Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job20: Unterschied zwischen den Versionen

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6. Wenn auch sein Hochmut sich bis zum Himmel erhebt, und sein Haupt die Wolken berührt, <br/>
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7. so wird er zuletzt wie ein Misthaufen<sup>5</sup> verkommen, und die ihn zuvor gesehen, werden sagen: Wo ist er? <br/>
7. so wird er zuletzt wie ein Misthaufen<sup>5</sup> verkommen, und die ihn zuvor gesehen, werden sagen: Wo ist er? <br/>
8. Wie ein Traum versiegt, wird er nicht gefunden werden, wird entschwinden wie ein Nachtgesicht. <br/>
8. Wie ein Traum verfliegt, wird er nicht gefunden werden, wird entschwinden wie ein Nachtgesicht. <br/>
9. Das Auge, das ihn sah, wird ihn nicht mehr erblicken noch ihn weiter seine Stätte schauen.<sup>6</sup> <br/>
9. Das Auge, das ihn sah, wird ihn nicht mehr erblicken noch ihn weiter seine Stätte schauen.<sup>6</sup> <br/>
10. Seine Söhne werden von Armut aufgerieben und seine Hände werden ihm seinen Schmerz einbringen.<sup>7</sup> <br/>
10. Seine Söhne werden von Armut aufgerieben und seine Hände werden ihm seinen Schmerz einbringen.<sup>7</sup> <br/>
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18. Alles, was er getan, muss er büßen und gleichwohl wird er nicht vertilgt; soviel er ersonnen, soviel muss er leiden.<sup>16</sup> <br/>
18. Alles, was er getan, muss er büßen und gleichwohl wird er nicht vertilgt; soviel er ersonnen, soviel muss er leiden.<sup>16</sup> <br/>
19. Denn er zertrat und entblößte die Armen; riss Häuser an sich, die er nicht gebaut.<sup>17</sup> <br/>
19. Denn er zertrat und entblößte die Armen; riss Häuser an sich, die er nicht gebaut.<sup>17</sup> <br/>
20. Und sein Bauch ward nicht satt, und wenn er hat, wonach ihn gelüstete, vermag er es doch nicht zu behalten.<sup>18</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:JSir05|JSir 5,9]]''] <br/>
20. Und sein Bauch ward nicht satt, und wenn er hat, wonach ihn gelüstete, vermag er es doch nicht zu behalten.<sup>18</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Koh05|Koh 5,9]]''] <br/>
21. Von seiner Speise blieb nichts übrig<sup>19</sup> und darum hat nichts Dauer von seinen Gütern. <br/>
21. Von seiner Speise blieb nichts übrig<sup>19</sup> und darum hat nichts Dauer von seinen Gütern. <br/>
22. Bei seinem Überflusse wird ihm eng und heiß und jeder Schmerz bricht über ihn herein.<sup>20</sup> <br/>
22. Bei seinem Überflusse wird ihm eng und heiß und jeder Schmerz bricht über ihn herein.<sup>20</sup> <br/>
23. Möchte doch sein Bauch voll werden, dass er seinen grimmigen Zorn über ihn sende und seinen Krieg auf ihn regnen lasse.<sup>21</sup> <br/>
23. Möchte doch sein Bauch voll werden, dass Er seinen grimmigen Zorn über ihn sende und seinen Krieg auf ihn regnen lasse.<sup>21</sup> <br/>
24. Flieht er vor den eisernen Waffen, so wird er in den ehernen Bogen rennen.<sup>22</sup> <br/>
24. Flieht er vor den eisernen Waffen, so wird er in den ehernen Bogen rennen.<sup>22</sup> <br/>
25. Er ist herausgezogen und geht aus seiner Umhüllung hervor und blitzt in seiner Erbitterung, es schreiten heran und kommen über ihn die Schrecken.<sup>23</sup> <br/>
25. Er ist herausgezogen und geht aus seiner Umhüllung hervor und blitzt in seiner Erbitterung, es schreiten heran und kommen über ihn die Schrecken.<sup>23</sup> <br/>

Aktuelle Version vom 23. August 2023, 06:24 Uhr

Liber Job Caput XX.

Das Buch Job. Kap. 20


C. Neuer Kampf zwischen Sophar und Job. (20,1 – 21,34) a. Sophars Rede. (Kap. 20) Sophar erklärt, Jobs Mahnung zwinge ihn zu reden. (V. 3) Nicht ohne Beredsamkeit legt er von neuem, um Job zu schrecken, das Elend des Gottlosen dar, indem er mahnt, das Glück des Gottlosen werde sehr kurz sein (V. 10), sein Sturz aber sei gerecht (V. 23) und werde ein vollständiger sein.

