Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Joe01
Prophetia Joel. Caput I.
Prophezeiung des Joels Kap. 1
Joel (Jahve ist Gott) weissagte in Juda. Er übte sein Amt vor der Wegführung, indes lässt sich die Zeit nicht leicht genauer bestimmen. Der heilige Hieronymus nimmt an, dass die Propheten, bei denen die Namen der Könige im Eingange der Prophezeiung nicht angegeben werden, unter den gleichen Herrschern weissagten wie der an letzter Stelle mit Angabe der Zeit vorhergehende. Hiernach prophezeite Joel zu gleicher Zeit wie Osee.
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1.VERBUM Domini, uod factum est ad Joel filium Phatuel. 5. Expergiscimini ebrii, et flete, et ululate omnes, qui bibitis vinum in dulcedine: quoniam periit ab ore vestro. 6. Gens enim ascendit super terram meam, fortis et innumerabilis: dentes ejus ut dentes leonis: et molares ejus ut catuli leonis. 9. Periit sacrificium, et libatio de domo Domini: luxerunt sacerdotes ministri Domini. 14. Sanctificate jejunium, vocate cœtum, congregate senes, omnes habitatores terræ in domum Dei vestri: et clamate ad Dominum: 16. Numquid non coram oculis vestris alimenta perierunt de domo Dei nostri, lætitia, et exsultatio? 20. Sed et bestiæ agri, quasi area sitiens imbrem, suspexerunt ad te: quoniam exsiccati sunt fontes aquarum, et ignis devoravit speciosa deserti.
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Fußnote
Kap. 1 (1) Der Prophet gibt seine Sendung von Gott kund und das Ansehen seiner Worte als von Gott eingegeben. - (2) Mit rhetorischer Kunst erregt er die Aufmerksamkeit der Hörer: Kein Alter hat je das gehört, was ich zu sagen habe, und weder zu eurer Zeit noch in der eurer Väter oder Vorfahren ist ähnliches geschehen. - (3) Wie kein früheres Geschlecht ähnliches ertragen, so möge die Erinnerung daran auf alle folgenden Geschlechter übergehen: Die Größe der Ereignisse ist es wert, sie tief dem Gedächtnisse einzuprägen. Ähnlich sollte im Gegensatze Gottes größte Wohltat, die Befreiung des Volkes aus Ägypten, allen Nachkommen überliefert werden. [2Mos 10,2; 2Mos 13,8] - (4) Eine allgemeine Vernichtung wird durch eine Reihe von vier Ursachen vorausgesagt. Der griech. und latein. Text bieten außer zwei Arten von Heuschrecken Raupe und Mehltau als Ursache. Was eine Heimsuchung übrig lässt, vernichtet die andere umso sicherer. Im Hebräischen werden viermal Heuschrecken als Verderber bezeichnet. Die Verschiedenartigkeit der hebräischen Namen bedeutet wahrscheinlich die verschiedenen Arten zu schaden und die Pflanzen zu vernichten. Die allgemein beschriebene Heimsuchung wird nun in ihren Einzelheiten vor Augen gestellt, doch so, dass die Herzen aus dem Unglück zur Erkenntnis der Strafe Gottes und zu Schmerz und Reue geführt werden sollen. - (5) Hebr.: Wachet auf, ihr Trunkenen, und wehklaget! Jammert, ihr Weinzecher alle, dass euch der Most vom Munde weggetilgt ward. – Der Schmerz über das Unglück ist der erste Schritt zur Umkehr. Der Prophet nennt die Angeredeten Trunkene, nicht weil sie gerade von Trunkenheit betäubt dalagen, sondern weil sie, so lange die Möglichkeit da war, diesem Laster huldigten. Schon hängen die Trauben so lockend am Stamme, dass jene bereits den Mund nach dem Moste öffnen, den sie bald erhofften. Die Ursache, warum ihnen der Wein genommen, gibt der nächste Vers an. - (6) Hebr.: und sein Gebiss wie das einer Löwin. Ein Volk: weil die Heuschrecken unzählig und wie ein Heer über das Land hereinbrechen. An Tapferkeit und Zahl ist es erstaunlich, seine Waffen sind fürchterlich, denn wer kann den Zähnen des Löwen widerstehen? - (7) Weinstock und Feigenbaum sind die Haupterzeugnisse des Landes. Hebr.: Meine Weinstöcke hat es verwüstet und meine Feigenbäume völlig zerknickt; gänzlich hat es sie abgeschält und niedergelegt, weiß wurden ihre Ranken. - (8) Mann: durch die Verlobung war die Ehe geschlossen: [5Mos 22,23]. Alle