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<center>4. Dritte Missionsreise des heil. Paulus (Kap. 19,1 – 21,16) Paulus und die Johannesjünger zu Ephesus (B. 7) Paulus trennt sich von der Synagoge zu Ephesus. (B. 26) Reisepläne des heil. Paulus. Der Aufruhr zu Ephesus.</center>  
<center>4. Dritte Missionsreise des heil. Paulus (Kap. 19,1 – 21,16) Paulus und die Johannesjünger zu Ephesus (V. 7) Paulus trennt sich von der Synagoge zu Ephesus. (V. 26) Reisepläne des heil. Paulus. Der Aufruhr zu Ephesus.</center>  


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===Fußnote===
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Kap. 18 ('''1''') Paulus erfüllt sein früher [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg18|Apg 18,21]]''] gegebenes Versprechen. Ephesus war damals die Hauptstadt der römischen prokonsularischen Provinz Asien, welche den westlichen Teil des jetzigen Kleinasien umfasste. Die Stadt ward durch die Arbeiten des heil. Paulus und des heil. Johannes die Mutterkirche aller asiatischen Gemeinden. In ihr ward 431 das zweite allgemeine Konzil gehalten. Heute liegt sie in Trümmern. - ('''2''') Es waren Leute, die auf die Predigt des heil. Johannes auf das hin, was sie über Jesus und seine Apostel gehört, sich dem Christentume angeschlossen hatten, aber ohne die Taufe und genaueren Unterricht. Völlig unbekannt konnte ihnen als Juden, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg02|Apg 2,17]]''], wie als Johannesjüngern [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk01|Mk 1,8]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk03|Lk 3,16]]''] der Heil. Geist nicht sein. Die Antwort: „Wir haben nicht einmal gehört, ob ein Heil. Geist ist“, hat wohl nicht den Sinn, dass sie nicht wussten, ob es einen Heil. Geist gibt, sondern ob der verheißene Heil. Geist schon da sei. Vergl. den griechischen Text von [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh07|Joh 7,39]]''] und die Vulgata ebenda. - ('''3''') Hättet ihr die christliche Taufe empfangen, so wüsstet ihr sicher, dass der heil. Geist schon da ist, denn auf das Bekenntnis seiner (wie des Vaters und Sohnes) wäret ihr getauft worden, ihr hättet seinen Namen in der Taufformel gehört und er wäre über euch herabgekommen. Also seid ihr auf etwas anderes getauft worden; auf was denn? - ('''4''') Sie verstehen die Frage nicht ganz. Der Sinnderselben ist: man wird getauft, weil man etwas glaubt usw. Sie verstanden: was für eine Taufe habt ihr empfangen? Vergl. über diese Worte das Konzil von Trid. Sitz 7 Kann 1. - ('''5''') Mit dem Sakramente der Firmung empfingen sie auch verschiedene Geistesgaben. - ('''6''') In der Woche arbeitete der heil. Paulus, am Sabbate ging er in die Synagoge. - ('''7''') Tyrannus muss ein bekannter Mann gewesen sein. Der Ausdruck Schule weist auf einen Lehrsaal hin, den der heil. Paulus wohl mietete. Was der Apostel in Ephesus weiter erduldet, schildert er [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor15|1Kor 15,32]]'']. - ('''8''') Da die Lehrtätigkeit in dem Hause des Tyrannus zwei Jahre dauerte, der heil. Paulus schon drei Monate in der Synagoge gelehrt hatte, blieb er in Ephesus den ersten Teil des dritten Jahres [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg20|Apg 20,31]]''], wohl auch jene anderen Gemeinden gründend, deren Offb. Kap 2 u. 3 Erwähnung geschieht. - ('''9''') Vergl. die Heilung des blutflüssigen Weibes [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt09|Mt 9,20]]''] und der Kranken [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg05|Apg 5,15]]'']. - ('''10''') Sie meinten wohl, der Name Jesus sei eine Zauberformel, wie sie solche gebrauchten. - ('''11''') Ein besonderer Fall. Nur zwei von den Brüdern sind zugegen. Da aber diese die von allen sieben gebrauchte Beschwörungsformel anwenden, redet der böse Geist zu ihnen insgesamt. - ('''12''') Jesus und Paulus kenne ich, denn ich habe ihre Macht an mir erfahren. Von euch weiß ich nichts, weshalb ich euch fürchten und vor euch weichen sollte. Nicht das bloße äußere Aussprechen des Namens Jesus gibt die Gewalt über die bösen Geister, sondern das gläubige Aussprechen, und dieses fehlte ihnen.  