1. Respondens autem Sophar Naamathites, dixit:
2. Idcirco cogitationes meæ variæ succedunt sibi, et mens in diversa rapitur.
3. Doctrinam, qua me arguis, audiam, et spiritus intelligentiæ meæ respondebit mihi.
4. Hoc scio a principio, ex quo positus est homo super terram.

5. Quod laus impiorum brevis sit, et gaudium hypocritæ ad instar puncti.

6. Si ascenderit usque ad cœlum superbia ejus, et caput ejus nubes tetigerit:

7. Quasi sterquilinium in fine perdetur: et qui eum viderant, dicent: Ubi est?

8. Velut somnium avolans non invenietur, transiet sicut visio nocturna.

9. Oculus, qui eum viderat, non videbit, neque ultra intuebitur eum locus suus.
10. Filii ejus atterentur egestate, et manus illius reddent ei dolorem suum.

11. Ossa ejus implebuntur vitiis adolescentiæ ejus, et cum eo in pulvere dormient.
12. Cum enim dulce fuerit in ore ejus malum, abscondet illud sub lingua sua.
13. Parcet illi, et non derelinquet illud, et celabit in gutture suo.
14. Panis ejus in utero illius vertetur in fel aspidum intrinsecus.
15. Divitias, quas devoravit, evomet, et de ventre illius extrahet eas Deus.

16. Caput aspidum suget, et occidet eum lingua viperæ.
17. (Non videat rivulos fluminis, torrentes mellis, et butyri.)
18. Luet quæ fecit omnia, nec tamen consumetur: juxta multitudinem adinventionum suarum, sic et sustinebit.
19. Quoniam confringens nudavit pauperes: domum rapuit, et non ædificavit eam.
20. Nec est satiatus venter ejus: et cum habuerit quæ concupierat, possidere non poterit.
21. Non remansit de cibo ejus, et propterea nihil permanebit de bonis ejus.

22. Cum satiatus fuerit, arctabitur, æstuabit, et omnis dolor irruet super eum.
23. Utinam impleatur venter ejus, ut emittat in eum iram furoris sui, et pluat super illum bellum suum.

24. Fugiet arma ferrea, et irruet in arcum æreum.
25. Eductus, et egrediens de vagina sua, et fulgurans in amaritudine sua: vadent, et venient super eum horribiles.
26. Omnes tenebræ absconditæ sunt in occultis ejus: devorabit eum ignis, qui non succenditur, affligetur relictus in tabernaculo suo.
27. Revelabunt cœli iniquitatem ejus, et terra consurget adversus eum.

