Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr06: Unterschied zwischen den Versionen
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1.Fili mi, si spoponderis pro amico tuo, | 1. Fili mi, si spoponderis pro amico tuo, defixisti apud extraneum manum tuam, <br/> | ||
2. Illaqueatus es verbis oris tui, et captus propriis sermonibus. <br/> | 2. Illaqueatus es verbis oris tui, et captus propriis sermonibus. <br/> | ||
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5. Eruere quasi damula de manu, et quasi avis de manu aucupis. <br/> | 5. Eruere quasi damula de manu, et quasi avis de manu aucupis. <br/> | ||
6. Vade ad | 6. Vade ad formicam o piger, et considera vias ejus, et disce sapientiam: <br/> | ||
7. Quæ cum non habeat ducem, nec | 7. Quæ cum non habeat ducem, nec præceptorem, nec principem, <br/> | ||
8. Parat in æstate cibum sibi, et congregat in messe quod comedat. <br/> | 8. Parat in æstate cibum sibi, et congregat in messe quod comedat. <br/> | ||
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29. Sic qui ingreditur ad mulierem proximi sui, non erit mundus cum tetigerit eam. <br/> | 29. Sic qui ingreditur ad mulierem proximi sui, non erit mundus cum tetigerit eam. <br/> | ||
30. Non grandis est culpa, cum quis furatus fuerit: furatur enim ut esurientem impleat animam: <br/> | 30. Non grandis est culpa, cum quis furatus fuerit: furatur enim ut esurientem impleat animam: <br/> | ||
31. Deprehensus quoque | 31. Deprehensus quoque reddet septuplum, et omnem substantiam domus suæ tradet. <br/> | ||
32. Qui autem adulter est, propter cordis inopiam perdet animam suam: <br/> | 32. Qui autem adulter est, propter cordis inopiam perdet animam suam: <br/> | ||
33. Turpitudinem et ignominiam | 33. Turpitudinem et ignominiam congregat sibi, et opprobrium illius non delebitur. <br/> | ||
34. Quia zelus et furor viri non parcet in die vindictæ, <br/> | 34. Quia zelus et furor viri non parcet in die vindictæ, <br/> | ||
35. Nec acquiescet cujusquam precibus, nec suscipiet pro redemptione dona plurima. <br/> | 35. Nec acquiescet cujusquam precibus, nec suscipiet pro redemptione dona plurima. <br/> | ||
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1.Mein Sohn! | 1. Mein Sohn! hast du dich für deinen Freund<sup>1</sup> verbürgt, hast du einem Fremden<sup>2</sup> deinen Handschlag gegeben, <br/> | ||
2. so bist du durch die Worte deines eigenen Mundes gebunden und gehalten durch dein eigenes Versprechen. <br/> | 2. so bist du durch die Worte deines eigenen Mundes gebunden und gehalten durch dein eigenes Versprechen. <br/> | ||
3. Tue denn das, was ich dir sage, mein Sohn! | 3. Tue denn das, was ich dir sage, mein Sohn! und mache dich frei; denn du bist in die Gewalt deines Nächsten geraten. Lauf, eile, wecke deinen Freund auf!<sup>3</sup> <br/> | ||
4. Gönne deinen Augen keinen Schlaf noch lass deine Augenlider schlummern!<sup>4</sup> <br/> | 4. Gönne deinen Augen keinen Schlaf noch lass deine Augenlider schlummern!<sup>4</sup> <br/> | ||
5. Reiß dich los wie eine Gazelle aus der Gewalt und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers.<sup>5</sup> <br/> | 5. Reiß dich los wie eine Gazelle aus der Gewalt und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers.<sup>5</sup> <br/> | ||
6. Gehe zur | 6. Gehe zur Ameise hin, Fauler! und siehe ihre Wege an und lerne Weisheit.<sup>6</sup> <br/> | ||
7. Obwohl sie keinen Führer noch Lehrmeister noch Gebieter hat,<sup>7</sup> <br/> | 7. Obwohl sie keinen Führer noch Lehrmeister noch Gebieter hat,<sup>7</sup> <br/> | ||
8. schafft sie sich doch im Sommer ihre Speise und sammelt in der Ernte ihre Nahrung ein.<sup>8</sup> <br/> | 8. schafft sie sich doch im Sommer ihre Speise und sammelt in der Ernte ihre Nahrung ein.<sup>8</sup> <br/> | ||
9. Wielange, Fauler! | 9. Wielange, Fauler! willst du schlafen? Wann wirst du aufstehen von deinem Schlafe?<sup>9</sup> <br/> | ||
10. Schlafe noch ein wenig, | 10. Schlafe noch ein wenig, schlummere noch ein wenig, lege noch ein wenig die Hände zusammen, um zu ruhen,<sup>10</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr24|Spr 24,33]]''] <br/> | ||