Hoffnung auf Freude und Friede ist ihr plötzlich genommen, darum hat sie das rauhe Trauergewand angelegt, das den Körper nicht schmückt. - (9) D im Alten Testamente die Fruchtbarkeit der Erde und der Überfluss eine Folge der Frömmigkeit des Volkes zu sein pflegte und ein Anzeichen, dass Gott ihm gnädig, kann kein schlimmerer Beweis ausgedacht werden dafür, dass Gott erzürnt ist, als wenn er sei Erbe so verwüsten lässt, dass selbst die Opfer schwinden müssen. In den unblutigen Opfern dienten Getreide (Feinmehl, ungesäuertes Brot), Öl und Wein. Die öffentlichen Opfer sind wohl nach wie vor geblieben. - (10) Sie erhalten keine Zehnten und Gaben mehr. - (11) Das Land selbst bringt die Trauer zum Ausdruck. Die bezeichneten Dinge sind der Reichtum Palästinas. - (12) Oder: werdet bestürzt. - (13) Die minder wertvolle Art von Getreide. - (14) Alles, was der Acker zu tragen pflegte. - (15) Um die Größe und Allgemeinheit des Jammers hervorzuheben, kehrt der Prophet wieder zu den Priestern zurück, denn die höchste Strafe und Heimsuchung Gottes ist es und ein Vorzeichen des Verwerfung seitens Gottes, wenn die Opfer aufhören. Zudem ist es Sache der Priester, in der allgemeinen Trauer das Vorbild der Buße zur Versöhnung Gottes zu geben. – Hebr.: Leget Trauergewänder an und klaget, ihr Priester; jammert, ihr Diener des Altars! Gehet hinein in den Tempel, verbringt die Nacht in Trauergewändern, ihr Diener meines Gottes! - (16) Der Text ist von einer Heuschreckenpage zu verstehen. Diese Auffassung fordern die Worte selbst notwendigerweise, denn die verschiedenen Namen der Heuschrecken werden aufgezählt, ihre Verwüstungen V. 7-12 beschrieben, die Heimsuchung nicht als eine zukünftige, sondern als gegenwärtig gezeigt, wie ebenso die Verbalform (Präteritum) wie der Zusammenhang und die Begründung (vergl. V. 6 und V. 10) zeigen. Auch die Aufforderung zu trauern und im Anschluss daran die Mahnung zur Buße setzt ein Unglück voraus, das bereits da ist und sich fühlbar macht. Weiter fordern die ersten Worte des Propheten dies, denn wie könnten die Greise bezeugen, dass nie ein ähnliches Unglück dagewesen, wenn dies erst bevorsteht? Es fordert dies endlich die Darstellungsweise V. 16-20. Vergl. auch [Joe 2,25]dem [Joe 2,18] vorausgeht. Indem setzt Joel, wenn er von der Zukunft reden will, das Futurum. Siehe [Joe 1,15].- (17) Sache der Priester ist es, die Verehrung Gottes und wahre Frömmigkeit unter den Menschen zu fördern. Heilig ist das Fasten, insofern es zur Sühne für die Sünden und zur Erlangung des göttlichen Erbarmens gehalten wird. (18) Um im Namen aller Gebete zu Gott emporzusenden. Solche heiligen Vereinigungen waren nicht ungewöhnlich. Siehe [Rich 20,26; 1Sam 7,5.6] - (19) Die Ältesten, die an der Spitze der Gemeinde stehen, sollen mit gutem Beispiele vorangehen. - (20) Wenn alle Buße tun, wird dies alle bedrohende Unglück abgewendet. - (21) Mit Macht. Vergl. [2Mos 2,23]. - (22) Das gegenwärtige Unglück ist das Vorzeichen eines größeren bevorstehenden, das so groß ist, dass es der Prophet nur durch Seufzer kennzeichnet. - (23) Wenn jene Mahnungen, welche Gott durch die kleineren Heimsuchungen sendet, umsonst sind, naht der schreckliche Tag des Zornes des Herrn. Vergl. [Jes 34,8]. - (24) Hebr.: Von dem Verwüstenden, d.i. dem mächtigsten Zerstörer. Der Prophet will zur Buße bewegen. - (25) Wenn der Vorläufer jenes Tages, das jetzige Unglück, bereits so Furchtbares bringt, wieviel wird erst das Strafgericht selbst bringen? Wenn die Ernte verloren ist, werden auch keine Erstlings- und andere Opfer dargebracht, festliche Vereinigungen hören auf und die Opfermahlzeiten und Danktage werden nicht mehr gehalten. - (26) Weil die Menschen sich in ihrer Verzweiflung nicht mehr um dasselbe bekümmerten. - (27) Folgerung aus der Aufzählung und Erwägung dieses Elendes. - (28) Trockenheit. Vergl. V. 20.
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