Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor03

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Epistola beati Pauli Apostoli ad Corinthios prima.

Erster Brief des heiligen Apostels Paulus an die Korinther Kap. 3


Den Korinthern als fleischlichen Menschen konnten jene höheren Geheimnisse des Evangeliums nicht verkündet warden. (B. 3) c. Die Parteizerrissenheit der Korinther ist unverständig. (B. 17) C. Praktische Folgerungen aus der vorgetragenen Lehre (3,18 – 4,13): a. die Gläubigen sollen sich hüten, einen Lehrer am anderen vorzuziehen.

1.Et ego, fratres, non potui vobis loqui quasi spiritualibus, sed quasi carnalibus. Tamquam parvulis in Christo,
2. Lac vobis potum dedi, non escam: nondum enim poteratis: sed nec nunc quidem potestis: adhuc enim carnales estis.
3. Cum enim sit nter vos zelus, et contentio: nonne carnales estis, et secundum hominem ambulatis?
4. Cum enim quis dicat: Ego quidem sum Pauli. Alius autem: Ego Apollo: nonne homines estis? Quid igitur est Apollo? Quid vero Paulus?
5. Ministri ejus, cui credidistis, et unicuique sicut Dominus dedit.

6. Ego plantavi, Apollo rigavit: sed Deus incrementum dedit.
7. Itaque neque qui plantat est aliquid, neque qui rigat: sed, qui incrementum dat, Deus.
8. Qui autem plantat, et qui rigat, unum sunt. Unusquisque autem propriam mercedem accipiet secundum suum laborem.
9. Die enim sumus adjutores: Dei agricultura estis, Dei ædificatio estis.
10. Secundum gratiam Dei, quæ data est mihi, ut sapiens architectus fundamentum posui: alius autem superædificat. Unusquisque autem videat quomodo superædificet.
11. Fundamentum enim aliud nemo potest ponere præter id, quod positum est, quod est Christus Jesus.
12. Si quis autem superædificat super fundamentum hoc aurum, argentum, lapides pretiosos, ligna, fœnum, stipulam,
13. Uniuscujusque opus manifestum erit: Dies enim Domini declarabit, quia in igne revelabitur: et uniuscujusque opus quale sit, ignis probabit.

14. Si cujus opus manserit quod superædificavit, mercedem accipiet.

15. Si cujus opus arserit, detrimentum patietur: ipse autem salvus erit: sic tamen quasi per ignem.

16. Nescitis quia templum Dei estis, et Spiritus Dei habitat in vobis?

17. Si quis autem templum Dei violaverit, disperdet illum Deus. Templum enim Dei sanctum est, quod estis vos.

18. Nemo se seducat: si quis videtur inter vos sapiens esse in hoc sæculo, stultus fiat ut sit sapiens.

19. Sapientia enim hujus mundi, stultitia est apud Deum. Scriptum est enim: Comprehendam sapientes in astutia eorum.
20. Et iterum: Dominus novit cogitationes sapientium quoniam vanæ sunt.

21. Nemo itaque glorietur in hominibus.
22. Omnia enim vestra sunt, sive Paulus, sive Apollo, sive Cephas, sive mundus, sive vita, sive mors, sive præsentia, sive future: Omnia enim vestra sunt:
23. Vos autem Christi: Christus autem Dei.

