Johannes: Unterschied zwischen den Versionen

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=1. Johannesbrief=
=Das Heilige Evangelium nach Johannes=
 
'''W'''enngleich der erste der folgenden drei Briefe seine Aufschrift trägt, in den beiden anderen aber der Urheber sich selbst nur als Ältester bezeichnet, unterliegt es dennoch seinem Zweifel, dass der heil. Johannes, Apostel und Evangelist, der Verfasser dieser drei Briefe ist. Außer der gänzlich ungesuchten Übereinstimmung zwischen den Briefen mit dem Evangelium, und dem viermaligen deutlichen Hinweise in jenen auf das letztere [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh01|1Joh 1,3.4]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,12-14.21.26]]''] deuten die ältesten Zeugen auf den Lieblingsjünger des Herrn hin. Nicht allein kannten Papias und Polykarp, die Jünger des Apostels, schon diese Briefe, sondern der Schüler des Polykarp, Irenäus, führte sie sogar unter dem Namen der heil. Johannes an, wie zu gleicher Zeit die Römische, Afrikanische, Alexandrinische und Syrische Kirche sie ihm zusprach. Wenngleich der heil. Hieronymus die Ansicht einiger weniger anführt, nach denen als Verfasser der Presbyter Johannes zu gelten habe, finden sich keine Zeugnisse, welche diese Ansicht zu unterstützen vermögen. Wie im Evangelium, so nennt sich der heil. Johannes auch in den Briefen nicht selbst mit eigenem Namen, weshalb es nicht zu verwundern ist, wenn er sich in dem zweiten und dritten Briefe nur mit seinem Amtsnamen als oberster Leiter und Aufseher aller Kirchen Asiens einführt. <br/>
An wen der erste Brief gerichtet ist, erhellt weder aus demselben selbst, noch aus den Zeugnissen der heil. Väter. Die Leser standen dem Apostel sehr nahe, waren also wohl die ihm anvertraute Herde. Die Streitigkeiten zwischen Judenchristen und Heidenchristen waren überwunden, doch beunruhigten statt ihrer die Irrtümer der Ebioniten, der Doketen und die Anfänge der falschen Gnosis die Kirche. Der Verfasser geht nicht auf diese Irrtümer ein, sondern beruft sich auf die Wahrheit, welche die Leser bereits besitzen. Daher hebt der erste Brief des heil. Johannes kein einzelnes Moment aus dem Leben oder aus dem Erlösungswerke des Heilandes hervor und nimmt nur im Allgemeinen Bezug auf die Kenntnis des Lebens und der Wirksamkeit des Herrn. Es war wohl der Zweck des Briefes, dem Evangelium als Begleitschreiben oder als Vorrede zu dienen. Ist das Evangelium verfasst, damit die Leser glauben, dass Jesus der Messias und Sohn Gottes ist, und damit die welche an ihn glauben, in seinem Namen das ewige Leben haben [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh20|Joh 20,31]]''], so hat der Brief zum Ziele, den Lesern in´s Bewusstsein zu rufen, dass sie das ewige Leben haben, da sie an den Namen des Sohnes Gottes glauben. (Kap. 5, V. 13) Daher wird im Evangelium, wie im Briefe, immer von neuem die Würde des menschgewordenen Gottessohnes gegen die Irrlehrer hervorgehoben [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,18ff]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,1-3]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh05|1Joh 5,10]]''], und das Gebot der Bruderliebe, welches nach dem Evangelium der Heiland so oft seinen Jüngern eingeschärft, so wiederholt, dass der Brief zum Teil gleichsam einen praktischen Kommentar dieses Gebetes bildet. <br/>
Nirgends findet sich ein Zitat aus dem Alten Testament, obwohl [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,12]]''] eine Tatsache aus demselben als bekannt vorausgesetzt und verwertet wird. Das Schreiben ist an dieselben Leser wie das vierte Evangelium, also an die Heidenchristen Kleinasiens, gerichtet und unmittelbar nach demselben, um die Wende des 1. Jahrhunderts, in Ephesus verfasst worden. <br/>
Der zweite Brief ist nach Klemens von Alexandria, Hieronymus, Ökumenius u. a. an eine kleinasiatische Gemeinde gerichtet, während andere Erklärer eine christliche Witwe als Empfängerin desselben ansehen. In dem zweiten Briefe werden die nämlichen Lehren wiederholt, welche der Apostel bereits im ersten behandelt hatte. Er enthält eine Empfehlung der christlichen Liebe, Warnung vor Irrlehrern und das Versprechen weiterer Belehrung. <br/>
Der dritte Brief ist ein persönliches Schreiben an einen gewissen Cajus, in dem der heil. Johannes seine Freude über dessen christlichen Wandel, namentlich über seine Gastfreundschaft gegen die Verkünder des Evangeliums, ausspricht, während er die Anmaßung eines gewissen Diotrephes tadelt und Demetrius empfiehlt. Verfasst ist der Brief vom Apostel in Ephesus in seinem spätesten Lebensalter. <br/>
 
 
 


