Petrus: Unterschied zwischen den Versionen

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=Offenbarung des Johannes=
=Die zwei Briefe des heiligen Apostels Petrus.=
 
 
'''D'''as Leben des heil. Simon Petrus, des Apostelfürsten [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt16|Mt 16,16ff]]''] und Oberhirten der Herde Christi [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh21|Joh 21,13ff]]''], wird in den heil. Evangelien [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh01|Joh 1,40-42]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt04|Mt 4,18-20]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk05|Lk 5,1ff]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt26|Mt 26,37]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh06|Joh 6,68.69]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt16|Mt 16,21ff]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt17|Mt 17,24-26]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh13|Joh 13,1-10]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt26|Mt 26]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh18|Joh 18,20.21]]''] und der Apostelgeschichte (Kap. 1 – 12, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Gal02|Gal 2,11]]'']) in seinen Hauptpunkten dargestellt. Was nach seiner wunderbaren Befreiung aus der Hand des Herodes und der dogmatischen Entscheidung über die Unverbindlichkeit des Mosaischen Gesetzes für die Heidenchristen auf dem Apostelkonzil zu Jerusalem weiter mit ihm geschehen ist, darüber schweigt die heil. Schrift, in der wir nur noch eine Andeutung finden, dass er seinen ersten Sitz in Antiochia aufgeschlagen. Sehr wahrscheinlich ist, dass er im Jahre 42 nach Rom kam, wo er seinen Sitz als Haupt der Kirche nahm und 25 Jahre später, an demselben Tage wie der heilige Paulus, im Jahre 67 den Märtyrertod erlitt. Doch Rom vermochte ihn nicht so für sich in Anspruch zu nehmen, dass e nicht die Kunde des Evangeliums auch in andere Länder getragen hätte. Wenigstens einmal noch (nach der Vertreibung der Juden aus Rom im Jahre 50) war er, wie der heil. Lukas bezeugt, in Jerusalem, eine kurze Zeit weilte er in Korinth und unternahm noch andere apostolische Reisen, wie der heil. Paulus andeutet. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Gal02|Gal 2,8]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor09|1Kor 9,5]]''] Der erste Brief des heil. Petrus ist an Gemeinden gerichtet, welche der heil. Paulus oder seine Jünger gegründet. Dieselben bestanden zum größeren Teile aus Heidenchristen, wie der Brief selbst zeigt. Da nun der heil. Paulus erst auf seiner dritten Missionsreise die Provinzen Asiens durchzog, ist dieser Brief erst nach derselben geschrieben, etwa am Schlusse des Jahres 64 oder am Anfang 65, in eben jenem Jahre, in welchem Nero die Christen der Brandstiftung an der Stadt Rom beschuldigte. Aus diesem Grunde zeigt sich auch eine gewisse Ähnlichkeit zwischen diesem Briefe und einigen Briefen des heil. Paulus, besonders dem an die Epheser gesandten, die der heil. Petrus gelesen hatte. (Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Petr03|1Petr 3,22]]''] mit [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Eph01|Eph 1,20.21]]''] und dazu das Zeugnis des heil. Petrus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Petr03|2Petr 3,15]]'']) <br/>
Für die Authentizität des ersten Briefes weist das christliche Altertum so viel zeugen auf, dass es schwer zu verstehen ist, wie einige Nationalisten unserer Zeit dieselbe in Zweifel ziehen konnten. Den Zweck des Schreibens gibt der Apostel selbst an [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Petr05|1Petr 5,12]]'']: „Ich habe euch in Kürze geschrieben, um euch zu ermahnen und zu bezeugen, dass dies die rechte Gnade Gottes ist, in welcher ihr steht.“ Die Verfolgungen und Leiden konnten die Christen wankend machen im Glauben, wenn sie durch das Bekenntnis desselben sich diese Verfolgungen zuzogen, als ob Gott sie nicht schützen wollte; es galt also, ihnen die Göttlichkeit der Lehren des Christentums von neuem zu bezeugen. Zugleich aber mahnt er sie, durch eine den Vorschriften des Christentums entsprechenden Lebenswandel die Verleumdungen der Heiden als falsch zu erweisen. Entgegen der Methode des heil. Paulus lässt er nicht auf einen dogmatischen Teil praktische Ermahnungen folgen, sondern ermuntert die Christen im gesamten Briefe, an den passenden Stellen die Beweise für die Wahrheit der Religion einfügend. <br/>
