Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job32: Unterschied zwischen den Versionen
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10. Ideo dicam: Audite me, ostendam vobis etiam ego meam sapientiam. <br/> | 10. Ideo dicam: Audite me, ostendam vobis etiam ego meam sapientiam. <br/> | ||
11. Exspectavi enim sermones vestros, audivi prudentiam vestram, donec disceptaremini sermonibus: <br/> | 11. Exspectavi enim sermones vestros, audivi prudentiam vestram, donec disceptaremini sermonibus: <br/> | ||
12. Et donec putabam vos aliquid dicere, considerabam: sed, ut video, non est qui | 12. Et donec putabam vos aliquid dicere, considerabam: sed, ut video, non est qui possit arguere Job, et respondere ex vobis sermonibus ejus. <br/> | ||
13. Ne forte dicatis: Invenimus sapientiam, Deus projecit eum, non homo. <br/> | 13. Ne forte dicatis: Invenimus sapientiam, Deus projecit eum, non homo. <br/> | ||
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17. Respondebo et ego partem meam, et ostendam scientiam meam. <br/> | 17. Respondebo et ego partem meam, et ostendam scientiam meam. <br/> | ||
18. Plenus sum enim sermonibus, et coarctat me spiritus uteri mei. <br/> | 18. Plenus sum enim sermonibus, et coarctat me spiritus uteri mei. <br/> | ||
19. En venter meus quasi mustum absque spiraculo, quod | 19. En venter meus quasi mustum absque spiraculo, quod lagunculas novas disrumpit. <br/> | ||
20. Loquar, et respirabo paululum: aperiam labia mea, et respondebo. <br/> | 20. Loquar, et respirabo paululum: aperiam labia mea, et respondebo. <br/> | ||
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1. Jene drei Männer aber antworteten Job nicht mehr, weil er sich für gerecht hielt.<sup>1</sup> <br/> | 1. Jene drei Männer aber antworteten Job nicht mehr, weil er sich für gerecht hielt.<sup>1</sup> <br/> | ||
2. Und Eliu,<sup>2</sup> der Sohn Barachels, der Buziter, vom | 2. Und Eliu,<sup>2</sup> der Sohn Barachels, der Buziter, vom Geschlechte Ram,<sup>3</sup> ward zornig und ergrimmte über Job, weil dieser sich für gerecht vor Gott erklärte, <br/> | ||
3. und er zürnte über seine Freunde, weil sie keine verständige Entgegnung gefunden, sondern Job nur verdammt hatten. <br/> | 3. und er zürnte über seine Freunde, weil sie keine verständige Entgegnung gefunden, sondern Job nur verdammt hatten. <br/> | ||
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17. so will auch ich meinen Teil antworten und zeigen, was ich weiß.<sup>11</sup> <br/> | 17. so will auch ich meinen Teil antworten und zeigen, was ich weiß.<sup>11</sup> <br/> | ||
18. Denn ich bin voll von Reden und der Geist beengt mich in meinem Innern. <br/> | 18. Denn ich bin voll von Reden und der Geist beengt mich in meinem Innern. <br/> | ||
19. Sehet, mein Inneres ist wie Most, der kein | 19. Sehet, mein Inneres ist wie Most, der kein Luftloch hat, der neue Flaschen<sup>12</sup> sprengt. <br/> | ||
20. Ich will reden und mir ein wenig Luft machen, will meine Lippen auftun und antworten. <br/> | 20. Ich will reden und mir ein wenig Luft machen, will meine Lippen auftun und antworten. <br/> | ||
21. Ich werde keines Menschen Partei nehmen und werde Gott dem Menschen nicht gleichstellen,<sup>13</sup> <br/> | 21. Ich werde keines Menschen Partei nehmen und werde Gott dem Menschen nicht gleichstellen,<sup>13</sup> <br/> | ||
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Kap. 32 ('''1''') Job hat gezeigt, dass Gottes Absichten, wenn er den Menschen heimsucht, in seiner Weisheit verborgen liegen. Seine Klagen haben aber auch zugleich bewiesen, dass diese Antwort allein dem Herzen noch nicht genügt. Wollte der Verfasser sein Gedicht nicht ohne befriedigenden Schluss lassen, so musste noch eine andere Antwort folgen. Die Antwort Gottes [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job38|Job 38ff]]''] kann nicht als solche gelten, da sie einzig darauf hinweist, dass Gottes Majestät und Weisheit die | Kap. 32 ('''1''') Job hat gezeigt, dass Gottes Absichten, wenn er den Menschen heimsucht, in seiner Weisheit verborgen liegen. Seine Klagen haben aber auch zugleich bewiesen, dass diese Antwort allein dem Herzen noch nicht genügt. Wollte