Kategorie:Vulgata:NT:Mt22: Unterschied zwischen den Versionen

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=Das Evangelium nach Matthäus=
=Das Evangelium nach Matthäus=
==Kapitel 23==
==Kapitel 22==
===Strafrede über die Schriftgelehrten und Pharisäer===
===Vom königlichen Gastmahl===
Darauf sprach Jesus zum Volk und zu seinen Jüngern: 2 »Auf dem Stuhl des Moses sitzen die Schriftgelehrten und Pharisäer. 3 Tut und haltet alles, was sie euch sagen, nach ihren Werken aber richtet euch nicht; denn sie reden zwar, tun es aber nicht. 4 Sie binden schwere und unerträgliche Lasten und legen sie auf die Schultern der Menschen; selber aber wollen sie mit keinem ihrer Finger daran rühren. 5 Alle ihre Werke tun sie, um sich sehen zu lassen von den Menschen; denn sie machen ihre Gebetsriemen breit und groß ihre Quasten. 6 Sie nehmen gern den Ehrenplatz ein bei den Gastmählern und die ersten Sitze in den Synagogen 7 und lassen sich grüßen auf den öffentlichen Plätzen und von den Leuten als Meister anreden. 8 Ihr aber sollt euch nicht als Meister anreden lassen; denn einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. 9 Auch als Vater sollt ihr niemand von euch anreden auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel. 10 Auch nicht als Führer laßt euch anreden; denn einer ist euer Führer, Christus. 11 Der Größte unter euch soll euer Diener sein.12 Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. <br/>
1 Wieder nahm Jesus das Wort und sprach in Gleichnissen zu ihnen: 2 Das Himmelreich ist einem König gleich, der seinem Sohne Hochzeit hielt. 3 Er sandte seine Knechte aus, die Geladenen zur Hochzeit zu rufen, doch sie wollten nicht kommen. 4 Abermals sandte er andere Knechte aus und sprach: Sagt den Geladenen: Seht, mein Mahl habe ich bereitet, meine Ochsen und Masttiere sind geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit! 5 Sie aber achteten nicht darauf und gingen ihrer Wege, der eine auf seinen Acker, der andere zu seinem Geschäft. 6 Die übrigen aber ergiffen seine Knechte, mißhandelten und töteten sie. 7 Da sandte der König voll Zorn seine Truppen aus, ließ jene Mörder umbringen und ihre Stadt in Brand stecken. 8 Dann sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist bereitet, doch die Geladenen waren nicht würdig. 9 Geht daher auf die offenen Straßen und ladet zur Hochzeit, wen immer ihr findet! 10 Und es gingen jene Knechte hinaus auf die Straßen und holten alle zusammen, die sie fanden, Böse und Gute, und der Hochzeitssaal war mit Gästen ganz besetzt. 11 Als aber der König hineinging, um sich die Gäste anzusehen, sah er darin einen Mann, der kein hochzeitliches Kleid anhatte. 12 Und er sprach zu ihm: Freund, wie bist du da hereingekommen, ohne ein hochzeitliches Kleid zu haben? Der aber verstummte. 13 Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Füße und Hände und werft ihn hinaus in die Finsternis draußen; dort wird Heulen sein und Zähneknirschen. 14 Denn viele sind gerufen, aber wenige auserwählt.«
13 Wehe aber euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt das Himmelreich den Menschen; denn ihr selbst geht nicht hinein und laßt auch, die hineingehen wollen, nicht hinein. 14 [Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verzehrt die Häuser der Witwen, indem ihr zum Schein lange Gebete verrichtet! Darum wird ein um so strengeres Gericht über euch kommen.] <br/>
===Die Steuerfrage===
15 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr zieht über Meer und Land, um einen einzigen zum Glaubensgenossen zu machen, und ist er es geworden, so macht ihr aus ihm einen Sohn der Hölle, zweimal so schlimm wie