Überdies hatten sie von Jesus keinen Auftrag. - ('''13''') Einen anderen Ausgang hatte das [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk09|Lk 9,49]]''] erzählte Ereignis. Indes der dort erwähnte Mensch hatte, wie in  B. 50 vorausgesetzt wird, eine mittelbare Erlaubnis und war kein Gegner des Heilandes und der Jünger, wie diese verstockten und ungläubigen Juden (B. 9). Ihr Erfolg würde das Ansehen des heil. Paulus und des Evangeliums untergraben haben. - ('''14''') Die Folge des Ereignisses ist allgemeine Furcht, Hochpreisung des Namens Jesu (B. 17), Bekenntnis böser Taten seitens der Christen vor Paulus oder anderen christlichen Lehrern. Einige Ausleger erklären dies von der sakramentalen Beicht (Oekum.). - ('''15''') Die Vulgata bezeichnet die Münzen als Denare. Die griechischen Drachmen hatten übrigens damals gleichen Wert, d. i. etwa 72 Pfennig. Somit war der Wert jener Bücher etwa 36000 Mark, wobei aber der höhere Wert des Geldes in damaliger Zeit zu berücksichtigen ist, da ein Denar einen Taglohn ausmachte. Sie übergaben die Bücher dem Feuer, damit sie nicht selber dem (ewigen) Feuer einst übergeben würden (Aug.). - ('''16''') Zunächst wollte Paulus die Kirche in Mazedonien und Achaja besuchen und daselbst die Brüder stärken, alsdann mit der für die Brüder in Judäa gesammelten Kollekte nach Jerusalem gehen. Ursprünglich hatte er einen anderen Plan gehabt. Der Glaube der Römer hatte seine Verwunderung erregt xxx, und er fühlte sich ohne Zweifel von Gott angetrieben, nach Rom zu gehen. „Ich muss Rom sehen.“ Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg23|Apg 23,11]]''] - ('''17''') Erastus ist wahrscheinlich derselbe, der [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem16|Roem 16,23]]''] erwähnt wird, der bei der ersten Anwesenheit des heil. Paulus zu Korinth bekehrt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg18|Apg 18,1ff]]''], nun bei ihm in Ephesus geweilt hat. Jedenfalls ist er derselbe, der [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Tim04|2Tim 4,20]]''] erwähnt wird. - ('''18''') Im Jahre 356 v. Chr. war der Tempel von Herostratus verbrannt, aber alsdann noch schöner aufgebaut. Die Pilger kauften sich Nachbildungen desselben mit dem Bilde der Göttin. - ('''19''') Das Volk hielt wirklich die Bilder der Götter für diese selbst, oder dachte sich wenigstens die Bilder mit der Gottheit erfüllt. - ('''20''') Die ganze Stadt gerät in Aufruhr, als ob eine Verschwörung gegen die Göttin entdeckt sei. Das Theater zu Ephesus konnte bis zu 25000 Menschen fassen. - ('''21''') Der Name Gajus kommt mehrfach im N. T. vor. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg20|Apg 20,4]]''] wird ein Gajus aus Derbe erwähnt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor01|1Kor 1,14]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem16|Roem 16,23]]''], ein zu Korinth bekehrter Gajus, der mit dem [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg20|Apg 20,4]]''] erwähnten nicht identisch ist, da er ein Mazedonier ist. Von dem Gajus, an welchen der heil. Johannes seinen dritten Brief richtet, ist nichts bekannt. - ('''22''') Aristarchus war aus Thessalonich [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg20|Apg 20,4]]''] und begleitete später den Apostel auf dessen Reise von Cäsarea nach Rom [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg27|Apg 27,2]]''], wo er bei Paulus während dessen erster Gefangenschaft weilte. - ('''23''') Von der Straße? Aus dem Hause? - ('''24''') Paulus ist wahrhaft ein guter Hirt, der sein Leben für die Seinen zu lassen begehrt. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh10|Joh 10,15]]''] Aber er gehorcht ebenso der Stimme der brüderlichen Liebe, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg17|Apg 17,10]]''] wie wohlwollender Klugheit. (B. 31) - ('''25''') Asiarchen, Vorsteher des Landtages der Provinz Asien. Diese wurden je auf ein Jahr aus den angesehensten und wohlhabendsten Männern der Provinz gewählt und hatten die öffentlichen Spiel- und Kultusangelegenheiten der Provinz zu verwalten. Ihr Titel verblieb ihnen nach Ablauf des Jahres. - ('''26''') Christen und Juden wurden vielfach verwechselt, deshalb fehlte es gewiss nicht an Äußerungen gegen Alexander, den man an der Kleidung und vielleicht auch an der Sprache erkannte. Dieser soll den Zusammenhang zwischen den Juden und Paulus leugnen. Ob Alexander mit dem [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Tim04|2Tim 4,14]]''] erwähnten Kupferschmiede identisch ist? - ('''27''') Der Stadtschreiber entspricht etwa einem heutigen Gemeindesekretär und genoss hohes Ansehen. - ('''28''') „Dass sie die Göttin nicht gelästert“, d. h. dass sie nicht, wenigstens indirekt, erklärt hätten, sie sei eine falsche Göttin, war unrichtig (Chrys.) und wurde nur zur Beruhigung des Volkes gesagt. - ('''29''') In einer ordentlichen und gesetzmäßigen, nicht in einer außerordentlichen und tumultuarischen Versammlung, wie die heutige ist, mag alles entschieden werden. - ('''30''') So war Paulus durch den Schutz der göttlichen Vorsehung einer großen Lebensgefahr entronnen.  