Den zweiten Teil schrieb der heil. Petrus unmittelbar vor seinem Tode, dessen Nähe ihm geoffenbart war, am Ende des Jahres 66 oder am Anfange 67. Der Brief ist an dieselben asiatischen Gemeinden gerichtet, an welche auch der erste gerichtet war. Während der beiden Jahre, die zwischen den beiden Briefen liegen, war im Stande jener Gemeinde eine Änderung eingetreten. Jene Verfolgung, zu deren Ertragung er die Christen ermutigt hatte, war zu Ende, doch eine schlimmere Gefahr drohte den Christen von einer häretischen Sekte, welche den Glauben der Neubekehrten nicht mit Gewalt, wohl aber mit Hinterlist und Irrtümern zu vernichten suchte. Wie es scheint, kämpften diese Irrlehrer, indem sie einige Texte des heil. Paulus missbräuchlich anführten, gegen das Sittengesetz und suchten die Christen zur Unsittlichkeit und zu anderen Lastern, denen sie sich selbst hingaben, zu verführen. Um dieses Ziel lichter zu erreichen, leugneten sie die Gottheit Jesu Christi und fochten mit Spöttereien die Möglichkeit der Wiederkunft Christi an. Wie es scheint, kämpfte der heil. Petrus gegen die gleichen Irrlehrer, gegen welche schon der heil. Jakobus seinen Brief gerichtet. Diese hatten auf missverstandene Worte des heil. Paulus gestützt, antinomistische Irrtümer verbreitet, indes ihre ganze Verkehrtheit noch nicht offenbart. Die Häretiker, welchen der heil. Judas in seinem Briefe entgegentritt, hatten zur Theorie bereits die Praxis hinzugefügt und verführten die gläubig Gewordenen nicht weniger durch das Beispiel als durch das Wort. Um nun den Gläubigen die Furcht vor den Drohungen zu nehmen, mit denen der heil. Judas sie geschreckt, überschütteten sie die Lehre von der Wiederkunft Christi und dem zukünftigen Gerichte mit Spott, weshalb der heil. Petrus, sich gleichfalls gegen sie wendend, auch diese Verwegenheit strafen muss. Was der Apostel Johannes in seiner Offenbarung von den Nikolaiten sagt, zeigt uns diese Irrlehrer bereits in der höchsten Verstockung. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Petr02|1Petr 2,4.14ff]]''] <br/>
Der zweite Brief ist also gleichsam das Testament der Hirtensorge des heil. Petrus für die asiatischen Kirchen. Die Gottheit Christi zu verkünden, den er überall unsern Gott und Heiland nennt, und die Christen im Glauben zu bestärken durch die Erinnerung an das Gute, das sie empfangen, und sie vor den Gefahren, welchen die Verführer sie aussetzten, zu warnen, ist die Absicht dieses letzten Briefes. <br/>
 


'''D'''ie Offenbarung bezeichnet sich selbst al seine Schrift des heil. Apostels Johannes (Diener Christi [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh01|Joh 1,1]]'']), wie auch vor allem die Stelle [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb01|Offenb 1,9]]''] auf den Lieblingsjünger des Herrn, mit Ausschluss jedes anderen Verfassers, weist. Demgemäß ist die Offenbarung von der ersten Zeit ihres Bekanntwerdens an stets in der Kirche als eine apostolische Schrift aufgenommen und, wenngleich in den Kämpfen gegen die Millenarier sich eine Zeit lang in Gelehrtenkreisen ein Zweifel gegen die Echtheit des Buches erhob, allgemein als kanonisch verehrt worden. Auch die neuere Kritik hat zu dem von dem heil. Dionymus von Alexandrien vorgebrachten und im Altertume bereits widerlegten Einwendungen gegen die Apostolicität der Offenbarung keine weiteren Gründe hinzuzufügen vermocht. <br/>
