Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem01
Epistola beati Pauli Apostoli ad Romanos
Der Brief des heiligen Apostels Paulus an die Römer Kap. 1
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1. PAULUS, servus Jesu Christi, vocatus Apostolus, segregatus in Evangelium Dei, 4. Qui prædestinatus est Filius Dei in virtute secundum spiritum sanctificationis ex resurrectione mortuorum Jesu Christi Domini nostri: 6. In quibus estis et vos vocati Jesu Christi: 14. Græcis, ac Barbaris, sapientibus, et insipientibus debitor sum: 16. Non enim erubesco Evangelium. Virtus enim Dei est in salutem omni credenti, Judæo primum, et Græco. 17. Justitia enim Dei in eo revelatur ex fide in fidem: sicut scriptum est: Justus autem ex fide vivit. 18. Revelatur enim ira Dei de cœlo super omnem impietatem, et injustitiam hominum eorum, qui veritatem Dei in injustitia detinent: 19. Quia quod notum est Dei, manifestum est in illis. Deus enim illis manifestavit. 24. Propter quod tradidit illos Deus in desideria cordis eorum: in immunditiam: ut contumeliis afficiant corpora sua in semetipsis: 26. Propterea tradidit illos deus in passiones ignominiæ. Nam feminæ eorum immutaverunt naturalem usum in eum usum, qui est contra naturam. 28. Et sicut non probaverunt Deum habere in notitia: tradidit illos Deus in reprobum sensum: ut faciant ea, quæ non conveniunt, 31. Insipientes, incompositos, sine affectione, absque fœdere, sine misericordia. |
1. Paulus,1 Diener Jesu Christi, berufener Apostel, auserwählt für das Evangelium Gottes,2 |
Fußnote
Kap. 1 (1) Die Briefe des heil. Paulus beginnen fast stets mit der Angabe des Absenders und des Empfängers, welcher der Apostel einige den Umständen entsprechende Worte beifügt. Da der Apostel an eine Kirche schreibt, welche er nicht selbst gegründet hat, und die Römer dem Weltapostel unbekannt sind, erklärt er, warum er desungeachtet mit solchem Ansehen ihnen gegenüber auftrete, vergl. [Roem 15,15ff], nämlich weil er Apostel für alle Völker, also auch für die Römer sei, und bezeigt den Römern seine Liebe. Über den Namen Paulus siehe [Apg 13,9] - (2) Während der Apostel in den übrigen Briefen seine Würde nur mit einem Worte bezeichnet, erklärt er dieselbe hier mit drei Namen. Diener Jesu Christi: der Name Diener Gottes bezeichnete im A. T. alle, welche sich als Verehrer Gottes bekannten [Ps 104,6, Ps 134,1], insbesondere aber diejenigen, welchen Gott ein besonderes Amt übertrug, wie Moses [5Mos 34,5] und die Propheten. [Amos 3,7] u. a. So ist der Name Diener Jesu Christi allen Christen gemeinsam, in besonderer Weise aber denen eigen, welche der Herr zu seinen Mithelfern erwählt hat. [Phil 1,1, Jak 1,1, Ju 1,1] Da nun auch Timotheus [Phil 1,1] und Epaphras [Kol 4,12] u. a. mit diesen Namen bezeichnet werden, fügt der heil. Paulus im zweiten Gliede sein besonderes Amt bei: berufener Apostel. Vergl. [Gal 1,1]. Selbst von Gott ausgewählt, d. h. berufen und mit natürlichen und übernatürlichen Gaben vor allen Menschen ausgerüstet und so in besonderer Weise befähigt, das Evangelium zu verkünden, dessen Urheber Gott ist, schreibt er als Gesandter desselben an die Römer: auserwählt für das Evangelium Gottes. - (3) Die an alle Völker ergehende Verkündigung des Evangeliums war von den Propheten vorausgesagt, wie der Apostel weiter unten [Roem 10,12ff] aus den Propheten nachweist. Der Name Prophet steht hier für alle Verfasser der heiligen Bücher, in