Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg09: Unterschied zwischen den Versionen
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1.Saulus autem adhuc spirans minarum, et cædis in discipulos Domini, accessit ad principem sacerdotum. <br/> | 1. Saulus autem adhuc spirans minarum, et cædis in discipulos Domini, accessit ad principem sacerdotum. <br/> | ||
2. Et petiit ab eo epistolas in Damascum ad synagogas: ut si quos invenisset hujus viæ viros, ac mulieres, vinctos perduceret in Jerusalem. <br/> | 2. Et petiit ab eo epistolas in Damascum ad synagogas: ut si quos invenisset hujus viæ viros, ac mulieres, vinctos perduceret in Jerusalem. <br/> | ||
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17. Et abiit Ananias, et introivit in domum: et imponens ei manus, dixit: Saule frater, Dominus misit me Jesus, qui apparuit tibi in via, qua veniebas, ut videas, et implearis Spiritu sancto. <br/> | 17. Et abiit Ananias, et introivit in domum: et imponens ei manus, dixit: Saule frater, Dominus misit me Jesus, qui apparuit tibi in via, qua veniebas, ut videas, et implearis Spiritu sancto. <br/> | ||
18. Et confestim ceciderunt ab oculis ejus tamquam squamæ, et visum | 18. Et confestim ceciderunt ab oculis ejus tamquam squamæ, et visum recepit: et surgens baptizatus est. <br/> | ||
19. Et cum accepisset cibum, confortatus est. Fuit autem cum discipulis, qui | 19. Et cum accepisset cibum, confortatus est. Fuit autem cum discipulis, qui erant Damasci, per dies aliquot. <br/> | ||
20. Et continuo in synagogis prædicabat Jesum, quoniam hic est Filius Dei. <br/> | 20. Et continuo in synagogis prædicabat Jesum, quoniam hic est Filius Dei. <br/> | ||
21. Stupebant autem omnes, qui audiebant, et dicebant: Nonne hic est, qui expugnabat in Jerusalem eos, qui invocabant nomen istud: et huc ad hoc venit ut vinctos illos duceret ad principes sacerdotum? <br/> | 21. Stupebant autem omnes, qui audiebant, et dicebant: Nonne hic est, qui expugnabat in Jerusalem eos, qui invocabant nomen istud: et huc ad hoc venit ut vinctos illos duceret ad principes sacerdotum? <br/> | ||
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29. Loquebatur quoque gentibus, et disputabat cum Græcis: illi autem quærebant occidere eum. <br/> | 29. Loquebatur quoque gentibus, et disputabat cum Græcis: illi autem quærebant occidere eum. <br/> | ||
30. Quod cum cognovissent fratres, deduxerunt eum Cæsaream, et dimiserunt Tarsum. <br/> | 30. Quod cum cognovissent fratres, deduxerunt eum Cæsaream, et dimiserunt Tarsum. <br/> | ||
31. Ecclesia quidem per totam Judæam, et Galilæam, et Samariam habebat pacem, et ædificabatur ambulans in timore Domini, et | 31. Ecclesia quidem per totam Judæam, et Galilæam, et Samariam habebat pacem, et ædificabatur ambulans in timore Domini, et consolatione sancti Spiritus replebatur. <br/> | ||
32. Factum est autem, ut Petrus dum pertransiret universos, deveniret ad sanctos, qui habitabant Lyddæ. <br/> | 32. Factum est autem, ut Petrus dum pertransiret universos, deveniret ad sanctos, qui habitabant Lyddæ. <br/> | ||
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1.Saulus aber noch<sup>1</sup> Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn atmend, ging zum Hohenpriester,<sup>2</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Gal01|Gal 1,13]]''] <br> | 1. Saulus aber noch<sup>1</sup> Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn atmend, ging zum Hohenpriester,<sup>2</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Gal01|Gal 1,13]]''] <br> | ||
