Kategorie:Vulgata:NT:Mt08: Unterschied zwischen den Versionen
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10 Da Jesus das hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, die ihm folgten: »Wahrlich, ich sage euch, einen so großen Glauben fand ich bei keinem in Israel! 11 Ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und sich zu Tische legen mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich, 12 die Söhne des Reiches aber werden hinausgeworfen werden in die Finsternis draußen; dort wird Heulen sein und Zähneknirschen.« 13 Und zum Hauptmann sprach Jesus: »Geh hin! Wie du geglaubt hast, soll dir geschehen!« Und der Knecht wurde geheilt zu jener Stunde. | 10 Da Jesus das hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, die ihm folgten: »Wahrlich, ich sage euch, einen so großen Glauben fand ich bei keinem in Israel! 11 Ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und sich zu Tische legen mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich, 12 die Söhne des Reiches aber werden hinausgeworfen werden in die Finsternis draußen; dort wird Heulen sein und Zähneknirschen.« 13 Und zum Hauptmann sprach Jesus: »Geh hin! Wie du geglaubt hast, soll dir geschehen!« Und der Knecht wurde geheilt zu jener Stunde. | ||
=== Viele andere Wunder === | === Viele andere Wunder === | ||
14 Als Jesus in das Haus des Petrus kam, sah er, daß dessen Schwiegermutter an Fieber daniederlag. 15 Er nahm sie bei der Hand, und das Fieber verließ sie, und sie stand auf und bediente ihn. 16 Als es Abend wurde, brachten sie viele Besessene zu ihm, und er trieb durch sein Wort die Geister aus und machte alle Kranken gesund. 17 So erfüllte sich, was gesagt ist durch den Propheten Isaias: »Er nahm unsere Gebrechen und trug unsere Krankheiten fort« (Is 53,4). | 14 Als Jesus in das Haus des Petrus kam, sah er, daß dessen Schwiegermutter an Fieber daniederlag. 15 Er nahm sie bei der Hand, und das Fieber verließ sie, und sie stand auf und bediente ihn. 16 Als es Abend wurde, brachten sie viele Besessene zu ihm, und er trieb durch sein Wort die Geister aus und machte alle Kranken gesund. 17 So erfüllte sich, was gesagt ist durch den Propheten Isaias: »Er nahm unsere Gebrechen und trug unsere Krankheiten fort« [[:Kategorie:Vulgata:AT:Jes53|(Is 53,4)]]. | ||
=== Ernst der Nachfolge === | === Ernst der Nachfolge === | ||
18 Als Jesus viel Volk um sich sah, befahl er, hinüberzufahren ans andere Ufer. 19 Da trat ein Schriftgelehrter hinzu und sagte zu ihm: »Meister, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst.« 20 Jesus entgegnete ihm: »Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, der Menschensohn aber hat nichts, wohin er sein Haupt lege.« 21 Ein anderer von den Jüngern sagte zu ihm: »Herr, laß mich zuvor hingehen und meinen Vater begraben!« 22 Jesus erwiderte ihm: »Folge mir nach und laß die Toten ihre Toten begraben!« | 18 Als Jesus viel Volk um sich sah, befahl er, hinüberzufahren ans andere Ufer. 19 Da trat ein Schriftgelehrter hinzu und sagte zu ihm: »Meister, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst.« 20 Jesus entgegnete ihm: »Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, der Menschensohn aber hat nichts, wohin er sein Haupt lege.« 21 Ein anderer von den Jüngern sagte zu ihm: »Herr, laß mich zuvor hingehen und meinen Vater begraben!« 22 Jesus erwiderte ihm: »Folge mir nach und laß die Toten ihre Toten begraben!« | ||
