Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Mal01
Prophetia Malachiæ. Caput I.
Prophezeiung des Malachias Kap. 1
Ob der Prophet Malachias (mein Bote) diesen Namen nur symbolisch geführt oder denselben zu eigen hatte, wird seit alten Zeiten erörtert. Jesus Sirach nennt ihn zwar nicht mit Namen unter den Propheten [JSir 49], indes wäre es merkwürdig, hätte man diesem prophetischen Buche einen symbolischen und rätselhaften Namen vorgesetzt, da das Ansehen eines prophetischen Ausspruches vor allem darauf gestützt ist, dass er von einem als Propheten bekannten und von Gott zu seinem Amte auserwählten Manne ausgeht. Demgemäß würde ein unbekannter und erst selbstgeschaffener Name die Prophezeiung selbst verdächtig machen.
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1.ONUS verbi Domini ad Israel in manu Malachiæ. 3. Esau autem odio habui? Et posui montes ejus in solitudinem, et hereditatem ejus in dracones deserti. 5. Et oculi vestri videbunt: et vos dicetis: Magnificetur Dominus super terminum Israel. 6. Filius honorat patrem, et servus dominum suum: si ergo Pater ego sum, ubi est honor meus? Et si Dominus ego sum, ubi est timor meus, dicit Dominus exercituum? Ad vos, o sacerdotes, qui despicitis nomen meum, et dixistis: In quo despeximus nomen tuum? 7. Offertis super altare meum panem pollutum, et dicitis: in quo polluimus te? In eo quod dicitis: Mensa Domini despecta est. 9. Et nunc deprecamini vultum Dei ut miseratur vestri (de manu enim vestra factum est hoc) si quomodo suscipiat facies vestras, dicit Dominus exercituum. 11. Ab ortu enim solis usque ad occcasum, magnum est nomen meum in gentibus, et in omni loco sacrificatur, et offertur nomini meo oblatio munda: quia magnum est nomen meum in gentibus, dicit Dominus exercituum. 12. Et vos polluistis illud in eo, quod dicitis: Mensa Domini contaminata est: et quod superponitur, contemptibile est cum igne, qui illud devorat. 13. Et dixistis: Ecce de labore, et exsufflastis illud, dicit Dominus exercituum, et intulistis de rapinis claudum, et languidum, et intulistis munus: numquid suscipiam illud de manu vestra, dicit Dominus?
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Fußnote
Kap. 1 (1) Über die Bedeutung des Wortes Last siehe [Nah 1,1]. Die Prophezeiung hält eine Rüge des Volkes und die Drohungen Gottes, wenngleich auch manches Freudige verkündet wird. - (2) Der Name Israel wird von den Zurückgekehrten gebraucht, welche doch besonders aus dem Stamme Juda und Benjamin waren. Der dem Patriarchen wegen seines Glaubens und seiner Standhaftigkeit von Gott verliehene Name wird auf das ganze theokratische Volk ausgedehnt, leiten doch alle Stämme ihren Ursprung von ihm her. - (3) Das Volk erträgt es mit Ungeduld, dass es zurzeit noch nicht die Großtaten schaut, welche der Herr verheißen. Deshalb versichert der Prophet, dass, wie der Herr es einst auserwählt und mit großer Liebe geleitet und beschützt hat, er es auch jetzt noch die gleiche Liebe gegen dasselbe hege. Nicht genug, dass ihre Klagen leer, sind sie auch undankbar und uneingedenk der Wohltaten Gottes. - (4) Gedanke des Volkes. - (5) Und ihr schätzt diesen euch erwiesenen Vorzug durchaus nicht. - (6) Esau und Jakob sind Brüder, dennoch zeigt Gott eine ganz andere Liebe gegen Jakobs Nachkommen als gegen die Esaus, die Edomiter. Israel hat Gott geliebt, indem er sie aus der Gefangenschaft zurückführte und durch die Befreiung das Unterpfand einer herrlicheren