppelte Art von Trauer und ihre verschiedenen Früchte. - ('''13''') Die Betrübnis aus Liebe zu Gott und zur Gerechtigkeit, die Gott befohlen, ist der Gegensatz zur Betrübnis der Welt. - ('''14''') Weit entfernt, Schaden zu leiden, habt ihr im Gegenteile großen Nutzen gehabt. Gott hat mich angetrieben, den strengen Brief zu schreiben, der euch betrübt hat, weil er euch auf diesem Wege zur Besserung führen wollte. Hätte ich euch nicht betrübt, so würdet ihr durch mich einen schweren Schaden erlitten haben. Ähnlich wie der, der dem Kaufmann das versagt, was er zum Handel braucht, im Schaden zufügt, so hätte ich euch Schaden angetan, wenn ich euch nicht zur Buße Gelegenheit gegeben hätte (Chrys.). - ('''15''') Jede Traurigkeit entspringt daraus, dass man das nicht hat, was man liebt. Welcher Art aber die Liebe ist, solcher Art ist auch die von ihr verursachte Traurigkeit. Liebt jemand Gott, so ist auch seine Traurigkeit Gott gemäß; liebt jemand die Welt, so ist seine Traurigkeit die der Welt (Thom.). Wie ihrem Ursprunge nach, so unterscheiden sich diese beiden Arten von Traurigkeit auch durch die Früchte. Die erste wirkt Buße, wahre und aufrichtige Sinnesänderung, die andere führt zum ewigen Tode. - ('''16''') Der Apostel hat wohl besonders jene Traurigkeit vor Augen, in welche die Korinther seine Zurechtweisung wegen der Nichtbestrafung des Blutschänders gestürzt hat. - ('''17''') Die Sorgsamkeit ist etwas allgemeines, der Gegensatz zu der früheren Nachlässigkeit. Die übrigen sechs Früchte werden je zwei und zwei zusammengestellt, um die Art zu kennzeichnen, wie die Korinther diese Sorgsamkeit gegen ihn, gegen sich, gegen den Blutschänder bewiesen haben. Durch die Betrübnis sind sie veranlasst worden, sich vor Titus zu verteidigen, dass sie keinen Anteil hatten an jenem Verbrechen, und ihren Unwillen auszusprechen, dass sie ihre Gemeinde durch solchen Makel beflecken ließen, und denselben noch nicht beseitigt haben. Wohl fürchteten sie, der Apostel möchte als strenger Richter kommen, dennoch sehnten sie sich nach der Ankunft des liebenden Vaters. Vom Apostel ermahnt, wurden sie vom heil. Feuer entflammt und rächten die der Kirche angetane Unbill, indem sie den Blutschänder aus derselben ausstießen. So zeigten sie, dass sie an jenem Verbrechen keinen Anteil hatten. - ('''18''') Der Blutschänder und sein Vater werden in zarter Liebe nur so bezeichnet. - ('''19''') Nicht so sehr wegen des Blutschänders, wie viel mehr um seine aufrichtige Sorge für das Heil der Korinther zu offenbaren. - ('''20''') Wie Paulus sich über die Freude des Titus gefreut hat, erklärt er so, dass er seine frühere (V. 14) und seine gegenwärtige Liebe zu der korinthischen Gemeinde darlegt. - ('''21''') Der Erfolg hat gezeigt, dass das Lob, welches ich euch vor Titus gespendet habe, der Wahrheit entsprach. - ('''22''') So groß war ihr Bestreben, ihm zu gehorchen. - ('''23''') Da Titus als Abgesandter des Paulus einen solchen Gehorsam gefunden hat, haben sich die Korinther gegen den Apostel selbst voller Gehorsam gezeigt. | ||
Aktuelle Version vom 13. März 2023, 09:23 Uhr
Epistola beati Pauli Apostoli ad Corinthios secunda.
Zweiter Brief des heiligen Apostels Paulus an die Korinther Kap. 7
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1. Has ergo habentes promissiones, carissimi, mundemus nos ab omni inquinamento carnis, et spiritus perficientes sanctificationem in timore Dei. 2. Capite nos. Neminem læsimus, neminem corrupimus, neminem circumvenimus. 7. Non solum autem in adventu ejus, sed etiam in consolatione, qua consolatus est in vobis, referens nobis vestrum desiderium, vestrum fletum, vestram æmulationem pro me, ita ut magis gauderem. 9. Nunc gaudeo: non quia contristati estis, sed quia contristati estis ad pœnitentiam. Contristati enim estis secundum Deum, ut in nullo detrimentum patiamini ex nobis. |
1. Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebteste! so lasset uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen, indem wir die Heiligung in der Furcht Gottes zur Vollendung bringen.1 |
Fußnote
