Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job37

Aus Vulgata
Version vom 28. April 2023, 15:56 Uhr von Sr.theresia (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Liber Job Caput XXXVII.

Das Buch Job. Kap. 37


Gottes Weisheit und Macht zeigt sich auch in den Stürmen, Blitzen und Donnern (V. 5) wie in dem Nutzen des Schnees, der Regengüsse und der Kälte. (V. 13) d. Eliu fordert Job auf, dies alles wohl zu erwägen (V. 14), und stellt ihm ironische Fragen über die Natur der Dinge und die Ordnung der Welt, damit er erkenne, dass er nicht imstande sei, Gott und dessen Werke zu erkennen, und sich ihm in Demut unterwerfe.

1. Super hoc expavit cor meum, et emotum est de loco suo.
2. Audite auditionem in terrore vocis ejus, et sonum de ore illius procedentem.
3. Subter omnes cœlos ipse considerat, et lumen illius super terminos terræ.

4. Post eum rugiet sonitus, tonabit voce magnitudinis suæ, et non investigabitur cum audita fuerit vox ejus.

5. Tonabit Deus in voce sua mirabiliter, qui facit magna et inscrutabilia.

6. Qui præcipit nivi ut descendat in terram, et hiemis pluviis, et imbri fortitudinis suæ.
7. Qui in manu omnium hominum signat, ut noverint singuli opera sua.
8. Ingredietur bestia latibulum, et in antro suo morabitur.
9. Ab interioribus egredietur tempestas, et ab Arcturo frigus.
10. Flante Deo concrescit gelu, et rursum latissimæ funduntur aquæ.

11. Frumentum desiderat nubes, et nubes spargunt lumen suum.
12. Quæ lustrant per circuitum, quocumque eas voluntas gubernantis duxerit, ad omne quod præceperit illis super faciem orbis terrarum:
13. Sive in una tribu, sive in terra sua, sive in quocumque loco misericordiæ suæ eas jusserit inveniri.

14. Ausculta hæc Job: sta et considera mirabilia Dei.
15. Numquid scis quando præceperit Deus pluviis, ut ostenderent lucem nubium ejus?
16. Numquid nosti semitas nubium magnas, et perfectas scientias?
17. Nonne vestimenta tua calida sunt, cum perflata fuerit terra austro?
18. Tu forsitan cum eo fabricatus es cœlos, qui solidissimi quasi ære fusi sunt.
19. Ostende nobis quid dicamus illi: nos quippe involvimur tenebris.

20. Quis narrabit ei quæ loquor? etiam si locutus fuerit homo, devorabitur.

21. At nunc non vident lucem: subito aër cogetur in nubes, et ventus transiens fugabit eas.

22. Ab aquilone aurum venit, et ad Deum formidolosa laudatio.
23. Digne eum invenire non possumus: magnus fortitudine, et judicio, et justitia, et enarrari non potest.
24. Ideo timebunt eum viri, et non audebunt contemplari omnes, qui sibi videntur esse sapientes.


1. Darüber erzittert mein Herz und bebt von seiner Stelle.1
2. Höret, o höret seine Stimme voll des Schreckens, den Schall, der aus seinem Munde hervorgeht.
3. Unter alle Himmel hin schweift sein Blick und sein Leuchten zieht über die Grenzen der Erde hin.2
4. Hinter ihm her brüllt der Schall,3 er donnert mit der Stimme seiner Hoheit und er wird nicht gefunden, ob man wohl seine Stimme hört.
5. Gott donnert mit seiner Stimme wunderbar, er, der Großes tut und Unbegreifliches;4
6. er gebietet dem Schnee, dass er zur Erde falle, und dem Winterregen und dem Gussregen seiner Macht;
7. in aller Menschen Hand drückt er sein Siegel,5 dass alle seine Werke kennen.
8. Dann geht das Wild in sein Versteck und weilt in seiner Höhle.6
9. Aus dem innern Lande7 kommt der Sturm und aus dem Norden die Kälte.
10. Durch den Hauch Gottes friert das Eis zusammen und wieder fließen die Wasser dann sehr breit dahin.8
11. Die Frucht verlangt nach den Wolken und die Wolken streuen ihr Licht aus.9
12. Sie ziehen ringsumher, wohin sie nur des Herrschers Wille führt, zu allem, was er ihnen gebietet auf dem ganzen Erdenkreise,10
13. bald für einen einzigen Stamm,11 bald für seine Erde, bald für jeglichen Ort seiner Barmherzigkeit, wo er sie will finden lassen.
14. Vernimm dies, Job! stehe still und betrachte die Wunder Gottes!12
15. Weißt du, wann Gott dem Regen gebot, dass er das Licht13 seiner Wolken strahlen lasse?
16. Kennst du die weiten Wege der Wolken und hast du vollkommenes Wissen?14
17. Sind nicht deine Kleider heiß, wenn der Südwind durch das Land weht?15
18. Hast du vielleicht mit ihm die Himmel gebaut, die gar fest sind, als wären sie aus Erz gegossen?16
19. Tue uns kund, was wir ihm sagen sollen, denn wir sind von Finsternissen umhüllt.
20. Wer möchte ihm berichten, was ich sage? Auch wenn ein Mensch nur redete, er würde verschlungen!17
21. Aber jetzt sieht man das Licht nicht, plötzlich wird die Luft in Wolken geballt, doch ein Wind fährt daher und zerstreut sie.18
22. Von Norden her kommt das Gold und ehrfurchtsvoller Lobgesang zu Gott hin.19
23. Würdig können wir ihn nicht auffinden, ihn, der groß an Kraft und Recht und Gerechtigkeit und unaussprechlich ist.20
24. Darum fürchten ihn die Männer und keiner von allen denen, die sich bedünken, weise zu sein, wagt es, ihn zu ergründen.21