Kap. 18 ('''1''') Paulus erfüllt sein früher [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg18|Apg 18,21]]''] gegebenes Versprechen. Ephesus war damals die Hauptstadt der römischen prokonsularischen Provinz Asien, welche den westlichen Teil des jetzigen Kleinasien umfasste. Die Stadt ward durch die Arbeiten des heil. Paulus und des heil. Johannes die Mutterkirche aller asiatischen Gemeinden. In ihr ward 431 das zweite allgemeine Konzil gehalten. Heute liegt sie in Trümmern. - ('''2''') Es waren Leute, die auf die Predigt des heil. Johannes auf das hin, was sie über Jesus und seine Apostel gehört, sich dem Christentume angeschlossen hatten, aber ohne die Taufe und genaueren Unterricht. Völlig unbekannt konnte ihnen als Juden, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg02|Apg 2,17]]''], wie als Johannesjüngern [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk01|Mk 1,8]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk03|Lk 3,16]]''] der Heil. Geist nicht sein. Die Antwort: „Wir haben nicht einmal gehört, ob ein Heil. Geist ist“, hat wohl nicht den Sinn, dass sie nicht wussten, ob es einen Heil. Geist gibt, sondern ob der verheißene Heil. Geist schon da sei. Vergl. den griechischen Text von [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh07|Joh 7,39]]''] und die Vulgata ebenda. - ('''3''') Hättet ihr die christliche Taufe empfangen, so wüsstet ihr sicher, dass der heil. Geist schon da ist, denn auf das Bekenntnis seiner (wie des Vaters und Sohnes) wäret ihr getauft worden, ihr hättet seinen Namen in der Taufformel gehört und er wäre über euch herabgekommen. Also seid ihr auf etwas anderes getauft worden; auf was denn? - ('''4''') Sie verstehen die Frage nicht ganz. Der Sinnderselben ist: man wird getauft, weil man etwas glaubt usw. Sie verstanden: was für eine Taufe habt ihr empfangen? Vergl. über diese Worte das Konzil von Trid. Sitz 7 Kann 1. - ('''5''') Mit dem Sakramente der Firmung empfingen sie auch verschiedene Geistesgaben. - ('''6''') In der Woche arbeitete der heil. Paulus, am Sabbate ging er in die Synagoge. - ('''7''') Tyrannus muss ein bekannter Mann gewesen sein. Der Ausdruck Schule weist auf einen Lehrsaal hin, den der heil. Paulus wohl mietete. Was der Apostel in Ephesus weiter erduldet, schildert er [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor15|1Kor 15,32]]'']. - ('''8''') Da die Lehrtätigkeit in dem Hause des Tyrannus zwei Jahre dauerte, der heil. Paulus schon drei Monate in der Synagoge gelehrt hatte, blieb er in Ephesus den ersten Teil des dritten Jahres [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg20|Apg 20,31]]''], wohl auch jene anderen Gemeinden gründend, deren Offb. Kap 2 u. 3 Erwähnung geschieht. - ('''9''') Vergl. die Heilung des blutflüssigen Weibes [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt09|Mt 9,20]]''] und der Kranken [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg05|Apg 5,15]]'']. - ('''10''') Sie meinten wohl, der Name Jesus sei eine Zauberformel, wie sie solche gebrauchten. - ('''11''') Ein besonderer Fall. Nur zwei von den Brüdern sind zugegen. Da aber diese die von allen sieben gebrauchte Beschwörungsformel anwenden, redet der böse Geist zu ihnen insgesamt. - ('''12''') Jesus und Paulus kenne ich, denn ich habe ihre Macht an mir erfahren. Von euch weiß ich nichts, weshalb ich euch fürchten und vor euch weichen sollte. Nicht das bloße äußere Aussprechen des Namens Jesus gibt die Gewalt über die bösen Geister, sondern das gläubige Aussprechen, und dieses fehlte ihnen.  