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8,1-37: Dieser Wunderzyklus fügt sich als literarische Komposition zur vorausgehenden, ähnlich aufgebauten Bergpredigt. • 1-4: Vgl. Mark 1,40-45; Luk 5,12-14. • 4: Das jüdische Gesetz schrieb die Feststellung der Reinigung durch die priesterliche Behörde vor, vgl. 3 Mos 14,2-32. • 5-13: Vgl. Luk 7,1-10. Im Glauben des heidnischen Hauptmannes sieht Jesus die kommende Weltkirche, die an die Stelle der Synagoge treten wird. • 14-17: Vgl. Mark 1,29-34; Luk 4,38-41. • 18-22: Vgl. Luk 9,57-60. Der Ausdruck »Menschensohn« ist eine von Jesus oft gebrauchte Selbstbezeichnung, die wohl anspielt auf Dan 7,13. Sie kennzeichnet zugleich Jesus als den neuen Adam (= Mensch) und damit den Begründer einer neuen Menschheit, vgl. 1 Kor 15,45f. Wer in seine Gefolgschaft tritt, muß zu voller Hingabe bereit sein. • 23-27: Vgl Mark 4,35-41; Luk 8,22-25. • 28-34: Vgl. | 8,1-37: Dieser Wunderzyklus fügt sich als literarische Komposition zur vorausgehenden, ähnlich aufgebauten Bergpredigt. • 1-4: Vgl. [[:Kategorie:Vulgata:NT:Mk01|Mark 1,40-45]]; [[:Kategorie:Vulgata:NT:Lk05|Luk 5,12-14]]. • 4: Das jüdische Gesetz schrieb die Feststellung der Reinigung durch die priesterliche Behörde vor, vgl. [[:Kategorie:Vulgata:AT:3Mos14|3 Mos 14,2-32]]. • 5-13: Vgl. [[:Kategorie:Vulgata:NT:Lk07|Luk 7,1-10]]. Im Glauben des heidnischen Hauptmannes sieht Jesus die kommende Weltkirche, die an die Stelle der Synagoge treten wird. • 14-17: Vgl. [[:Kategorie:Vulgata:NT:Mk01|Mark 1,29-34]]; [[:Kategorie:Vulgata:NT:Lk04|Luk 4,38-41]]. • 18-22: Vgl. [[:Kategorie:Vulgata:NT:Lk09|Luk 9,57-60]]. Der Ausdruck »Menschensohn« ist eine von Jesus oft gebrauchte Selbstbezeichnung, die wohl anspielt auf [[:Kategorie:Vulgata:AT:Dan07|Dan 7,13]]. Sie kennzeichnet zugleich Jesus als den neuen Adam (= Mensch) und damit den Begründer einer neuen Menschheit, vgl. [[:Kategorie:Vulgata:NT:1Kor15|1 Kor 15,45f]]. Wer in seine Gefolgschaft tritt, muß zu voller Hingabe bereit sein. • 23-27: Vgl [[:Kategorie:Vulgata:NT:Mk04|Mark 4,35-41]]; [[:Kategorie:Vulgata:NT:Lk08|Luk 8,22-25]]. • 28-34: Vgl. | ||
Mark 5,1-20; Luk 8,26-39. Unter »Besessenheit« ist im Evangelium nicht eine bloß natürliche seelische Störung, sondern eine tatsächliche Erfassung des Menschen durch den Satan verstanden, ohne daß damit eine Aussage über den sittlichen Zustand des Besessenen gemacht ist. Wo das Gottesreich anbrechen soll, zeigt sich der Satan besonders am Werk. Jesus offenbart mit der Teufelsaustreibung seine höhere Macht als »Sohn Gottes«. Vgl. Matth 4,1-11, wo der Teufel mit diesem Titel Jesus ansprach, als er ihn zum Mißbrauch seiner in der Gottessohn-Würde gründenden Macht bewegen wollte. Mit »Sohn Gottes« ist in unserem Zusammenhang zunächst die messianische Erwählung Jesu umschrieben. - Weitere Kapitel: [[:Kategorie:Vulgata:NT:Mt01|01]] | | [[:Kategorie:Vulgata:NT:Mk05|Mark 5,1-20]]; [[:Kategorie:Vulgata:NT:Lk08|Luk 