Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr08
Epistola beati Pauli Apostoli ad Hebræos.
Der Brief des heiligen Apostels Paulus an die Hebräer Kap. 8
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1. Capitulum autem super ea, quæ dicuntur: Talem habemus pontificem, qui consedit in dextera sedis magnitudinis in cœlis, 3. Omnis enim pontifex ad offerendum munera, et hostias constituitur: unde necesse est et hunc habere aliquid, quod offerat: 5. Qui exemplari, et umbræ deserviunt cœlstium. Sicut responsum est Moysi, cum consummaret tabernaculum: Vide (inquit) omnia facito secundum exemplar, quod tibi ostensum est in monte. 6. Nunc autem melius sortitus est ministerium, quanto et melioris testamenti mediator est, quod in melioribus repromissionibus sancticum est. 7. Nam si illud prius culpa vacasset: non utique secondi locus inquireretur. 8. Vituperans enim eos dicit: Ecce dies venient, dicit Dominus: et consummabo super domum Israel, et super domum Juda testamentum novum, 11. Et non docebit unusquisque proximum suum, et unusquisque fratrem suum, dicens: Cognosce Dominum: quoniam omnes scient me a minore usque ad majorem eorum: |
1. Der Hauptpunkt1 aber von dem Gesagten ist: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel gesetzt hat, |
Fußnote
Kap. 8 (1) Da das, was folgt, neu ist, wird hier keine Zusammenfassung des Gesagten gegeben. - (2) Des Allerheiligsten, des himmlischen Heiligtums. - (3) Der Wohnstätte Gottes, in welcher derselbe in Wirklichkeit wohnt, die also ganz dem entspricht, was die Stiftshütte darstellte. - (4) In dem Heiligtum, in welchem Gott wohnt, bedürfen wir vor allem eines Priesters, deshalb ist es ein Hauptpunkt, dass Christus dort seines ihm von Gott anvertrauten Dienstes waltet. - (5) Denn: Begründung zu V. 1. Ein Priester muss darbringen, also auch der in den Himmel aufgenommene Christus. Über den Gegenstand der Darbringung vergl. [Hebr 7,Anm.40]. - (6) Er ist aber im Himmel. - (7) Nach dem Gesetze können Priester nur aus der Familie Aarons sein, ohne dass ein Priester nach der Ordnung Melchisedechs erfordert würde. - (8) Sollte Christus Priester des irdischen Heiligtums sein, so könnte er keinem anderen Heiligtume dienen, als dem, welches eine Nachbildung des himmlischen ist. - (9) Hierauf [2Mos 25,40] bezieht sich auch der hl. Stephanus. - (10) Da Christus an einem höheren Heiligtume Priester ist als die levitischen, hat er einen ungleich höheren Priesterstand erlangt als sie. - (11) Der Vorzug seines Priesterdienstes wird an dem Vorzuge des Bundes bemessen, weil er nicht allein ein höherer Priester, sondern auch eines besseren Bundes Mittler ist. Der [Hebr 7,22] angedeutete Vorzug des Bundes wird nicht aufgenommen. - (12) Der messianische Hohepriester heißt nicht der Bürger, sondern der Mittler des vorzüglicheren Bundes, sofern sein Priesterdienst die volle Entsündigung und Gemeinschaft mit Gott schafft. - (13) Der A. B. gab irdische, der N. himmlische Verheißungen. - (14) Es kann nur einen Bund Gottes mit den Menschen geben, der seinem Zweck voll entspricht; besteht ein solcher bereits zu Recht, so ist kein Raum da für einen anderen. Wenn nun Gott einen neuen verheißt, muss der alte unvollkommen gewesen sein (insofern er die Schuld nicht von den Menschen nahm. Thom.) - (15) Jener war