Überdies hatten sie von Jesus keinen Auftrag. - ('''13''') Einen anderen Ausgang hatte das [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk09|Lk 9,49]]''] erzählte Ereignis. Indes der dort erwähnte Mensch hatte, wie in  V. 50 vorausgesetzt wird, eine mittelbare Erlaubnis und war kein Gegner des Heilandes und der Jünger, wie diese verstockten und ungläubigen Juden (V. 9). Ihr Erfolg würde das Ansehen des heil. Paulus und des Evangeliums untergraben haben. - ('''14''') Die Folge des Ereignisses ist allgemeine Furcht, Hochpreisung des Namens Jesu (B. 17), Bekenntnis böser Taten seitens der Christen vor Paulus oder anderen christlichen Lehrern. Einige Ausleger erklären dies von der sakramentalen Beicht (Oekum.). - ('''15''') Die Vulgata bezeichnet die Münzen als Denare. Die griechischen Drachmen hatten übrigens damals gleichen Wert, d. i. etwa 72 Pfennig. Somit war der Wert jener Bücher etwa 36000 Mark, wobei aber der höhere Wert des Geldes in damaliger Zeit zu berücksichtigen ist, da ein Denar einen Taglohn ausmachte. Sie übergaben die Bücher dem Feuer, damit sie nicht selber dem (ewigen) Feuer einst übergeben würden (Aug.). - ('''16''') Zunächst wollte Paulus die Kirche in Mazedonien und Achaja besuchen und daselbst die Brüder stärken, alsdann mit der für die Brüder in Judäa gesammelten Kollekte nach Jerusalem gehen. Ursprünglich hatte er einen anderen Plan gehabt. Der Glaube der Römer hatte seine Verwunderung erregt xxx, und er fühlte sich ohne Zweifel von Gott angetrieben, nach Rom zu gehen. „Ich muss Rom sehen.“ Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg23|Apg 23,11]]''] - ('''17''') Erastus ist wahrscheinlich derselbe, der [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem16|Roem 16,23]]''] erwähnt wird, der bei der ersten Anwesenheit des heil. Paulus zu Korinth bekehrt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg18|Apg 18,1ff]]''], nun bei ihm in Ephesus geweilt hat. Jedenfalls ist er derselbe, der [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Tim04|2Tim 4,20]]''] erwähnt wird. - ('''18''') Im Jahre 356 v. Chr. war der Tempel von Herostratus verbrannt, aber alsdann noch schöner aufgebaut. Die Pilger kauften sich Nachbildungen desselben mit dem Bilde der Göttin. - ('''19''') Das Volk hielt wirklich die Bilder der Götter für diese selbst, oder dachte sich wenigstens die Bilder mit der Gottheit erfüllt. - ('''20''') Die ganze Stadt gerät in Aufruhr, als ob eine Verschwörung gegen die Göttin entdeckt sei. Das Theater zu Ephesus konnte bis zu 25000 Menschen fassen. - ('''21''') Der Name Gajus kommt mehrfach im N. T. vor. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg20|Apg 20,4]]''] wird ein Gajus aus Derbe erwähnt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor01|1Kor 1,14]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem16|Roem 16,23]]''], ein zu Korinth bekehrter Gajus, der mit dem [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg20|Apg 20,4]]''] erwähnten nicht identisch ist, da er ein Mazedonier ist. Von dem Gajus, an welchen der heil. Johannes seinen dritten Brief richtet, ist nichts bekannt. - ('''22''') Aristarchus war aus Thessalonich [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg20|Apg 20,4]]''] und begleitete später den Apostel auf dessen Reise von Cäsarea nach Rom [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg27|Apg 27,2]]''], wo er bei Paulus während dessen erster Gefangenschaft weilte. - ('''23''') Von der Straße? Aus dem Hause? - ('''24''') Paulus ist wahrhaft ein guter Hirt, der sein Leben für die Seinen zu lassen begehrt. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh10|Joh 10,15]]''] Aber er gehorcht ebenso der Stimme der brüderlichen Liebe, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg17|Apg 17,10]]''] wie wohlwollender Klugheit. (V. 31) - ('''25''') Asiarchen, Vorsteher des Landtages der Provinz Asien. Diese wurden je auf ein Jahr aus den angesehensten und wohlhabendsten Männern der Provinz gewählt und hatten die öffentlichen Spiel- und Kultusangelegenheiten der Provinz zu verwalten. Ihr Titel verblieb ihnen nach Ablauf des Jahres. - ('''26''') Christen und Juden wurden vielfach verwechselt, deshalb fehlte es gewiss nicht an Äußerungen gegen Alexander, den man an der Kleidung und vielleicht auch an der Sprache erkannte. Dieser soll den Zusammenhang zwischen den Juden und Paulus leugnen. Ob Alexander mit dem [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Tim04|2Tim 4,14]]''] erwähnten Kupferschmiede identisch ist? - ('''27''') Der Stadtschreiber entspricht etwa einem heutigen Gemeindesekretär und genoss hohes Ansehen. - ('''28''') „Dass sie die Göttin nicht gelästert“, d. h. dass sie nicht, wenigstens indirekt, erklärt hätten, sie sei eine falsche Göttin, war unrichtig (Chrys.) und wurde nur zur Beruhigung des Volkes gesagt. - ('''29''') In einer ordentlichen und gesetzmäßigen, nicht in einer außerordentlichen und tumultuarischen Versammlung, wie die heutige ist, mag alles entschieden werden. - ('''30''') So war Paulus durch den Schutz der göttlichen Vorsehung einer großen Lebensgefahr entronnen.  