2. und erbat sich von ihm Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit, wenn er welche fände, die dieses Weges<sup>3</sup> wären, Männer und Weiber, er sie gefesselt nach Jerusalem führte.<sup>4</sup> <br/> | 2. und erbat sich von ihm Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit, wenn er welche fände, die dieses Weges<sup>3</sup> wären, Männer und Weiber, er sie gefesselt nach Jerusalem führte.<sup>4</sup> <br/> | ||
3. Als er nun auf dem Wege war, und sich Damaskus näherte, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel.<sup>5</sup> <br/> | 3. Als er nun auf dem Wege war, und sich Damaskus näherte, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel.<sup>5</sup> <br/> | ||
4. Und er fiel auf die Erde, und hörte eine Stimme, die zu ihm sprach: Saulus, Saulus! | 4. Und er fiel auf die Erde, und hörte eine Stimme, die zu ihm sprach: Saulus, Saulus! warum verfolgst du mich? <br/> | ||
5. Er sprach: Wer bist du, Herr? und dieser antwortete: | 5. Er sprach: Wer bist du, Herr? und dieser antwortete: Ich bin Jesus, den du verfolgst; es ist dir hart, wider den Stachel auszuschlagen.<sup>6</sup> <br/> | ||
6. Da sprach er zitternd und staunend: Herr! was willst du, dass ich tun soll?<sup>7</sup> Und der Herr sprach zu ihm: Stehe auf, und gehe in die Stadt; dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst! <br/> | 6. Da sprach er zitternd und staunend: Herr! was willst du, dass ich tun soll?<sup>7</sup> Und der Herr sprach zu ihm: Stehe auf, und gehe in die Stadt; dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst! <br/> | ||
7. Die Männer aber, welch mit ihm reisten, standen sprachlos, da sie zwar die Stimme hörten, aber niemanden sahen. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg22|Apg 22,9]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg26|Apg 26,14]]''] <br/> | 7. Die Männer aber, welch mit ihm reisten, standen sprachlos, da sie zwar die Stimme hörten, aber niemanden sahen. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg22|Apg 22,9]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg26|Apg 26,14]]''] <br/> | ||
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13. Ananias aber antwortete: Herr! ich habe von vielen gehört, wie viel Böses dieser Mann deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat. <br/> | 13. Ananias aber antwortete: Herr! ich habe von vielen gehört, wie viel Böses dieser Mann deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat. <br/> | ||
14. Und hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle, die deinen Namen anrufen,<sup>12</sup> zu fesseln. <br/> | 14. Und hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle, die deinen Namen anrufen,<sup>12</sup> zu fesseln. <br/> | ||
15. Der Herr sprach zu ihm: Gehe hin! | 15. Der Herr sprach zu ihm: Gehe hin! Denn dieser ist mir ein auserwähltes Werkzeug, meinen Namen vor Heiden<sup>13</sup> und Könige und die Kinder Israels zu tragen. <br/> | ||
16. Denn<sup>14</sup> ich werde ihm zeigen, wie viel er für meinen Namen leiden muss. <br/> | 16. Denn<sup>14</sup> ich werde ihm zeigen, wie viel er für meinen Namen leiden muss. <br/> | ||
17. Da ging Ananias hin, und trat in das Haus, und ihm die Hände auflegend<sup>15</sup> sprach er: Bruder Saulus! | 17. Da ging Ananias hin, und trat in das Haus, und ihm die Hände auflegend<sup>15</sup> sprach er: Bruder Saulus! der Herr Jesus, der dir auf dem Wege, auf dem du kamest, erschienen ist, hat mich zu dir gesandt, damit du sehend und mit dem Heiligen Geiste erfüllt werdest. <br/> | ||