Der heil. Johannes nennt sein Buch Offenbarung, und zwar Offenbarung Jesu Christi, weil dieser sie vom Vater empfing und durch den Engel dem Apostel kundgab, damit er sie seinen Dienern verkündete. Da diese Offenbarung die Zukunft betrifft, wird sie auch Prophezeiung genannt. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb01|Offenb 1,3]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb22|Offenb 22,7.19]]''] Wenn gleich auch im Evangelium einige Prophezeiungen enthalten sind, so bilden diese doch nicht den Hauptgegenstand des Buches, während die Offenbarung (wenn man von den drei ersten Kapiteln absieht) einzig die Prophezeiung künftiger Dinge zum Gegenstande hat. Während die Propheten des A. B. das Erscheinen des Erlösers vorbereiteten und voraussagten, ist im N. T. das Heil bereits erschienen. Deshalb ist im N. B. die Prophetie nicht mehr ein Amt, sondern eine außerordentliche Gnadengabe, welche zur Zeit der Apostel den außerordentlichen Auftrag zu predigen gab, jedoch zugleich mit der Fähigkeit, gewisse zukünftige Ereignisse vorauszusagen. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor14|1Kor 14]]'']. Das Einzige, was nach der Verkündigung des Evangeliums noch als Entwicklung des Christentums zu erwarten ist, ist die endliche Vollendung, auf diese allein also kam die Gabe der Prophezeiung sich im N. T. zu richten, soll sie der Kirche Gottes dienen. Auf diese Vollendung beziehen sich in der Tat auch alle Weissagungen des Herrn und der Apostel, die uns in der heil. Schrift erhalten sind. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt24|Mt 24,2ff]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk13|Mk 13,1ff]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk17|Lk 17,20-27]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk19|Lk 19,41-44]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk21|Lk 21,5-36]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Thes02|2Thes 2,1-12]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Tim03|2Tim 3,1-9]]''] u. a. Da aber bei der Vollendung über die ganze Menschheit außerordentliche Heimsuchungen kommen und von den Gläubigen ungewöhnliche Tugendübungen gefordert werden, wollte die göttliche Barmherzigkeit für jene Zeit als besonderes Gnadenmittel dieses Buch bieten. Ähnlich wie in den Prophezeiungen Ezechiels, Daniels, Zacharias die zukünftigen Dinge nicht mit einfachen Worten kundgetan, sondern durch symbolische Gesichte und Reden vorbedeutet werden, besteht die Offenbarung in geheimnisvollen Ereignissen, deren Bedeutung für uns zum großen Teil nicht mit Sicherheit feststeht und wohl erst durch die Erfüllung erschlossen werden wird. Die Schwierigkeit der Erklärung ist eine so große, dass wir drei Hauptklassen von bei den Katholiken vorkommenden Erklärungsweisen unterscheiden können, abgesehen von den besonderen Ansichten über Anordnung und Einteilung der Offenbarung. Die einen sehen als Inhalt dieses Buches die letzten Schicksale der Kirche zur Zeit des Antichrists an, derart dass die vorhergehenden Ereignisse, welche jene betreffen, nur kurz angedeutet werden. Dieser Erklärungsweise schnurstracks entgegengesetzt ist eine zweite, welche annimmt, dass die ersten Zeiten der Kirche, und insbesondere ihr Sieg über das Judentum und Heidentum den Gegenstand der Offenbarung bildet, so das nur in den beiden  letzten Kapiteln die Endgeschichte der Kirche berührt wird. Eine dritte Auslegung findet in der Apokalypse des heil. Johannes die gesamte Geschichte der christlichen Kirche dargestellt, derart, dass kein einziges wichtigeres Ereignis übergangen ist. <br/>
Die meisten heiligen Väter waren der Ansicht, dass die Offenbarung des heil. Johannes die letzten Zeiten der Kirche betrifft; so Irenäus, Hippolytus, Augustinus, Viktorinus Petav., Primasius, Beda. Doch bieten die ersten drei Kapitel Mahnungen an die Gemeinden Asiens, welche zur Zeit des Apostels bestanden. Die Erklärung der Apokalypse als Geschichte der gesamten christlichen Kirche scheint in keiner eise zu befriedigen. Wohl verkündeten die Propheten das Leben des Messias und offenbarten die Güter seines Reiches, aber einzig um das Volk über die Ankunft des Erlösers zu belehren und seine Sehnsucht nach diesem zu wecken. Wozu aber sollte eine Offenbarung von Verfolgungen dienen, deren Erfüllung erst erkannt wird, nachdem diese längst vorübergegangen sind? Auch ist es nicht wahrscheinlich, dass der Herr, der gesagt, dass nicht einmal die Engel im Himmel Tag und Stunde wissen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk13|Mk 13,32ff]]''], die Zeit seiner Wiederkehr hier genau bestimmt haben sollte. Endlich müssen jene Ausleger, welche in der Offenbarung die gesamte Entwicklung der Kirche zu finden meinen, willkürlich annehmen, dass bereits eine von ihnen angenommene Reihe von Zeitaltern vorübergegangen und das letzte angebrochen sei. Auch die andere Art der Erklärung, wonach die ersten Zeiten der Kirche vorausverkündet seien, lässt sich schwer aus dem Buche selbst heraus als vollberechtigt nachweisen. <br/>
