Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job29
Liber Job Caput XXIX.
Das Buch Job. Kap. 29
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1. Addidit quoque Job, assumens parabolam suam, et dixit: 9. Principes cessabant loqui, et digitum superponebant ori suo. 16. Pater eram pauperum: et causam quam nesciebam, diligentissime investigabam. 18. Dicebamque: In nidulo meo moriar, et sicut palma multiplicabo dies. 19. Radix mea aperta est secus aquas, et ros morabitur in messione mea. 20. Gloria mea semper innovabitur, et arcus meus in manu mea instaurabitur. 21. Qui me audiebant, exspectabant sententiam, et intenti tacebant ad consilium meum. 23. Exspectabant me sicut pluviam, et os suum aperiebant quasi ad imbrem serotinum.
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1. Und Job fuhr fort,1 seine Gleichnisrede wieder aufnehmend,2 und sprach:
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Fußnote
Kap. 29 (1) Jobs Charakteristik wird vollendet. Er versucht nun seine früheren Klagen als berechtigt zu erweisen. Wie glücklich er einst gewesen (Kap. 29), in wie tiefem Elende er sich jetzt finde [Job 29], wie unschuldig und gerecht er zuvor gewesen und jeder Tugend nachgelebt habe. Seine neuen Klagen zeigen zugleich, dass die allgemeine Lösung noch nicht genügt, sondern dass sein Herz sich sehnt, zu erfahren, warum er gerade so viel Böses leiden muss. So bereitet der Verfasser eine neue, vollständigere Lösung vor. Die Kapitel 29-31, welche uns das Bild eines Frommen des Alten Testamentes geben, zeigen, dass keineswegs nur äußere Übungen die Frömmigkeit nach seinem Sinne ausmachen, sondern innere Reinheit und die Liebe Gottes erfordert wird. - (2) Job hatte den Freunden also zunächst Zeit zur Antwort verstattet. Vergl. [Job 27,1]. - (3) Er beginnt mit einem allgemeinen Wunsche. Die Zeit des Unglückes hat sich ihm so lang ausgedehnt, dass es ihm scheint, als läge jene Zeit weit hinter ihm, wo Gott sein Hüter und Hirt war. Er schreibt also Gott sein früheres Glück zu. - (4) Über den Häuptern vornehmer Gäste wurden an der Tafel wie im Schlafgemache helle Lampen aufgehängt. Vergl. [Ps 90,1ff]. Das Licht ist die Gunst Gottes, die Finsternis Unglück und Schwierigkeiten, durch welche Job ohne anzustoßen hindurchging. - (5) Hebr.: meines Herbstes. Das bürgerliche Jahr begann mit diesem, so dass die Übersetzung der Vulgata den Sinn richtig wiedergibt. - (6) Traulich. - (7) Gott verkehrte mit mir wie mit einem Freunde. Seine Freundschaft zeigte sich in dem Segen der Familie (V. 5), den Gütern (V. 6), der Ehre (V. 7ff). - (8) Eigentlich nach dem Hebr.: wohin ich immer ging mit meinen Besitzungen, floss gleichsam alles von Butter. Sprichwort. Vergl. [5Mos 32,13.24]. - (9) Mit dem außerordentlichen Wohlstande Jobs war ein ebenso ungewöhnliches Ansehen bei seinen Mitmenschen verbunden. In den Zusammenkünften wichen die Jünglinge aus Scheu vor Verwarnungen zurück, standen die Greise, bis er sich gesetzt. So war Job wenigstens Stamm- und Stadtältester und Richter. Vergl. [Neh 8,4-7]. - (10) Die Hand auf den Mund legen ist Zeichen der Verwunderung. Vergl. [Job 21,5]. Hatte Job gesprochen, so blieb auch den Fürsten, denen die höchste Leitung der Angelegenheiten zusteht, nichts zu sagen übrig. - (11) Wer nur von ihm hörte, pries ihn glückselig wegen seiner Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. Vergl. dagegen Eliphaz Vorwürfe [Job 22,6ff]. - (12) Die Gerechtigkeit erschien auf allen Seiten, wich nicht von ihm, hing ihm innigst an, war gleichsam das Kleid, an welchem man ihn erkannte. - (13) Mit dem Recht, das zu verteidigen ich bemüht war. - (14) Den leiblich Blinden und Lahmen, und das beständig. - (15) Ich half im Gerichte dem, der sein Recht nicht verfolgen konnte, und war nicht zufrieden mit oberflächlicher Prüfung. - (16) Er räumte auch die Hindernisse des Rechtes fort. Der Gottlose wird einem Raubtier verglichen. - (17) So durfte ich denn gute Hoffnung und dauerndes Glück hegen, insbesondere dass ich in meinem lieben Vaterhause zu hohem Alter gelangen werde. - (18) Die Palme lebt lange, wächst, auch gefällt, wieder und ist wunderbar fruchtbar. Im Hebr.: Und wie Sand werden sich meine Tage mehren. Einige Erklärer übersetzen mit dem Talmud: wie der Vogel Phönix, - der nach der Sage hundert, ja tausend Jahre lebt. - (19) Anderes Bild des Glückes. - (20) Der Bogen war bei den Alten eine Hauptwaffe im Kriege und somit ein Hauptwerkzeug zur Erwerbung von Ruhm: Mein Ruhm wird sie abnehmen. - (21) Mit Sehnsucht. - (22) So erquickend wie sanfter Regen auf dürres Erdreich. In diesem Sinne wird das Wort auch von prophetischen Reden gern gebraucht. [5Mos 32,2, Amos 7,16, Ez 21,2] - (23) Lechzten gleichsam. - (24) Meine Rede galt ihnen so viel wie der Spät- oder Ernteregen. - (25) Hebr.: Ich lächelte ihnen zu, wenn sie verzagten, und das heitere Antlitz (meine Zuversicht) trübten sie mir nie. Vulgata (V. 24): Waren sie einmal so betrübt, dass sie nicht mehr hoffen zu dürfen glaubten, und ich tröstete sie mit freundlicher Miene, so war mein Zuspruch nie ohne Erfolg. - (26) Überhaupt war er der möglichst höchsten Auszeichnung teilhaftig und einem Könige gleich geachtet. Ich gab den Leidenden wahren Trost, nicht so wie die Freunde mich trösten.
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