18. Und sogleich | 18. Und sogleich fiel es wie Schuppen<sup>16</sup> von seinen Augen, und er erhielt das Gesicht wieder, stand auf, und wurde getauft.<sup>17</sup> <br/> | ||
19. Dann nahm er Speise, und kam wieder zu Kräften. Er hielt sich aber bei den Jüngern, die zu Damaskus waren, einige Tage auf.<sup>18</sup> <br/> | 19. Dann nahm er Speise, und kam wieder zu Kräften. Er hielt sich aber bei den Jüngern, die zu Damaskus waren, einige Tage auf.<sup>18</sup> <br/> | ||
20. Und alsbald predigte er in den Synagogen Jesus, dass dieser der Sohn Gottes sei. <br/> | 20. Und alsbald predigte er in den Synagogen Jesus, dass dieser der Sohn Gottes sei. <br/> | ||
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32. Es geschah aber, dass Petrus,<sup>28</sup> als er alle besuchte, auch zu den Heiligen kam, die in Lydda wohnten.<sup>29</sup> <br/> | 32. Es geschah aber, dass Petrus,<sup>28</sup> als er alle besuchte, auch zu den Heiligen kam, die in Lydda wohnten.<sup>29</sup> <br/> | ||
33. Daselbst fand er einen Menschen, mit Namen Äneas,<sup>30</sup> der gelähmt war, und seit acht Jahren zu Bette lag.<sup>31</sup> <br/> | 33. Daselbst fand er einen Menschen, mit Namen Äneas,<sup>30</sup> der gelähmt war, und seit acht Jahren zu Bette lag.<sup>31</sup> <br/> | ||
34. Und Petrus sprach zu ihm: Äneas! | 34. Und Petrus sprach zu ihm: Äneas! der Herr Jesus Christus macht dich gesund; stehe auf, und richte dein Bett zurecht. Und sogleich stand er auf. <br/> | ||
35. Da sahen ihn alle Bewohner von Lydda und Sarona,<sup>32</sup> und bekehrten sich zu dem Herrn. <br/> | 35. Da sahen ihn alle Bewohner von Lydda und Sarona,<sup>32</sup> und bekehrten sich zu dem Herrn. <br/> | ||
36. In Joppe<sup>33</sup> aber war eine Jüngerin, mit Namen Tabitha, was auf griechisch Dorkas heißt.<sup>34</sup> Diese war voll guter Werke und Almosen, welche sie spendete. <br/> | 36. In Joppe<sup>33</sup> aber war eine Jüngerin, mit Namen Tabitha, was auf griechisch Dorkas heißt.<sup>34</sup> Diese war voll guter Werke und Almosen, welche sie spendete. <br/> | ||
37. Es begab sich aber in jenen Tagen, dass sie krank wurde und starb. Als man sie nun gewaschen hatte, | 37. Es begab sich aber in jenen Tagen, dass sie krank wurde und starb. Als man sie nun gewaschen hatte, legte man sie in das Obergemach. <br/> | ||
38. Da aber Lydda nahe bei Joppe ist, sandten die Jünger, welche hörten, dass Petrus dort sei, zwei Männer zu ihm, und baten: Säume nicht, zu uns zu kommen! <br/> | 38. Da aber Lydda nahe bei Joppe ist, sandten die Jünger, welche hörten, dass Petrus dort sei, zwei Männer zu ihm, und baten: Säume nicht, zu uns zu kommen! <br/> | ||
Version vom 27. Dezember 2015, 18:38 Uhr
Actus Apostolorum
Die Apostelgeschichte - Kap. 9
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1. Saulus autem adhuc spirans minarum, et cædis in discipulos Domini, accessit ad principem sacerdotum. 3. Et cum iter faceret, contigit ut appropinquaret Damasco: et subito circumfulsit eum lux de cœlo. 8. Surrexit autem Saulus de terra, apertisque oculis nihil videbat. Ad manus autem illum trahentes, introduxerunt Damascum. 12. (Et vidit virum Ananiam nomine, introeuntem, et imponentem sibi manus ut visum recipiat.) 14. Et hic habet potesatatem a principibus sacerdotum alligandi omnes, qui invocant nomen tuum. 18. Et confestim ceciderunt ab oculis ejus tamquam squamæ, et visum recepit: et surgens baptizatus est. 25. Accipientes autem eum discipuli nocte, per murum dimiserunt eum, submittentes in sporta. 32. Factum est autem, ut Petrus dum pertransiret universos, deveniret ad sanctos, qui habitabant Lyddæ. 38. Cum autem prope esset Lydda ad Joppen, discipuli audientes quia Petrus esset in ea, miserunt duos viros ad eum, rogantes: Ne pigriteris venire usque ad nos. 40. Ejectis autem omnibus foras: Petrus ponens genua oravit: et conversus ad corpus, dixit: Tabitha, surge. At illa aperuit oculos suos: et viso Petro, resedit. |