Wenn wir nach der Aufgabe fragen, welche die Apokalypse hat, so antwortet uns diese selbst, dass Gott ihre Niederschreibung befohlen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb01|Offenb 1,11.19]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb22|Offenb 22,10]]'']. Wollen wir also das Ziel derselben erfassen, so müssen wir in die Absicht Gottes selbst eindringen, welcher dem Apostel die symbolischen Gesichte offenbarte. Zum Teil wenigstens wird uns diese in dem Buche selbst offenbart. In den sieben Briefen nämlich, welche an die Gemeinden Asiens gerichtet sind, werden den Gläubigen zwei Dinge vor allem an´s Herz gelegt: Den Glauben rein und unversehrt zu bewahren, und: alle Verfolgungen und Heimsuchungen, denen sie für den Glauben ausgesetzt seien, standhaft zu ertragen. Von inneren und äußeren Feinden bedrängt, konnten die ersten Christen in Zweifel verfallen, ob Gott ihnen die verheißene Hilfe wahrhaft gewähren wolle. Wie man schon dreißig Jahre früher spottend gefragt: Wo ist seine Verheißung oder seine Ankunft? [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Petr03|2Petr 3,4]]''], so tönte es jetzt gewiss noch öfter ihnen höhnend entgegen. Die ersten Christen konnten nicht, wie wir, auf 20 Jahrhunderte des sich immer wieder erneuernden Kampfes, aber auch stets um so herrlicheren Triumphes der Kirche zurückblicken, darum stärkt der letzte noch lebende Apostel ihren Glaubensmut durch die Beschreibung des letzten Triumphes und verheißt ihnen siebenmal Anteil an den Früchten desselben, wenn sie siegen würden. <br/>
Doch auch für uns hat die Offenbarung des heil. Johannes ihren Nutzen. Wie nämlich die Briefe und Evangelien, bei deren Abfassung die Apostel doch einzig die Christen ihrer Zeit, ja oft nur die Gläubigen einer einzelnen Gemeinde vor Augen hatten, durch Gottes Erbarmung ein Schatz seiner Kirche bis an das Ende der Tage geworden sind, so ist zwar die Mitteilung der Gesichte der Offenbarung zunächst für die Gemeinden Kleinasiens bestimmt, doch sollten sie auch der Kirche aller Zeiten ihren Segen mitteilen. Oder ist nicht auch die Offenbarung eine von Gott eingegebene Schrift, nützlich zur Belehrung, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit? [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Tim03|2Tim 3,16]]''] Ist auch vieles in derselben so hoch, dass es unser Verständnis übersteigt, so muss eben gerade die Höhe der der Wahrheit, zu der wir uns nicht zu erheben vermögen, uns mit gläubiger Bewunderung der verborgenen Geheimnisse erfüllen. (H. Dionysius Al.) Doch es wäre andererseits falsch anzunehmen, nichts sei uns in der Offenbarung erschlossen. Können auch nicht alle Sinnbilder erklärt, noch der Hauptgegenstand mit vollkommener Sicherheit bezeichnet werden, eines ist doch nach übereinstimmender Meinung aller Ausleger sicher, dass uns der Sieg Christi und seiner Kirche vorausgesagt wird. Und so kann die Offenbarung uns auf gleiche Weise wie den ersten Christen in allen Schwierigkeiten und Verfolgungen Trost und Stärke gewähren. Doch damit ist der Nutzen, welche die Offenbarung den Christen bietet, nicht erschöpft. Wie viele Glaubenssätze werden in diesem Buche uns mit klaren Worten überliefert! Kein Abschnitt findet sich in demselben, der uns nicht die Erhabenheit und Göttlichkeit unseres Herrn im Himmel offenbarte, dessen Erniedrigung und Gehorsam bis zum Tode hier auf Erden die Evangelien beschreiben. Kein anderes Buch ferner berichtet uns so vieles von der Aufgabe und dem Amte der Engel, stellt uns die ewige Seligkeit und die Strafen der Verdammten mit gleich lebhaften Farben vor Augen. Wie viele Wahrheiten werden zudem in der Offenbarung gleichsam im Vorübergehen berührt! Gott wird uns als