Kap. 7 (1) Alle Sünden, sowohl jene, welche im Körper gleichsam ihren Sitz haben (Unmäßigkeit, Unlauterkeit usw.), wie die, welche ohne einer Ergötzung der Sinne vollbracht werden (wie Eitelkeit, Stolz u. a.) gehören gleichsam zum Heidentume (Thom.). Freilich sind die Gläubigen durch die Taufe von ihren früheren Befleckungen rein geworden, doch bleibt in ihnen der Zunder der Sünde und somit die Gefahr, sich von neuem zu beflecken. Deshalb befiehlt ihnen der Apostel, die in der Taufe erlangte Reinheit immer vollkommener zu machen, was nur geschehen kann, wenn sie in der kindlichen Furcht des Herrn leben. - (2) Wie [2Kor 6,13] mahnt der Apostel die Korinther zur Liebe: nehmet uns in euer Herz auf! Lasset uns keinen so engen Raum in demselben! (Theoph., Theod., Ök.) - (3) Nicht ihr habt die Verleumdungen gegen uns aufgebracht oder sie gutgeheißen, indem ihr denselben glaubtet. - (4) Welch Ausdruck der höchsten Liebe! - (5) Mein Freimut, mit dem ich eure Fehler getadelt habe. (Chrys., Theod.) - (6) Fleisch und Geist bedeuten beide den Menschen. Doch immerhin litt der Apostel innere Betrübnis, da er den Titus nicht in Troas fand; in Macedonien kamen zu derselben noch äußere Heimsuchungen hinzu. - (7) Da Titus von euch freudige Nachrichten brachte. - (8) Gott tröstete den Apostel durch die Tröstungen des Titus. Titus aber hatte gleichsam doppelten Trost in Korinth empfunden. Er hatte die Gläubigen gebessert gefunden, was für ihn keine kleine Freude war, und wiederum, als er, zu Paulus zurückgekehrt, seinem Meister die frohen Nachrichten überbrachte. - (9) Titus berichtete von der Sehnsucht der Korinther den heil. Paulus bei sich zu sehen, ihrer Betrübnis über die Nichtbeachtung der Mahnungen ihres Vaters, ihrem Eifer, dessen Verteidigung zu führen. - (10) Meine gegenwärtige Freude überwand meine vorhergehende Betrübnis und vertilgte sie gänzlich (Phot., Thom.). Die weitere Erklärung folgt im nächsten Verse. - (11) Wenn der Sohn eine Operation bestehen muss, freut sich der Vater, nicht weil der Sohn leiden muss, sondern weil die Krankheit verjagt wird. - (12) Warum ihre Betrübnis diese herrliche Frucht der Buße getragen hat, erklärt der Apostel durch die doppelte Art von Trauer und ihre verschiedenen Früchte. - (13) Die Betrübnis aus Liebe zu Gott und zur Gerechtigkeit, die Gott befohlen, ist der Gegensatz zur Betrübnis der Welt. - (14) Weit entfernt, Schaden zu leiden, habt ihr im Gegenteile großen Nutzen gehabt. Gott hat mich angetrieben, den strengen Brief zu schreiben, der euch betrübt hat, weil er euch auf diesem Wege zur Besserung führen wollte. Hätte ich euch nicht betrübt, so würdet ihr durch mich einen schweren Schaden erlitten haben. Ähnlich wie der, der dem Kaufmann das versagt, was er zum Handel braucht, im Schaden zufügt, so hätte ich euch Schaden angetan, wenn ich euch nicht zur Buße Gelegenheit gegeben hätte (Chrys.). - (15) Jede Traurigkeit entspringt daraus, dass man das nicht hat, was man liebt. Welcher Art aber die Liebe ist, solcher Art ist auch die von ihr verursachte Traurigkeit. Liebt jemand Gott, so ist auch seine Traurigkeit Gott gemäß; liebt jemand die Welt, so ist seine Traurigkeit die der Welt (Thom.). Wie ihrem Ursprunge nach, so unterscheiden sich diese beiden Arten von Traurigkeit auch durch die Früchte. Die erste wirkt Buße, wahre und aufrichtige Sinnesänderung, die andere führt zum ewigen Tode. - (16) Der Apostel hat wohl besonders jene Traurigkeit vor Augen, in welche die Korinther seine Zurechtweisung wegen der Nichtbestrafung des Blutschänders gestürzt hat. - (17) Die Sorgsamkeit ist etwas allgemeines, der Gegensatz zu der früheren Nachlässigkeit. Die übrigen sechs Früchte werden je zwei und zwei zusammengestellt, um die Art zu kennzeichnen, wie die Korinther diese Sorgsamkeit gegen ihn, gegen sich, gegen den Blutschänder bewiesen haben. Durch die Betrübnis sind sie veranlasst worden, sich vor Titus zu verteidigen, dass sie keinen Anteil hatten an jenem Verbrechen, und ihren Unwillen auszusprechen, dass sie ihre Gemeinde durch solchen Makel beflecken ließen, und denselben noch nicht beseitigt haben. Wohl fürchteten sie, der Apostel möchte als strenger Richter kommen, dennoch sehnten sie sich nach der Ankunft des liebenden Vaters. Vom Apostel ermahnt, wurden sie vom heil. Feuer entflammt und rächten die der Kirche angetane Unbill, indem sie den Blutschänder aus derselben ausstießen. So zeigten sie, dass sie an jenem Verbrechen keinen Anteil hatten. - (18) Der Blutschänder und sein Vater werden in zarter Liebe nur so bezeichnet. - (19) Nicht so sehr wegen des Blutschänders, wie viel mehr um seine aufrichtige Sorge für das Heil der Korinther zu offenbaren. - (20) Wie Paulus sich über die Freude des Titus gefreut hat, erklärt er so, dass er seine frühere (V. 14) und seine gegenwärtige Liebe zu der korinthischen Gemeinde darlegt. - (21) Der Erfolg hat gezeigt, dass das Lob, welches ich euch vor Titus gespendet habe, der Wahrheit entsprach. - (22) So groß war ihr Bestreben, ihm zu gehorchen. - (23) Da Titus als Abgesandter des Paulus einen solchen Gehorsam gefunden hat, haben sich die Korinther gegen den Apostel selbst voller Gehorsam gezeigt.
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