Wiederherstellung gab, der Messianischen. Ohne ihr Verdienst hat er ihnen jene Wohltaten erwiesen, bereit noch Größeres zu tun. Doch die Edomiter sind unterjocht und zerstreut, wie die Propheten verkündeten. [Amos 1,11.12; Obadja 4ff; Jer 49,7] Und während Gott den Israeliten barmherzig verzeiht, lässt er in seiner Gerechtigkeit die Edomiter in dem Unglück schmachten, das ihre Sünden über sie gebracht. Beide Völker haben gesündigt, doch das eine liebt Gott, ohne dass es darauf Anspruch hat, das andere hasst er aus den gerechtesten Ursachen. Er erbarmt sich, wessen er will. Also Gott hasst das sündige Edom. Und worin erscheint der Hass? Ich habe sein Gebirge zur Wüstenei gemacht, habe bewirkt, dass seine Städte von den Chaldäern zerstört wurden und den Schakalen als Zuflucht dienen; ihr aber, ob auch von denselben Chaldäern in Gefangenschaft geführt, seid in euer Vaterland zurückgekehrt. Das Schicksal der Völker war an ihren Stammvätern vorgebildet. Um Jakobs willen, den Gott frei erwählt, liebt er auch jetzt noch die Israeliten und hat sie in ihr Vaterland zurückgeführt. – Der heilige Paulus führt diese Stelle an [Roem 9,10-13]. – Das über Edom gekommene Gericht hat Nabuchodonosor vollzogen, vergl. [Jer 27,3ff], als er Tyrus durch dreizehn Jahre belagerte. - (7) Hebr.: Edom, nach Esau ist das ganze Land genannt. - (8) In deren Schicksal man sofort die Rache Gottes erkennt. - (9) Erholen sie sich etwa auch ein wenig, so wird dies doch nicht auf lange sein, sondern wieder wird alsbald Unheil sie treffen. - (10) Hebr.: Groß ist Jahve. Während Edom ewiger Verwüstung anheimfällt, wird der Gott Israels inmitten seines Volkes und bei den Heiden verherrlicht werden. Dies sei ihr Trost im Leid, von dieser Hoffnung gestärkt mögen sie alle Ungeduld und Betrübnis ablegen und sich angeregt fühlen, alle Tugend und Gehorsam gegen Gott zu üben. - (11) Der großen Wohltat, dass Gott sie ohne ihr Verdienst zuerst geliebt, stellt der Prophet den Undank der Juden gegenüber. An erster Stelle richtet sich die Strafrede an die Priester. - (12) Ehrt durch Liebe, Ehrfurcht und Gehorsam. Gott wird in der Heiligen Schrift oft als der Vater des auserwählten Volkes bezeichnet. - (13) Den, der Himmel und Erde beherrscht, verachtet ihr. - (14) Die Priester fassen weder den Vorwurf noch wollen sie ihre Schuld anerkennen. Deshalb nennt Gott diese alsbald. - (15) Opfer. Jedes Opfer ist gleichsam ein Gastmahl Gottes, zu dem dieser die Menschen zulässt. Was das Feuer verzehrte, galt als von Gott angenommen. - (16) Gott wird verunreinigt, wenn ihm befleckte Opfer dargebracht werden und er so verächtlich behandelt wird. - (17) Dass eure Herzensgesinnung so ist. - (18) Ist verächtlich, missachtbar, darf verachtet werden. - (19) Energischer im Hebräischen: Wenn ihr ein blindes Tier als Opfer darbringt, ist das (nach eurer Meinung) nichts Schlimmes. Und wenn ihr xxx so ist auch nichts Schlimmes dabei. - (20) Das Verbot, solche Tiere zu opfern, siehe [3Mos 25,19-25; [5Mos15]. - (21) Wenn du die Unwürdigkeit deiner Handlungsweise nicht einsiehst, so mache die Probe bei Menschen. Und was diese zurückweisen, wagt ihr Gott darzubringen? Es war also, wohl während Nehemias nach Babylon zurückgekehrt war, ein Statthalter da, welcher Gaben fordern konnte. - (22) Antwort: Nein, denn von euch Sündern ist dies geschehen. Ihr reizt mich eher zum Zorne, als dass ihr mich besänftigt. Andere fassen indes die Frage als Ermahnung. Alsdann