1.Auch ich,1 Brüder! konnte nicht zu euch reden als zu Geistigen, sondern als zu Fleischlichen. Als Unmündigen in Christus2
2. gab ich euch Milch zu trinken, nicht feste Speise,3 denn noch waret ihr nicht stark genug; ja, auch jetzt seid ihr es noch nicht, denn noch seid ihr fleischlich.
3. Denn da unter euch Eifersucht herrscht und Streit,4 seid ihr da nicht fleischlich und wandelt nach menschlicher Weise?5
4. Denn wenn einer sagt: Ich bin des Paulus; der andere aber: Ich des Apollos, seid ihr da nicht Menschen? Was ist denn Apollo? Oder was Paulus?
5. Diener dessen, an den ihr gläubig geworden seid, und jeglicher so, wie es der Herr ihm gegeben hat.6
6. Ich habe gepflanzt, Apollo hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben.
7. Daher ist weder der etwas, welcher pflanzt, noch der, welcher begießt, sondern der das Gedeihen gibt, Gott.7
8. Der da pflanzt, und der begießt, sind eines;8 ein jeder wird seinen Lohn je nach seiner Arbeit9 empfangen.10 [Mt 20,4.8]
9. Denn wir sind Gottes Mitarbeiter,11 ihr seid Gottes Ackerfeld, seid Gottes12 Bau.
10. Gemäß der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich wie ein weiser Baumeister den Grund gelegt,13 ein anderer aber baut darauf. Ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baue.14
11. Denn einen anderen Grund kann niemand legen, als den, welcher gelegt ist, welcher ist Christus Jesus.15
12. Wenn aber jemand auf diesen Grund16 aufbaut Gold, Silber, Edelsteine, Holz,17 Heu, Stoppeln,
13. so wird eines jeden Werk offenbar werden; denn der Tag des Herrn18 wird es kundmachen, weil es im Feuer offenbar werden wird, und wie das Werk eines jeden ist, wird das Feuer erproben.19
14. Wenn jemandes Werk, welches er aufgebaut hat, besteht, so wird er Lohn empfangen.
15. Wenn jemandes Werk verbrennt, so wird er Schaden leiden;20 er selbst aber wird selig werden, so jedoch wie durch Feuer.21
16. Wisset ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid, und der Geist Gottes in euch wohnt?22
17. Wenn aber jemand den Tempel Gottes23 versehrt, so wird ihn Gott verderben;24 denn der Tempel Gottes ist heilig, das seid ihr. [1Kor 6,9]
18. Niemand betrüge sich selbst!25 Wenn jemand unter euch als ein Weiser in dieser Welt gilt, der werde ein Tor, auf dass er ein Weiser werde.26
19. Denn die Weisheit dieser Welt27 ist Torheit vor Gott.28 Denn es steht geschrieben: Ich werde die Weisen fangen in ihrer Schlauheit.29 [Job 5,13]
20. Und wiederum: Der Herr kennt die Gedanken der Weisen, dass sie nichtig sind. [Ps 93,11]
21. Darum rühme sich niemand der Menschen.30
22. Denn alles ist euer;31 sei es Paulus oder Apollo oder Kephas,32 oder Welt oder Leben oder Tod, oder Gegenwart oder Zukunft; denn alles ist euer;
23. ihr aber seid Christi, Christus aber Gottes.33