denen Gottes Verheißungen aufgezeichnet sind. - (4) Der Apostel beschreibt den doppelten Stand des Heilandes, den Stand der Erniedrigung und der Erhöhung. - (5) Diese Worte heben die Einheit der Person in zwei Naturen hervor. - (6) Besser: der erklärt worden ist (Chrys., Theoph.) Der Sinn dieses Verses ist sehr schwer zu bestimmen (Chrys.) Die Worte „nach dem Geiste der Heiligung“ bilden wohl den Gegensatz gegen die Worte des V. 3: „dem Fleische nach“ und bezeichnen die Gottheit des Herrn. (Orig., Tert., Aug.) So wird auch an anderen Stellen die Gottheit Christi Geist genannt. [1Tim 3,16, 1Petr 3,18] Verbinde: Über seinen Sohn (V. 3), nämlich Jesus Christus usw. Jesus: der menschgewordene Sohn Gottes, unser Erlöser. [Lk 1,31] Christus: der Messias. Unser Herr: Das griechische Wort wird in der Septuag stets für den Namen Jahve, welcher Gottes Wesen ausdrückt, gebraucht. Da derselbe hier von Christus steht, ist dieser also absoluter, göttlicher Herr. der Sinn des ganzen Verses ist: Der Sohn Gottes, welcher nach seiner menschlichen Natur der Sohn Davids geworden ist und während seines Erdenwandels seine Gottheit nur gleichsam schwach durchschimmern ließ, ist als machtvoller Sohn Gottes erklärt worden, und zwar durch die Auferstehung der Toten. Diese ist nämlich ein Werk Gottes, man mag an die Auferstehung Christi oder an die Auferstehung aller denken. Zunächst ist letztere gemeint, mittelbar aber auch die erstere, die der Anfang und das Unterpfand der Auferstehung der übrigen ist; denn ist das Haupt auferstanden, so werden auch die Glieder auferstehen. Christus schreibt sich die eigene und die Auferstehung der übrigen zu, vergl. [Joh 2,19, Joh 5,28], also offenbart er sich als Gott. - (7) Durch diesen, als Sohn Gottes Erwiesenen, also mit höchstem Ansehen Bekleideten. Vergl. [Mt 28,18ff]. Daher erklärt sich, wie der Apostel an die Römer mit Autorität schreiben kann: weil er von dem seine Sendung hat, dem alle Macht gegeben ist. „Gnade und Apostelamt“, d. i. die unverdiente Gnade des Apostelamtes. - (8) Die Heidenvölker: der Apostel hatte die Berufung für alle Heidenvölker erhalten, indes zeigte ihm der Heil. Geist, zu welchem ihn zu seiner Zeit die göttliche Vorsehung führen wollte. - (9) Zur größeren Ehre und zur Verherrlichung seines Namens. - (10) Dies war das Ziel der ganzen Einleitung: Ich bin erwählt, den Heidenvölkern den Glauben zu bringen. Ihr seid nun aber Heiden gewesen, doch durch seine Gnade zum Glauben berufen, wie ich zum Apostelamte. (V. 1) So müsst ihr denn das annehmen, was ich euch schreibe. - (11) Die Beifügung des Wortes alle hindert, dass die Judenchristen sich ausgeschlossen glauben. - (12) Dies ist der Beweis der Liebe Gottes, dass er sie zur Heiligkeit berief (Aug.). - (13) Der Apostel wünscht den Römern Gnade, denn diese führt zum Glauben und zum Heile und Frieden mit Gott, aus dem alle Tugend entspringt. Der Geber dieser Gaben ist der Sohn nicht minder als der Vater, beide also sind an Macht gleich (Theod.). - (14) Ein wahrhaft frommes Herz bringt die Erstlinge aller guten Werke und Worte Gottes dar und sagt ihm für eigene wie für fremde gute Taten Dank. „Meinem Gott“, als ob diese Wohltat Paulus selbst widerfahren wäre. Der Apostel dankt durch Christus, weil die Danksagung in derselben Ordnung zu Gott emporsteigen muss, wie seine Gaben herabkommen (Thom.), nämlich durch unsern Hohenpriester Jesus Christus (Orig.). Deshalb beginnt der