Schöpfer und Erhalter aller Dinge [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb01|Offenb 1,8]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb04|Offenb 4,8.11]]''] gezeigt, dessen Vorsehung alles leitet [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb07|Offenb 7,2ff]]''], dessen Wege gerecht und wahr sind [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb15|Offenb 15,3]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb16|Offenb 16,5ff]]''], dessen Heiligkeit die Engel preisen und durch dessen Anschauung sie ewig selig sind [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb22|Offenb 22,4]]''], vor dem nichts Beflecktes sich zeigen kann. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb21|Offenb 21,27]]''] Die besondere Vorsehung Gottes endlich, welche über seine Kirche, seine Braut [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb21|Offenb 21,9]]''], wacht und ihre Feinde demütigt, erweist ihr Wirken von dem ersten Blatte des Buches bis zum letzten. <br/>
Wenn also auch die Offenbarung noch nicht ihr volles Licht in unsere Herzen eingießen kann, so ist sie uns doch überaus nützlich und ein würdiger Beschluss der Sammlung der heiligen Bücher. Wie das erste Buch derselben mit den Anfängen der Wirksamkeit Gottes nach außen begonnen, so stellt das letzte den Abschluss dieser Tätigkeit dar. Deshalb ist es nicht zufällig, wenn der Schluss der Offenbarung zu demselben Gedankenkreis zurückkehrt, von welchem der Anfang der Genesis ausging. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos01|1Mos 1,1]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb21|Offenb 21,1.5]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos03|1Mos 3,8]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb21|Offenb 21,3]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos03|1Mos 3,17ff]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb21|Offenb 21,4]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos02|1Mos 2,9]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb22|Offenb 22,2]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos04|1Mos 4,11]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb22|Offenb 22,3]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos04|1Mos 4,15]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb22|Offenb 22,3.4]]'']. So geht in Erfüllung, was Gott selbst in der Offenbarung sagt: „Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende.“
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=Heilige mit Namen Johannes=
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Version vom 7. Februar 2015, 08:02 Uhr

Die zwei Briefe des heiligen Apostels Petrus.

Das Leben des heil. Simon Petrus, des Apostelfürsten [Mt 16,16ff] und Oberhirten der Herde Christi [Joh 21,13ff], wird in den heil. Evangelien [Joh 1,40-42, Mt 4,18-20, Lk 5,1ff, Mt 26,37, Joh 6,68.69, Mt 16,21ff, Mt 17,24-26, Joh 13,1-10, Mt 26, Joh 18,20.21] und der Apostelgeschichte (Kap. 1 – 12, vergl. [Gal 2,11]) in seinen Hauptpunkten dargestellt. Was nach seiner wunderbaren Befreiung aus der Hand des Herodes und der dogmatischen Entscheidung über die Unverbindlichkeit des Mosaischen Gesetzes für die Heidenchristen auf dem Apostelkonzil zu Jerusalem weiter mit ihm geschehen ist, darüber schweigt die heil. Schrift, in der wir nur noch eine Andeutung finden, dass er seinen ersten Sitz in Antiochia aufgeschlagen. Sehr wahrscheinlich ist, dass er im Jahre 42 nach Rom kam, wo er seinen Sitz als Haupt der Kirche nahm und 25 Jahre später, an demselben Tage wie der heilige Paulus, im Jahre 67 den Märtyrertod erlitt. Doch Rom vermochte ihn nicht so für sich in Anspruch zu nehmen, dass e nicht die Kunde des Evangeliums auch in andere Länder getragen hätte. Wenigstens einmal noch (nach der Vertreibung der Juden aus Rom im Jahre 50) war er, wie der heil. Lukas bezeugt, in Jerusalem, eine kurze Zeit weilte er in Korinth und unternahm noch andere apostolische Reisen, wie der heil. Paulus andeutet. [Gal 2,8, 1Kor 9,5] Der erste Brief des heil. Petrus ist an Gemeinden gerichtet, welche der heil. Paulus oder seine Jünger gegründet. Dieselben bestanden zum größeren