weist das lateinische quo modo auf die Schwierigkeit hin und auf die Notwendigkeit, inniger zu flehen. - (23) Sinn: Möchte doch jemand. - (24) Obwohl ihr Lohn erhaltet, behandelt ihr dennoch alles, was den Dienst Gottes angeht, verächtlich, alle bis auf den letzten Diener, der das Feuer anzündet. Andere erklären das Hebräische im Sinne von umsonst: ohne dass ihr Gott versöhnt. Besser wäre es, die Türen des inneren Vorhofes zu schließen und das Feuer auf dem Brandopferaltare nicht anzuzünden. - (25) Hebr.: Minchah, das im liturgischen Sinn der Ausdruck für das unblutige Opfer ist, wenngleich das Wort an einigen Stellen der Heiligen Schrift allgemein Opfer bedeutet und selbst von blutigen Opfern gesetzt wird. Unblutige Opfer wurden entweder nach dem Belieben und der Andacht eines jeden oder nach der Vorschrift des Gesetzes dargebracht. Vergl. [4Mos 28,5]. Indes scheint hier einzig die liturgische Bedeutung von Minchah berücksichtigt. In der Tat klagt Gott V. 7 über die befleckte Opferspeise, über alle Opfer, in V. 8 werden die blutigen Opfer erwähnt und getadelt, jetzt geht er zu den unblutigen Opfern über. Nicht allein jene Opfer, welche Mängel aufweisen, sondern selbst diejenigen, bei welchen eine schlechte Materie nicht gewählt werden kann, will Gott verwerfen. Den Grund gibt der nächste Vers an. - (26) Es ist eine unsagbare Verachtung, einen so erhabenen Gott, der seine Herrlichkeit allen Völkern des Erdkreises kundtun will, zu vernachlässigen, und doch wird ihm seine Verherrlichung verweigert von den Priestern des auserwählten Volkes! Und wenn Gott auf eine reine Opfergabe schaut, die ihm überall soll dargebracht werden, so ist es jedenfalls überaus unwürdig, wenn das Vorbild und die Vorbereitung dieser Opfergabe so schmachvoll von denen behandelt wird, welche er zum königlichen Priestertum und zur Darstellung der messianischen Priesterwürde erhoben! - (27) Damit wird die messianische Zeit bezeichnet. Denn dass Gottes Majestät anerkannt und gepriesen und auf alle Weise über den ganzen Erdkreis hin verehrt wird, soweit die Sonne leuchtet, ist nach den Propheten ein Charakterzug der messianischen Zeit. Auf diese weist auch die Abschaffung des mosaischen Opfers an jedem Orte hin. Ebenso deutet die unter den Völkern und von denselben darzubringende reine Opfergabe auf die messianische Zeit. - (28) Hebr.: Überall wird meinem Namen Rauchopfer dargebracht und wird meinem Namen reine Opfergabe geopfert. – Das Rauchopfer steht im Alten Testamente nie bildlich für Gebet. So wird also die Prophezeiung in unserem Gottesdienste wörtlich erfüllt. (Theodor) Nicht als ob im Neuen Testamente der Weihrauch ein wahres Opfer wäre, auch im Alten war er nur eine Beifügung zum unblutigen Opfer. - (29) Wenngleich durch die unter die Heiden verstreuten Juden jene eine gewisse Kenntnis von Gott erlangten und besaßen, kann doch nicht der Sinn sein: Schon jetzt ist mein Name groß unter den Völkern. Viel mehr wird mehrendes Opfer verheißen. Erstlich nämlich werden hier jene Worte angewendet, welche in der Heiligen Schrift für ein wirkliches Opfer gebraucht zu werden pflegen (higgisch), das Wort Minchah aber bezeichnet ein unblutiges Opfer. In analogischer, übertragener Bedeutung kommt es im Alten Testamente nicht vor; wo aber Worte, welche ein Opfer bezeichnen, in solchem Sinne angewendet werden, wird stets ein Beisatz gemacht: Opfer des Lobes, der Gerechtigkeit u.d.m. Auch der Kontext fordert, dass