11. so wird die Armut über dich kommen wie ein rüstig Schreitender und der Mangel wie ein bewaffneter Mann.<sup>11</sup> Bist du aber unverdrossen, so wird deine Ernte wie ein Quell sein, und der Mangel weit von dir fliehen.<sup>12</sup> <br/> | 11. so wird die Armut über dich kommen wie ein rüstig Schreitender und der Mangel wie ein bewaffneter Mann.<sup>11</sup> Bist du aber unverdrossen, so wird deine Ernte wie ein Quell sein, und der Mangel weit von dir fliehen.<sup>12</sup> <br/> | ||
12. Ein abtrünniger Mensch,<sup>13</sup> ein heilloser Mann ist, wer wandelt mit trügerischem Munde; <br/> | 12. Ein abtrünniger Mensch,<sup>13</sup> ein heilloser Mann ist, wer wandelt mit trügerischem Munde; <br/> | ||
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29. So bleibt der, welcher zu seines Nächsten Weib geht, nicht rein, wenn er sie berührt.<sup>29</sup> <br/> | 29. So bleibt der, welcher zu seines Nächsten Weib geht, nicht rein, wenn er sie berührt.<sup>29</sup> <br/> | ||
30. Es ist die Schuld so groß nicht, wenn jemand stiehlt;<sup>30</sup> er stiehlt ja, sein Begehren zu stillen, da er hungert, <br/> | 30. Es ist die Schuld so groß nicht, wenn jemand stiehlt;<sup>30</sup> er stiehlt ja, sein Begehren zu stillen, da er hungert, <br/> | ||
31. und doch muss er siebenfach<sup>31</sup> ersetzen, wenn er ertappt wird, und die ganze Habe seines Hauses hergeben.<sup>32</sup> <br/> | 31. und doch muss er es siebenfach<sup>31</sup> ersetzen, wenn er ertappt wird, und die ganze Habe seines Hauses hergeben.<sup>32</sup> <br/> | ||
32. Wer aber ein Ehebrecher ist, bringt sich selbst durch die Torheit seines Herzens ins Verderben.<sup>33</sup> <br/> | 32. Wer aber ein Ehebrecher ist, bringt sich selbst durch die Torheit seines Herzens ins Verderben.<sup>33</sup> <br/> | ||
33. Er sammelt sich Unehre<sup>34</sup> und Schande und seine Schmach ist unauslöschlich, <br/> | 33. Er sammelt sich Unehre<sup>34</sup> und Schande und seine Schmach ist unauslöschlich, <br/> | ||
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===Fußnote=== | ===Fußnote=== | ||
Kap. 6 ('''1''') Hebr.: Nächsten. - ('''2''') Es ist derselbe, der im ersten Gliede Nächster heißt: für einen anderen. Durch seine Bürgschaft tritt der Bürge in die Verpflichtung des Schuldners gegenüber dem Gläubiger. Es erging ihm, im Falle jener zahlungsunfähig war, wie sonst dem Schuldner. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe04|2Koe 4,1]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt18|Mt 18,25]]'']. - ('''3''') Hebr. | Kap. 6 ('''1''') Hebr.: Nächsten. - ('''2''') Es ist derselbe, der im ersten Gliede Nächster heißt: für einen anderen. Durch seine Bürgschaft tritt der Bürge in die Verpflichtung des Schuldners gegenüber dem Gläubiger. Es erging ihm, im Falle jener zahlungsunfähig war, wie sonst dem Schuldner. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe04|2Koe 4,1]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt18|Mt 18,25]]'']. - ('''3''') Hebr.: Gehe hin, wirf dich nieder und bestürme deinen Nächsten, er möge seiner Verpflichtung nachkommen. - ('''4''') Bildlich: Ohne Ruhe und Rast suche dich frei zu machen. - ('''5''') Bilder eines mit Hast und Anstrengung sich befreien Wollenden. - ('''6''') Beherzige das Beispiel der Ameise. - ('''7''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr30|Spr 30,27]]'']. - ('''8''') Septuag. hat hier und V. 11 einige Zusätze. - ('''9''') Willst du nie aufstehen? - ('''10''') Im Hebr. tritt ein Wechsel der Person ein. Die Antwort des Faulen wird nachgeahmt: Ein wenig schlafen usw.: die Hände (Arme, die sich zur Arbeit regen sollten) zusammenlegen, ist Zurüstung zum Schlafen. - ('''11''') Wie ein umherstreichender Räuber. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr24|Spr 24,34]]'']. - ('''12''') Dieser Preis des Arbeitsamen ist aus der Septuag. genommen. Er stört den Zusammenhang. - ('''13''') Hebr.: ein nichtsnutziger Mensch, Kind Belials. - ('''14''') Scharrt (sich dadurch trügerisch verständigend). - ('''15''') Zeichen gibt. - ('''16''') Hebr.: In dessen Herz Verkehrtheit ist, der zu jeder Zeit Böses sinnt und Händel stiftet. Hebr.: Darum wird plötzlich. - ('''17''') Der Parallelismus des Ausdruckes ist durch die aufeinander unmittelbar folgenden Zahlen ersetzt. - ('''18''') Die Organe stehen für die Eigenschaften, deren Sitz oder Diener sie sind. - ('''19''') Alle drei Bezeichnungen gehören demselben Subjekte an. - ('''20''') Die Ordnung ist nicht ganz die in V. 12-14 innegehaltene. Beide Male aber schließt das Zankanstiften die Reihe. - ('''21''') Ähnliche Eingänge [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr05|Spr 5,1.2]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr07|Spr 7,1-5]]'']. - ('''22''') Vergl. zu diesem Verse [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr01|Spr 1,8]]'']. - ('''23''') Hebr.: mögen sie dich leiten, und wenn du erwachst, dich anreden. In allen Lebenslagen sind sie dir hilfreich. Gehen: handeln, schlafen: ruhiger Genuss. - ('''24''') Eigentlich: Weib des Bösen, der Schlechtigkeit. - ('''25''') Hebr.: mit ihren Wimpern (mit denen sie liebäugelt und Blicke zuwirft). Die Wimpern werden mit den Fäden eines Netzes verglichen, wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Koh12|Koh 12,3]]''] mit den Gittern eines Fensters. - ('''26''') Nach dem Hebr. ist der Text der Vulg. zu erklären: sie begnügt sich schwerlich mit einem Laibe Brotes. Das Hebr. wird meist übersetzt: Denn durch ein Blutweib (kommt man) bis auf einen Laib Brot. Ein Laib Brot ist das Geringste. - ('''27''') Die Seele dessen, den sie verlockt. - ('''28''') Hebr.: holen. Wohl Vergleich: Wie niemand Feuer in seinem Busen holen kann, so bleibt nicht usw. (V. 29) - ('''29''') Keiner, der sie berührt, bleibt ungestraft. - ('''30''') Der hebr. Text ist kaum sicher. Der Sinn desselben ist wohl: Selbst wer aus Hunger stiehlt, muss es büßen, wie viel mehr der, welcher aus Übermut seinen Hunger und Durst an einem fremden Weibe stillt. - ('''31''') Der Höchste im Gesetze vorgeschriebene Ersatz war ein fünffacher. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos21|2Mos 21,37]]''], vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk19|Lk 19,8]]''] Sieben ist wohl hier eine runde Zahl, da das zweite Versglied selbst den Verlust des ganzen Vermögens als möglich hinstellt. - ('''32''') Ein Diebstahl kann durch Ersatz gesühnt werden seitens des Ertappten, der beleidigte Ehemann aber besteht auf der gerichtlichen Bestrafung des Ehebrechers. - ('''33''') Hebr.: Jemand, der sich selbst ins verderben stürzen will, tut solches. - ('''34''') Hebr.: Schläge (durch den Ehemann). - ('''35''') Keinerlei Lösegeld kann ihn günstig stimmen, er gibt sich nicht zufrieden, ob du ihm auch viel geben wolltest. – Noch vor der Gerichtsverhandlung war eine Einigung möglich. | ||
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Aktuelle Version vom 31. März 2023, 14:10 Uhr
Liber Proverbiorum.
Quem Hebræi Misle appellant. Caput VI.
Die Sprüche Salomons. Kap. 6
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1. Fili mi, si spoponderis pro amico tuo, defixisti apud extraneum manum tuam, 3. Fac ergo quod dico fili mi, et temetipsum libera: quia incidisti in manum proximi tui. Discurre, festina, suscita amicum tuum: 6. Vade ad formicam o piger, et considera vias ejus, et disce sapientiam: 9. Usquequo piger dormies? Quando consurges e somno tuo? 10. Paululum dormies, paululum dormitabis, paululum conseres manus ut dormias:
13. Annuit oculis, terit pede, digito loquitur, 16. Sex sunt, quæ odit Dominus, et septimum detestatur anima ejus: 17. Oculos sublimes, linguam mendacem, manus effundentes innoxium sanguinem. 21. Liga ea in corde tuo jugiter, et circumda gutturi tuo. 24. Ut custodiant te a muliere mala, et a blanda lingua extraneæ. 25. Non concupiscat pulchritudinem ejus cor tuum, nec capiaris nutibus illius: 33. Turpitudinem et ignominiam congregat sibi, et opprobrium illius non delebitur.