15 Darauf gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, wie sie ihn fangen könnten mit einem Wort. 16 Sie schickten ihre Jünger mit den Herodianern zu ihm und fragten: »Meister, wir wissen, daß du wahrhaft bist, den Weg Gottes nach der Wahrheit lehrst und dich um niemand kümmerst; denn du siehst nicht auf die Person der Menschen. 17 Sag uns also, was meinst du: Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuern zu zahlen, oder nicht?« 18 Da Jesus ihre Bosheit erkannte, sprach er: »Was versucht ihr mich, ihr Heuchler? 19 Zeigt mir die Steuermünze!« Sie reichten ihm einen Denar. 20 Und er fragte sie: »Wessen ist dieses Bild und die Aufschrift?« 21 Sie antworteten ihm: »Des Kaisers.« Da sprach er zu ihnen: »Gebt also, was des Kaisers ist, dem Kaiser, und was Gottes ist, Gott!« 22 Als sie das hörten, staunten sie, ließen von ihm ab und gingen davon.
ihr. <br/>
===Die Auferstehungsfrage===
16 Wehe euch, ihr blinden Wegweiser! Ihr sagt: Wenn jemand beim Tempel schwört, das sei nichts, wer aber beim Gold des Tempels schwört, der sei gebunden. 17 Ihr Toren und Blinden! Was ist denn mehr, das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt? 18 Und wenn jemand beim Altare schwört, das sei nichts, wer aber bei der Gabe schwört, die darauf liegt, der sei gebunden. 19 Ihr Blinden! Was ist denn größer, die Gabe oder der Altar, der die Gabe heiligt ? 20 Wer also beim Altare schwört, der schwört bei ihm und bei allem, was darauf liegt. 21 Und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt. 22 Und wer beim Himmel schwört, der schwört beim Throne Gottes und bei dem, der darauf sitzt. <br/>
23 An jenem Tag kamen zu ihm Sadduzäer, die behaupten, es gebe keine Auferstehung. 24 Sie fragten ihn: »Meister, Moses hat gesagt: ›Wenn einer stirbt, ohne ein Kind zu hinterlassen, soll sein Bruder mit dessen Frau die Schwagerehe eingehen und seinem Bruder Nachkommenschaft erwecken‹ ([[:Kategorie:Vulgata:AT:5Mos25|5Mos 25,5]]). 25 Nun waren sieben Brüder bei uns. Der erste heiratete und starb, und weil er keine Kinder hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder. 26 Desgleichen auch der zweite und der dritte und schließlich alle sieben. 27 Zuletzt nach allen starb auch die Frau. 28 Bei der Auferstehung der Toten nun, wem von den sieben wird sie als Frau gehören? Denn alle haben sie gehabt.« 29 Jesus antwortete ihnen: »Ihr seid im Irrtum, da ihr weder die Schriften kennt noch die Kraft Gottes. 30 Denn bei der Auferstehung wird weder geheiratet noch verheiratet, sondern sie sind wie die Engel Gottes im Himmel. 31 Was aber die Auferstehung der Toten betrifft, habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt worden ist: 32 ›Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs‹ ([[:Kategorie:Vulgata:AT:2Mos03|2Mos 3,6]])? Gott ist nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebendigen!« 33 Und die Scharen, die zuhörten, waren außer sich über seine Lehre.
23 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr berechnet den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel, doch was von größerem Gewicht ist im Gesetz, das vernachlässigt ihr: das Recht und die Barmherzigkeit und die Treue. Dies soll man tun und jenes nicht unterlassen. 24 Ihr blinden Wegweiser! Ihr seiht die Mücke, verschluckt jedoch das Kamel. 25 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr reinigt das Äußere des Bechers und der Schüssel, innen aber sind sie angefüllt mit Raub und Unmäßigkeit.26 Du blinder Pharisäer! Reinige zuerst das Innere des Bechers und der Schüssel, damit auch ihr Äußeres rein werde. <br/>
 
