Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr31

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Liber Proverbiorum.
Quem Hebræi Misle appellant. Caput XXXI.

Die Sprüche Salomons. Kap. 31


B. Worte König Lamuels: (V. 1-2) Was haben Könige zu tun, was zu meiden? C. Alphabetisches Lehrgedicht über das starkmütige Weib. (V. 10-31) Ein seinem Manne treues Weib (V. 12), besorgt für ihr Haus und sich der Armen erbarmend (V. 23), ist würdig, von Fremden, von ihren Söhnen, von ihrem Gatten gepriesen zu werden.

1. Verba Lamuelis regis. Visio, qua erudivit eum mater sua.
2. Quid dilecte mi, quid dilecte uteri mei, quid dilecte votorum meorum?

3. Ne dederis mulieribus substantiam tuam, et divitias tuas ad delendos reges.
4. Noli regibus, o Lamuel, noli regibus dare vinum: quia nullum secretum est ubi regnat ebrietas.
5. Et ne forte bibant, et obliviscantur judiciorum, et mutent causam filiorum pauperis.
6. Date siceram mœrentibus, et vinum his, qui amaro sunt animo:
7. Bibant, et obliviscantur egestatis suæ, et doloris sui non recordentur amplius.
8. Aperi os tuum muto, et causis omnium filiorum qui pertranseunt:

9. Aperi os tuum, decerne quod justum est, et judica inopem et pauperem.

10. Mulierem fortem quis inveniet? procul, et de ultimis finibus pretium ejus.

11. Confidit in ea cor viri sui, et spoliis non indigebit.

12. Reddet ei bonum, et non malum, omnibus diebus vitæ suæ.
13. Quæsivit lanam et linum, et operata est consilio manuum suarum.
14. Facta est quasi navis institoris, de longe portans panem suum.
15. Et de nocte surrexit, deditque prædam domesticis suis, et cibaria ancillis suis.
16. Consideravit agrum, et emit eum: de fructu manuum suarum plantavit vineam.
17. Accinxit fortitudine lumbos suos, et roboravit brachium suum.
18. Gustavit, et vidit quia bona est negotiatio ejus: non exstinguetur in nocte lucerna ejus.
19. Manum suam misit ad fortia, et digiti ejus apprehenderunt fusum.
20. Manum suam aperuit inopi, et palmas suas extendit ad pauperem.
21. Non timebit domui suæ a frigoribus nivis: omnes enim domestici ejus vestiti sunt duplicibus.
22. Stragulatam vestem fecit sibi: byssus, et purpura indumentum ejus.
23. Nobilis in portis vir ejus, quando sederit cum senatoribus terræ.

24. Sindonem fecit, et vendidit, et cingulum tradidit Chananæo.
25. Fortitudo et decor indumentum ejus, et ridebit in die novissimo.
26. Os suum aperuit sapientiæ, et lex clementiæ in lingua ejus.
27. Consideravit semitas domus suæ, et panem otiosa non comedit.
28. Surrexerunt filii ejus, et beatissimam prædicaverunt: vir ejus, et laudavit eam.
29. Multæ filiæ congregaverunt divitias: tu supergressa es universas.

30. Fallax gratia, et vana est pulchritudo: mulier timens Dominum ipsa laudabitur.
31. Date ei de fructu manuum suarum: et laudent eam in portis opera ejus.


1. Worte des Königs Lamuel. Ein Gesicht,1 mit dem ihn seine Mutter belehrte.2
2. Was?3 mein Geliebter! was? Geliebter meines Leibes, was? Geliebter meiner Gelübde!4
3. Gib dein Vermögen5 nicht an Frauen hin noch deinen Reichtum6 denen, welche Könige zugrunde richten.7
4. Gib Königen, o Lamuel! gib Königen keinen Wein; denn wo Trunkenheit herrscht, gibt es kein Geheimnis.8
5. Sie möchten sonst trinken und des Rechts vergessen und die Sache der Armen verkehren.
6. Gebet starkes Getränk den Traurigen9 und Wein solchen, deren Herz betrübt ist.
7. Sie mögen trinken und ihrer Armut vergessen und ihres Schmerzes nicht ferner gedenken.
8. Öffne deinen Mund für den Stummen10 und für die Sache aller Menschen, die dahingehen.11
9. Tue deinen Mund auf und entscheide, was gerecht ist, und schaffe dem Dürftigen und Armen Recht.
10. Wer wird ein starkmütiges Weib finden?12 Ihr Wert ist wie der der Dinge, die weit von den äußersten Enden herkommen.13
11. Auf sie verlässt sich das Herz ihres Mannes14 und es wird ihm nicht an Gewinn fehlen.
12. Sie erweist ihm Liebes und nicht Böses ihr ganzes Leben hindurch.
13. Sie sorgt für Wolle und Flachs und arbeitet mit kunstfertigen Händen.15
14. Sie ist gleich einem Kaufmannsschiffe, von fernher holt sie ihre Nahrung.16
15. Sie erhebt sich am frühen Morgen und gibt das Erworbene17 ihren Hausleuten und Zehrung18 ihren Mägden.
16. Sie besichtigt einen Acker19 und kauft ihn, von dem Gewinn ihrer Hände pflanzt sie einen Weinberg.
17. Sie umgürtet ihre Lenden mit Kraft und regt rüstig ihre Arme.
18. Sie fühlt und sieht, dass ihre Geschäftigkeit20 gut ist, und ihre Leuchte erlischt des Nachts21 nicht.
19. Sie legt ihre Hand an große Dinge22 und ihre Finger erfassen die Spindel.
20. Sie öffnet ihre Hand dem Armen und streckt ihre Hände dem Dürftigen entgegen.23
21. Sie fürchtet nicht für ihr Haus des Schnees Kälte,24 denn alle ihre Hausgenossen sind doppelt25 gekleidet.
22. Sie fertigt sich Decken,26 feine Leinwand und Purpur27 ist ihr Gewand.
23. Angesehen28 ist in der Torhalle ihr Mann, wenn er bei den Ältesten des Landes sitzt.29
24. Sie macht feines Linnen und verkauft es und liefert dem Chananiter30 Gürtel.31
25. Kraft und Anmut ist ihr Gewand und sie lacht am letzten Tage.32
26. Ihren Mund öffnet sie zur Weisheit und liebreiche Weisung ist auf ihrer Zunge.33
27. Sie hat acht auf den Wandel34 ihres Hauses und isst ihr Brot nicht müßig.35
28. Ihre Söhne treten auf und preisen sie glückselig, ihr Mann lobt sie:

29. Viele Töchter haben sich Reichtümer gesammelt,36 doch du hast sie alle übertroffen!
30. Trügerisch ist die Anmut und eitel die Schönheit;37 eine Frau, die den Herrn fürchtet, soll gepriesen werden.38
31. Gebet ihr von dem Ertrage ihrer Hände39 und in den Torhallen mögen ihre Werke ihr Lob verkünden!40


Fußnote

Kap. 31 (1) Richtiger ist (gegen die Masorethen) zu verbinden: Worte Lamuels, Königs von Massa (Siehe [Spr 30,2]), mit denen usw. - (2) Die Mutter ist vielleicht auch die Agurs, dessen Bruder alsdann Lamuel ist. - (3) Ist das dreimalige abgebrochene Was? ursprünglich, so bedeutet es wohl: Was willst du tun, mein Sohn? Oder: Wie? mein Sohn, du wolltest dich verführen lassen? - (4) Vergl. [1Sam 1,11]. - (5) Hebr.: Kraft. Die Beziehung auf Vermögen ist zu eng, vielmehr alles, was die Kraft deiner Herrschaft ausmacht. - (6) Hebr.: deine Wege – paralleler Begriff zu Kraft (Gesundheit, Tugend, Reichtum usw.) - (7) Weiblich: den Verderberinnen von Königen. - (8) Hebr.: Nicht für die Könige, nicht für die Könige, o Lamuel, (ziemt es sich) Wein zu trinken, und nicht für Fürsten (zu fragen): Wo ist Rauschtrank? – Vergl. [2Chr 26,18]. Nach V. 5 ist der unmäßige Genuss gemeint. - (9) Hebr.: (In ihrem Vermögen) zugrunde gehenden. - (10) Für den, der sein recht aus irgend einem Grunde nicht geltend machen kann. - (11) Hebr.: dahinschwindende Kinder, wohl: hilflos gelassene Waisen. - (12) Der Schlussabschnitt ist im Hebr. nach dem Alphabet geordnet, d.i. so dass jeder Vers mit dem nächstfolgenden Buchstaben beginnt. Die Septuag. lässt diesen Abschnitt auf [Spr 29,27] folgen. – Ein solches Weib ist eine Gnadengabe Gottes. [JSir 26,1ff] - (13) Hebr.: Weit über Perlen geht der Wert. - (14) Durch sie ist er frei von aller Furcht vor Mangel. - (15) Hebr.: Und wirkt mit ihrer Hände Lust – mit emsigen Händen. - (16) Der Vergleichungspunkt wird im zweiten Teile angegeben: Sie besitzt den Unternehmungsgeist des Kaufmanns und begnügt sich nicht, den naheliegenden Vorteil zu benutzen, sondern späht auch in die Ferne. Doch ist das Wort „von fernher“ auch zeitlich zu fassen: auf lange voraus. - (17) Hebr.: Zehrung. - (18) Hebr.: das Bestimmte. - (19) Hebr.: Sie sinnt auf einen Acker (auf den Erwerb eines Ackers). - (20) Hebr.: ihr Erwerb. - (21) In der natürlichen Nacht so wenig wie in der Nacht des Unglücks. - (22) Hebr.: An den Spinnrocken. Nach anderen: an den Wirbel (Metallring über Knopf unten an der Spindel, durch den gleichmäßiges Wirbeln der Spindel erzielt wird). - (23) Eine ihrer Tugenden, zugleich eine Bürgschaft ihres Glückes. Vergl. [Spr 19,17, Spr 22,9]. - (24) Schnee bezeichnet in jenen Gegenden die größte Kälte. - (25) Oder: in Scharlachwolle. - (26) Gestreifte oder gestickte decken. - (27) Zwei ausländische Stoffe, dies eine Leinwand, Byssus aus Ägypten, der rote Purpur aus Syrophönicien stammend. - (28) Nicht nur reich, selbst angesehen macht sie ihren Mann im öffentlichen Leben. - (29) Bei öffentlichen Verhandlungen. Die „Ältesten“ sind die angesehensten Männer. - (30) Speziell für: den Händler. - (31) Kostbar verzierte. - (32) Hebr.: sie sieht unbesorgt der Zukunft entgegen. - (33) Kein geringes Schalten. - (34) Die Ordnung. - (35) Ihre Augen sind überall, überwachend und ordnend. - (36) Hebr.: Viel sind der Töchter, die sich tüchtig erwiesen. - (37) Und so keine bleibenden, inneren Güter. - (38) Unvergänglich und darum einzig zu preisen ist die Furcht Gottes. - (39) Lasset sie selbst das Gute genießen, das sie geschafft. - (40) In der Versammlung der Gemeinde am Tore soll der Lobpreis ihres Lebens und Wirkens erschallen.

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