Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job12
Liber Job Caput XII.
Das Buch Job. Kap. 12
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1. Respondens autem Job, dixit: 5. Lampas contempta apud cogitationes divitum, parata ad tempus statutum. 6. Abundant tabernacula prædonum, et audacter provocant Deum, cum ipse dederit omnia in manus eorum. 9. Quis ignorant quod omnia hæc manus Domini fecerit? 11. Nonne auris verba dijudicat, et fauces comedentis saporem? 12. In antiquis est sapientia, et in multo tempore pudentia. 21. Effundit despectionem super principes, eos, qui oppressi fuerant, relevans. 23. Qui multiplicat gentes et perdit eas, et subversas in integrum restituit. 24. Qui innuntat cor principum populi terræ, et decipit eos ut frustra incedant per invium:
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1. Job antwortete und sprach:1 14. Wenn er zerstört,12 so baut niemand auf; wenn er jemanden einkerkert, ist niemand, der auftut.13 [Jes 22,22, Job 3,7]
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Fußnote
Kap. 12 (1) Was Job bereits [Job 9,22-24] erwähnt, legt er jetzt ausführlicher dar und zeigt durch die Erfahrung, dass die Behauptungen seiner Freunde auf einem falschen Fundamente ruhen. Zugleich wächst seine Erbitterung gegen seine lästigen Tröster. [Job 12,2, Job 13,3-12] Zwar wiederholt er wie zuvor die Behauptung seiner Unschuld, ja hofft diese vor Gottes Richterstuhl erweisen zu können, indes glaubt er sich nicht frei von jedem Fehler. Er vermutet, dass ihm wegen der in der Jugend begangenen Sünden diese Strafen auferlegt werden [Job 13,26], und beweint den Makel, welcher aus der Erbsünde auf alle Menschen übergegangen ist. [Job 14,4] Erkennt er ferner auch ein Leben nach dem Tode (wie [Job 3,17-19] so [Job 14,21.22]), so sucht er dennoch keinen Trost in der Hoffnung eines anderer Lebens und des Lohnes in demselben. Er bleibt bei dem Satze stehen: Man könnte die Mühsale des Lebens ertragen, wenn der Mensch nur wieder in das Leben zurückkehrte, um für alle Übel Gutes und neue Gunstbezeigungen Gottes zu erlangen. Da dies aber nicht möglich ist, ist ihm dies Veranlassung, Gott von neuem um Erbarmen und Befreiung zu bitten. Indes, was er im Herzen erwägt [Job 14,13-15], ist gleichsam das Vorspiel zu der höchsten Hoffnung, die er weiter unten [Job 19,26] aussprechen wird. Damit er zum Bewusstsein derselben gelange, dazu müssen die Vorwürfe und Anklagen der Freunde helfen. An Job selbst zeigt sich, dass die göttliche Belohnung erst im anderen leben zu erwarten ist. Der Streit der Freunde bewirkt, dass Job selbst bekennen muss, dass erst im anderen leben eine wahre und volle Lösung aller Schwierigkeiten sich findet. - (2) Mit Einsicht begabt. Hebr.: Ihr seid die Menschheit. So macht er ihren Stolz [Job 11,3] lächerlich, der Jobs Versicherungen jeder Beachtung für unwert hielt. - (3) Wem sind denn solche Dinge nicht bekannt, wie ihr sie vorgebracht? - (4) Gerade durch ihr Verhalten beweisen die Freunde, dass der Schuldlose bedrängt und verfolgt wird. - (5) Hebr.: dem Unglücke ziemt Verachtung nach des Sicheren Meinung, bereitet ist sie jedem, dessen Füße wanken. - (6) Gegensatz. Oft erfreuen sich die gewalttätigen großer Ruhe; (hebr.) jene, die göttliche und menschliche Gesetze verachten, und Gott selbst ist es, der ihnen dies Glück schenkt. [Job 9,22-24] - (7) Wisst ihr dies nicht, so werden die Tiere es euch lehren. Gott sendet Glück und Unglück Frommen und Gottlosen ohne Rücksicht auf Verdienst. - (8) Das in V. 6 Gesagte. - (9) Da Gott alles gibt und jedes Leben erhält, hat er auch die höchste Herrschaft, braucht also nicht notwendig sich an eine einzige Richtschnur zu halten. Die Freunde mögen also alles betrachten, was auf Erden geschieht, denn auch was die alten Weisen von Gottes Gerechtigkeit gesagt, ist nicht ohne Prüfung anzunehmen, da sie nicht alles erforscht haben. Auf Gott selbst also muss man zurückgehen (V. 13). - (10) Gleichwie. - (11) Ohne Grenzen. Gehen wir also von der Weisheit der Alten, die sie uns in Worten hinterlassen haben, zu Gottes mannigfachen Werken und seiner verschiedenen Art der Regierung empor, so werden wir ein vollständiges Urteil über den Lauf der Dinge erlangen. - (12) Job beginnt mit der Macht, die aber (V. 16: und Weisheit) nicht willkürlich handelt noch einzig die Gerechtigkeit im Auge hat. Mithin ist auch bei der Verhängung von Unglück Macht und Weisheit in Anschlag zu bringen. Gottes Leitung kennt keinen Widerstand. - (13) Die Kerker der Hebräer waren nach Art der ´Zisternen. [1Mos 37,20.22, Jer 38,6], vergl. [Dan 6,14, Dan 14,30] die Löwengrube. - (14) Ohne einen Unterschied zu machen zwischen Guten und Bösen. - (15) Gott ist kein Tyrann. Auch der Betrüger kann nicht weiter gehen als Gottes Weisheit es gestattet. - (16) Job zählt eine Reihe von Unglücksfällen auf, deren Ursache kein Mensch anzugeben vermag. Wollen seine Freunde also auf diese ihre Lehre von der ausschließlichen Gerechtigkeit Gottes anwenden? Gott zeigt, dass den Ratgebern Weisheit fehlt, indem er ihre klügsten Anschläge ein klägliches Ende finden lässt. Die Richter sind die Führer des Volkes. Hat dies seine Ursache im Verbrechen? Worin also? - (17) Ihren Kriegsgurt, das Zeichen ihrer königlichen Würde, nimmt er ihnen und lässt sie als Sklaven fortführen. - (18) Ihrer Würde beraubt. Vergl. [Jes 43,28]. - (19) Hebr.: und macht den Gürtel auch der Starken schlaff. - (20) Geheime Pläne und das Licht scheuende Missetäter. Oder: diese Weise zu handeln, welche sich in verschiedenen Ständen und in den Losen der Menschen zeigt, ist so wunderbar, als ob er zum Staunen aller plötzlich ans Licht zöge, was in beständige Finsternis gehüllt war. Auch hierdurch also will Gott die Menschen über die Ratschlüsse seiner Vorsehung belehren, die für sie unbekannt sind wie jene Tiefen. - (21) Was Job von den verschiedenen Ständen der Menschen gesagt, wiederholt er nun von den Völkern. Der nächste Vers zeigt den Weg zu diesem Ziele. - (22) Diese Regierung der Welt ist auf Gottes Macht und Weisheit zugleich zurückzuführen, also nicht alles nur nach dem Maßstabe der Gerechtigkeit zu messen.
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