Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Koh08
Ecclesiastes, Qui ab Hebræis Coheleth appellatur. Caput VIII.
Ekklesiastes oder Prediger. Von den Hebräern Koheleth genannt. Kap. 8
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1. Sapientia hominis lucet in vultu ejus, et potentissimus faciem illius commutabit. 3. Ne festines recedere a facie ejus, neque permaneas in opere malo: quia omne, quod voluerit, faciet: 8. Non est in hominis potestate prohibere spiritum, nec habet potestatem in die mortis, nec sinitur quiescere ingruente bello, neque salvabit impietas impium. 9. Omnia hæc consideravi, et dedi cor meum in cunctis operibus, quæ fiunt sub sole. Interdum dominator homo homini in malum suum. 14. Est et alia vanitas, quæ fit super terram: sunt justi, quibus mala proveniunt, quasi opera egerint impiorum: et sunt impii, qui ita securi sunt, quasi justorum facta habeant: sed et hoc vanissimum judico. 15. Laudavi igitur lætitiam quod non esset homini bonum sub sole, nisi quod comederet, et biberet, atque gauderet: et hoc solum secum auferret de labore suo in diebus vitæ suæ, quos dedit ei Deus sub sole.
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1. Die Weisheit des Menschen leuchtet aus seinem Antlitze hervor, aber der Mächtige kann dessen Angesicht ändern.1 [Koh 2,14]
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Fußnote
Kap. 8 (1) Hebr.: Und seines Antlitzes Härte wird gemildert (durch die Weisheit). - (2) Hebr.: Ich: Eines Königs Geheiß nimm in acht und zwar wegen des Gotteseides. – Der König ist der König der Könige, Gott. (Hier., Greg. Thaum., Chald.) Der Gotteseid verpflichtet dich, den König zu ehren. [2Mos 24,7] - (3) Gegenteil: vor Gott wandeln [1Mos 17,1]. - (4) Die dem Könige gebührende Ehrfurcht stet als Beispiel derjenigen da, die Gott zu zollen ist. - (5) Entfernte, noch zu erwartende Zeit. - (6) Hebr.: Und Gericht. Der Weise weiß, dass er das zukünftige Gericht zu erwarten hat, inzwischen aber geduldig tragen muss, was die göttliche Vorsehung zulässt, aber dass der Böse der Strafe Gottes nicht entgehen wird. - (7) Hebr.: denn für jedes Ding gibt es Zeit und Gericht, den die Erwartung des Gerichtes lastet schwer auf ihm. – Der erste Teil ist erklärend, der zweite diese Erklärung verstärkend, der wahre Grund folgt erst V. 7. - (8) Hebr.: denn, dem ersten denn in 6b untergeordnet. - (9) Denn wie es werden wird, wer kann es ihm ansagen? Wann und wie Gottes Gerechtigkeit sich offenbart, weiß der Gerechte nicht und muss sich mit unsicherer Hoffnung trösten. - (10) Hebr.: Kein Mensch ist des Windes mächtig, den Weg zu hemmen, und keiner gebietend über den Todestag, und keine Entlassung hat statt im Kriege, und nicht errettet der Frevel den, der ihn übt. – Die Hauptsache ist der Schluss des Verses, den drei vergleiche einleiten. Den Gesetzen der Natur und der Vorsehung, wie sie sich an Winden und im natürlichen oder gewaltsamen Tode zeigen, kann niemand Einhalt tun, noch viel weniger Gottes Gerechtigkeit, denn weit mehr ziemt es Gott, die moralische als die natürliche Ordnung aufrecht zu erhalten. - (11) V. 9-15 hebr.: Alles dies habe ich gesehen, indem ich mein Herz auf alles Tun richtete, das geschieht unter der Sonne, eine Zeit ist bestimmt, dass ein Mensch über den anderen herrsche zu dessen Schaden. 10. Und also habe ich gesehen, wie Frevler begraben werden und abtreten zur Ruhe und von heiliger Stätte wegziehen und vergessen werden in der Stadt solche, die recht gehandelt. Auch dies ist Eitelkeit, 11. weil nicht ausgesprochen wird der Richterspruch über das Tun des Bösen eilig, darum wird das Herz der Menschenkinder voll in ihnen Böses tun. 12. Weil der Sünder hundertmal Böses tut und lebt, wenn ich auch weiß, dass es gut gehen wird den Gottesfürchtigen, welche ihn fürchten, 13. nicht gut aber wird ergehen dem Frevler, und dass sie lange leben, dem Schatten gleich, und wer immer sich nicht fürchtet vor Gottes Antlitz. Es ist Eitles, das auf der Erde geschieht, dass es Gerechte gibt, denen es ergeht, als ob sie die taten der Gottlosen vollbrächten, und dass es Gottlose gibt, denen es so ergeht, als handelten sie gerecht. Ich sage, dass auch dies Eitelkeit ist. 15. Und so lobe ich die Freude, dass nichts besser ist für den Menschen unter der Sonne als zu essen und zu trinken und sich zu freuen, und dass dies ihn begleite bei seiner Arbeit die ganze Zeit seines Lebens, die ihm Gott gegeben unter dieser Sonne. - (12) Die Vulgata gibt, wie u.a. der Kommentar des hl. Hieronymus zeigt, den Text nicht treu wieder. - (13) Nach dem Hebr. ist der Sinn: Das längste Leben des Bösen kann nicht lang heißen, wenn es selbst zu nichts nützt und zum ewigen leben führt, wohingegen der fromme in kurzer Zeit vollendet ist. [Weish 4,13] - (14) Dieser Zusatz passt wenig. Es liegt im Texte eine Steigerung. Zuerst hieß es: Böse werden nicht gestraft, jetzt: ja Gott selbst verkehrt die Gerechtigkeit auf Erden, man mag auf die Guten schauen oder auf die Bösen. - (15) Also wahre dir Frieden, werde nicht ungeduldig über das Elend des Lebens, achte auf dich selbst und überlass Gottes Gerechtigkeit alles übrige, denke, dass er sich die Zeit vorbehalten. Die Zeit ist eine doppelte: die des Gerichtes, wo der Gute Lohn, der Böse Strafe erhält [Koh 8,1-8], und die Zeit dieses Lebens, wo der eine über den andern herrscht. (V. 9) – Die Mahnung ergeht an den Weisen, der den Lauf der Welt betrachtend, alles recht in der Welt verkehrt sieht. Vergl. [Koh 10,4]. - (16) Hebr.: 16. Als ich mein Herz darauf richtete, zu erkennen Weisheit und zu sehen die Mühseligkeiten, die auf Erden vorkommen, - denn weder bei Tag noch bei Nacht bekommen sie Schlaf in ihre Augen zu sehen. – 17. Da sah ich alles Werk Gottes, dass der Mensch nicht zu ergründen vermag das Werk, das sich vollzieht unter der Sonne, wie sehr auch der Mensch sich abzumühen sucht; aber es wird doch nicht ergründet, auch wenn der Weise gedachte es zu erkennen, er kann es nicht erkennen. - (17) Gott hält den Menschen in beständiger Unwissenheit und Ohnmacht.
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