das Wort Minchah im Sinne eines wahren Opfers gefasst wird. Durch die hebräischen Priester war der Name Gottes verachtet worden, durch die Opfergabe der Heiden soll es verherrlicht werden. Nun sündigten jene im öffentlichen und sichtbaren Opfer, also musste auch Gottes Ehre durch ein solches öffentliches und sichtbares Opfer erlangt werden, sonst wäre die Verachtung Gottes bei den Opfern der Hebräer größer als seine Verherrlichung bei den Opfern der Heiden, war doch jene eine äußere und öffentliche, während diese eine private und großenteils innerliche bliebe. Es wird die Minchah der Juden verworfen und erklärt, dass an ihrer Stelle eine reine Opfergabe überall dargebracht werden soll; wenn also nicht besondere Gründe dazu zwingen, ist in beiden Gliedern das Opfer als ein wahres und äußerliches zu fassen. Wird ferner den befleckten Opfern ein reines gegenübergestellt, so muss dies reine Opfer seiner Natur nach ein solches sein, dass es durch keine Nachlässigkeit der Priester befleckt werden kann. Endlich soll ja an die Stelle des unvollkommenen alten Opferkultes ein neuer treten, ein innerer aber des Gebetes war bei den Juden vorhanden, also kann das neue Opfer kein rein geistiges, sondern muss ein eigentliches Opfer sein. Allen diesen Anforderungen entspricht das heilige Messopfer. Es ist eine äußere Opfergabe, die von Aufgang der Sonne bis zum Niedergang bei allen Völkern und von allen Völkern, von denen besonders die Nichtjuden sind, dargebracht wird. Durch dieses Opfer wird Gott unendliche Ehre dargebracht und sein Name wird allen Völkern bekannt. Diese Gabe ist rein, kann sie doch nicht durch Unwürdigkeit oder Bosheit der Darbringenden befleckt werden (Konzil von Trident Sitz 22 Kap. 1), ist rein, weil sie das heiligste und kostbarste Opfer enthält. Passend wird es auch durch das Wort Minchah bezeichnet, da es ein unblutiges Opfer aus Mehl ist, wie solche im Alten Testamente dargebracht wurden. Mit Recht also sieht das Tridentiner Konzil die vorstehende Verheißung im heiligen Messopfer erfüllt. Von den ältesten Zeiten des Christentums an in der Apostellehre, bei Irenäus, Justinus, Eusebius, Chrysostomus, Hieronymus, Augustinus, Cyprianus wird diese Stelle auf das heilige Opfer der katholischen Kirche gedeutet. - (30) Hebr.: Und das, was davon für uns abfällt zu essen, ist verächtlich. – Die Priester behandeln den Altar verächtlich, indem sie schlechte Opfergaben auf denselben legen. Ja, noch mehr, sie verachten ihren ganzen Beruf. - (31) Was man verächtlich behandelt, wird zum Überdruss. - (32) Hebr.: Blast ihn an, bespeit ihn gleichsam und zeigt, dass ihr ihn verachtet. - (33) Im Hebr. sind es drei Glieder: Geraubtes, Lahmes, Krankes. - (34) Ein dazu hinzugefügtes Opfer dar. Doch da das Hauptopfer verächtlich ist, vermag das beigegebene nicht Gott zu gefallen. - (35) Tadel über alle. Der Fluch Gottes belastet mit allen Übeln, wie sein Segen alles Gute bringt. - (36) Nach dem Hebräischen wird ein doppeltes Vergehen getadelt: Wenn jemand nach dem Gesetze ein männliches Tier opfern soll und behauptet, er habe ein solches nicht, und Gott deshalb ein schlechteres darbringt; und wenn jemand ein Gelübde macht und dann ein recht schwaches weibliches Tier (weibliche Tiere konnten der Verpflichtung durch Gelübde genügen) darbringt. - (37) Verehrungswürdig, doch schrecklich für diejenigen, welche seine Rache herausfordern.
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