28. Apertum erit germen domus illius, detrahetur in die furoris Dei.

29. Hæc est pars hominis impii a Deo, et hereditas verborum ejus a Domino.


1. Sophar, der Naamathiter, antwortete und sprach:1
2. Darum2 folgen einander in mir wechselnd die Gedanken und hierhin und dorthin wird mein Geist getragen.
3. Ich will die Lehre hören, mit der du mich zurechtweisest,3 und der Geist meiner Einsicht wird mir Antwort eingeben.
4. Das weiß ich von Anfang her,4 seitdem der Mensch auf die Erde gesetzt ward,
5. dass der Ruhm der Gottlosen kurz ist und die Freude des Heuchlers wie ein Augenblick.
6. Wenn auch sein Hochmut sich bis zum Himmel erhebt, und sein Haupt die Wolken berührt,
7. so wird er zuletzt wie ein Misthaufen5 verkommen, und die ihn zuvor gesehen, werden sagen: Wo ist er?
8. Wie ein Traum verfliegt, wird er nicht gefunden werden, wird entschwinden wie ein Nachtgesicht.
9. Das Auge, das ihn sah, wird ihn nicht mehr erblicken noch ihn weiter seine Stätte schauen.6
10. Seine Söhne werden von Armut aufgerieben und seine Hände werden ihm seinen Schmerz einbringen.7
11. Sein Gebein wird von den Lastern seiner Jugend8 erfüllt sein und sie werden mit ihm im Staube schlafen.
12. Denn9 weil das Böse seinem Munde süß ist, verbirgt er es unter seiner Zunge.
13. Er spart es und lässt es nicht fahren und verbirgt es in seiner Kehle.
14. Seine Speise10 wandelt sich in seinem Innern in Natterngalle.11
15. Die Reichtümer, welche er verschlungen, muss er ausspeien und aus seinem Leibe treibt Gott sie heraus.12
16. Er saugt an Natternköpfen13 und der Otter Zunge tötet ihn.14
17. (Nicht schaue er Wasserbäche, Ströme von Honig und Butter.)15
18. Alles, was er getan, muss er büßen und gleichwohl wird er nicht vertilgt; soviel er ersonnen, soviel muss er leiden.16
19. Denn er zertrat und entblößte die Armen; riss Häuser an sich, die er nicht gebaut.17
20. Und sein Bauch ward nicht satt, und wenn er hat, wonach ihn gelüstete, vermag er es doch nicht zu behalten.18 [Koh 5,9]
21. Von seiner Speise blieb nichts übrig19 und darum hat nichts Dauer von seinen Gütern.
22. Bei seinem Überflusse wird ihm eng und heiß und jeder Schmerz bricht über ihn herein.20
23. Möchte doch sein Bauch voll werden, dass Er seinen grimmigen Zorn über ihn sende und seinen Krieg auf ihn regnen lasse.21
24. Flieht er vor den eisernen Waffen, so wird er in den ehernen Bogen rennen.22
25. Er ist herausgezogen und geht aus seiner Umhüllung hervor und blitzt in seiner Erbitterung, es schreiten heran und kommen über ihn die Schrecken.23
26. Alle Finsternis ist verborgen in seinen Heimlichkeiten;24 ein Feuer verzehrt ihn, das nicht angezündet wird;25 wer übrigbleibt in seinem Zelte, dem wird es übel ergehen.
27. Die Himmel werden seine Missetat aufdecken und die Erde wird sich wider ihn erheben.26
28. Der Sprosse seines Hauses wird ungeschützt sein, wird niedergebeugt werden am Tage des Zornes Gottes.27
29. Das ist der Anteil eines gottlosen Menschen von Seiten Gottes und das von dem Herrn für seine Taten zugewiesene Erbe.28