'''J'''ohannes, der Sohn des Zebedäua, eines Fischers in Galiläa, und der Salome [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt04|Mt 4,21]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt10|Mt 10,3]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt20|Mt 20,20]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,40]]''], der Bruder des Jakobus, der in Bezug auf ihn der Ältere genannt wird [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt10|Mt 10,3]]'', war wie sein Vater und sein Bruder von Stand Fischer [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt04|Mt 4,21]]'']; ohne deswegen arm zu sein ['[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk01|Mk 1,20]]''], gehörte doch seine Mutter zu den Frauen, welche den Herrn und seine Apostel mit ihrem Vermögen unterstützten. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt27|Mt 27,55.56]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,40-41]]''] Er war ungelehrt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg04|Apg 4,13]]''], aber nicht ungebildet. Von Charakter war er mild und innig, dabei aber feurig und entschieden. Johannes lernte den Heiland durch den Täufer kennen, dem er sich als Jünger angeschlossen hatte. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh01|Joh 1,35ff]]''] Die erste Unterredung mit Jesus machte auf den heil. Johannes einen solchen Eindruck, dass er sich nicht sobald von dem neuen Lehrer trennen konnte und ihn nach Galiläa [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh01|Joh 1,44]]''] und weiter [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh02|Joh 2,2.12.23]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh04|Joh 4,8]]''] begleitete. Nach dem reichen Fischfange folgte er dem Rufe des Herrn zu einem vollkommenen Leben, verließ alles, was er hatte, und wurde ein Jünger Jesu [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt04|Mt 4,21]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk01|Mk 1,19]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk05|Lk 5,1ff]]''] Später wurde er vom Heilande zum Apostel gewählt. Vor allen anderen Aposteln ward er durch die innige Zuneigung des Heilandes ausgezeichnet, so dass er beim letzten Abendmahle rechts neben ihm seinen Platz hatte. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh13|Joh 13,23]]''] Bis unter das Kreuz den Heiland nicht verlassend, erhielt er zum Lohn als letztes Vermächtnis des Herrn dessen heilige Mutter. Nach dem Tode Jesu blieb er der Beschützer, bis sie in den Himmel aufgenommen ward. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,27]]''] Sein erster Aufenthalt als Apostel war nach der Sendung des heil. Geistes Jerusalem, wo er noch im fünfzehnten Jahre nach der Bekehrung des heil. Paulus weilte. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg15|Apg 15,6]]''] Später lebte er in Kleinasien, wo er von Ephesus aus die Aufsicht über die Kirchen führte. Bei der Christenverfolgung unter Domitian wurde er nach Rom gebracht und erduldete daselbst vor dem lateinischen Tore ein Martyrium in einem Kessel mit siedenem Öle (Tert.). Da er unversehrt blieb, wurde er nach Patmos verbannt. Unter Nerva durfte Johannes nach Ephesus zurückkehren und starb dort unter Trajan, gegen hundert Jahre alt, als der einzige Apostel eines unblutigen Todes. „Johannes der Apostel schrieb als der letzte sein Evangelium auf die Bitte der asiatischen Bischöfe“, erzählt der heil. Hieronymus. „Damals hatten Cerinthus und andere Häretiker, besonders die Ebioniten, die falsche Lehre aufgebracht, Christus sei nicht vor Maria gewesen. So war der Apostel genötigt, auch die göttliche Herkunft Christi nachzuweisen. Eine andere Ursache dazu war der Überlieferung nach, dass er nach Durchlesung der drei ersten Evangelien, deren Inhalt er in allem als wahr bezeugte, feststellte, dass sich dieselben auf das letzte Lebensjahr des Herrn, in dem er auch litt, das Jahr nach der Gefangensetzung des heil. Johannes des Täufers beschränken.“ Im übrigen gibt der Evangelist [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh20|Joh 20,31]]''] das Ziel seines Evangeliums selbst an. <br/>
Das Evangelium wurde von dem heil. Johannes wohl erst nach seiner Rückkehr von Patmos, also wohl unter Nerva, wie der heil. Augustinus annimmt, d. h. zwischen 96 und 98 nach Christus in Ephesus geschrieben. <br/>
Die Erhabenheit und Großartigkeit des Zeugnisses, welches dies Evangelium für die Gottheit Jesu Christi gibt, charakterisiert der heil. Augustin treffend: „Unter den vier Evangelien oder vielmehr in den vier Büchern eines Evangeliums hat der heil. Apostel Johannes, welcher gemäß seiner geistigen Erkenntnis dem Adler verglichen wird, höher und weit erhabener als die anderen drei seine Verkündigung erhoben und in dieser Erhebung auch unsere Herzen erheben wollen. Denn die drei übrigen Evangelisten sind gleichsam mit dem Gottmenschen auf der Erde gewandelt, und haben von seiner Gottheit weniger gesagt; dieser aber, gleichsam als verschmähte er es auf der Erde zu wandeln, hat sich erhoben, nicht nur über die Erde und über alle Himmel, sondern auch über das ganze Heer der Engel und alle Ordnungen der unsichtbaren, Gewalten und ist zu dem gekommen, durch den alles gemacht ist, indem er spricht: Im Anfange war das Wort, und Gott war das Wort.“
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* Die Bibel:  
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=Heilige mit Namen Johannes=
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Version vom 30. Juli 2014, 12:12 Uhr

