Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job06
Liber Job Caput VI.
Das Buch Job. Kap. 6
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1. Respondens autem Job, dixit: 5. Numquid rugiet onager cum habuerit herbam? aut mugiet bos cum ante præsepe plenum steterit? 8. Quis det ut veniat petitio mea: et quod exspecto, tribuat mihi Deus? 9. Et qui cœpit, ipse me conterat: solvat manum suam, et succidat me. 10. Et hæc mihi sit consolatio ut affligens me dolore, non parcat, nec contradicam sermonibus Sancti. 11. Quæ est enim fortitudo mea ut sustineam? aut quis finis meus, ut patienter agam? 20. Confusi sunt, quia speravi: venerunt quoque usque ad me, et pudore cooperti sunt. 23. Vel, Liberate me de manu hostis, et de manu robustorum eruite me? 24. Docete me, et ego tacebo: et si quid forte ignoravi, instruite me. 25. Quare detraxistis sermonibus veritatis, cum e vobis nullus sit qui possit arguere me?
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1. Job antwortete und sprach:1 29. Antwortet, ich bitte, ohne Zank, redet und urteilet, was recht ist; 30. so werdet ihr auf meiner Zunge kein Unrecht finden, noch wird aus meinem Munde Torheit tönen.27
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Fußnote
Kap. 6 (1) Erwägt man, von wie heftigen Schmerzen Job gequält ward und wie hart Eliphaz Rede war, so wird die Antwort nicht zu heftig erscheinen. Job greift zuerst auf [Job 4,5] zurück. - (2) Hebr.: O möchte doch mein Zorn (Ungeduld) auf die Waage gelegt werden und ebenso mein Unglück in die andere Waagschale. (Ebenso Syr., Sept., Griech. Väter) Dies ist auch der Sinn der Vulgata: Möchte doch mein Seufzen, das ihr Sünde nennt und Anreizung des göttlichen Zornes, abgewogen werden gegen meine Schmerzen, ein gerechter Richter würde erkennen, dass meine Klagen weit hinter den Schmerzen zurückbleiben. - (3) Im Hebr. wird der Grund angegeben, weshalb Job seine Klagen und sein Elend will gewogen sehen: weil es (das, was mich drückt) jetzt schwerer ist, als der Sand des Meeres, der unermesslich und überaus schwer ist. Vergl. [Spr 27,3]. Dies zeigt zugleich, nach welchem Maße nach der Absicht des Verfassers Jobs Worte zu beurteilen sind: darum sind meine Worte so ohne Ordnung herausgestoßen. - (4) Beweis für V. 3. Weil die Pfeile des Allmächtigen in mir hängen, ihre Glut (oder Gift) trinkt meine Lebenskraft; und die Schrecken des Herrn stellen sich in Schlachtordnung gegen mich auf. Du siehst also, wie ungerechtfertigt deine Worte [Job 4,4.5] gegen mich waren. - (5) Wie der Esel und der Ochs nicht umsonst brüllen, sondern nur, wenn ihnen Futter mangelt, so würde auch ich, vergl. [Job 1,5], nicht so trostlos sein, stände es nicht so überaus schlimm mit mir. - (6) Um zu zeigen, dass es ihm wirklich so geht wie jenen Tieren, vergleicht er sein Leiden mit einer Speise. Der Gaumen merkt es, wenn nur ein wenig Salz fehlt, und ich sollte so gewaltige Übel nicht empfinden? Sollte jemand eine todbringende Speise verzehren, er würde sich dagegen wehren, mit wie viel mehr Recht also seufze ich, der ich mit Peinen genährt werde wie mit stinkender Speise? Der zweite Teil des 6. Verses lautet im Hebräischen: Oder ist Geschmack im Schleim des Dotters? - (7) Nachdem Job seine früheren Klagen entschuldigt und gerechtfertigt hat, wiederholt er dieselben jetzt und spricht wiederum den Wunsch aus, Gott möchte seinem traurigen Leben ein Ende machen. (V. 3, V. 13, V. 21) - (8) Auch die furchtbarste Todesart wäre ihm erwünscht. - (9) Job wünscht sich den Tod auch deswegen, damit er nicht bei längerer Dauer seiner Leiden sich gegen Gott versündige. Die „Worte des Heiligen“ sind Gottes Gebote, jeder von ihm kundgetane Wille. Text hebr.: Höchste Freude. - (10) V. 11-13 rechtfertigt er noch den Wunsch, sterben zu können, damit, dass sich bei seinen Leiden doch kein anderes