8,26-39]]. Unter »Besessenheit« ist im Evangelium nicht eine bloß natürliche seelische Störung, sondern eine tatsächliche Erfassung des Menschen durch den Satan verstanden, ohne daß damit eine Aussage über den sittlichen Zustand des Besessenen gemacht ist. Wo das Gottesreich anbrechen soll, zeigt sich der Satan besonders am Werk. Jesus offenbart mit der Teufelsaustreibung seine höhere Macht als »Sohn Gottes«. Vgl. [[:Kategorie:Vulgata:NT:Mt04|Matth 4,1-11]], wo der Teufel mit diesem Titel Jesus ansprach, als er ihn zum Mißbrauch seiner in der Gottessohn-Würde gründenden Macht bewegen wollte. Mit »Sohn Gottes« ist in unserem Zusammenhang zunächst die messianische Erwählung Jesu umschrieben. - Weitere Kapitel: [[:Kategorie:Vulgata:NT:Mt01|01]] | | ||
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[[:Kategorie:Vulgata:NT:Mt03|03]] | | [[:Kategorie:Vulgata:NT:Mt03|03]] | |
Aktuelle Version vom 10. November 2011, 21:28 Uhr
Das Evangelium nach Matthäus
Kapitel 8
Heilung eines Aussätzigen
1 Als er herabstieg vom Berge, zog das Volk in großer Schar hinter ihm her. 2 Und siehe, ein Aussätziger kam, fiel vor ihm nieder und sagte: »Herr, wenn du willst, kannst du mich rein machen!« 3 Da streckte er seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: »Ich will, werde rein!« und sogleich wurde er rein von seinem Aussatz. 4 Und Jesus sagte zu ihm: »Sieh zu, daß du es niemand sagst; sondern geh hin, zeig dich dem Priester und opfere die Gabe, die Moses angeordnet hat, ihnen zum Zeugnis« (3 Mos 14,2).
Der Hauptmann von Kapharnaum
5 Als er nach Kapharnaum hineinkam, trat ein Hauptmann zu ihm und bat ihn: 6 »Herr, mein Knecht liegt gelähmt zu Hause und leidet große Qual.« 7 Er sagte zu ihm: »Ich will kommen und ihn gesund machen.« 8 Der Hauptmann erwiderte: »Herr, ich bin nicht würdig, daß du eingehst unter mein Dach, doch sprich nur ein Wort, und mein Knecht wird gesund. 9 Denn auch ich habe, bin ich auch ein der Obrigkeit unterstellter Mann, Soldaten unter mir, und sage ich zum einen: Geh!, so geht er, und zum ändern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er es.«
10 Da Jesus das hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, die ihm folgten: »Wahrlich, ich sage euch, einen so großen Glauben fand ich bei keinem in Israel! 11 Ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und sich zu Tische legen mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich, 12 die Söhne des Reiches aber werden hinausgeworfen werden in die Finsternis draußen; dort wird Heulen sein und Zähneknirschen.« 13 Und zum Hauptmann sprach Jesus: »Geh hin! Wie du geglaubt hast, soll dir geschehen!« Und der Knecht wurde geheilt zu jener Stunde.
Viele andere Wunder
14 Als Jesus in das Haus des Petrus kam, sah er, daß dessen Schwiegermutter an Fieber daniederlag. 15 Er nahm sie bei der Hand, und das Fieber verließ sie, und sie stand auf und bediente ihn. 16 Als es Abend wurde, brachten sie viele Besessene zu ihm, und er trieb durch sein Wort die Geister aus und machte alle Kranken gesund. 17 So erfüllte sich, was gesagt ist durch den Propheten Isaias: »Er nahm unsere Gebrechen und trug unsere Krankheiten fort« (Is 53,4).