Das Heilige Evangelium nach Johannes

Johannes, der Sohn des Zebedäua, eines Fischers in Galiläa, und der Salome [Mt 4,21, Mt 10,3, Mt 20,20, Mk 15,40], der Bruder des Jakobus, der in Bezug auf ihn der Ältere genannt wird [Mt 10,3, war wie sein Vater und sein Bruder von Stand Fischer [Mt 4,21]; ohne deswegen arm zu sein ['Mk 1,20], gehörte doch seine Mutter zu den Frauen, welche den Herrn und seine Apostel mit ihrem Vermögen unterstützten. [Mt 27,55.56, Mk 15,40-41] Er war ungelehrt [Apg 4,13], aber nicht ungebildet. Von Charakter war er mild und innig, dabei aber feurig und entschieden. Johannes lernte den Heiland durch den Täufer kennen, dem er sich als Jünger angeschlossen hatte. [Joh 1,35ff] Die erste Unterredung mit Jesus machte auf den heil. Johannes einen solchen Eindruck, dass er sich nicht sobald von dem neuen Lehrer trennen konnte und ihn nach Galiläa [Joh 1,44] und weiter [Joh 2,2.12.23, Joh 4,8] begleitete. Nach dem reichen Fischfange folgte er dem Rufe des Herrn zu einem vollkommenen Leben, verließ alles, was er hatte, und wurde ein Jünger Jesu [Mt 4,21, Mk 1,19, Lk 5,1ff] Später wurde er vom Heilande zum Apostel gewählt. Vor allen anderen Aposteln ward er durch die innige Zuneigung des Heilandes ausgezeichnet, so dass er beim letzten Abendmahle rechts neben ihm seinen Platz hatte. [Joh 13,23] Bis unter das Kreuz den Heiland nicht verlassend, erhielt er zum Lohn als letztes Vermächtnis des Herrn dessen heilige Mutter. Nach dem Tode Jesu blieb er der Beschützer, bis sie in den Himmel aufgenommen ward. [Joh 19,27] Sein erster Aufenthalt als Apostel war nach der Sendung des heil. Geistes Jerusalem, wo er noch im fünfzehnten Jahre nach der Bekehrung des heil. Paulus weilte. [Apg 15,6] Später lebte er in Kleinasien, wo er von Ephesus aus die Aufsicht über die Kirchen führte. Bei der Christenverfolgung unter Domitian wurde er nach Rom gebracht und erduldete daselbst vor dem lateinischen Tore ein Martyrium in einem Kessel mit siedenem Öle (Tert.). Da er unversehrt blieb, wurde er nach Patmos verbannt. Unter Nerva durfte Johannes nach Ephesus zurückkehren und starb dort unter Trajan, gegen hundert Jahre alt, als der einzige Apostel eines unblutigen Todes. „Johannes der Apostel schrieb als der letzte sein Evangelium auf die Bitte der asiatischen Bischöfe“, erzählt der heil. Hieronymus. „Damals hatten Cerinthus und andere Häretiker, besonders die Ebioniten, die falsche Lehre aufgebracht, Christus sei nicht vor Maria gewesen. So war der Apostel genötigt, auch die göttliche Herkunft Christi nachzuweisen. Eine andere Ursache dazu war der Überlieferung nach, dass er nach Durchlesung der drei ersten Evangelien, deren Inhalt er in allem als wahr bezeugte, feststellte, dass sich dieselben auf das letzte Lebensjahr des Herrn, in dem er auch litt, das Jahr nach der Gefangensetzung des heil. Johannes des Täufers beschränken.“ Im übrigen gibt der Evangelist [Joh 20,31] das Ziel seines Evangeliums selbst an.
Das Evangelium wurde von dem heil. Johannes wohl erst nach seiner Rückkehr von Patmos, also wohl unter Nerva, wie der heil. Augustinus annimmt, d. h. zwischen 96 und 98 nach Christus in Ephesus geschrieben.
Die Erhabenheit und Großartigkeit des Zeugnisses, welches dies Evangelium für die Gottheit Jesu Christi gibt, charakterisiert der heil. Augustin treffend: „Unter den vier Evangelien oder vielmehr in den vier Büchern eines Evangeliums hat der heil. Apostel Johannes, welcher gemäß seiner geistigen Erkenntnis dem Adler verglichen wird, höher und weit erhabener als die anderen drei seine Verkündigung erhoben und in dieser Erhebung auch unsere Herzen erheben wollen. Denn die drei übrigen Evangelisten sind gleichsam mit dem Gottmenschen auf der Erde gewandelt, und haben von seiner Gottheit weniger gesagt; dieser aber, gleichsam als verschmähte er es auf der Erde zu wandeln, hat sich erhoben, nicht nur über die Erde und über alle Himmel, sondern auch über das ganze Heer der Engel und alle Ordnungen der unsichtbaren, Gewalten und ist zu dem gekommen, durch den alles gemacht ist, indem er spricht: Im Anfange war das Wort, und Gott war das Wort.“


Heilige mit Namen Johannes

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