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1. Mein Sohn! hast du dich für deinen Freund1 verbürgt, hast du einem Fremden2 deinen Handschlag gegeben, 18. ein Herz, welches Gedanken des Unheils ersinnt, Füße, welche behende zum Bösen eilen, 34. denn die Eifersucht und der Grimm des Mannes schont nicht am Tage der Rache,
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Fußnote
Kap. 6 (1) Hebr.: Nächsten. - (2) Es ist derselbe, der im ersten Gliede Nächster heißt: für einen anderen. Durch seine Bürgschaft tritt der Bürge in die Verpflichtung des Schuldners gegenüber dem Gläubiger. Es erging ihm, im Falle jener zahlungsunfähig war, wie sonst dem Schuldner. Vergl. [2Koe 4,1, Mt 18,25]. - (3) Hebr.: Gehe hin, wirf dich nieder und bestürme deinen Nächsten, er möge seiner Verpflichtung nachkommen. - (4) Bildlich: Ohne Ruhe und Rast suche dich frei zu machen. - (5) Bilder eines mit Hast und Anstrengung sich befreien Wollenden. - (6) Beherzige das Beispiel der Ameise. - (7) Vergl. [Spr 30,27]. - (8) Septuag. hat hier und V. 11 einige Zusätze. - (9) Willst du nie aufstehen? - (10) Im Hebr. tritt ein Wechsel der Person ein. Die Antwort des Faulen wird nachgeahmt: Ein wenig schlafen usw.: die Hände (Arme, die sich zur Arbeit regen sollten) zusammenlegen, ist Zurüstung zum Schlafen. - (11) Wie ein umherstreichender Räuber. Vergl. [Spr 24,34]. - (12) Dieser Preis des Arbeitsamen ist aus der Septuag. genommen. Er stört den Zusammenhang. - (13) Hebr.: ein nichtsnutziger Mensch, Kind Belials. - (14) Scharrt (sich dadurch trügerisch verständigend). - (15) Zeichen gibt. - (16) Hebr.: In dessen Herz Verkehrtheit ist, der zu jeder Zeit Böses sinnt und Händel stiftet. Hebr.: Darum wird plötzlich. - (17) Der Parallelismus des Ausdruckes ist durch die aufeinander unmittelbar folgenden Zahlen ersetzt. - (18) Die Organe stehen für die Eigenschaften, deren Sitz oder Diener sie sind. - (19) Alle drei Bezeichnungen gehören demselben Subjekte an. - (20) Die Ordnung ist nicht ganz die in V. 12-14 innegehaltene. Beide Male aber schließt das Zankanstiften die Reihe. - (21) Ähnliche Eingänge [Spr 5,1.2] und [Spr 7,1-5]. - (22) Vergl. zu diesem Verse [Spr 1,8]. - (23) Hebr.: mögen sie dich leiten, und wenn du erwachst, dich anreden. In allen Lebenslagen sind sie dir hilfreich. Gehen: handeln, schlafen: ruhiger Genuss. - (24) Eigentlich: Weib des Bösen, der Schlechtigkeit. - (25) Hebr.: mit ihren Wimpern (mit denen sie liebäugelt und Blicke zuwirft). Die Wimpern werden mit den Fäden eines Netzes verglichen, wie [Koh 12,3] mit den Gittern eines Fensters. - (26) Nach dem Hebr. ist der Text der Vulg. zu erklären: sie begnügt sich schwerlich mit einem Laibe Brotes. Das Hebr. wird meist übersetzt: Denn durch ein Blutweib (kommt man) bis auf einen Laib Brot. Ein Laib Brot ist das Geringste. - (27) Die Seele dessen, den sie verlockt. - (28) Hebr.: holen. Wohl Vergleich: Wie niemand Feuer in seinem Busen holen kann, so bleibt nicht usw. (V. 29) - (29) Keiner, der sie berührt, bleibt ungestraft. - (30) Der hebr. Text ist kaum sicher. Der Sinn desselben ist wohl: Selbst wer aus Hunger stiehlt, muss es büßen, wie viel mehr der, welcher aus Übermut seinen Hunger und Durst an einem fremden Weibe stillt. - (31) Der Höchste im Gesetze vorgeschriebene Ersatz war ein fünffacher. [2Mos 21,37], vergl. [Lk 19,8] Sieben ist wohl hier eine runde Zahl, da das zweite Versglied selbst den Verlust des ganzen Vermögens als möglich hinstellt. - (32) Ein Diebstahl kann durch Ersatz gesühnt werden seitens des Ertappten, der beleidigte Ehemann aber besteht auf der gerichtlichen Bestrafung des Ehebrechers. - (33) Hebr.: Jemand, der sich selbst ins verderben stürzen will, tut solches. - (34) Hebr.: Schläge (durch den Ehemann). - (35) Keinerlei Lösegeld kann ihn günstig stimmen, er gibt sich nicht zufrieden, ob du ihm auch viel geben wolltest. – Noch vor der Gerichtsverhandlung war eine Einigung möglich.
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