Ziel als der Tod absehen lasse und somit die Hinausschiebung desselben nur eine Verlängerung seiner Qual sei. Damit wird zugleich die Antwort auf Eliphaz Aufforderung gegeben, noch in der Zukunft Gutes zu erwarten. Weder eine große Kraft des Leibes und der Seele ist ihm eigen, noch vermag er ein Ende seiner Leiden zu sehen. - (11) Hebräisch schöner: Ist denn etwa – Steigerung des Vorhergehenden. Die vorgelegte Frage führt er in den beiden folgenden Versen fort. - (12) Im Hebr. wieder Frage: bin ich nicht ohne Hilfe und ist nicht alles, worauf ich mich stützen könnte (Vulg. konkret: meine Freunde), von mir entfernt? - (13) Gegen [Job 4,6]. Wer gegen seinen Freund hart ist, vergisst auch der Furcht Gottes. Der Mangel an Gottesfurcht, den sie ihm vorgeworfen, findet sich vielmehr auf ihrer Seite. - (14) Desto schwerer wiegend ist diese Verletzung der liebe. - (15) Eilen an mir vorüber, ohne Trost zu spenden. - (16) Hebr.: Meine Brüder haben getragen wie ein Gießbach, wie das Bett überschwellender Bäche. - (17) Hebr.: die trübe sind vom Eise, in denen der Schnee sich verbirgt. - (18) Hebr.: Zur Zeit, wo die Hitze über sie kommt, sind selbe vernichtet, sie verschwinden von ihrer Stätte, wenn es warm wird. – Hieraus ist auch der Sinn der Vulgata V. 16, V. 17 klar: Die schrecklich von dem Reife und der Schnee fällt in sie (und das Strombett wird ausgefüllt), doch wenn sie sich ausbreiten, schwinden sie dahin, und kommt der Sommer, so versiegen sie gänzlich. - (19) Der in V. 15 gegebene Vergleich wird, da er die Freunde der Treulosigkeit und Täuschung beschuldigt, noch anders ausgeführt. Pfade: indem sie in Schluchten und Abgründe stürzen. Leere: die Sandwüste. - (20) Hebr.: Es blickten hin die Reisezüge Themas, die Karawane der nach Saba Wandernden hofften auf sie; doch sie wurden zuschanden mit ihrem Vertrauen, sie kamen dorthin und wurden mit Schamröte bedeckt. – Die reisenden setzen ihre Hoffnung auf die Bergströme, doch kommen sie an das Bett derselben, so sehen sie sich zu ihrem Schaden schimpflich getäuscht. In der Vulgata wird der Leser selbst in lebhafter Form aufgefordert, seine Augen auf jene Wege zu lenken. (Betreffs der Namen vergl. [Job 1,15, Job 2,11]) Was wird er schauen? Die Wanderer getäuscht und betrübt, weil sie gehofft haben. (Hieron., Chald., Sept.) Die letzten Worte von V. 20 enthalten nach der Vulgata die Anwendung auf die Freunde, nach dem hebräischen Texte beginnt dieser feierlicher mit V. 21. - (21) Hebr.: denn jetzt seid ihr nicht da für mich. - (22) Wendet ihr euch mit Abscheu ab. - (23) Nie habe ich bisher von eurer Freundschaft eine Wohltat gefordert, darum ist es umso schlimmer, wenn ihr mir selbst jetzt einen kleinen Trost versagt. - (24) Glaubet nicht, ich wolle nicht eine gute Lehre annehmen. Zeiget mir Irrtum oder Vergehen im Wandel, so will ich mich bessern, doch Verbrechen, wie Eliphaz mir Schuld gegeben, weise ich mit Entrüstung zurück. Job wendet sich an alle drei, da Eliphaz im Namen der anderen gesprochen. [Job 5,27] - (25) Ihr trefft kein Ziel mit denselben, denn weder bin ich jener Dinge schuldig noch denke ich daran, eure Worte gelehrig anzunehmen. Nach anderen ist V. 26 zu übersetzen: Oder gedenkt ihr leere Worte (wie die eines Jammernden sind) zu tadeln und in den Wind gesprochene Worte eines halb Verzweifelnden? - (26) Hebr.: Ja, über eine Waise werft ihr das Los (wie über einen Kriegsgefangenen) und euren Freund verhandelt ihr. O, wollet euch doch wieder zu mir wenden, euch ins Angesicht werde ich wahrlich nicht lügen. Kehret doch um, nicht geschehe ein Unrecht, ja, kehret um, noch habe ich recht darin. - (27) Nunmehr ist Eliphaz Härte gerügt und Job erklärt sich bereit, mit seinen Freunden zu disputieren, er gibt die Weise an und hofft als Sieger hervorzugehen.
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