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Version vom 23. März 2013, 18:21 Uhr

Actus Apostolorum

Die Apostelgeschichte - Kap. 19

4. Dritte Missionsreise des heil. Paulus (Kap. 19,1 – 21,16) Paulus und die Johannesjünger zu Ephesus (V. 7) Paulus trennt sich von der Synagoge zu Ephesus. (V. 26) Reisepläne des heil. Paulus. Der Aufruhr zu Ephesus.

1.Factum est autem, cum Apollo esset Corinthi, ut Paulus peragratis superioribus partibus venire Ephesum, et inveniret quosdam discipulos:
2. Dixitque ad eos: Si Spiritum sanctum accepistis credentes? At illi dixerunt ad eum: Sed neque si Spiritus sanctus est, audivimus.

3. Ille vero ait: in quo ergo baptizati estis? Qui dixerunt: In Joannis baptismate.
4. Dixit autem Paulus: Joannes baptizavit baptismo pœnitentiæ populum, dicens: In eum, qui venturus esset post ipsum, ut crederent, hoc est, in Jesum.
5. His auditis, baptizati sunt in nomine Domini Jesu.
6. Et cum imposuisset illis manus Paulus, venit Spiritus sanctus super eos et loquebantur linguis, et prophetabant.
7. Erant autem omnes viri fere duodecim.
8. Introgressus autem synagogam, cum fiducia loquebatur per tres menses, disputans, et suadens de regno Dei.

