Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor01
Epistola beati Pauli Apostoli ad Corinthios prima.
Erster Brief des heiligen Apostels Paulus an die Korinther Kap. 1
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1. PAULUS vocatus Apostolus Jesu Christi per voluntatem Dei, et Sosthenes frater, 18. Verbum enim cruces pereuntibus quidem stultitia est: iis autem, qui salvi fiunt, id est nobis, Dei virtus est. 21. Nam quia in Dei sapientia non cognovit mundus per sapientiam Deum: placuit Deo per stultitiam prædicationis salvos facere credentes. |
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Fußnote
Kap. 1 (1) Der heil. Paulus betont, dass er nicht weniger unmittelbar als die anderen Apostel von Christus berufen ist. - (2) Daher liegt ihm die Pflicht ob, das Evangelium zu verkünden. [1Kor 9,16] - (3) Sosthenes war kein Apostel, aber ein Mitarbeiter des heil. Paulus, der jedenfalls bei den Korinthern hohes Ansehen genoss. Ob er der [Apg 18,17] Genannte (und etwa Bekehrte) ist, steht nicht fest. - (4) Kirche des Herrn heißt in der Septuag das auserwählte Volk. Die Schriftsteller des N. T. gebrauchen die gleiche Bezeichnung für die gesamte Christenheit oder für einzelne Gemeinden oder selbst für einen bestimmten Teil einer Gemeinde. [Roem 16,4] Auch auf den Versammlungsort wurde später dieser Name übertragen. Die Christen sind die Kirche Christi, weil Christus ihr Stifter ist, mit dem sie wie die Glieder mit dem Haupte vereint sind, und Kirche Gottes, weil sie mit dem Blute des Sohnes Gottes erworben [Apg 20,28] und zu Gott geführt werden. Endlich heißt die Kirche auch die Kirche der Heiligen, weil alle ihre Glieder durch die Taufe in Christus geheiligt, von der Welt abgesondert und Gott geweiht sind. - (5) Achaja. Vergl. [2Kor 1,1]. - (6) Vielleicht Korinth: deshalb „der unsere“, weil die dortige Gemeinde von uns gestiftet ist. - (7) Eine freiwillige Gabe Gottes, die zum Heile dient. - (8) Die Frucht der Gnade. - (9) Christus ist einer göttlichen Natur nach zugleich mit dem Vater und dem heil. Geiste der Spender der Gnade und des Friedens, die er durch seine menschliche Natur verdient hat. - (10) In allen Briefen, außer demjenigen an die Galater, fügt der Apostel der Adresse eine Danksagung an. - (11) In aller Erkenntnis dessen, was zum Heile dient. - (12) Die Korinther hatten die Predigt der Apostel durch Wunder und innere Gnaden bestätigt gesehen. - (13) Griech.: so dass ihr keiner anderen Kirche in einer Gnade nachsteht. - (14) Die Wiederkunft des Herrn. Wie kann aber der Apostel gerade die, die er hier so lobt, nachher [1Kor 3,1] fleischlich nennen? Weil die heil. Schrift von dem Ganzen so zu reden pflegt, wie es einem Teile zukommt (Aug.). - (15) Gott, der getreu ist (V. 9): Ich sage meinem Gott Dank, der euch an allen Gaben reich gemacht hat und euch alle stärken wird, euch Hilfe gewährend. - (16) Da Gott getreu ist, gewährt er allen, die er beruft, alle für die Berufung erforderliche Hilfe, damit sie ohne Sünde dem Tage des Gerichtes entgegenharren. Dies gilt umso mehr, da die Berufung die Gemeinschaft mit dem Sohne Gottes zum Ziele hat. - (17) Die Vereinigung mit Christus ist nur möglich, wenn die Korinther auch untereinander einig sind. Daher der Gegensatz zum Vorhergehenden: „Aber“. - (18) Durch diesen Zusatz will der Apostel seiner Mahnung einen größeren Nachdruck verschaffen. - (19) Wie zart und schonend weiß der Apostel den Tadel vorzubringen. Vorher bereits hat er die Korinther Brüder genannt; auch hier wiederholt er diese Anrede und zeigt, dass er nicht leichthin irgendwelcher Anklage Glauben geschenkt hat. - (20) Es ist dies eine christliche Familie in Korinth. - (21) Nicht gerade allen ohne Ausnahme. Der heil. Paulus redet die ganze Gemeinde an, in welcher sicher viele waren, welche den rechten Wahlspruch hochhielten: Ich bin Christi. Indes auch diese verteidigten denselben wohl mit allzu großem Eifer, so dass sie die Würde der Diener des Herrn herabsetzten. Immerhin bleiben so nur drei Parteien übrig (Klem. Rom.), weshalb der Apostel auch nur drei ausdrücklich verwirft. Apollo hatte vielleicht einige schwierigere Punkte der christlichen Lehre berührt, welche der heil. Paulus absichtlich übergangen, und so schätzten wohl einige Vornehmere die Lehrweise des Apostels gering. Judaisierende Christen suchten zwischen dem heil. Petrus und dem heil. Paulus einen Unterschied zu finden. - (22) Den falschen Wahlsprüchen stellt Paulus nach der Meinung einiger Erklärer den richtigen entgegen: ich bin Christi. Andere sind der Meinung, dass es sich um eine Partei handelte, welche jede apostolische Autorität verwerfend sich unmittelbar auf Christus berief. - (23) Der heil. Apostel führt insbesondere drei Gründe für Widerlegung an: die Einheit der Kirche (V. 13 – 17), die gänzlich ungerechtfertigte