27 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gleicht übertünchten Gräbern, die nach außen zwar schön aussehen, inwendig aber voll sind von Totengebein und Unrat. 28 So erscheint auch ihr von außen her den Menschen als Gerechte, inwendig aber seid ihr voll von Heuchelei und Gesetzwidrigkeit. 29 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr baut die Gräber der Propheten und ziert die Denkmäler der Gerechten und sagt: 30 Hätten wir in den Tagen unserer Väter gelebt, so wären wir nicht schuldig geworden mit ihnen am Blut der Propheten. 31 So gebt ihr euch selbst das Zeugnis, daß ihr Söhne der Prophetenmörder seid; 32 doch ihr macht es voll, das Maß eurer Väter! 33 Ihr Schlangen, ihr Natterngezücht! Wie werdet ihr dem Gericht der Hölle entrinnen? <br/>
===Das größte Gebot===
34 Darum seht, ich sende zu euch Propheten, Weise und Schriftgelehrte; die einen von ihnen werdet ihr töten und kreuzigen, andere von ihnen werdet ihr in euren Synagogen geißeln und von  Stadt zu Stadt verfolgen, 35 damit alles gerechte Blut, das auf Erden vergossen wurde, über euch komme, vom Blut des gerechten Abel an bis zum Blut des Zacharias, des Sohnes des Barachias, den ihr ermordet habt zwischen Tempel und Altar. 36 Wahrlich, ich sage euch: Dies alles wird kommen über dieses Geschlecht.
34 Als aber die Pharisäer hörten, daß er die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie zusammen, 35 und einer von ihnen, ein Lehrer des Gesetzes, fragte ihn, um ihn zu versuchen: 36 »Meister, welches ist das größte Gebot im Gesetz?« 37 Er antwortete ihm: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele und deinem ganzen Denken‹ ([[:Kategorie:Vulgata:AT:5Mos06|5Mos 6,5]]). 38 Dies ist das größte und erste Gebot. 39 Das zweite ist ihm gleich: ›Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‹ ([[:Kategorie:Vulgata:AT:3Mos19|3Mos19,18]]). 40 An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.«
===Weheruf über Jerusalem: Euer Haus wird verwüstet zurückgelassen===
 