9. Cum autem quidam indurarentur, et non crederent, maledicentes viam Domini coram multitudine, discedens ab eis, segregavit discipulos, quotidie disputans in schola Tyranni cujusdam.
10. Hoc autem factum est per biennium, ita ut omnes, qui habitabant in Asia, audirent verbum Domini, Judæi atque gentiles.
11. Virtutesque non quaslibet faciebat Deus per manum Pauli:
12. Ita ut etiam super languidos deferrentur a corpore ejus sudaria, et semicinctia, et recedebant ab eis languores, et spiritus nequam egrediebantur.
13. Tentaverunt autem quidam et de circumeuntibus Judæis exorcistis, invocare super eos, qui habebant spiritus malos, nomen Domini Jesu, dicentes: Adjuro vos per Jesum, quem Paulus prædicat.
14. Erant autem quidam Judæi Scevæ principis sacerdotum septem filii, qui hoc faciebant.
15. Respondens autem spiritus nequam dixit eis: Jesum novi, et Paulum scio: vos autem qui estis?
16. Et insiliens in eos homo, in quo erat dæmonium pessimum, et dominatus amborum, invaluit contra eos, ita ut nudi, et vulnerati effugerent de domo illa.
17. Hoc autem notum factum est omnibus Judæis, atque gentilibus, qui habitabant Ephesi: et cecidit timor super omnes illos, et magnificabatur nomen Domini Jesu.
18. Multique credentium veniebant confitentes, et annuntiantes actus suos.
19. Multi autem ex eis, qui fuerant curiosa sectati, contulerunt libros, et combusserunt coram omnibus: et computatis pretiis illorum, invenerunt pecuniam denariorum quinquaginta millium.

20. Ita fortiter crescebat verbum Dei, et confirmabatur.
21. His autem expletis, proposuit Paulus in Spiritu, transita Macedonia et Achaia ire Jerosolymam, dicens: Quoniam postquam fuero ibi, oportet me et Romam videre.
22. Mittens autem in Macedoniam duos ex ministrantibus sibi Timotheum, et Erastum, ipse remansit ad tempus in Asia.
23. Facta est autem illo tempore turbatio non minima de via Domini.
24. Demetrius enim quidam nomine, argentarius, faciens ædes argenteas Dianæ, præstabat artificibus non modicum quæstum:
25. Quos convocans, et eos, qui hujusmodi errant opifices, dixit: Viri, scitis quia de hoc artificio est nobis acquisition:
26. Et videtis, et auditis quia non solum Ephesi, sed pene totius Asiæ, Paulus hic suadens avertit multam turbam, dicens: Quoniam non sunt dii, qui minibus fiunt.
27. Non sulum autem hæc periclitabitur nobis pars in redargutionem venire, sed et magnæ Dianæ templum in nihilum reputabitur, sed et destrui incipiet majestas ejus, quam tota Asia, et orbis colit.
28. His auditis, replete sunt ira, et exclamaverunt dicentes: Magna Diana Ephesiorum.
29. Et impleta est civitas confusion, et impetum fecerunt uno animo in theatrum, rapto Gaio, et Aristarcho Macedonibus, comitibus Pauli.
30. Paulo autem volente intrare in populum, non permiserunt discipuli.
31. Quidam autem et de Asiæ principibus, qui erant amici ejus, miserunt ad eum rogantes ne se daret in theatrum:
32. Alii autem aliud clamabant. Erat enim ecclesia confusa: et plures nesciebant qua ex causa convenissent.

33. De turba autem detraxerunt Alexandrum, propellentibus eum Judæis. Alexander autem manu silentio postulato, volebat reddere rationem populo.

34. Quem ut cognoverunt Judæum esse, vox facta una est omnium, quasi per horas duas clamantium: Magna Diana Ephesiorum.
35. Et cum sedasset scriba turbas, dixit: Viri Ephesii, quis enim est hominum, qui nesciat Ephesiorum civitatem cultricem esse magnæ Dianæ, Jovisque prolis?
36. Cum ergo his contradici non possit, oportet vos sedates esse, et nihil temere agere.
37. Adduxistis enim homines istos, neque sacrilegos, neque blasphemantes deam vestram.
38. Quod si Demetrius, et qui cum eo sunt artifices, habent adversus aliquem causam, conventus forenses aguntur, et proconsuls sunt, accusent invicem.

39. Si quid autem alterius rei quæritis: in legitima ecclesia poterit absolvi.
40. Nam et periclitamur argui seditionis hodiernæ: cum nullus obnoxius sit (de quo possimus reddere rationem) concursus istius. Et cum hæc dixisset, dimisit ecclesiam.