1. Saulus aber noch1 Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn atmend, ging zum Hohenpriester,2 [Gal 1,13] 39. Petrus nun machte sich auf, und ging mit ihnen. Und da er angekommen war, führten sie ihn in das Obergemach. Und es standen um ihn herum alle Witwen, und weinten, und zeigten ihm die Unter- und Oberkleider, welche ihnen Dorkas gemacht hatte. 43. Es geschah aber, dass er viele Tage in Joppe, bei einem gewissen Simon, einem Gerber, blieb.35
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Fußnote
Kap. 9 (1) Während durch Philippus Belehrung das Licht des Evangeliums bereits in fernen Heidenländern leuchtete, war Paulus noch bemüht, es unter den Juden auszulöschen. - (2) Der Hohepriester ist wohl Theophilus, der in den Jahren 37 – 42 die höchste Würde innehatte. - (3) Des Weges sein: eine religiöse Überzeugung und Lehre haben. Hier ist die christliche gemeint. An anderen Stellen [Apg 18,25.26] heißt der christliche Glaube der Weg des Herrn, der Weg Gottes, während er hier und an anderen Orten [Apg 19,9.23, Apg 22,4, Apg 24,14] schlechthin der Weg genannt wird. Mit der größeren Verbreitung des Christentums verschwand der Name. - (4) Die örtlichen Gerichtshöfe konnten nicht über Gotteslästerung und Abfall urteilen, sondern diese Sachen gehörten vor den hohen Rat. Vergl. [Mt 5,22, Mt 10,17]. Die Christen standen noch in Verbindung mit den Synagogen, zumal sie sich in Palästina noch als ein Volk mit den Juden fühlten. - (5) Nach der Überlieferung ist die Stätte der Bekehrung etwa 10 Minuten vor dem östlichen Tore gelegen. Das Licht übertraf den Glanz der Sonne [Apg 26,13] und umleuchtete auch die Gefährten des Saulus. Es war der Glanz des verklärten Leibes Christi (V. 5). - (6) Sprichwort: Je mehr der Ochs gegen den Stachel, der ihn zum Gehen antreibt, ausschlägt, desto mehr wird er von demselben getroffen. So ist der Widerstand gegen die Macht Gottes unnütz und gefährlich. Paulus hatte nicht darauf geachtet, wie Stephanus mit Weisheit und Kraft redete [Apg 6,9.10], nicht, dass sein Antlitz wie das eines Engels war [Apg 6,15] und er noch sterbend für seine Feinde betete [Apg 7,59], nicht, dass Gamaliel geraten, von den Christen abzulassen [Apg 5,34ff] nicht, wie starkmütig die Christen litten. Die Worte des Herrn sind ebenso zerschmetternd für die Verfolger, wie trostreich für seine Jünger. Er selbst fühlt sich verfolgt in seinen Gläubigen, und erhöht zur Rechten des Vaters weiß er ihnen zu Hilfe zu kommen. - (7) Zu der Furcht vor der Strafe kommt der Glaube und die freiwillige Unterwerfung des Gehorsams, und so vollendet sich die Bekehrung. Dieser Vorgang wird noch [Apg 22,6ff, Apg 26,13ff] erzählt. Die Verschiedenheiten in den Berichten sind nur scheinbare. Wenn hier nur Paulus zu fallen scheint, die Begleiter aber stehen, hingegen [Apg 26,14] alle zu Boden stürzen, so ist zu sagen, dass eben die Begleiter sich bald erhoben und aufstanden, Paulus aber liegen blieb. Hier hören sie die Stimme, d. h. sie hören Laute, nach [Apg 22,9] aber verstehen dieselben nicht, d. h. erkennen nicht, wer und was er spricht. Vergl. [Joh 12,28ff]. Bezüglich des Sehens ist zwischen dieser Stelle und [Apg 22,9] keine eigentliche Differenz, da nach letzterer Stelle die Begleiter