Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Kor05
Epistola beati Pauli Apostoli ad Corinthios secunda.
Zweiter Brief des heiligen Apostels Paulus an die Korinther Kap. 5
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1. Scimus enim quoniam si terrestris domus nostra hujus habitationis dissolvatur, quod ædificationem ex Deo habemus, domum non manufactam, æternam in cœlis. 6. Audentes igitur semper, scientes quoniam dum sumus in corpore, peregrinamur a Domino: |
1. Denn wir wissen, dass, wenn diese unsere irdische Hütte abgebrochen wird, wir einen Bau von Gott empfangen, ein nicht mit Händen gemachtes ewiges Haus im Himmel. |
Fußnote
Kap. 5 (1) Der Apostel stellt die gebrechliche und zeitweise Wohnung, den Leib, der festen und beständigen Wohnung entgegen, die derselbe verherrlicht im Himmel sein wird. - (2) Kann das Begehren der Natur nicht vergeblich sein, so noch weniger das der Gnade; denn ein Sehnen, das sein Ziel nicht erreicht, konnte Gott nicht in das Herz senken. Mit den letzten Worten verlässt der Apostel das vorige Bild und wählt das eines Kleides, welches angetan wird. In V. 4 verbindet er wiederum beide Bilder. Niemand wird „überkleidet“, der nicht bereits bekleidet ist (Tert.). Darum fügt der Apostel genauere Erklärungen bei: wenn wir indes mit dem sterblichen Leibe bekleidet, seiner noch nicht beraubt, erfunden werden. - (3) Sie wünschen, dass der Leib, während die Seele in ihm bleibt, aus einem vergänglichen ein unsterblicher und verherrlichter werde. - (4) Der Apostel deutet auf [Hos 13,14] hin. - (5) Der Apostel muss noch beweisen, dass die Sehnsucht, von der er gesprochen, uns von Gott in's Herz gegeben ist: „der uns hierzu bereit macht“: dass wir nicht beraubt, sondern überkleidet werden wollen. (Cyr. v. Alex., Tert., Hier.) Jetzt glauben wir an die Herrlichkeit Christi, einst werden wir sie schauen. - (6) Diese Erwägung, dass wir den Leib verlassend nicht mehr von dem Herrn fern sind, mehrt das Vertrauen der apostolischen Arbeiter und bewirkt, dass sie selbst den Tod, wenn auch die Natur eher verlangt, überkleidet als entkleidet zu werden, nicht nur nicht fürchten, sondern wünschen. - (7) Am Tage, wo er kommt. - (8) Wir mögen noch leben oder schon gestorben sein. - (9) Wir müssen am jüngsten Gerichte nicht nur erscheinen, sondern auch offenbar werden, damit wir, was wir durch den Leib (in der Zeit, wo der Mensch im Leibe war) gehandelt haben, hier, nachdem wir Gutes oder Böses getan, Lohn oder Strafe empfangen. Damit aber wird keineswegs der Nutzen geleugnet, den unsere Gebete den Abgeschiedenen bringen: dies eben haben ja die in der Gnade Abgeschiedenen sich erworben, dass ihnen die Fürbitten für sie Nutzen bringen, und darum können diese Fürbitten nicht allen zu Hilfe kommen, weil nicht alle gleich gelebt haben (Aug.). - (10) Die Furcht des Herrn, von welcher der Apostel hier redet, ist die kindliche Furcht. Zuweilen bezeichnet das Wort Furcht auch den Gegenstand derselben, hier also das schreckliche Weltgericht: die Furcht vor dem Gerichte, welches der Herr einst halten wird (Chrys., Theod.). - (11) Der Gegenstand der Überzeugung ist, dass wir uns bemühen, Christus, dem Richter, zu gefallen. Der Apostel denkt an seine Gegner. Um dem Herrn zu gefallen, muss man selbst jede böse Meinung zu entfernen suchen, welche unsere Tätigkeit für Gott beeinträchtigt (Chrys.). - (12) Der heil. Paulus beschreibt die falschen Apostel als Heuchler. - (13) Wir mögen, durch den Eifer hingerissen, das Evangelium gelegen oder ungelegen verkündend, gleichsam von Sinnen scheinen, so gereicht unser Tun zur Ehre Gottes, oder wir mögen mit Mäßigung unseren Beruf üben, so gereicht die Mäßigung zu eurem Nutzen. - (14) Die Liebe Christi gegen die Menschen (Chrys., J. Dam., Thom.). - (15) Alle sind durch Teilnahme an dem Tode Christi in dem gestorben, was sie zuvor waren, d. i. als Glieder des alten Menschen, Adam. Der Tod Christi hat so hohen Wert, dass er die Stelle des Todes aller vertritt seinem Werte nach, wenngleich er dies seiner Wirksamkeit nach nur für die tut, welche auf den Tod Christi getauft werden, und so geistig mit ihm sterben. - (16) Diejenigen, welche dem alten Menschen nach gestorben sind, haben in der Taufe ein neues Leben empfangen, dessen Ursprung der Tod Christi ist, und darum müssen sie es nach dem Willen dessen, dem sie es verdanken, gebrauchen; um so mehr als die Gläubigen nicht allein dem Tode des Herrn, sondern auch seiner Auferstehung vereint sind. Nun war das Ziel des Todes Christi, dass die, welche nach dem geistigen Tode des alten Menschen zu einem neuen Leben erweckt sind, dies nicht dazu verwenden, nur ihre eigenen Vorteile zu suchen und ihren Wünschen nachzujagen, sondern alle ihre Gedanken und Werke auf den zu richten, der für unsere Sünden gestorben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt und unser Vorbild ist. - (17) Vor seiner Bekehrung hatte der Apostel alles darnach beurteilt, wie es der Natur, dem alten Menschen, gefiel, und sich dessen gerühmt, was bei den Juden hoch geachtet ward; doch seitdem er in Christus gestorben und ein neues Geschöpf geworden ist, beurteilte er alles nach der neuen Richtschnur, welche er mit dem neuen Leben empfangen hat. - (18) Eine andere Art zu denken und die Dinge wertzuschätzen ist gekommen. Wenn der Apostel bei diesen Worten an eine Stelle des A. T. gedacht hat, so dürfte es am wahrscheinlichsten [Jes 43,18] sein. - (19) Den Aposteln. - (20) Damit die Menschen mit Gott versöhnt werden können, sind zwei Dinge erforderlich: Gott muss ihnen die Sünde erlassen, die Menschen müssen die Bedingungen erfüllen, welche Gott für den Nachlass der Sünden stellt. Beides deutet der Apostel an: „indem er nicht anrechnete“ – „er hat das Wort der Versöhnung niedergelegt“. Der erste Teil wird nur angedeutet, denn die Eingießung der heiligmachenden Gnade wird nicht erwähnt. Das zweite hat den Sinn: er gab uns die Kraft und den Willen, der Welt diese in Christus vollbrachte Versöhnung zu verkünden, und dass wir so die Menschen dazu führen, durch die Taufe Christus gleichförmig zu werden. (Thom.) Aufmunterung und Darbietung der Mittel, die Versöhnung mit Gott zu erlangen, ist das Amt der Apostel. - (21) Die Apostel setzen das Werk Christi fort, und was der Vater einst durch den Heiland getan, tut er nun durch seine Stellvertreter, die Apostel. - (22) Er hat ihn gleichsam wie den größten Sünder behandelt, in dem nichts außer der Sünde ist, und dies, damit wir ihm, der für uns genugtut und stirbt, verbunden, durch seine Gnade, nicht durch unser Verdienst, Gerechte würden in jener Gerechtigkeit, welche Gott uns barmherzig schenkte und in unsere Herzen gießt.
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