nicht untadelig (denn). - (16) Der Text ist nach der Septuag mit einigen kleinen Änderungen gegeben. Auch die jüdischen Lehrer bezogen [Jer 31,31-34] auf den Messias. Nach anderen gelten die Worte dem früheren Bunde (V. 17) und werden A. und N. B. einander gegenübergestellt. - (17) Die zehn Stämme, welche das Haus Israel bilden, und die beiden, welche Haus Juda heißen, werden besonders genannt. Beide Namen gehören jetzt der Kirche Gottes an, die mit besserem Rechte als einst die Hebräer Volk Gottes heißt. Nach dem heil. Augustin kann Juda die Kirche bezeichnen, soweit sie aus Juden, Haus Israel, soweit sie aus Heiden gesammelt wird, da Juda die wahre Gottesverehrung bewahrte, während Israel zum Götzendienste abfiel. - (18) So nach der Sept. Nach dem Hebr.: habe ich mich als Herr gezeigt, nämlich sie verwerfend. Nur Israel und Juda werden erwähnt, obwohl der N. B. für alle Völker bestimmt ist, weil der Heiland in eigener Person nur den Juden gepredigt hat, nicht den Heiden [Mt 15], sodann weil die Heiden des N. B. teilhaftig geworden sind, wie der wilde Ölbaum, der dem edlen eingefügt wird. [Roem 11] (Thom.) - (19) Nach einer den Menschen zwar nicht bekannten, von Gott aber bestimmten Zeit. - (20) Das Gesetz des A. B. war ein äußeres, auf steinerne Tafeln geschriebenes, welches dem Menschen starr und kalt entgegentrat und ihm sagte, was zu tun, was zu meiden ist, aber nicht die Kraft verlieh, das Befohlene wirklich auszuführen. Es war gleichsam das objektive Gewissen, welches das Bewusstsein der Sündenschuld immer wach erhielt, aber die Sündenschuld selbst nicht tilgen konnte. Das Gesetz des N. B. hingegen soll ein in´s Herz geschriebenes, also ein inneres sein, das in der Liebe gegründet die Bereitwilligkeit und auch die Kraft erteilt, es zu erfüllen. Ähnliches verheißt [Ez 11,19] und [Ez 36,26]. - (21) In dem N. B. wird das rechte Verhältnis zwischen Gott und den Menschen hergestellt und das Reich Gottes tritt in die Wirklichkeit. - (22) Ähnlich lautet [Jes 11,9, Jes 52,13, Joel 3,12]. Diese Worte weisen auf die innere Gnade, ohne welche der Mensch nichts ist. [1Kor 3,7] Das A. T. hatte die Verheißung der Gnade nicht, außer etwa durch eine gewisse Teilnahme am N. B., sondern nur das äußere Lehramt der Propheten und anderer. Anders die Kirche, sie hat innere Gnade und äußeres Lehramt, in ihr wird kraft der Heiligung der Seele durch den Geist Gottes eine erleuchtete Erkenntnis des göttlichen Gesetzes den Gläubigen zu Teil. Im übrigen vergleiche über das äußere Lehramt [Gal 1,8.9, 1Tim 4,11, 1Tim 13,16, 2Tim 2,2, 2Tim 4,2.5, Tit 1,5.9, Tit 2,1]. Auch [Eph 4,11-14] zeigen: die Meinung des heil. Paulus über die Notwendigkeit und Natur der äußeren Belehrung klar, und [1Tim 3,15] seine Auffassung von der lehrenden Kirche. - (23) Die Vergebung der Sünden ist die erste Bedingung zur wahren und vollkommenen Vereinigung mit Gott. Der Nachlass der Sünde ist dem N. B. eigen, das A. T. nahm aus sich die Sünden nicht fort. - (24) Die mosaische Religion war unvollkommen, deshalb musste die christliche an ihre Stelle treten. Das andere Testament heißt neu im Gegensatze zum alten. - (25) Was alt wird, wird immer älter und geht dem Untergange entgegen, so musste also das A. T. einmal ein Ende nehmen.
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