keine Person, sondern nur ein Licht sahen. - (8) Die Blindheit war ein deutlicher Beweis der Wirklichkeit der Erscheinung. Der stolze Pharisäer ist tief gedemütigt. Es fehlt ihm aber doch nicht ganz an Trost. (Die V. 12 erwähnte Vision.) - (9) Der eine kurze Blick in das Licht der göttlichen Herrlichkeit des Herrn hat Saulus geblendet. Diese leibliche Blindheit sollte ihm ein Zeichen der geistigen Blindheit sein, in welcher er bisher gewandelt, die Heilung von der leiblichen Blindheit ein Zeichen und Unterpfand der Eröffnung seines geistigen Auges für das Licht der Wahrheit und der Gnade. - (10) Ananias war selbst ein streng gesetzlicher Jude gewesen. Vergl. [Apg 22,12] und wohl in Damaskus heimisch. Nach einer Überlieferung war er einer der 70 Jünger. (Ökum.) – (11) Er hat in einem Gesichte bereits dich tun gesehen, was ich dir jetzt auftrage. Dieses Ereignis hat große Ähnlichkeit mit der Geschichte des Kornelius und Petrus. - (12) Der Name „Heilige“ oder „die den Herrn anrufen“, vergl. [Ps 15,3] und [Joel 2,21], wird häufig zur Bezeichnung der Christen gebraucht. - (13) Wie wenig sind oft unsere Gedanken Gottes Gedanken! Die Heiden stehen voran, weil der heil. Paulus hauptsächlich für sie berufen wird. - (14) Zusammenhang: Ich habe ihn erwählt und er wird der Erwählung heldenmütig entsprechen, denn ich werde ihm offenbaren, wie viel er leiden muss. Infolge dieser Offenbarung wird er große Leiden übernehmen, um seinem Berufe zu entsprechen. Die Aufgabe des apostolischen Arbeiters besteht also ebenso im Leiden, wie im Wirken. Vergl. [Roem 5,3, 2Kor 1,5] - (15) [Mk 16,18] wird erfüllt. - (16) Vergl. [Tob 11,14.15]. - (17) Nicht durch die Berufung des Herrn, sondern durch die Taufe wurde Paulus ein Glied der sichtbaren Kirche. Die Blindheit des Saulus wie deren Aufhebung haben übernatürlichen, und sinnbildlichen Charakter. Eigenwille und falsches Wissen hatten das Herz des Saulus mit Dunkel und Härte überzogen; als diese Schleier fielen, stand klares Gotteslicht vor ihm. (Greg. V. Nyss.) Die Kirche sah zu aller Zeit in der Bekehrung des Verfolgers Saulus die kostbarste Frucht des Gebetes und des Opfers ihres ersten Märtyrers Stephanus. - (18) Die Bekehrung des heil. Paulus war für die Kirche ein so folgenschweres Ereignis, dass sie das Gedächtnis derselben jährlich am 25. Januar begeht. Bald begibt sich Paulus nach Arabien [Gal 1,17] an die Stätte, wo der A. B. seinen Anfang genommen und Elias göttliche Aufträge empfing. [1Koe 19] Diese Reise wird vom heil. Lukas übergangen, da sie eine private, nicht eine apostolische Reise war. Er erzählt nur die Geschichte der Urkirche, will aber nicht eine Lebensbeschreibung der einzelnen Apostel geben. Solche Auslassungen (wie hier zwischen V. 22 und V. 13 die aramäische Reise einzuschalten wäre), kommen bei dem heil. Lukas öfter vor. - (19) Das griechische Wort weist darauf hin, dass Paulus Stellen aus dem A. T. mit dem Leben des Herrn zusammenstellte, und so diesen als Messias erwies. - (20) Genauer etwa 3 Jahre. Die Reise nach Jerusalem fällt also, wenn wir die Bekehrung in das Jahr 37 setzen (andere setzen dieselbe in das Jahr 34), in das Jahr 39 oder 40 n. Chr. - (21) Entweder die Juden selbst oder auf ihr Anstiften die Soldaten des Statthalters. [2Kor 11,32] - (22) Ein Haus stieß wohl mit der Rückwand an die Mauer. Als Bevollmächtigter des hohen Rates war Paulus nach Damaskus zu den Synagogen gesandt worden, als Prediger des Herrn entflieht er ihrem Zorne bei Nacht, wie ehedem die Kundschafter aus dem Hause der Rahab. [Jos 2,15] - (23) Von dieser Reise