1.Es geschah aber, als Apollo in Korinth war, dass Paulus von den oberen Ländern, welche er durchzogen hatte, nach Ephesus kam.1 Daselbst fand er einige Jünger.
2. und er sprach zu ihnen: Habt ihr, da ihr gläubig geworden seid, den Heiligen Geist empfangen? Sie aber sprachen zu ihm: Nein, sondern wir haben nicht einmal gehört, ob ein Heiliger Geist ist.2
3. Da sprach er: Worauf seid ihr den also getauft worden?3 Sie sagten: Auf die Taufe des Johannes.4
4. Paulus aber sprach: Johannes taufte das Volk mit einer Bußtaufe, indem er sagte, sie sollten an den, welcher nach ihm käme, glauben, das ist, an Jesus.
5. Da sie dies hörten, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen.
6. Und als Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der Heilige Geist über sie, und sie redeten in Sprachen und weissagten.5

7. Es waren aber in allem etwa zwölf Männer.
8. Und er ging in die Synagoge,6 und redete drei Monate hindurch mit Zuversicht, von dem Reiche Gottes lehrend und überzeugend.
9. Da aber einige verstockt waren, und ungläubig blieben, und von dem Wege des Herrn vor der Menge schlecht redeten, trennte er sich von ihnen, und sonderte die Jünger ab, indem er täglich in der Schule eines gewissen Tyrannus7 Unterredungen hielt.
10. Dies geschah zwei Jahre lang,8 so dass alle Bewohner Asiens, Juden und Heiden, das Wort des Herrn vernahmen.

11. Auch wirkte Gott nicht geringe Wunder durch die Hand des Paulus,
12. so dass man auch auf die Kranken von seinem Leibe weg Schweißtücher und Gürtel legte,9 und es wichen die Krankheiten von ihnen, und die bösen Geister fuhren aus.
13. Es versuchten aber einige von den herumziehenden jüdischen Teufelsbeschwörern über diejenigen, welche von bösen Geistern besessen waren, den Namen des Herrn Jesus anzurufen, und sagten: Ich beschwöre euch bei Jesus, welchen Paulus verkündet!10
14. Es waren nämlich einige Juden, die sieben Söhne des jüdischen Oberpriesters Scevas, die dieses taten.11
15. Der böse Geist aber antwortete, und sprach zu ihnen: Jesus kenne ich, und von Paulus weiß ich; ihr aber, wer seid ihr?12
16. Und der Mensch, in welchem der böse Geist war, sprang auf sie zu, wurde Herr über zwei, und vergewaltigte sie, so dass sie nackt und verwundet aus jenem Hause flohen.13
17. Dies wurde nun allen Juden und Heiden kund, die zu Ephesus wohnten; und es kam über sie alle Furcht, und der Name des Herrn Jesus ward gepriesen.

18. Und viele der Gläubigen kamen, und bekannten und sagten, was sie getan hatten.14
19. Viele aber von denen, welche Aberglauben getrieben hatten, brachten ihre Bücher zusammen, und verbrannten sie vor aller Augen. Und als man ihren Wert berechnete, fand man eine Summe von fünfzigtausend Denaren.15
20. So breitete sich das Wort Gottes mächtig aus, und ward gewaltig.
21. Als nun dies vollbracht war, nahm sich Paulus im Geiste vor, durch Mazedonien und Achaja zu ziehen, und nach Jerusalem zu gehen. Und er sprach: Wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen.16
22. Er sandte aber zwei seiner Gehilfen, Timotheus und Erastus17 nach Mazedonien; er selbst blieb noch einige Zeit in Asien.
23. Um diese Zeit entstand ein nicht geringer Aufruhr, ob des Weges des Herrn.
24. Ein gewisser Demetrius nämlich, ein Silberschmied, welcher silberne Tempelchen verfertigte,18 verschaffte den Künstlern einen nicht geringen Erwerb.
25. Diese versammelte er samt den auf solche Weise beschäftigten Arbeitern, und sagte: Ihr Männer, ihr wisset, dass wir von dieser Arbeit unsern Erwerb haben.
26. Ihr sehet und höret auch, dass nicht nur zu Ephesus, sondern fast in ganz Asien dieser Paulus viel Volk überredet und abwendig gemacht hat, indem er sagt: Das sind keine Götter, welche durch Hände entstehen.19
27. Aber nicht allein dieser Erwerb läuft uns Gefahr in Verruf zu kommen, sondern auch der Tempel der großen Diana wird für nichts geachtet werden; ja die Herrlichkeit derjenigen, die doch ganz Asien und der Erdkreis verehret, wird allmählich zu nichts werden.
28. Da sie dies hörten, wurden sie von Zorn erfüllt und schrieen: Groß ist die Diana der Epheser!
29. Und die ganze Stadt war voll Verwirrung, und alles stürzte einmütig in das Theater,20 wohin man den Gajus21 und Aristarchus22 fortschleppte,23 die Mazedonier, Gefährten des Paulus.
30. Als aber Paulus unter das Volk treten wollte, ließen es die Jünger nicht zu.24
31. Auch einige asiatische Vornehme,25 die seine Freunde waren, sandten zu ihm, und baten ihn, sich nicht in das Theater zu wagen.
32. Die einen schrieen nun dies, die andern das; denn die Versammlung war voll Verwirrung, und die meisten wussten nicht, warum sie zusammengekommen waren.
33. Da zogen sie den Alexander, welchen die Juden vorwärts drängten, aus der Menge hervor.26 Alexander winkte mit der Hand Stillschweigen, und wollte sich vor dem Volk verantworten.
34. Als sie aber erkannten, dass er ein Jude sei, erhob sich der einstimmige Ruf von allen, und sie schrieen fast zwei Stunden lang: Groß ist die Diana der Epheser!
35. Endlich hatte der Stadtschreiber27 das Volk beruhigt, und sagte: Männer von Ephesus! Wo ist wohl ein Mensch, der nicht wüsste, dass die Stadt der Epheser eine Verehrerin der großen Diana, der Tochter des Jupiter ist?
36. Da nun dies unwidersprechlich ist, so solltet ihr ruhig sein, und nichts übereiltes tun.
37. Ihr habt nämlich diese Männer hierher geführt, die weder Tempelräuber noch Lästerer eurer Göttin sind.28
38. Hat nun Demetrius, und haben die Künstler, die ihm anhängen, eine Klage gegen jemand, so werden ja Gerichtssitzungen gehalten, und sind Statthalter da; mögen sie einander verklagen!
39. Habt ihr aber ein anderes Gesuch, so kann es in einer gesetzmäßigen29 Volksversammlung entschieden werden.
40. Denn wir laufen sogar Gefahr, wegen des heutigen Aufruhrs zur Verantwortung gezogen zu werden, da kein Schuldiger da ist, von dem wir erweisen könnten, dass er den Auflauf veranlasst habe. Und als er dies gesagt hatte, entließ er die Versammlung.30