Fußnote

Kap. 37 (1) Vielleicht ist dieser Vers mit dem Folgenden eng zu verbinden. Es donnert und Eliu ahnt, dass Großes bevorsteht. - (2) Wie der Blitz schnell bis an die äußersten Grenzen der Erde gelangt, so umfasst Gottes Vorsehung alles. Das Hebräische, besser mit V. 2 und 4 zusammenhängend: Unter dem ganzen Himmel hin sendet er den Donner aus und sein Licht über die Säume der Erde. - (3) Der Donner. Das Hebräische fährt fort: Er donnert mit der Stimme seiner Hoheit und nicht hält er die Blitze auf, wenn seine Stimme erschallt. Vulgata: Gott schreitet gleichsam über die Winde dahin und bringt dadurch den Donner hervor. Auch hierin ist Gottes Majestät unbegreiflich. - (4) Wenn schon Naturerscheinungen uns derart in Verwunderung setzen und unbegreiflich sind, wieviel mehr ist da Gott zu verehren! - (5) Gott macht die Hand des Menschen ohnmächtig, so dass sie weder etwas herbeizuführen noch zu behindern vermag. - (6) Der Mensch muss Gottes Erkenntnis aus jenen Folgen der Taten Gottes schöpfen, die Tiere fühlen diese selbst und erfahren und bekunden auf ihre Weise Gottes Macht über sie durch ihren Instinkt. - (7) Aus dem Süden. - (8) Vergl. [Ps 147,17.18]. - (9) Das Getreide will getränkt sein und die Wolken erfüllen seinen Wunsch reichlich. Das Licht sind die vorausgehenden Blitze. - (10) Handelt Gott in jenen Dingen weisheitsvoll, wieviel mehr in der Leitung der Menschen. - (11) Hebr.: Zur Strafe bald usw. Vulg.: Er sendet die Diener seiner Erbarmung bald zu einem Stamme, bald zur ganzen Erde. Vergl. [1Koe 17,1, 1Koe 18,41]. - (12) Diese Vorsehung Gottes hat Eliu beschrieben, damit Job erkenne, dass sie nicht fehlen kann, auch wenn Gott Heimsuchungen sendet. Mit einem solchen Gott hat Job gewagt zu streiten? Nachdem er ihn belehrt, will Eliu Job zur Unterwerfung bringen. Der ironische Tadel, der nun folgt, verletzt also sowie die Vorwürfe der drei anderen Freunde, welche nicht trösteten, keine neuen Gründe brachten und mit falschen Beweisgründen Job nur zum Verbrecher machten. - (13) Blitze. - (14) Hebr.: Begreifst du der Wolken Schweben, die Wunder des an Einsicht Vollkommenen? - (15) Nicht einmal die Hitze kannst du vertreiben und richtest über Gott? - (16) Die Spiegel der Alten waren aus Metall. Die Festigkeit und Durchsichtigkeit des Äthers wird bezeichnet. Du hast so oft gesagt, du wollest Gott fragen, wie, wenn er nun auch dich fragt oder uns? (V. 19) Du musst uns helfen, denn du klagst ja über Gott selbst. - (17) Ein solcher würde erdrückt werden von der göttlichen Majestät. Vergl. [Job 9,19.33]. - (18) Jetzt zieht das Gewitter [Job 37,2, Job 38,1] weiter herauf. Schon decken Wolken das Licht der Sonne, die sich stets mehr verdichten und die der Wind dahertreibt, welcher dem Donner vorhergeht. Diese Beschreibung ist zugleich ein Symbol dafür, dass Gottes Regierung uns oft verborgen ist, aber auch, wie wenn die Wolken von der Sonne weg verscheucht werden, wieder leicht offenbar wird. - (19) Sprichwörtliche Redensart wie [Job 28,1]. Der Mensch weiß, woher das Gold zu holen ist, aber Gottes Majestät ist ihm unzugänglich und darum mit Ehrfurcht zu verehren. - (20) Gottes Ratschlüsse neugierig zu erforschen und mit ihm zu streiten, wage niemand. Hebr.: Der groß an Stärke und Einsicht und dieser Gerechtigkeit ist, er bedrückt nicht. - (21) Hebr.: Nicht sieht er alle die Hochweisen an. – Eliu hat am Schlusse die beide Sätze wiederholt, von denen alles abhing: Gott ist nicht ungerecht, aber er wendet sich ab von dem Stolzen. So muss also Job sich in demütiger Unterwerfung Gott nahen. Eliu schließt, indem er das als wahre Weisheit bezeichnet, was auch Job [Job 28,28], nachdem er richtig gestellt, was Job nicht genau genug von derselben gesagt. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 38 | 39 | 40 | 41 | 42 |

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.