37 Jerusalem, Jerusalem, das du die Propheten mordest und die steinigst, die zu dir gesandt sind, wie oft wollte ich deine Kinder sammeln, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel sammelt, und ihr habt nicht gewollt! 38 Seht, ›euer Haus wird euch verwüstet zurückgelassen‹ (Jer 22,5). 39 Denn ich sage euch: Von nun an werdet ihr mich nicht mehr sehen, bis ihr sprechen werdet: ›Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn‹ (Ps 118,26).«
===Gegenfrage Jesu===
41 Da nun die Pharisäer beisammen waren, fragte sie Jesus: 42 »Was haltet ihr vom Messias? Wessen Sohn ist er?« Sie sagten zu ihm: »Davids.« 43 Da sprach er zu ihnen: »Wieso nennt ihn aber David im Geiste ›Herr‹, wenn er spricht: 44 ›Der Herr sprach zum meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege‹ ([[:Kategorie:Vulgata:AT:Ps110|Ps 110,1]])? 45 Wenn nun David ihn ›Herr‹ nennt, wie ist er dann sein Sohn?« 46 Niemand konnte ihm ein Wort erwidern, und niemand wagte es von diesem Tage an, ihn noch weiter zu befragen.


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« 23,1-36: Vgl. Mark 12,38-40; Luk 20,45-47; 11,37-52. • 3: Jesus deutet damit eine auch für die Kirche wichtige Unterscheidung zwischen einem unwürdigen Amtsträger und seinem Amt an. • 5: »Gebetsriemen« dienten den Juden zum Befestigen einer mit bestimmten Bibeltexten beschriebenen Kapsel an Stirn und Oberarm, vgl. 5 Mos 6,8. • 14: Der Vers ist hier nach Ausweis der besten Handschriften eine Einfügung nach Mark 12,40. • 23: Wie leicht werden im religiösen Bereich die Nebensachen zu großen Wichtigkeiten, zum Schaden der eigentlichen Pflichten, vor allem der Nächstenliebe! - Weitere Kapitel: [http://vulgata.info/index.php/Kategorie:Vulgata:NT:Mt01 01]  
22,1-14: Vgl. [[:Kategorie:Vulgata:NT:Lk14|Lk 14,15-24]]. Vers 14 bezieht sich vor allem auf den ersten Teil des Gleichnisses, 22,1-10, und will sagen, daß zwar viele gerufen sind zum Eintritt ins Gottesreich, daß aber nur ein Teil davon diese Erwählung beachtet und befolgt. Vgl. [[:Kategorie:Vulgata:NT:Mt07|Mt 7,13f]]. Dabei denkt Jesus vor allem an das jüdische Volk. Verse 11-13 stellen ein eigenes Gleichnis dar, das besagen will, daß nicht der äußere Anschluß an das Gottesreich genügt, sondern daß auch eine entsprechende innere Gesinnung nötig ist, vgl. [[:Kategorie:Vulgata:NT:Mt03|Mt 3,8]]; [[:Kategorie:Vulgata:NT:Mt07|7,21-23]]. • 15-33: Vgl. [[:Kategorie:Vulgata:NT:Mk12|Mk 12,13-27]]; [[:Kategorie:Vulgata:NT:Lk20|Lk 20,20-40]]. Jesus nennt die Fragesteller »Heuchler«, weil sie ein echtes religiöses Anliegen mißbrauchten, um ihm eine Falle zu legen. • 23-33: Mit diesem konstruierten Fall wollten die Sadduzäer, zu denen vor allem die hohepriesterliche Gruppe gehörte, den von ihnen verworfenen Auferstehungsglauben lächerlich machen. Vgl. [[:Kategorie:Vulgata:NT:Mk12|Mk 12,18-27]]; [[:Kategorie:Vulgata:NT:Lk20|Lk 20,27-40]]; - Weitere Kapitel: [[:Kategorie:Vulgata:NT:Mt01|01]] |
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Aktuelle Version vom 2. Dezember 2019, 11:28 Uhr

Das Evangelium nach Matthäus

Kapitel 22

Vom königlichen Gastmahl

1 Wieder nahm Jesus das Wort und sprach in Gleichnissen zu ihnen: 2 Das Himmelreich ist einem König gleich, der seinem Sohne Hochzeit hielt. 3 Er sandte seine Knechte aus, die Geladenen zur Hochzeit zu rufen, doch sie wollten nicht kommen. 4 Abermals sandte er andere Knechte aus und sprach: Sagt den Geladenen: Seht, mein Mahl habe ich bereitet, meine Ochsen und Masttiere sind geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit! 5 Sie aber achteten nicht darauf und gingen ihrer Wege, der eine auf seinen Acker, der andere zu seinem Geschäft. 6 Die übrigen aber ergiffen seine Knechte, mißhandelten und töteten sie. 7 Da sandte der König voll Zorn seine Truppen aus, ließ jene Mörder umbringen und ihre Stadt in Brand stecken. 8 Dann sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist bereitet, doch die Geladenen waren nicht würdig. 9 Geht daher auf die offenen Straßen und ladet zur Hochzeit, wen immer ihr findet! 10 Und es gingen jene Knechte hinaus auf die Straßen und holten alle zusammen, die sie fanden, Böse und Gute, und der Hochzeitssaal war mit Gästen ganz besetzt. 11 Als aber der König hineinging, um sich die Gäste anzusehen, sah er darin einen Mann, der kein hochzeitliches Kleid anhatte. 12 Und er sprach zu ihm: Freund, wie bist du da hereingekommen, ohne ein hochzeitliches Kleid zu haben? Der aber verstummte. 13 Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Füße und Hände und werft ihn hinaus in die Finsternis draußen; dort wird Heulen sein und Zähneknirschen. 14 Denn viele sind gerufen, aber wenige auserwählt.«

Die Steuerfrage

15 Darauf gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, wie sie ihn fangen könnten mit einem Wort. 16 Sie schickten ihre Jünger mit den Herodianern zu ihm und fragten: »Meister, wir wissen, daß du wahrhaft bist, den Weg Gottes nach der Wahrheit lehrst und dich um niemand kümmerst; denn du siehst nicht auf die Person der Menschen. 17 Sag uns also, was meinst du: Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuern zu zahlen, oder nicht?« 18 Da Jesus ihre Bosheit erkannte, sprach er: »Was versucht ihr mich, ihr Heuchler? 19 Zeigt mir die Steuermünze!« Sie reichten ihm einen Denar. 20 Und er fragte sie: »Wessen ist dieses Bild und die Aufschrift?« 21 Sie antworteten ihm: »Des Kaisers.« Da sprach er zu ihnen: »Gebt also, was des Kaisers ist, dem Kaiser, und was Gottes ist, Gott!« 22 Als sie das hörten, staunten sie, ließen von ihm ab und gingen davon.