Fußnote

Kap. 18 (1) Paulus erfüllt sein früher [Apg 18,21] gegebenes Versprechen. Ephesus war damals die Hauptstadt der römischen prokonsularischen Provinz Asien, welche den westlichen Teil des jetzigen Kleinasien umfasste. Die Stadt ward durch die Arbeiten des heil. Paulus und des heil. Johannes die Mutterkirche aller asiatischen Gemeinden. In ihr ward 431 das zweite allgemeine Konzil gehalten. Heute liegt sie in Trümmern. - (2) Es waren Leute, die auf die Predigt des heil. Johannes auf das hin, was sie über Jesus und seine Apostel gehört, sich dem Christentume angeschlossen hatten, aber ohne die Taufe und genaueren Unterricht. Völlig unbekannt konnte ihnen als Juden, vergl. [Apg 2,17], wie als Johannesjüngern [Mk 1,8, Lk 3,16] der Heil. Geist nicht sein. Die Antwort: „Wir haben nicht einmal gehört, ob ein Heil. Geist ist“, hat wohl nicht den Sinn, dass sie nicht wussten, ob es einen Heil. Geist gibt, sondern ob der verheißene Heil. Geist schon da sei. Vergl. den griechischen Text von [Joh 7,39] und die Vulgata ebenda. - (3) Hättet ihr die christliche Taufe empfangen, so wüsstet ihr sicher, dass der heil. Geist schon da ist, denn auf das Bekenntnis seiner (wie des Vaters und Sohnes) wäret ihr getauft worden, ihr hättet seinen Namen in der Taufformel gehört und er wäre über euch herabgekommen. Also seid ihr auf etwas anderes getauft worden; auf was denn? - (4) Sie verstehen die Frage nicht ganz. Der Sinnderselben ist: man wird getauft, weil man etwas glaubt usw. Sie verstanden: was für eine Taufe habt ihr empfangen? Vergl. über diese Worte das Konzil von Trid. Sitz 7 Kann 1. - (5) Mit dem Sakramente der Firmung empfingen sie auch verschiedene Geistesgaben. - (6) In der Woche arbeitete der heil. Paulus, am Sabbate ging er in die Synagoge. - (7) Tyrannus muss ein bekannter Mann gewesen sein. Der Ausdruck Schule weist auf einen Lehrsaal hin, den der heil. Paulus wohl mietete. Was der Apostel in Ephesus weiter erduldet, schildert er [1Kor 15,32]. - (8) Da die Lehrtätigkeit in dem Hause des Tyrannus zwei Jahre dauerte, der heil. Paulus schon drei Monate in der Synagoge gelehrt hatte, blieb er in Ephesus den ersten Teil des dritten Jahres [Apg 20,31], wohl auch jene anderen Gemeinden gründend, deren Offb. Kap 2 u. 3 Erwähnung geschieht. - (9) Vergl. die Heilung des blutflüssigen Weibes [Mt 9,20] und der Kranken [Apg 5,15]. - (10) Sie meinten wohl, der Name Jesus sei eine Zauberformel, wie sie solche gebrauchten. - (11) Ein besonderer Fall. Nur zwei von den Brüdern sind zugegen. Da aber diese die von allen sieben gebrauchte Beschwörungsformel anwenden, redet der böse Geist zu ihnen insgesamt. - (12) Jesus und Paulus kenne ich, denn ich habe ihre Macht an mir erfahren. Von euch weiß ich nichts, weshalb ich euch fürchten und vor euch weichen sollte. Nicht das bloße äußere Aussprechen des Namens Jesus gibt die Gewalt über die bösen Geister, sondern das gläubige Aussprechen, und dieses fehlte ihnen. Überdies hatten sie von Jesus keinen Auftrag. - (13) Einen anderen Ausgang hatte das [Lk 9,49] erzählte Ereignis. Indes der dort erwähnte Mensch hatte, wie in V. 50 vorausgesetzt wird, eine mittelbare Erlaubnis und war kein Gegner des Heilandes und der Jünger, wie diese verstockten und ungläubigen Juden (V. 9). Ihr Erfolg würde das Ansehen des heil. Paulus und des Evangeliums untergraben haben. - (14) Die Folge des Ereignisses ist allgemeine Furcht, Hochpreisung des Namens Jesu (B. 17), Bekenntnis böser Taten seitens der Christen vor Paulus oder anderen christlichen Lehrern. Einige Ausleger erklären dies von der sakramentalen Beicht (Oekum.). - (15) Die Vulgata bezeichnet die Münzen als Denare. Die griechischen Drachmen hatten übrigens damals gleichen Wert, d. i. etwa 72 Pfennig. Somit war der Wert jener Bücher etwa 36000 Mark, wobei aber der höhere Wert des Geldes in damaliger Zeit zu berücksichtigen ist, da ein Denar einen Taglohn ausmachte. Sie übergaben die Bücher dem Feuer, damit sie nicht selber dem (ewigen) Feuer einst übergeben würden (Aug.). - (16) Zunächst wollte Paulus die Kirche in Mazedonien und Achaja besuchen und daselbst die Brüder stärken, alsdann mit der für die Brüder in Judäa gesammelten Kollekte nach Jerusalem gehen. Ursprünglich hatte er einen anderen Plan gehabt. Der Glaube der Römer hatte seine Verwunderung erregt xxx, und er fühlte sich ohne Zweifel von Gott angetrieben, nach Rom zu gehen. „Ich muss Rom sehen.“ Vergl. [Apg 23,11] - (17) Erastus ist wahrscheinlich derselbe, der [Roem 16,23] erwähnt wird, der bei der ersten Anwesenheit des heil. Paulus zu Korinth bekehrt [Apg 18,1ff], nun bei ihm in Ephesus geweilt hat. Jedenfalls ist er derselbe, der [2Tim 4,20] erwähnt wird. - (18) Im Jahre 356 v. Chr. war der Tempel von Herostratus verbrannt, aber alsdann noch schöner aufgebaut. Die Pilger kauften sich Nachbildungen desselben mit dem Bilde der Göttin. - (19) Das Volk hielt wirklich die Bilder der Götter für diese selbst, oder dachte sich wenigstens die Bilder mit der Gottheit erfüllt. - (20) Die ganze Stadt gerät in Aufruhr, als ob eine Verschwörung gegen die Göttin entdeckt sei. Das Theater zu Ephesus konnte bis zu 25000 Menschen fassen. - (21) Der Name Gajus kommt mehrfach im N. T. vor. [Apg 20,4] wird ein Gajus aus Derbe erwähnt [1Kor 1,14, Roem 16,23], ein zu Korinth bekehrter Gajus, der mit dem [Apg 20,4] erwähnten nicht identisch ist, da er ein Mazedonier ist. Von dem Gajus, an welchen der heil. Johannes seinen dritten Brief richtet, ist nichts bekannt. - (22) Aristarchus war aus Thessalonich [Apg 20,4] und begleitete später den Apostel auf dessen Reise von Cäsarea nach Rom [Apg 27,2], wo er bei Paulus während dessen erster Gefangenschaft weilte. - (23) Von der Straße? Aus dem Hause? - (24) Paulus ist wahrhaft ein guter Hirt, der sein Leben für die Seinen zu lassen begehrt. [Joh 10,15] Aber er gehorcht ebenso der Stimme der brüderlichen Liebe, vergl. [Apg 17,10] wie wohlwollender Klugheit. (V. 31) - (25) Asiarchen, Vorsteher des Landtages der Provinz Asien. Diese wurden je auf ein Jahr aus den angesehensten und wohlhabendsten Männern der Provinz gewählt und hatten die öffentlichen Spiel- und Kultusangelegenheiten der Provinz zu verwalten. Ihr Titel verblieb ihnen nach Ablauf des Jahres. - (26) Christen und Juden wurden vielfach verwechselt, deshalb fehlte es gewiss nicht an Äußerungen gegen Alexander, den man an der Kleidung und vielleicht auch an der Sprache erkannte. Dieser soll den Zusammenhang zwischen den Juden und Paulus leugnen. Ob Alexander mit dem [2Tim 4,14] erwähnten Kupferschmiede identisch ist? - (27) Der Stadtschreiber entspricht etwa einem heutigen Gemeindesekretär und genoss hohes Ansehen. - (28) „Dass sie die Göttin nicht gelästert“, d. h. dass sie nicht, wenigstens indirekt, erklärt hätten, sie sei eine falsche Göttin, war unrichtig (Chrys.) und wurde nur zur Beruhigung des Volkes gesagt. - (29) In einer ordentlichen und gesetzmäßigen, nicht in einer außerordentlichen und tumultuarischen Versammlung, wie die heutige ist, mag alles entschieden werden. - (30) So war Paulus durch den Schutz der göttlichen Vorsehung einer großen Lebensgefahr entronnen.

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