Johannes

Aus Vulgata
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Das Heilige Evangelium nach Johannes

Johannes, der Sohn des Zebedäua, eines Fischers in Galiläa, und der Salome [Mt 4,21, Mt 10,3, Mt 20,20, Mk 15,40], der Bruder des Jakobus, der in Bezug auf ihn der Ältere genannt wird [Mt 10,3, war wie sein Vater und sein Bruder von Stand Fischer [Mt 4,21]; ohne deswegen arm zu sein ['Mk 1,20], gehörte doch seine Mutter zu den Frauen, welche den Herrn und seine Apostel mit ihrem Vermögen unterstützten. [Mt 27,55.56, Mk 15,40-41] Er war ungelehrt [Apg 4,13], aber nicht ungebildet. Von Charakter war er mild und innig, dabei aber feurig und entschieden. Johannes lernte den Heiland durch den Täufer kennen, dem er sich als Jünger angeschlossen hatte. [Joh 1,35ff] Die erste Unterredung mit Jesus machte auf den heil. Johannes einen solchen Eindruck, dass er sich nicht sobald von dem neuen Lehrer trennen konnte und ihn nach Galiläa [Joh 1,44] und weiter [Joh 2,2.12.23, Joh 4,8] begleitete. Nach dem reichen Fischfange folgte er dem Rufe des Herrn zu einem vollkommenen Leben, verließ alles, was er hatte, und wurde ein Jünger Jesu [Mt 4,21, Mk 1,19, Lk 5,1ff] Später wurde er vom Heilande zum Apostel gewählt. Vor allen anderen Aposteln ward er durch die innige Zuneigung des Heilandes ausgezeichnet, so dass er beim letzten Abendmahle rechts neben ihm seinen Platz hatte. [Joh 13,23] Bis unter das Kreuz den Heiland nicht verlassend, erhielt er zum Lohn als letztes Vermächtnis des Herrn dessen heilige Mutter. Nach dem Tode Jesu blieb er der Beschützer, bis sie in den Himmel aufgenommen ward. [Joh 19,27] Sein erster Aufenthalt als Apostel war nach der Sendung des heil. Geistes Jerusalem, wo er noch im fünfzehnten Jahre nach der Bekehrung des heil. Paulus weilte. [Apg 15,6] Später lebte er in Kleinasien, wo er von Ephesus aus die Aufsicht über die Kirchen führte. Bei der Christenverfolgung unter Domitian wurde er nach Rom gebracht und erduldete daselbst vor dem lateinischen Tore ein Martyrium in einem Kessel mit siedenem Öle (Tert.). Da er unversehrt blieb, wurde er nach Patmos verbannt. Unter Nerva durfte Johannes nach Ephesus zurückkehren und starb dort unter Trajan, gegen hundert Jahre alt, als der einzige Apostel eines unblutigen Todes. „Johannes der Apostel schrieb als der letzte sein Evangelium auf die Bitte der asiatischen Bischöfe“, erzählt der heil. Hieronymus. „Damals hatten Cerinthus und andere Häretiker, besonders die Ebioniten, die falsche Lehre aufgebracht, Christus sei nicht vor Maria gewesen. So war der Apostel genötigt, auch die göttliche Herkunft Christi nachzuweisen. Eine andere Ursache dazu war der Überlieferung nach, dass er nach Durchlesung der drei ersten Evangelien, deren Inhalt er in allem als wahr bezeugte, feststellte, dass sich dieselben auf das letzte Lebensjahr des Herrn, in dem er auch litt, das Jahr nach der Gefangensetzung des heil. Johannes des Täufers beschränken.“ Im übrigen gibt der Evangelist [Joh 20,31] das Ziel seines Evangeliums selbst an.
Das Evangelium wurde von dem heil. Johannes wohl erst nach seiner Rückkehr von Patmos, also wohl unter Nerva, wie der heil. Augustinus annimmt, d. h. zwischen 96 und 98 nach Christus in Ephesus geschrieben.
Die Erhabenheit und Großartigkeit des Zeugnisses, welches dies Evangelium für die Gottheit Jesu Christi gibt, charakterisiert der heil. Augustin treffend: „Unter den vier Evangelien oder vielmehr in den vier Büchern eines Evangeliums hat der heil. Apostel Johannes, welcher gemäß seiner geistigen Erkenntnis dem Adler verglichen wird, höher und weit erhabener als die anderen drei seine Verkündigung erhoben und in dieser Erhebung auch unsere Herzen erheben wollen. Denn die drei übrigen Evangelisten sind gleichsam mit dem Gottmenschen auf der Erde gewandelt, und haben von seiner Gottheit weniger gesagt; dieser aber, gleichsam als verschmähte er es auf der Erde zu wandeln, hat sich erhoben, nicht nur über die Erde und über alle Himmel, sondern auch über das ganze Heer der Engel und alle Ordnungen der unsichtbaren, Gewalten und ist zu dem gekommen, durch den alles gemacht ist, indem er spricht: Im Anfange war das Wort, und Gott war das Wort.“


Heilige mit Namen Johannes

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