Ursache zur Spaltung: seine einfache Lehrweise (1,18 – 3,4), die Einheit des Fundamentes für alle Lehrer. (3,5 – 17) - (24) Zwei Gnaden sind es, welche die Zugehörigkeit zu Christus begründen, keine davon kommt Paulus zu. Das griech.: „auf den Namen“ wird in der Vulgata mit einer scheinbaren Veränderung gegeben. Indes wird in dem nicht klassischen Latein oft in mit dem Ablat. statt des Accus. gesetzt. Im Übrigen wurde die von Christus vorgeschriebene Form angewendet. Auf den Namen Christi getauft werden bedeutet; durch die Taufe Christus geweiht und seinem geistigen Leibe eingegliedert werden. Vergl. die „Apostellehre“. - (25) Wenngleich Christus [Mt 28,19] den Aposteln Lehre und Taufe aufgetragen hat, bleibt die erstere doch stets ihr hauptsächliches Amt. Vergl. auch [Apg 10,48]. - (26) Damit die göttliche Macht, welche durch die Verdienste des Gekreuzigten sich wirksam erweist, nicht etwa ihrer Kraft beraubt scheine, wenn menschliche Beredsamkeit die Bekehrung herbeigeführt zu haben scheint. - (27) Die Predigt. Der heil. Paulus unterscheidet bisweilen (z. B. [2Kor 2,15]) zwei Klassen von Menschen: diejenigen, welche auf dem Wege zum Untergange sind, die Ungläubigen, und die, welche auf dem Wege zur Seligkeit sind, die Gläubigen. - (28) Das Evangelium ist kein philosophisches Lehrgebäude, sondern erweist seine innere Kraft an den Gläubigen. - (29) Was der Prophet von seinen Zeitgenossen gesagt, ist, wie der heil. Paulus sagt, ein Vorbild auf die Zeit des Messias. Ähnlich hat der Heiland [Mt 15,7.8] die bei dem Propheten unmittelbar vorhergehenden Worte (29,13) auf die Juden seiner Zeit angewendet. Ein größeres Wunder, als jenes war, hat Gott jetzt getan und von einer größeren Gefahr befreit, indem er die Gläubigen durch den Tod seines Sohnes der ewigen Verdammnis entriss; und wie er einst die Weisheit der Ratgeber des Ezechias zu Schanden gemacht, so jetzt alle Weisheit der Menschen. - (30) Wo ist ein Weiser im Apostelkolleg? Der Apostel nennt besonders zwei Klassen von Weisen: die jüdischen Schriftgelehrten und die griechischen Philosophen (Chrys., Theod., Ök., Theoph.) - (31) Diese Welt ist im N. T. entweder die Welt bis zur Ankunft Christi [Mt 12,32, Mk 10,30, Tit 2,13] oder die Zeit des Unglaubens überhaupt, welche für viele noch andauert. [Roem 13,2, 1Kor 1,20, 1Kor 2,6.8] - (32) Es gibt keine Torheit, welche nicht schon von irgend einem Philosophen behauptet worden wäre. - (33) Weil die Menschen dieser Welt, Griechen und Juden, durch ihre Weisheit nicht die gebührende Kenntnis Gottes erlangt haben, nach der sie ihr Leben einrichten und ihr Heil wirken sollten, vergl. [Roem 1,21], so gefiel es Gott, durch die Torheit, welche die Zusammenfassung der Predigt des Evangeliums ist, d. i. durch die Predigt vom Kreuze, nicht alle zwar, aber die selig zu machen, welche die von Gott geforderte Vorbedingung besitzen, den Glauben. - (34) Die einen finden in der Predigt nicht das, was sie suchen, die anderen (V. 24) erkennen in ihr das an, was in derselben enthalten ist, und werden so selig. - (35) Die Juden fordern, wie einst dem Herrn gegenüber [Joh 6,30], eine Reihe von Offenbarungen der göttlichen Allmacht, wie einst die Übergabe des Gesetzes von zahlreichen Wundern begleitet war. - (36) Beide suchen, auf eigene Kraft vertrauend, eine Lehre, die ihren Wünschen entspricht. Doch statt der Wunder wird den Juden ein am Kreuze leidender Erlöser dargeboten, statt menschlicher Weisheit den Heiden ein Retter, der am Kreuze stirbt, ein Gerechter, der sich freiwillig dem schimpflichen Tode preisgibt (Thom.). - (37) Die Berufenen sind dieselben, welche V. 21 die Glaubenden, V. 18 diejenigen heißen, welche selig werden. - (38) Gottes Kraft gibt sich in den Wundern und Taten des Herrn und der alles neu gestaltenden Predigt der Apostel kund. - (39) Der Apostel wendet sich an die Gläubigen. In drei kurzen Sätzen nimmt er alles aus, was die Menschen hochzuschätzen pflegen. Diese Güter helfen dem Menschen nicht zur Erreichung seines Zieles. - (40) Das Neutrum steht für die ganze Klasse von Personen, ohne Rücksicht auf die einzelnen Glieder. Die Törichten sind hier die Ungebildeten, diejenigen, welche kein Ansehen haben. - (41) Das letzte Ziel Gottes ist, dass alle erkennen, dass das Heil nicht natürlichen Gaben zu verdanken ist. - (42) Christus wurde von Gott bestimmt, unser göttlicher Lehrer, Rechtfertiger [Roem 3,24.25], Heiligmacher und Erlöser von allem Übel zu werden. - (43) Diese Worte finden sich zwar nicht genau so in der heil. Schrift, sind aber eine Folgerung aus [Jer 9,23.24]. Der Mensch kann sich einzig rühmen, dass er Gott, der seine Barmherzigkeit und Gerechtigkeit offenbart, erkennt. Eine solche Erkenntnis aber verleiht nicht die Natur, sondern Gott selbst.
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