heil. Paulus damit alle seine Briefe, mit Ausnahme desjenigen an die Galater (Chrys.). Dem „zuerst“ entspricht kein „sodann“; doch folgt V. 10 der entsprechende Gedanke: Ich möchte euch aber doch noch einen geistigen Nutzen verschaffen. - (15) In der ganzen Welt, wo christliche Kirchen waren, lobte man die Römer, welche den Glauben bereitwillig angenommen hatten und standhaft festhielten (Thom.). - (16) Der Apostel sieht die Predigt gleichsam als priesterliches Amt an, durch welches er die Völker Gott als Opfer bereitet. Er dient Gott nicht nur mit den Lippen, sondern von ganzem Herzen. Diesen Gott, dem er sich zu einem so erhabenen Amte ganz geweiht hat, ruft er sicherlich nicht fälschlich als Zeugen an. Die Worte „dem ich diene“ usw. bilden also eine Verstärkung der Beteuerung. - (17) D. i. wenn Gott es so befiehlt. - (18) Als Diener dessen, von dem er alles empfangen hat, teilt er als Verwalter der Geheimnisse Gottes Gaben mit, welche zum Heile der Seelen gereichen. - (19) Der heil. Paulus will die Römer in dem Glauben bestärken, welchen sie vom heil. Petrus empfangen haben. - (20) Der Trost des heil. Apostels besteht in dem Wachstume des Glaubens in den Herzen der Christen und in dem eigenen. (Chrys., Theod., Ökum.) - (21) Für alle Heidenvölker berufen (V. 14), ward der heil. Paulus durch den Heil. Geist dorthin geleitet, wo er tätig sein sollte. Die Fülle der Arbeit hatte ihn bisher im Osten festgehalten. Vergl. [Roem 15,22]. - (22) Der Apostel will nur gleichsam begießen, was der heil. Petrus gepflanzt hat. (Ök., Just.) - (23) Es ist kein Unterschied unter den Völkern, alle bedürfen der Verkündigung des Evangeliums, und allen ist Paulus dieselbe schuldig. - (24) Folgerung aus dem vorhergehenden Verse. Da ich verpflichtet bin, allen zu predigen, bin ich bereit, auch euch das Evangelium zu verkündigen; ja ich wünschte schon lange, zu euch zu kommen. Vergl. [Apg 19,21] - (25) Ich bin bereit in Rom zu predigen, mag auch dem größten Teile der dortigen Bevölkerung in seinem stolzen Dünkel das Evangelium eine Torheit scheinen, vergl. [1Kor 1,18ff], denn es ist keine Torheit, sondern eine Gotteskraft. - (26) Die Verkündigung des Evangeliums erhält von Gott ihre Wirksamkeit und überragt deshalb alle menschliche Weisheit. Sie verschafft denen, welche glauben, Befreiung vom Zorne Gottes, die heiligmachende Gnade und das Anrecht auf das ewige Leben. - (27) „Zuerst“ ist nicht von der Zeit, sondern von einem gewissen Vorrechte zu verstehen. Den Juden ward das Heil nicht wie den andern Völkern einzig aus Barmherzigkeit dargeboten, sondern sie hatten auch, weil Gott ihnen dasselbe durch die Propheten verheißen, ein besonderes Recht darauf, dass es ihnen verkündet ward. - (28) Die von Gott verliehene Gerechtigkeit. Sinn: Die Gerechtigkeit Gottes offenbart sich als eine durch den Glauben an den Glauben, an die Gläubigen verliehene, welche die Menschen gerecht macht. (Chrys., Aug., Konzil v. Tr. Sitzg. 