Teile aus Heidenchristen, wie der Brief selbst zeigt. Da nun der heil. Paulus erst auf seiner dritten Missionsreise die Provinzen Asiens durchzog, ist dieser Brief erst nach derselben geschrieben, etwa am Schlusse des Jahres 64 oder am Anfang 65, in eben jenem Jahre, in welchem Nero die Christen der Brandstiftung an der Stadt Rom beschuldigte. Aus diesem Grunde zeigt sich auch eine gewisse Ähnlichkeit zwischen diesem Briefe und einigen Briefen des heil. Paulus, besonders dem an die Epheser gesandten, die der heil. Petrus gelesen hatte. (Vergl. [1Petr 3,22] mit [Eph 1,20.21] und dazu das Zeugnis des heil. Petrus [2Petr 3,15])
Für die Authentizität des ersten Briefes weist das christliche Altertum so viel zeugen auf, dass es schwer zu verstehen ist, wie einige Nationalisten unserer Zeit dieselbe in Zweifel ziehen konnten. Den Zweck des Schreibens gibt der Apostel selbst an [1Petr 5,12]: „Ich habe euch in Kürze geschrieben, um euch zu ermahnen und zu bezeugen, dass dies die rechte Gnade Gottes ist, in welcher ihr steht.“ Die Verfolgungen und Leiden konnten die Christen wankend machen im Glauben, wenn sie durch das Bekenntnis desselben sich diese Verfolgungen zuzogen, als ob Gott sie nicht schützen wollte; es galt also, ihnen die Göttlichkeit der Lehren des Christentums von neuem zu bezeugen. Zugleich aber mahnt er sie, durch eine den Vorschriften des Christentums entsprechenden Lebenswandel die Verleumdungen der Heiden als falsch zu erweisen. Entgegen der Methode des heil. Paulus lässt er nicht auf einen dogmatischen Teil praktische Ermahnungen folgen, sondern ermuntert die Christen im gesamten Briefe, an den passenden Stellen die Beweise für die Wahrheit der Religion einfügend.
Den zweiten Teil schrieb der heil. Petrus unmittelbar vor seinem Tode, dessen Nähe ihm geoffenbart war, am Ende des Jahres 66 oder am Anfange 67. Der Brief ist an dieselben asiatischen Gemeinden gerichtet, an welche auch der erste gerichtet war. Während der beiden Jahre, die zwischen den beiden Briefen liegen, war im Stande jener Gemeinde eine Änderung eingetreten. Jene Verfolgung, zu deren Ertragung er die Christen ermutigt hatte, war zu Ende, doch eine schlimmere Gefahr drohte den Christen von einer häretischen Sekte, welche den Glauben der Neubekehrten nicht mit Gewalt, wohl aber mit Hinterlist und Irrtümern zu vernichten suchte. Wie es scheint, kämpften diese Irrlehrer, indem sie einige Texte des heil. Paulus missbräuchlich anführten, gegen das Sittengesetz und suchten die Christen zur Unsittlichkeit und zu anderen Lastern, denen sie sich selbst hingaben, zu verführen. Um dieses Ziel lichter zu erreichen, leugneten sie die Gottheit Jesu Christi und fochten mit Spöttereien die Möglichkeit der Wiederkunft Christi an. Wie es scheint, kämpfte der heil. Petrus gegen die gleichen Irrlehrer, gegen welche schon der heil. Jakobus seinen Brief gerichtet. Diese hatten auf missverstandene Worte des heil. Paulus gestützt, antinomistische Irrtümer verbreitet, indes ihre ganze Verkehrtheit noch nicht offenbart. Die Häretiker, welchen der heil. Judas in seinem Briefe entgegentritt, hatten zur Theorie bereits die Praxis hinzugefügt und verführten die gläubig Gewordenen nicht weniger durch das Beispiel als durch das Wort. Um nun den Gläubigen die Furcht vor den Drohungen zu nehmen, mit denen der heil. Judas sie geschreckt, überschütteten sie die Lehre von der Wiederkunft Christi und dem zukünftigen Gerichte mit Spott, weshalb der heil. Petrus, sich gleichfalls gegen sie wendend, auch diese Verwegenheit strafen muss. Was der Apostel Johannes in seiner Offenbarung von den Nikolaiten sagt, zeigt uns diese Irrlehrer bereits in der höchsten Verstockung. [1Petr 2,4.14ff]
Der zweite Brief ist also gleichsam das Testament der Hirtensorge des heil. Petrus für die asiatischen Kirchen. Die Gottheit Christi zu verkünden, den er überall unsern Gott und Heiland nennt, und die Christen im Glauben zu bestärken durch die Erinnerung an das Gute, das sie empfangen, und sie vor den Gefahren, welchen die Verführer sie aussetzten, zu warnen, ist die Absicht dieses letzten Briefes.




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