Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg18
Actus Apostolorum
Die Apostelgeschichte - Kap. 18
| |
1. Post hæc egressus ab Athenis, venit Corinthum: 4. Et disputabat in synagoga per omne sabbatum, interponens nomen Domini Jesu, suadebatque Judæis, et Græcis. 5. Cum venissent autem de Macedonia Silas et Timotheus, instabat verbo Paulus, testificans Judæis esse Christum Jesum. 9. Dixit autem Dominus nocte per visionem Paulo: Noli timere, sed loquere, et ne taceas: 12. Gallione autem proconsule Achaiæ, insurrexerunt uno animo Judæi in Paulum, et adduxerunt eum ad tribunal, 14. Incipiente autem Paulo aperire os, dixit Gallio ad Judæos: Si quidem esset iniquum aliquid, aut facinus pessimum o viri Judæi, recte vos sustinerem. 15. Si vero quæstinos sunt de verbo, et nominibus, et lege vestra, vos ipsi videritis: judex ego horum nolo esse. 16. Et minavit eos a tribunali. 19. Devenitque Ephesum, et illos ibi reliquit. Ipse vero ingressus synagogam, disputabat cum Judæis. 25. Hic erat edoctus viam Domini: et fervens spiritu loquebatur, et docebat diligenter ea, quæ sunt Jesu, sciens tantum baptisma Joannis. 27. Cum autem vellet ire Achaiam, exhortati fratres, scripserunt discipulis ut susciperent eum. Qui cum venisset, contulit multum his, qui crediderant. 28. Vehementer enim Judæos revincebat publice, ostendens per Scripturas, esse Christum Jesum. |
1. Hierauf schied Paulus von Athen, und kam nach Korinth.1 11. Er blieb also ein Jahr und sechs Monate daselbst, und predigte bei ihnen das Wort Gottes.12 |
Fußnote
Kap. 18 (1) Paulus kam wohl auf dem Seewege nach Korinth, da keine Stationen genannt werden. Die Reise erforderte einen Tag. Korinth war damals eine der reichsten Städte und römische Kolonie. - (2) Ob Aquila bereits Christ war oder erst in Korinth durch Paulus bekehrt wurde, ist zweifelhaft. Letzteres ist wahrscheinlicher. - (3) Pompejus hatte zahlreiche Juden als Sklaven nach Rom gebracht, die später freigelassen in einem besonderen Quartiere wohnten und Handel trieben. Die Bekehrung zahlreicher Landsleute zum Christentume hatte die Juden zu Unruhen verführt (Sueton.), sie ihre (und der Judenchristen) Vertreibung herbeiführten. Übrigens scheint das Edikt nicht allzu strenge ausgeführt worden zu sein. Vergl. [Apg 28,17ff]. - (4) Zeltschneider, Zeltnäher. Die jüdischen Gelehrten lernten alle ein Handwerk, welches sie im Falle der Notwendigkeit ernähren konnte. Zelte waren im Altertum sehr gesucht. Um nicht anderen zur Last zu fallen und in seiner apostolischen Tätigkeit frei und unabhängig zu bleiben, bemüht sich Paulus, obgleich auch er von den Gläubigen den nötigen Lebensunterhalt beanspruchen konnte [2Thes 3,8.9, 1Kor 9,4ff], seinen Unterhalt durch seiner Hände Arbeit zu erwerben. - (5) Die Worte: „Indem er dabei den Namen des Herrn Jesus vorbrachte“, fehlen in den griechischen Handschriften. - (6) Wohl Proselyten, da sie in der Synagoge die Predigt anhören. - (7) Eine Unterstützung aus Mazedonien gestattete ihm von der Arbeit abzusehen, und sich ganz der Verkündigung des Evangeliums zu widmen. - (8) Die Redeweise ist hebraisirend. Der heil. Paulus ist rein von jeden Anteile an dem Blute, d. i. dem Straf- und Rachegerichte Gottes, welches die boshafte Verschmähung der Wahrheit auf die Beteiligten herabrufen muss. Der Apostel kündet den Juden die Gemeinschaft auf. (Über die Zeremonie vergl. [Apg 13,51]) - (9) Justus war ein Proselyt. Das von Israel zurückgestoßene Erbe des Geistes und der Gnaden geht auf die Heiden über. Unmittelbar von der Synagoge weg geht Paulus in das nächstliegende nichtjüdische Haus, um sein Sichlossagen recht augenscheinlich zu machen. - (10) Krispus wurde von der Hand des Apostels selbst getauft [1Kor 1,14] und bildete mit Stephanus [1Kor 16,15] und Gajus [Roem 16,23], und wohl auch Quartus und Tertius, der Schreiber des Römerbriefes [Apg 16,22], damals oder später von Paulus bekehrt. Welcher Art Leute die Bekehrten zuvor gewesen, siehe [1Kor 6,9ff] - (11) Die Schwierigkeiten machten wohl auch auf den Apostel Eindruck, und es gab vielleicht Augenblicke, wo die