der Verfasser sein Gedicht nicht ohne befriedigenden Schluss lassen, so musste noch eine andere Antwort folgen. Die Antwort Gottes [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job38|Job 38ff]]''] kann nicht als solche gelten, da sie einzig darauf hinweist, dass Gottes Majestät und Weisheit die Leiden nicht ohne bestimmte Absicht verhängt. Wie sehr es aber den Menschen darnach verlangt, gerade diese im einzelnen zu kennen, hat Job gezeigt. Der Leser, wenngleich nicht die Streitenden, kennt allerdings eine aus dem Prolog: Um des Gerechten Tugend zu prüfen und zu erweisen. Da dies indes nicht allgemein die einzige ist, da zudem auch die Streitenden zur rechten Erkenntnis durchdringen mussten, wird ein vierter Freund eingeführt, Eliu, um das Rätsel zu lösen. Eliu tadelt, was Job in allzu heftiger Weise gesagt, und schränkt zu allgemein gehaltene Sätze ein. Sodann löst er die Frage dahin, dass die Gerechten bewahrt bleiben und in der Tugend und Weisheit fortschreiten. Wie wahr diese Lösung ist, hat uns der Heiland gezeigt, wenngleich der Herr noch einen dem Neuen Testamente eigenen Grund hinzufügt: damit wir seinem Bilde ähnlich werden. Doch soweit das Alte Testament die Frage lösen konnte, geschieht es von Eliu, dessen Behauptungen deshalb von Gott bestätigt werden. - ('''2''') Die Verse 1-3 sind eine historische Zwischenbemerkung des Verfassers, dem Prolog und Epilog gleichgeordnet, und geben die Veranlassung zu Elius Reden. Die drei Freunde sind bei ihrer Meinung geblieben, ein Jüngling hat längst erkannt, wo Job in seiner Verteidigung gefehlt und wie die Freunde irren. Beides zurecht zu stellen ist seine Aufgabe. - ('''3''') Diese Angaben tragen zur Sache bei. Eliu: Mein Gott selbst. Barachel: Segne, Gott. Buz hieß auch einer der Neffen Abrahams [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos22|1Mos 22,21]]''], und ein solcher Stamm wird bei Jeremias [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer25|Jer 25,23]]''] erwähnt. - ('''4''') Schweigen du reden empfehlen Eliu gleichmäßig. - ('''5''') Greise reden wegen ihres Alters gesetzter und wegen ihrer Erfahrung weiser. - ('''6''') Ich sehe, dass euch mit dem Alter nicht auch sogleich die Weisheit gekommen ist, sondern dass die Gnade des göttlichen Geistes erfordert wird, die kein Lebensalter abwartet. Seine Rede entspringt also göttlicher Eingebung. - ('''7''') Was Recht ist, sieht man nicht dadurch allein schon immer ein, dass man alt ist. Gottes Geist weht, wo er will. Wohl zeichnet auch Job sich durch Tugenden aus, doch ist ihm diese Gnadengabe nicht zuteil geworden. Vielleicht wollte Gott auch darauf hinweisen, dass nicht in der Vergangenheit, sondern von einer zukünftigen Offenbarung eine tiefere Erkenntnis zu erwarten ist. - ('''8''') Seine Klagen wirksam zurückweisen und seinen Fragen Antwort geben. - ('''9''') Saget nicht: Wir haben wirklich Weisheit gegen Job vorgebracht und ihn widerlegt, wenn er es auch nicht zugebe, und der Beweis dafür liege darin, dass ja Gott selbst ihn widerlege, indem er ihn mit schweren Leiden züchtige und damit seine schwere Schuld bezeuge. - ('''10''') Meine Gründe hat Job durch seine Worte nicht widerlegt. - ('''11''') Jugendliche Redeweise. (V. 15-17) - ('''12''') Der Geist, der in mir ist, treibt mich heftig an, als Verteidiger der Wahrheit aufzutreten. Flaschen hebr. Schläuche. - ('''13''') Ich werde nicht zulassen, dass Gott von Job wie ein Mensch zur Rechtfertigung herausgefordert werde. Hebr.: Ich werde auch keinem Menschen schmeicheln, denn ich weiß nicht, ob nicht Gott mich bald vor sein Gericht beriefe. | ||
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Aktuelle Version vom 27. März 2023, 11:28 Uhr
Liber Job Caput XXXII.
Das Buch Job. Kap. 32
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1. Omiserunt autem tres viri isti respondere Job, eo quod justus sibi videretur. 14. Nihil locutus est mihi, et ego non secundum sermones vestros respondebo illi. 16. Quoniam igitur exspectavi, et non sunt locuti: steterunt, nec ultra responderunt: 21. Non accipiam personam viri, et Deum homini non æquabo. 22. Nescio enim quamdiu subsistam, et si post modicum tollat me Factor meus.