Fußnote

Kap. 3 (1) Als Geistiger. - (2) Diese Worte gehören nach dem griechischen Texte zu dem Vorhergehenden. - (3) Sind auch andere Speisen als Milch an sich besser, würden dieselben doch schaden. - (4) Wenngleich getauft und Christi Glieder geworden, hatten die Korinther dennoch nicht alle verkehrten Gemütsneigungen abgelegt, sondern es war etwas von dem „Fleische“, der Herrschaft des niederen Teiles, in ihnen zurückgeblieben. In diesen Worten liegt ein gewisser Tadel, doch ist derselbe nicht so scharf, wie der [Hebr 5,11] erteilte. Die korinthische Kirche war etwa 5 oder 6 Jahre, ehe dieser Brief geschrieben ward, gegründet, die Kirche der Hebräer bestand bereits seit mehr als 30 Jahren; die Hebräer waren vom Wege der Vollkommenheit abgewichen [Hebr 5,14], die Korinther hatten denselben noch nicht betreten. - (5) Fleischlich. - (6) Sie sind nicht Herren des Glaubens, den sie predigen, euer Glaube beruht einzig auf dem Ansehen des Herrn, also sind sie ihrem Amte nach gleich. Hat also auch Paulus den Glauben verkündet, Apollo ihn gestärkt, so ist doch alle Würde und Wirksamkeit der Diener des Evangeliums von Gott. Nach dem Griech. noch kräftiger: ein jeder nach dem Maße, wie es ihm der Herr verliehen hat. - (7) Die Christen sind gleichsam ein Feld, in welches Paulus den Samen des Glaubens gestreut hat. Apollo hatte die jungen Pflänzchen begossen. Vergl. [Apg 18,27]. Aber der, welcher sät, und der, welcher bewässert, schaffen nur die äußeren Bedingungen, damit die Pflanze wachse, geben ihr indes nicht die innere Lebenskraft; so können auch die Verkünder des Evangeliums nur eine äußere Bedingung erfüllen, den Glauben aber gibt Gott. Hieraus zieht der Apostel zwei Folgerungen: die eine über das Verhältnis der Verkünder des Evangeliums zu Gott (B. 7), die andere über das Verhältnis derselben zueinander (B. 8). - (8) Eines im Amte. Sie sind Diener eines und desselben Gottes, also mögen ihre Dienstverrichtungen verschieden sein, ist es töricht, Spaltungen hervorzurufen. - (9) Nicht nach seinem Amte. Das Amt gibt kein Recht auf Lohn, da der Erfolg nicht von den Arbeitern abhängt, das Maß des Lohnes ist die Arbeit. - (10) Wenn die Arbeiter einen ihnen gebührenden Lohn empfangen, und zwar nach der Arbeit verschieden, so ist also die Arbeit die Ursache des Lohnes und verdienstvoll. - (11) Freie Arbeiter, die ein recht auf Lohn haben, anders als der unfreie Knecht. - (12) Die dreifache Wiederholung des Wortes „Gottes“ weist wieder auf das B. 8 bereits gesagte hin, dass eine Verschiedenheit der Diener nur von Gott selbst gesetzt ist. - (13) Außer Paulus, der den Grund gelegt, waren drei Klassen von Arbeitern tätig: die einen mit guten Steinen, so dass ihr Teil dem Feuer widersteht; die zweiten mit schlechtem Material, welches vom Feuer vernichtet wird, während die Arbeiter gestraft werden, aber nicht der Seligkeit verlustig gehen, da sie das Fundament nicht verletzt oder gearbeitet haben (B. 12 – 15); die letzten endlich bauen nicht sowohl als sie zerstören, weshalb sie schwere Strafen verdienen. (B. 16, 17) - (14) Der ganze Bau hängt vom Fundamente ab. „Wie“, mit welchem Stoffe. - (15) Jesus Christus, von den Aposteln verkündet und von den Korinthern geglaubt, ist das Fundament, oder: die Lehre, dass Jesus, der Messias ist. - (16) Wenn jemand auf das gleiche Fundament, aber seinen Teil, aufbaut. - (17) Zwei Arten von Lehren werden geschildert: Holz usw., unnütze, wenn auch nicht falsche Lehren. Vielleicht die über das Vorrecht der Juden, durch welche die judaisierenden Lehrer sich den Weg zur Verkündigung von Irrtümern bereiteten. Vergl. [2Kor 11,21ff]. Es ist wohl die dritte der obengenannten Parteien gemeint, jene, welche sich auf den heil. Petrus berief. - (18) Der heil. Paulus spricht oft so von dem Tage des Gerichtes, als ob er und seine Zeitgenossen denselben noch erleben könnten. Es fehlte ihm die Offenbarung über den Zeitpunkt desselben. - (19) Das Haus ist die Kirche von Korinth. Der Lohn der Lehrer ist ein besonderer, wie er dem Gebäude und dem Material entspricht. - (20) Er wird den außerordentlichen Lohn verlieren. Er hat einige Aspekte erregt, aber nicht zur Tugend geführt, die Aufmerksamkeit gefesselt, aber das Herz nicht wirksam geleitet. - (21) Er hat gegen den Willen seines Herrn minder gutes Material