6, Kap. 7) - (29) Was zur Zeit des Gesetzes gleichsam mit einem Schleier bedeckt und den Heiden nicht mitgeteilt war, wird im Evangelium allen Menschen klar vor Augen gestellt: dass die Gerechtigkeit aus dem Glauben ihren Ursprung nimmt. Übrigens lehrt das Evangelium nicht nur, dass die Gerechtigkeit, welche zum ewigen Leben führt, ein Geschenk Gottes ist, sondern zeigt auch den Weg zu derselben und enthält alles, was der Gläubige zur Rechtfertigung nötig hat. Diese Gerechtigkeit entspringt aus dem Glauben, nicht aus den Werken des Gesetzes oder der Natur, und wird allen zuteil, welche glauben. Der Apostel wählt statt des konkreten: „an alle Gläubigen“ das abstrakte: „an den Glauben“, um so nachdrücklicher zu zeigen, dass es nicht auf die persönlichen Eigenschaften, sondern auf den Glauben ankommt, wie z. B. ein Arbeitgeber sagen möchte: Ich belohne nur die Arbeit, d. i. die Arbeitenden je nach ihrer Arbeit. Diese Lehre ist nicht neu, da der unter dem Gesetze stehende Prophet Habakuk [Hab 2,4] dieselbe bereits verkündet. V. 16, V. 17 enthalten den Gegenstand der Lehre, welche der heil. Paulus in diesem Briefe vorlegen will. Im ersten Abschnitte des Briefes erklärt der Apostel die Worte: Die Gerechtigkeit Gottes offenbart sich im Evangelium [Roem 4,25], im zweiten die Worte: Das Evangelium ist eine Gotteskraft zum Heile für einen jeden, der glaubt [Roem 8,39], im dritten [Roem 11,36] die Worte: Für die Juden zuerst und auch für die Heiden (Thom.). - (30) Gottes strafende Gerechtigkeit. (Vergl. V. 24, V. 26). Worin offenbart sich diese Strafgerechtigkeit? Viele Erklärer denken an die Ankündigung der Strafen, welche im Evangelium (und auch im Alten Testamente) enthalten ist; der Zusammenhang weist aber wohl eher auf das sittliche Elend, in welches der zürnende Gott die Ungläubigen fallen ließ. - (31) Jede Sünde ist Gottlosigkeit, soweit sie eine Verachtung des göttlichen Willens einschließt, Ungerechtigkeit, soweit sie die von Gott gesetzte Ordnung verletzt. - (32) „Niederhalten“: eine sich von selbst aufdringende Erkenntnis gleichsam unterdrücken und verhindern, dass sie ihre Kraft ausübe und das Herz zum Guten wende. - (33) Was denen, welche ihre Vernunft gebrauchen, von dem wahren Gott bekannt ist (Chrys., Theod., Dam., Ök., Theoph., Euth.). Andere übersetzen: erkennbar (Orig.). Indes ist der Satz dann, ohne weitere Einschränkungen, kaum richtig (Just.). - (34) In ihrem Verstande und Herzen. - (35) Gott hat es ihnen klar und verständlich vor Augen gestellt. - (36) Alle Geschöpfe sind ein immerwährendes Zeugnis, das Gott von sich selbst gibt und den Menschen kundtut. Vergl. [Apg 14,18]. In den Geschöpfen offenbaren sich Gottes Eigenschaften, seine Güte, Weisheit, Macht, ohne dass wir das zu sehen vermögen, was in Gott diesen Eigenschaften entspricht (Thom.). - (37) Der Apostel kehrt zu dem zweiten Teile des V. 18 zurück. V. 21 ist dem V. 19 parallel. - (38) Indem der Apostel den ersten Abfall von Gott schildert, weist er zugleich auf den Weg hin, auf dem auch jetzt noch die einzelnen zu diesem Abfalle kommen. Nachdem die Menschen Gott erkannt, wollten sie ihn nicht als ihren Herrn verehren und ihm dienen, noch als ihrem gütigen Vater Dank sagen. Hatten sie so Gott durch ihren bösen Willen von sich gestoßen, so begann nun auch ihr Verstand in Irrtum zu versinken. Der heil. Paulus weist hier offenbar auf das Buch der Weisheit [Weish 13] hin. - (39) Genauer nach dem Griech.: sind sie unvernünftigen Tieren ähnlich geworden. - (40) Die Heiden beteten die Bilder selbst an Gottes Stelle an. - (41) Wie der Mensch den Tieren die Ehre erwies, welche Gott geziemte, unterwarf Gott das Göttliche im Menschen, die Vernunft, dem, was im Menschen tierisch ist, der Sinnlichkeit (Thom.). Der Apostel sagt hier, um die sittliche Versunkenheit als Strafe zu kennzeichnen: Gott überlieferte, an anderer Stelle: er überließ. [Apg 14,15] Gott entzog den Heiden