Fußnote

Kap. 20 (1) Alle diese Beschwörungen Jobs sind wirkungslos, ja, Jobs Geduld wird durch noch härtere Anklagen weiter geprüft. Sophar wiederholt heftiger als zuvor seine Angriffe und sucht den inneren Zusammenhang der Strafe mit der Sünde nachzuweisen. - (2) Da du solches drohst. - (3) Ich muss deine mich so beschimpfende Zurechtweisung hören, die Drohung mit den göttlichen Gerichten. Er stellt Jobs Drohung sarkastisch entgegen, was von Anfang her und durch alle Zeiten unerschütterlich fest bleiben muss: dass die Gottlosen zugrunde gehen. Deshalb lässt er Jobs feierliche Worte [Job 19,25ff] beiseite, die er wohl nicht verstanden, ebenso dessen übrige Gründe, dass die Bösen oft glücklich sind, die Guten unter öffentlichem Unglücke mit leiden, nicht einzig die strafende Gerechtigkeit die Welt regiert. Endlich war die Streitfrage die: Leidet Job schuldig oder unschuldig? Auf diese also kommt er zurück. - (4) Anspielung auf [Job 19,25]. Hebr.: Weißt du denn etwa nicht (was jedermann weiß), nämlich das, was V. 5 folgt. - (5) Hebr.: Wie sein eigener Schmutz. - (6) Kaum kann das Auge ihn flüchtig streifen. - (7) Hebr.: Seine Kinder müssen die Armen begütigen, seine Hände das geraubte Gut herausgeben. – Sein Unglück bleibt nicht bei seiner Person stehen, es trifft auch seine Nachkommen; durch diese muss er das den Armen abgepresste Gut an seine früheren Besitzer zurückgeben. Vulgata: „Hände“ – seine Taten. - (8) Dies Wort ist im Lateinischen überschüssig, da es eine nochmalige andersartige Übersetzung ist. – Sinn: Zwischen Sünde und Untergang ist von Ewigkeit her ein notwendiger Zusammenhang. Die Verbrechen wachsen gleichsam mit dem Menschen und weichen auch im Grabe nicht von ihm. Während also der Frevler äußerlich noch gesund und glücklich erscheint und somit als rechtschaffen dasteht, ist sein Inneres schon von Sünden unheilbar angegriffen, so dass sich das Gift bald nach außen zeigen muss in den unausbleiblichen Strafen für seine Sünden. - (9) Weitere Ausführung des vorigen Verses des V. 14. Der Mann, der süßes Gift trinkt, behält es lange im Munde. (V. 13) Der Nachsatz ist in V. 14. - (10) Jene Bosheit – übel erworbene Reichtümer. - (11) Dies ist das schlimmste Gift. - (12) Was er ungerecht gesammelt, wird dem Bösen gewaltsam abgerungen, wie er es an sich gebracht. - (13) Dieser Vers kehrt zum Bilde des 14. Verses zurück und steigert denselben noch. Hebr.: das Gift der Schlange, was die Vulgata richtig wiedergibt, insofern das Gift im Kopfe seinen Sitz hat. - (14) So geht der Böse an doppeltem Gifte zugrunde, dem inneren und dem äußeren. - (15) Selbst das höchste Erdenglück soll ihm keine Ursache zur Freude sein. Wasserbäche gehören im heißen Orient zu den angenehmsten Dingen und sind darum auch Bild großen Glückes überhaupt. Den höchsten Grad der Fruchtbarkeit aber bezeichnen Ströme von Honig und Butter (fette Milch). Vergl. [4Mos 13,28]. Schauen ist hier ein freudiges Schauen. Sophar stachelt sich selbst zum Eifern gegen das Böse an. - (16) Hebr.: Herausgeben muss er den Gewinn und darf ihn nicht verschlingen, wie sein Erwerb ist auch sein Lohn, und keine Freude ihm. - (17) Schutz- und Wehrlose misshandelte er und statt sich ein Haus zu bauen, raubte er eines. - (18) Anspielung auf Jobs ehemaligen reichen Besitz. - (19) Hebräisch: Nichts entgeht seiner Gier. V. 20, 21 enthalten in ihrer ersten Hälfte die Verfehlung, in ihrer zweiten die Strafe. - (20) Wenn sein Glück den höchsten Gipfel erreicht hat, muss es ihm eng werden. Die Enge ist Bild des Unglücks: Die zweite Hälfte des Verses enthält nach dem Hebräischen, wer den Schmerz zufügte: alle, die er bedrängte, fallen ihn an, Rache zu nehmen. - (21) Nicht nur die durch ihn bedrängten Menschen, Gott selbst erhebt sich wider ihn. Um den Frevler zu sättigen, wenn sein Wohlstand ihn plötzlich verlässt und er dann Mangel und Not leidet, füllt ihn Gott mit seinem Zorne, seinen Strafen. Krieg bedeutet, dass es sich nicht um Besserung, sondern um Vernichtung handelt, das Bild des Regens stellt die Strafe als überreiche hin. Anspielung auf Job. [Job 9,18, Job 10,15.17, Job 16,10, Job 14,15] Vergl. [Job 6,4, Job 7,14, Job 19,10]. - (22) Entgeht der Gottlose einer Gefahr, so fällt er in die andere. Vergl. [Jes 24,18]. - (23) Gottes Rache kommt mit solcher Gewalt, dass ein Widerstand unmöglich ist, und mit solcher Klarheit der Gerechtigkeit, dass keine Entschuldigung möglich, und deshalb wird der Sünder mit Bitterkeit erfüllt. – Hebr.: Er (Gott) nimmt ihn, hinter dem Rücken kommt er hervor, und wie ein Blitz fährt der Stahl aus seiner Galle, Todesschrecken überkommen ihn. - (24) Er ist vor keiner Art von Verderben sicher seiner verborgenen Verbrechen wegen. Bildliche Bezeichnung des letzteren ist die Finsternis. - (25) Das von Gott selbst auf ihn geworfen wird. - (26) Weil Job [Job 16,18ff] Himmel und Erde zu Zeugen seiner Unschuld aufgerufen hat, sagt Sophar, dieselben bezeugen vielmehr die Schuld des Frevlers, indem sie zum Untergange desselben zusammenwirken. - (27) Diese Rache geht auf alles über, was mit ihm durch Verwandtschaft am Fluche teil hat. Niedergebeugt: zerrinnendes Wasser: so wird alles, was er besitzt, zerstreut. - (28) Wie zuvor Baldad, so fasst nun auch Sophar den Inhalt des Gesagten in einen nachdrücklich bekräftigenden Satz zusammen.

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