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1. Jene drei Männer aber antworteten Job nicht mehr, weil er sich für gerecht hielt.1 4. Eliu aber hatte gewartet, so lange Job redete; denn die, welche redeten, waren älter. 6. Und Eliu, der Sohn Barachels, der Buziter, begann und sprach: Ich bin jünger an Jahren, ihr aber seid älter; darum senkte ich das Haupt und scheute mich, euch meine Meinung kundzugeben.
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Fußnote
Kap. 32 (1) Job hat gezeigt, dass Gottes Absichten, wenn er den Menschen heimsucht, in seiner Weisheit verborgen liegen. Seine Klagen haben aber auch zugleich bewiesen, dass diese Antwort allein dem Herzen noch nicht genügt. Wollte der Verfasser sein Gedicht nicht ohne befriedigenden Schluss lassen, so musste noch eine andere Antwort folgen. Die Antwort Gottes [Job 38ff] kann nicht als solche gelten, da sie einzig darauf hinweist, dass Gottes Majestät und Weisheit die Leiden nicht ohne bestimmte Absicht verhängt. Wie sehr es aber den Menschen darnach verlangt, gerade diese im einzelnen zu kennen, hat Job gezeigt. Der Leser, wenngleich nicht die Streitenden, kennt allerdings eine aus dem Prolog: Um des Gerechten Tugend zu prüfen und zu erweisen. Da dies indes nicht allgemein die einzige ist, da zudem auch die Streitenden zur rechten Erkenntnis durchdringen mussten, wird ein vierter Freund eingeführt, Eliu, um das Rätsel zu lösen. Eliu tadelt, was Job in allzu heftiger Weise gesagt, und schränkt zu allgemein gehaltene Sätze ein. Sodann löst er die Frage dahin, dass die Gerechten bewahrt bleiben und in der Tugend und Weisheit fortschreiten. Wie wahr diese Lösung ist, hat uns der Heiland gezeigt, wenngleich der Herr noch einen dem Neuen Testamente eigenen Grund hinzufügt: damit wir seinem Bilde ähnlich werden. Doch soweit das Alte Testament die Frage lösen konnte, geschieht es von Eliu, dessen Behauptungen deshalb von Gott bestätigt werden. - (2) Die Verse 1-3 sind eine historische Zwischenbemerkung des Verfassers, dem Prolog und Epilog gleichgeordnet, und geben die Veranlassung zu Elius Reden. Die drei Freunde sind bei ihrer Meinung geblieben, ein Jüngling hat längst erkannt, wo Job in seiner Verteidigung gefehlt und wie die Freunde irren. Beides zurecht zu stellen ist seine Aufgabe. - (3) Diese Angaben tragen zur Sache bei. Eliu: Mein Gott selbst. Barachel: Segne, Gott. Buz hieß auch einer der Neffen Abrahams [1Mos 22,21], und ein solcher Stamm wird bei Jeremias [Jer 25,23] erwähnt. - (4) Schweigen du reden empfehlen Eliu gleichmäßig. - (5) Greise reden wegen ihres Alters gesetzter und wegen ihrer Erfahrung weiser. - (6) Ich sehe, dass euch mit dem Alter nicht auch sogleich die Weisheit gekommen ist, sondern dass die Gnade des göttlichen Geistes erfordert wird, die kein Lebensalter abwartet. Seine Rede entspringt also göttlicher Eingebung. - (7) Was Recht ist, sieht man nicht dadurch allein schon immer ein, dass man alt ist. Gottes Geist weht, wo er will. Wohl zeichnet auch Job sich durch Tugenden aus, doch ist ihm diese Gnadengabe nicht zuteil geworden. Vielleicht wollte Gott auch darauf hinweisen, dass nicht in der Vergangenheit, sondern von einer zukünftigen Offenbarung eine tiefere Erkenntnis zu erwarten ist. - (8) Seine Klagen wirksam zurückweisen und seinen Fragen Antwort geben. - (9) Saget nicht: Wir haben wirklich Weisheit gegen Job vorgebracht und ihn widerlegt, wenn er es auch nicht zugebe, und der Beweis dafür liege darin, dass ja Gott selbst ihn widerlege, indem er ihn mit schweren Leiden züchtige und damit seine schwere Schuld bezeuge. - (10) Meine Gründe hat Job durch seine Worte nicht widerlegt. - (11) Jugendliche Redeweise. (V. 15-17) - (12) Der Geist, der in mir ist, treibt mich heftig an, als Verteidiger der Wahrheit aufzutreten. Flaschen hebr. Schläuche. - (13) Ich werde nicht zulassen, dass Gott von Job wie ein Mensch zur Rechtfertigung herausgefordert werde. Hebr.: Ich werde auch keinem Menschen schmeicheln, denn ich weiß nicht, ob nicht Gott mich bald vor sein Gericht beriefe.
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