Versuchung zum Kleinmut an ihn herantrat, und er der Stärkung bedurfte wie Elias [1Koe 19,4-19] und Jeremias [Jer 1,6-8, Jer 15,15-21]. - (12) In diese Zeit fällt die Gründung der Gemeinde zu Kenchreä, deren Dasein Paulus einige Jahre später [Roem 16,1] voraussetzt. - (13) Gallio war der Bruder des Philosophen und Staatsmannes Annäus Seneka und wurde später auf Befehl Neros hingerichtet. - (14) Gegen das jüdische Gesetz, wie die Antwort des Gallio zeigt. - (15) Er hielt es für unter seiner Würde, sich mit Lehrstreitigkeiten der Juden zu befassen. - (16) Sosthenes war wohl dem Krispus nach dessen Bekehrung im Amte als Synagogenvorsteher gefolgt. Da der Statthalter die Juden mit Verachtung abwies, glaubten die Umstehenden (wahrscheinlich die Heiden) gegen den Sprecher desselben ungestraft etwas wagen zu dürfen. - (17) Aquila hatte ein Gelübde gemacht. Wer ein Gelübde machte, ließ sich, wenn die bestimmte Zeit vorüber war, das Haar im Tempel abschneiden und brachte ein Opfer dar. Das Haar wurde in das Feuer des Friedopfers auf dem Brandopferaltar geworfen. Indes konnten diejenigen, welche sich außerhalb Jerusalems befanden, sich nach Ablauf der festgesetzten Zeit das Haar auch auswärts abschneiden lassen, um es dann in der heiligen Stadt verbrennen zu lassen. Dies war freilich bei dem eigentlichen Nasiräatsgelübde nicht gestattet. Daher handelt es sich hier um ein mehr privates Gelübde. Das Gelübde Aquilas ist an sich nebensächlich, wird aber deshalb erwähnt, weil aus demselben hervorgeht, dass Paulus nicht seine jüdische Umgebung zur Aufgebung aller mosaischen Gebräuche bestimmte. Vergl. [Apg 21,21]. Gewöhnlich machte man das Gelübde auf 30 Tage. - (18) Cäsarea Strabonis war der gewöhnliche Landungsplatz für alle, welche vom Westen nach Palästina oder Jerusalem wollten. - (19) Nach Jerusalem. Der heil. Paulus besucht die Mutterkirche zu Jerusalem zum vierten Male. Vergl. [Apg 9,26, Apg 11,30, Apg 12,25, Apg 15,4ff] - (20) Die dritte Missionsreise nach Kleinasien (55 – 59 n. Chr.) machte der Apostel in umgekehrter Reihenfolge der Orte, als die zweite. [Apg 16,6] Ehe er ein neues Arbeitsfeld betrat, pflegte Paulus die früher gegründeten Kirchen zu besuchen. Genaueres über die Reise durch Galatien und Phrygien ist nicht bekannt. Nur [Gal 1,9, Gal 4,16, Gal 5,21] werfen einiges Licht auf die Verhältnisse der Galater: Die Galater waren wankelmütig und judaisirenden Einflüssen ausgesetzt. Er befahl auch den Kirchen Galatiens, für die armen Brüder in Judäa beizusteuern. [1Kor 16,1] - (21) Abkürzung von Apollonius. Er hatte von dem Christentum gehört, dass es der rechte Weg sei, auf dem man nach Gottes Willen wandeln müsse; und besaß also eine nur allgemeine, nicht in´s Einzelne gehende Kenntnis des Christentums. Vergl. Apg 18,25. - (22) Die christliche Religion. Von der Vorhersagung des heil. Johannes, dass Jesus im Heil. Geiste taufen werde [Joh 1,33, Mt 3,11, Mk 1,8, Lk 3,16], hatte Apollo freilich nicht gehört. Immerhin bereitete er dem Apostel einigermaßen die Wege. - (23) Damals also erhielt er wohl die christliche Taufe. - (24) Wahrscheinlich hatten Aquila und Priscilla seine Aufmerksamkeit auf Achaja gelenkt. - (25) Wir haben hier das erste Beispiel eines Empfehlungsschreibens seitens einer Kirche an eine andere. Vergl. [2Kor 3,1] - (26) Er begoss das schon gepflanzte. Vergl. [1Kor 3,6]. Das Griechische fügt bei: durch die Gnade, d. i. entweder durch den Gnadenbeistand im allgemeinen oder durch gewisse, Apollo verliehene Gnadengaben, welche seinen Worten Erfolg verschafften. - (27) Ist Jesus der Messias, so war es nicht gesetzwidrig (vergl. V. 13), sondern dem Gesetze gemäß, ihn zu verehren. Apollo machte großen Eindruck, so dass sich eine Partei nach ihm benannte. Vergl. [1Kor 1,12]. Jedenfalls gab er zu den Spaltungen in Korinth keinen Anlass, da dieselben ihn derart betrübten, dass er später trotz des Wunsches des heil. Paulus nicht nach Korinth gehen wollte. [1Kor 16,12]
- Weitere Kapitel:
01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 |
Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.