Ernst der Nachfolge
18 Als Jesus viel Volk um sich sah, befahl er, hinüberzufahren ans andere Ufer. 19 Da trat ein Schriftgelehrter hinzu und sagte zu ihm: »Meister, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst.« 20 Jesus entgegnete ihm: »Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, der Menschensohn aber hat nichts, wohin er sein Haupt lege.« 21 Ein anderer von den Jüngern sagte zu ihm: »Herr, laß mich zuvor hingehen und meinen Vater begraben!« 22 Jesus erwiderte ihm: »Folge mir nach und laß die Toten ihre Toten begraben!«
Macht über den Seesturm
23 Als er das Schiff bestieg, folgten ihm seine Jünger. 24 Und siehe, es erhob sich ein großer Sturm auf dem See, so daß das Schiff bedeckt wurde von den Wogen. Er aber schlief. 25 Da traten sie hinzu, weckten ihn auf und riefen: »Herr, hilf, wir gehen zugrunde! « 26 Er aber sprach zu ihnen: »Was seid ihr furchtsam, ihr Kleingläubigen? « Dann stand er auf, gebot den Winden und dem See, und es war große Stille. 27 Die Menschen staunten und sagten: »Wer ist dieser, daß selbst die Winde und der See ihm gehorchen?«
Heilung von Besessenen
28 Als er über den See kam, in das Gebiet der Gadarener, liefen ihm, aus den Grabkammern herauskommend, zwei Besessene entgegen, die überaus gewalttätig waren, so daß niemand vorbeizugehen vermochte auf jenem Wege. 29 Sie schrien: »Was willst du von uns, Sohn Gottes? Bist du hierhergekommen, uns vor der Zeit zu quälen?« 30 Entfernt von ihnen war eine große Herde von Schweinen auf der Weide. 31 Da baten ihn die Dämonen: »Wenn du uns austreibst, so schick uns hinein in die Herde der Schweine!« 32 Er sprach zu ihnen: »Fahret hin!« Sie aber fuhren aus und fuhren in die Schweine, und siehe, es stürzte sich die ganze Herde den Abhang hinunter in den See und ertrank im Wasser. 33 Die Hirten aber flohen, eilten in die Stadt und erzählten alles und auch das von den Besessenen. 34 Da zog die ganze Stadt hinaus, Jesus entgegen, und als sie ihn sahen, baten sie ihn, er möge fortgehen aus ihrem Gebiet.
Fußnote
8,1-37: Dieser Wunderzyklus fügt sich als literarische Komposition zur vorausgehenden, ähnlich aufgebauten Bergpredigt. • 1-4: Vgl. Mark 1,40-45; Luk 5,12-14. • 4: Das jüdische Gesetz schrieb die Feststellung der Reinigung durch die priesterliche Behörde vor, vgl. 3 Mos 14,2-32. • 5-13: Vgl. Luk 7,1-10. Im Glauben des heidnischen Hauptmannes sieht Jesus die kommende Weltkirche, die an die Stelle der Synagoge treten wird. • 14-17: Vgl. Mark 1,29-34; Luk 4,38-41. • 18-22: Vgl. Luk 9,57-60. Der Ausdruck »Menschensohn« ist eine von Jesus oft gebrauchte Selbstbezeichnung, die wohl anspielt auf Dan 7,13. Sie kennzeichnet zugleich Jesus als den neuen Adam (= Mensch) und damit den Begründer einer neuen Menschheit, vgl. 1 Kor 15,45f. Wer in seine Gefolgschaft tritt, muß zu voller Hingabe bereit sein. • 23-27: Vgl Mark 4,35-41; Luk 8,22-25. • 28-34: Vgl. Mark 5,1-20; Luk 8,26-39. Unter »Besessenheit« ist im Evangelium nicht eine bloß natürliche seelische Störung, sondern eine tatsächliche Erfassung des Menschen durch den Satan verstanden, ohne daß damit eine Aussage über den sittlichen Zustand des Besessenen gemacht ist. Wo das Gottesreich anbrechen soll, zeigt sich der Satan besonders am Werk. Jesus offenbart mit der Teufelsaustreibung seine höhere Macht als »Sohn Gottes«. Vgl. Matth 4,1-11, wo der Teufel mit diesem Titel Jesus ansprach, als er ihn zum Mißbrauch seiner in der Gottessohn-Würde gründenden Macht bewegen wollte. Mit »Sohn Gottes« ist in unserem Zusammenhang zunächst die messianische Erwählung Jesu umschrieben. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 |
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