Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Koh11
Ecclesiastes, Qui ab Hebræis Coheleth appellatur. Caput XI.
Ekklesiastes oder Prediger. Von den Hebräern Koheleth genannt. Kap. 11
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1.Mitte panem tuum super transeuntes aquas: quia post tempora multa invenies illum. 4. Qui observant ventum, non seminat: et qui considerat nubes, nunquam metet. 6. Mane semina semen tuum, et vespere ne cesset manus tua: quia nescis quid magis oriatur, hoc aut illud: et si utrumque simul, melius erit. 7. Dulce lumen, et delectabile est oculis videre solem. 9. Lætare ergo juvenis in adolescentia tua, et in bono sit cor tuum in diebus juventutis tuæ, et ambula in viis cordis tui, et in intuit oculorum tuorum: et scito quod pro omnibus his adducet te Deus in judicium. 10. Aufer iram a corde tuo, et amove malitiam a carne tua. Adolescentia enim et voluptas vana sunt.
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1.Lege dein Brot auf das vorbeifließende Wasser,1 so wirst du es nach langer Zeit2 wieder finden.
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Fußnote
Kap. 11 (1) Man muss standhaft arbeiten, stets etwas versuchen, wie auf ungewisse Hoffnung hin, und Gott den Ausgang der Sache überlassen, der jedem Dinge seine Zeit bestimmt hat. Sei also beständig im Gutestun. Die Wohltätigkeit ist eine der lobenswertesten Handlungen. – Das hier gebrauchte Bild bezeichnet große Freigebigkeit und Vernachlässigung sicherer Hoffnung (nicht aber Torheit im Verteilen). Die Brote waren dünne, flache Kuchen, die mit Leichtigkeit auf dem Flusse fortschwammen. - (2) Warte die von Gott vorherbestimmte Zeit ab und du wirst sehen, dass deine Mühe nicht untergegangen ist, sondern vielen, zum wenigsten dir genützt hat und du sie mit Zinsen von Gott zurückerhältst. Wann diese Zeit ist, wird nicht gesagt, aber aus anderen Stellen ist zu schließen, dass es das Gericht ist (obwohl das diesseitige leben nicht gänzlich ausgeschlossen ist). - (3) Unter recht viele. - (4) Du darfst hoffen, dass dir oder andern zur bösen Zeit (also in diesem Leben) von Nutzen sein wird, was du anderen Gutes tust. Wohltätigkeit ist nie vergeblich, ja hilft sogar auf dieser Erde zur Hebung öffentlichen Unglücks. Oder: Du weißt nicht, welches öffentliche Unglück dich selbst deiner Güter berauben kann, also verteile reichlich, so lange sie dein sind, ehe ein Zufall sie dir raubt. - (5) Dies und alles andere ist Gott zu überlassen, wie auch wohin der Wind einen Baum wirft, den wir niedergeworfen finden. – Vom Tode des Menschen ist hier nicht die Rede, doch kann man aus dem Bilde ein passendes Gleichnis schaffen, zumal hier alles Zukünftige in Gottes Vorherbestimmung verborgen genannt wird. - (6) Betrachte Wind und Wolken nicht so, als ob sie in deiner Gewalt sein könnten, sonst wirst du nie säen noch ernten und alle nützliche Arbeit hört auf. - (7) So wenig wir die Gesetze der Natur kennen, so ist uns verborgen, was Gott durch ihre Dienstleistung erreichen will. Also dürfen wir um alles dies nicht ängstlich sorgen, sondern müssen es der göttlichen Vorsehung überlassen und inzwischen am Morgen den Samen ausstreuen und am Abend nicht aufhören, denn entweder geht dies auf oder jenes oder beides. Früh und am Abend sind wohl von der Jugend und dem Alter zu verstehen. - (8) Drei Güter hat das leben insbesondere: fruchttragende Arbeit, mäßige Freude, Frömmigkeit. Die letztere besteht besonders in ernster Erwägung der Eitelkeit der Welt (V. 8), der Erinnerung an Gott den Richter (V. 9), an seine Vorsehung (V. 10), an Gott den Schöpfer [Koh 12,1]. - (9) Hebr.: Wenn auch der Mensch… so freue er sich ihrer aller und gedenke der Tage der Finsternis, deren viel sein werden, alles, was noch kommt, ist eitel. - (10) Des Todes. Vergl. [Joh 9,4]. - (11) Grund, warum fromm zu leben ist. - (12) Das Wort Zorn umfasst alle Verwirrung des Herzens. - (13) Murre nicht gegen Gottes Vorsehung, sondern erinnere dich an die drohende Strafe seitens des höchsten Richters.
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