Die Auferstehungsfrage

23 An jenem Tag kamen zu ihm Sadduzäer, die behaupten, es gebe keine Auferstehung. 24 Sie fragten ihn: »Meister, Moses hat gesagt: ›Wenn einer stirbt, ohne ein Kind zu hinterlassen, soll sein Bruder mit dessen Frau die Schwagerehe eingehen und seinem Bruder Nachkommenschaft erwecken‹ (5Mos 25,5). 25 Nun waren sieben Brüder bei uns. Der erste heiratete und starb, und weil er keine Kinder hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder. 26 Desgleichen auch der zweite und der dritte und schließlich alle sieben. 27 Zuletzt nach allen starb auch die Frau. 28 Bei der Auferstehung der Toten nun, wem von den sieben wird sie als Frau gehören? Denn alle haben sie gehabt.« 29 Jesus antwortete ihnen: »Ihr seid im Irrtum, da ihr weder die Schriften kennt noch die Kraft Gottes. 30 Denn bei der Auferstehung wird weder geheiratet noch verheiratet, sondern sie sind wie die Engel Gottes im Himmel. 31 Was aber die Auferstehung der Toten betrifft, habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt worden ist: 32 ›Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs‹ (2Mos 3,6)? Gott ist nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebendigen!« 33 Und die Scharen, die zuhörten, waren außer sich über seine Lehre.

Das größte Gebot

34 Als aber die Pharisäer hörten, daß er die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie zusammen, 35 und einer von ihnen, ein Lehrer des Gesetzes, fragte ihn, um ihn zu versuchen: 36 »Meister, welches ist das größte Gebot im Gesetz?« 37 Er antwortete ihm: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele und deinem ganzen Denken‹ (5Mos 6,5). 38 Dies ist das größte und erste Gebot. 39 Das zweite ist ihm gleich: ›Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‹ (3Mos19,18). 40 An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.«

Gegenfrage Jesu

41 Da nun die Pharisäer beisammen waren, fragte sie Jesus: 42 »Was haltet ihr vom Messias? Wessen Sohn ist er?« Sie sagten zu ihm: »Davids.« 43 Da sprach er zu ihnen: »Wieso nennt ihn aber David im Geiste ›Herr‹, wenn er spricht: 44 ›Der Herr sprach zum meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege‹ (Ps 110,1)? 45 Wenn nun David ihn ›Herr‹ nennt, wie ist er dann sein Sohn?« 46 Niemand konnte ihm ein Wort erwidern, und niemand wagte es von diesem Tage an, ihn noch weiter zu befragen.


Fußnote

22,1-14: Vgl. Lk 14,15-24. Vers 14 bezieht sich vor allem auf den ersten Teil des Gleichnisses, 22,1-10, und will sagen, daß zwar viele gerufen sind zum Eintritt ins Gottesreich, daß aber nur ein Teil davon diese Erwählung beachtet und befolgt. Vgl. Mt 7,13f. Dabei denkt Jesus vor allem an das jüdische Volk. Verse 11-13 stellen ein eigenes Gleichnis dar, das besagen will, daß nicht der äußere Anschluß an das Gottesreich genügt, sondern daß auch eine entsprechende innere Gesinnung nötig ist, vgl. Mt 3,8; 7,21-23. • 15-33: Vgl. Mk 12,13-27; Lk 20,20-40. Jesus nennt die Fragesteller »Heuchler«, weil sie ein echtes religiöses Anliegen mißbrauchten, um ihm eine Falle zu legen. • 23-33: Mit diesem konstruierten Fall wollten die Sadduzäer, zu denen vor allem die hohepriesterliche Gruppe gehörte, den von ihnen verworfenen Auferstehungsglauben lächerlich machen. Vgl. Mk 12,18-27; Lk 20,27-40; - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 |

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