seine wirksamen Gnaden, und so erlangten die unreinen Begierden in ihnen die Herrschaft (Aug.). Ähnlich überliefert ein Feldherr sein Heer dem Feinde, wenn er es verlässt (Chrys.), der Arzt den Kranken dem Tode, wenn derselbe die vorgeschriebenen Arzneien nicht einnimmt (Theoph.). - (42) Es waren dies Sünden gegen die Natur, die von Personen gleichen Geschlechts begangen werden. - (43) Den wahren Gott (Theod.). So heißen die falschen Götter öfter Lüge. [Jes 44,20, Jer 13,25, Jer 16,19] Das Wort „die Wahrheit Gottes“ entspricht der „Herrlichkeit Gottes“ in V. 23. - (44) Der Apostel macht, soviel an ihm liegt, den Frevel der Heiden wieder gut. - (45) Der Apostel beginnt mit den Frauen, weil bei diesen jene unnatürliche Sünde noch verabscheuungswürdiger ist wegen der schweren Verletzung der ihrem Geschlechte sonst eigenen Schamhaftigkeit. - (46) Gott verlassend wendeten sich die Heiden den Geschöpfen zu. Die gerechte Strafe ist, dass Gott es zulässt, dass sie auch zu ihrer eigenen Schande die Ordnung der Natur verkehren. - (47) D. i. eine tiefere Erkenntnis Gottes zu gewinnen, dadurch dass sie die erlangte Erkenntnis (V. 21) willig aufnahmen und sich nach derselben richteten. Der Apostel sagt nicht, dass sie aus Unwissenheit gefehlt, sondern dass sie mit Überlegung gesündigt haben (Chrys.) - (48) Da sie Gott nicht ehren und ihm nicht dienen wollten, hat Gott sie zur Strafe auch in grauenhafte Verblendung in Bezug auf das Sittengesetz fallen lassen, so dass sie sich Dinge erlaubten, die der Verstand sonst selbst als höchst verwerflich erklärt. - (49) Infolge ihrer verworfenen Gesinnung wurden sie das alles, was der heil. Paulus aufzählt. Wie jede Tugend, soweit sie eine Vorschrift des Gesetzes zur Ausführung bringt, etwas von der Gerechtigkeit an sich hat, so ist jede Sünde, soweit sie eine Abweichung von der Richtschnur des göttlichen Gesetzes ist, eine Ungerechtigkeit (Thom.). Die vorangestellten drei allgemeinen Ausdrücke: Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit, enthalten die einzelnen Sünden, welche ihnen folgen. „Unzucht“ fehlt im Griechischen und ist auch hier unter den allgemeinen Ausdrücken nicht so am Platze. - (50) Mordlust, Grausamkeit. - (51) Besser: Gott hassend (Clem. Rom., Theod., Theoph., Ök., Euth.). - (52) Gottlose. - (53) Die drei letzten Fehler sind Sünden gegen die Liebe. - (54) Allen Menschen hat Gott das Gesetz in's Herz geschrieben, dass das Gute zu tun, das Böse zu meiden ist. Da nun niemand über die göttliche Gerechtigkeit in Unwissenheit sein kann, lag es nahe zu schließen, dass Gott die Übertreter mit schweren Strafen heimsuchen werde. - (55) Nach dem Griechischen: Nachdem sie die Gerechtigkeit erkannt hatten und einsahen, dass sie des Todes würdig sind, welche solches tun, tun sie es nicht nur selbst, sondern stimmen auch denen zu usw. So lautete auch aller Wahrscheinlichkeit nach der alte lateinische Text, wie die Erklärungen der Väter zeigen. Bisweilen kann in der Tat der Sünder die Leidenschaft, welche ihn fortgerissen hat, als Milderung seiner Schuld anführen, eine Entschuldigung, welche der, welcher eine böse Tat überlegterweise billigt, nicht vorbringen kann (Chrys.). Zudem wird der Fehlende leichter als der das Böse Billigende zur Umkehr gebracht (Isid. Pel.), und schadet der erstere nur sich, während der Lobspendende andere zu ähnlichen Sünden anreizt (Theod.).
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