spricht der Apostel selbst. [Gal 1,18] - (24) Barnabas war der Überlieferung nach einer der 70 Jünger. Bekannt durch christliche Wohltätigkeit [Apg 4,36.37] und seine Verwandtschaft mit Maria, der Mutter des heil. Markus. Vergl. [Kol 4,10], deren Haus in Jerusalem der Hauptversammlungsort der Christen war [Apg 12,12ff], war er ein Hellenist wie Paulus, gebürtig von Cypern. Bald nach der Bekehrung des heil. Paulus war zwischen dem arabischen Fürsten Aretas und den Römern ein Krieg entstanden. Dadurch war die Verbindung zwischen Jerusalem und Damaskus teilweise unterbrochen worden. Man hatte wohl von der Bekehrung des heil. Paulus etwas gehört, aber dann (während des Aufenthaltes in Arabien) nichts mehr erfahren. Als er nun wieder erschien, musste die Erinnerung an seine frühere Verfolgungswut viel stärker sein, als das Gerücht von seiner Bekehrung. - (25) Dies Wort: „Mit den Heiden“ ist sicher auszulassen, da es in den besten lateinischen Handschriften fehlt, ebenso wie im griechischen Texte und allen nichtlateinischen Übersetzungen. Paulus war damals noch nicht Heidenapostel. Kornelius ist der erste in die Kirche aufgenommene Heide, seine Aufnahme aber fällt später und geschah durch Petrus. Der heil. Paulus will seine Schuld sühnen, dass er gerade mit den hellenistischen Juden gegen den heil. Stephanus und den christlichen Glauben gewütet hat. - (26) Es ist die am Mittelmeere gelegene Stadt gemeint. Es wurde ihm schwer die Stadt zu verlassen, wo der Her gelebt und gelehrt. Vergl. [Apg 22,17] - (27) Ehe der Verfasser zur Darstellung der Aufnahme der Heiden in die Kirche übergeht, bietet er noch einige Züge aus dem Leben der ersten Kirche. Sie wurde erbaut: nahm innerlich an Kraft und äußerlich an Zahl ihrer Glieder zu. Sie wandelte in der Furcht des Herrn, d. i. in treuer Befolgung der Gebote Gottes. Man kann das Griechische auch wiedergeben: Vermöge des Zuspruches des Heil. Geistes (innerlich durch Erleuchtung, äußerlich durch die Predigt) wurde sie mit neuen Mitgliedern erfüllt. - (28) Ein Beispiel der Tröstungen des Heil. Geistes bietet die Visitationsreise des heil. Petrus. Wie er früher in Samaria tätig gewesen [Apg 8,14ff, Apg 17,25] , so machte er jetzt allgemeine Rundreisen als Oberhaupt der Kirche. - (29) Lydda, im A. T. Lot [1Chr 8,12, Es 2,33, Neh 11,34], lag nahe bei Joppe am Mittelmeer.- (30) Der Name weist auf einen Hellenisten. Da ihn der heil. Petrus besucht, war er wohl ein Christ. - (31) Petrus, auch in der Gnadengabe der Wunder am meisten vor anderen bevorzugt [Apg 5,15], spricht auch hier als Stellvertreter des Herrn, dessen Willen er kennt und dessen Macht durch ihn wirkt. - (32) Sarona war eine durch Schönheit berühmte Ebene zwischen Joppe und Cäsarea. - (33) Joppe, das heutige Jaffa, war der Jerusalem nächstgelegene Hafen, etwa 18 Kilometer (4 Stunden) von Lydda. - (34) Dorkas, d. i. Gazelle, war ein nicht unbeliebter Frauenname bei Orientalen, vergl. [Spr 5,19], und Griechen. Den Doppelnamen verdankt sie der zweisprachigen Bevölkerung von Joppe. Die Jüngerin Tabitha ist wohl eine aus der nochmals unzähligen Schar der gottgeweihten Jungfrauen, deren Familie die Armen des Herrn sind (V. 39) und deren Beschäftigung Beten und Wohltun. - (35) Die Gerberei galt bei den Juden, wegen der Beschäftigung mit Tierleichen, als unrein. Mit einer gewissen Freiheit wohnt Petrus dennoch bei einem Gerber; es sollte ihm aber in der Folge noch klarer werden, inwiefern die alttestamentlichen Vorstellungen von „rein“ und „unrein“ aufzugeben waren.
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