gebraucht, deshalb verzehrt das Feuer den von ihm gebauten Teil, er selbst aber muss durch dasselbe leiden. Der Zusatz „wie“ (durch Feuer) stellt die Wirklichkeit des Feuers nicht in Abrede, so wenig wie es [Joh 1,14] eine Abschwächung ist. Die entsprechende hebräische Partikel (Ke) bezeichnet vielmehr die vollkommene Einheit, oder: wie jemand, der durch Feuer hindurchgeht. Das Feuer, von dem der Apostel hier spricht, kann nicht das Feuer der Trübsale auf der Welt sein; denn er redet von einem Feuer, das am Gerichtstage, also nach dieser Zeit des Lebens brennt (B. 13). Es kann auch nicht die bloße Prüfung des Richters bedeuten; denn es prüft nicht nur, sondern macht auch brennen, so dass der Brennende leidet (B. 15). Es kann ebenso wenig das Feuer der Hölle sein; denn der in dem hier genannten Feuer Brennende wird, nachdem der Schaden gelitten, selig. (B. 15) Es kann einzig und allein das Feuer nach dem Tode im Reinigungsorte, Fegefeuer genannt, sein, welches noch in der Zeit zur Läuterung der nicht ganz reinen, abgeschiedenen Seelen brennt, bis es mit dem allgemeinen Gerichte und dem allgemeinen Weltbrande [2Petr 3,10-13] endet. In Übereinstimmung hiermit erklären die heil. Väter die obige Stelle, und wir haben sogar eine unfehlbare Erklärung derselben im gegebenen Sinne von dem Kirchenrate zu Florenz (letzte Sitzung). - (22) Der Apostel ruft eine bereits dargelegte Wahrheit in das Gedächtnis zurück. Die Korinther konnten sich wundern, dass Lehrer, welche sie hochschätzten, einzig wegen unnützer Lehren schwere Strafen leiden sollten, ehe sie selig würden. - (23) Mit Recht leiten viele Väter die Gottheit des Heil. Geistes aus dieser Stelle her. (Athan., Basil., Greg. V. Naz., Aug.) - (24) Im Griech. wird beide Male dasselbe Wort gebraucht. Die Vulg. nimmt durch die Verschiedenheit des Ausdruckes auf die Verschiedenartigkeit der Sache, welche die Handlung trifft, Rücksicht. Der heil. Paulus droht gleichsam die Strafe der Wiedervergeltung an. Dennoch ist ein Unterschied zwischen dem „versehren“ und „verderben“. Durch falsche Lehren wird die Kirche nicht erbaut, sondern zerstört. Wie die Arbeit dieser Arbeiter, so ist ihr Ende dem der vorhergehenden Werkleute entgegengesetzt: sie werden auf ewig verdammt. Jede Verletzung eines Tempels Gottes ist eine Heiligtumsschändung, nun aber ist die korinthische Gemeinde ein solcher. - (25) Niemand betrüge sich selbst absichtlich, indem er meint, dass diese Dinge anders seien, als ich gesagt habe (Theoph.), und er über Kephas und Apollo und Paulus urteilen könne. Dies ist keine wahre Weisheit. Wahre Weisheit gewinnt man nur, wenn man vor der Welt ein Tor wird, jene aber wollen vor derselben wegen der Vorzüge ihres Lehrers für weise gelten. - (26) Griech.: Wenn jemand sich unter euch für weise hält, werde er töricht in dieser Welt (Chrys., Dam., Ök.). - (27) Die nicht vom Heil. Geiste erleuchtete Weisheit. - (28) Sie wird durch Gottes unfehlbares Urteil als Torheit erklärt und überführt. - (29) Ein Beispiel hierfür sind die Söhne Jakobs, welche ihren Bruder Joseph verkauften, damit er die ihm verheißene Würde nicht erlangte, und die ihm gerade dadurch den Zugang zu derselben öffneten (Thom.). - (30) Die wahre Weisheit gestattet nicht, dass die Korinther einen Lehrer vorziehen und sich seiner rühmen. Alle Lehrer sind Verkünder des Evangeliums, Diener dessen, durch den sie gläubig geworden (B. 5), zur Ehre der Gläubigen gesendet. - (31) Die Korinther sahen sich gleichsam als Eigentum der Lehrer an. Der Apostel zeigt, dass die Wahrheit eine entgegengesetzte ist: die Lehrer sind wegen der Gläubigen da. Niemand aber rühmt sich dessen, der seinetwegen da ist. - (32) Alle sind Diener Christi und durch Christus eure Diener [2Kor 4,5]. Ja, alles ist zum Nutzen der Gläubigen bestimmt: die ganze sichtbare Welt, das leben, die Zeit des Verdienstes, der Tod, die Tür zum ewigen Lohne, die in dieser Zeitlichkeit verliehenen, die dem anderen Leben vorbehaltenen Güter, alles ohne Ausnahme. - (33) So dürfen die Gläubigen sich vielleicht ihrer selbst rühmen? Nein, sondern alles ist dem zuzuschreiben, von dem und durch den alles ist und sie selbst, unserm Schöpfer [Joh 1,3] und Erlöser. Seiner göttlichen und menschlichen Natur mögen wir uns rühmen. (Chrys.)

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