Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Jak03
Epistola Catholica beati Jacobi Apostoli.
Derkatholische Brief des heiligen Apostels Jakobus Kap. 3
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1. Nolite plures magistri fieri fratres mei, scientes quoniam majus judicium sumitis. 6. Et lingua ignis est, universitas iniquitatis. Lingua constituitur in membris nostris, quæ maculat totum corpus, et inflammat rotam nativitatis nostræ inflammata a gehenna. 7. Omnis enim natura bestiarum, et volucrum, et serpentium, et ceterorum domantur, et domita sunt a natura humana: 10. Ex ipso ore procedit benedictio, et maledictio. Non oportet, fratres mei, hæc ita fieri. 12. Numquid potest, fratres mei, ficus uvas facere, aut vitis ficus? Sic neque salsa dulcem potest facere aquam. 13. Quis sapiens, et disciplinatus inter vos? Ostendat ex bona conversatione operationem suam in mansuetudine sapientiæ. |
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Fußnote
Kap. 3 (1) Der Tadel bezieht sich auf den Fehler, den auch Paulus [Roem 2,17ff] an den Juden rügt, nur dass bei denen, an welche Jakobus schreibt, zu dem Gesetze der Glaube hinzugetreten und vielen auch etwas Äußerliches geworden waren. - (2) Dränget euch nicht herzu. Wie in der jüdischen Synagoge mit Erlaubnis des Vorstehers einzelne reden durften, vergl. [Lk 4,16ff], so war es auch in der christlichen Gemeinde. Vergl. [1Kor 14]. - (3) Der Apostel schließt sich aus Demut ein. Alle fehlen durch lässliche Sünde. Konzil von Trient Sitz 6 Kann. 23: „Wenn jemand sagt, er könne durch das ganze Leben alle Sünden, selbst auch die lässlichen meiden, es sei denn etwa durch besondere Gnadenverleihung von Gott, wie die Kirche von der heil. Jungfrau annimmt, der sei ausgeschlossen.“ - (4) Ein sittlich vollkommener Mann. - (5) Im Gegensatz zum Geiste, der den Leib zügeln soll. Ähnlich Paulus [Roem 6,12.13.19, Roem 7,23, 1Kor 9,27] Nur wer vollkommen die Herrschaft über sich selbst erlangt hat, eignet sich als Lehrer. - (6) Vergleichungspunkte: Mäuler – beherrschen, und V. 2: Zunge – im Zaume halten. - (7)Wie kleine Dinge große Wirkungen haben. - (8) Wer seine Zunge nicht bändigt, ist wie ein Reiter auf einem wilden Pferde ohne Zügel, wie ein Mensch auf stürmischem Meere in einem Schiffe ohne Steuerruder. - (9) In den meisten Handschriften steht in dem lateinischen texte nicht exaltat sondern exsultat. - (10) Hier im schlimmen Sinne. - (11) Das menschliche Leben ist ein Rad, das von unserer Geburt bis zum Tode um sich selbst kreisend forteilt. Die Zunge ist gleichsam die Mitte des Rades, und von den Flammen der Hölle entzündet und genährt, wirkt sie, den ganzen Leib befleckend und das Leben von Anfang bis zu Ende in Brand setzend. Ehe die Leidenschaft sich anderweit betätigt, pflegt sie sich in der Rede zu offenbaren. - (12) Die Einteilung der Tiere in vier Klassen entspricht der [1Mos 9,2] angegebenen Ordnung. Von der ehemaligen Herrschaft über die Tiere, welche Gott einst den Menschen verliehen [1Mos 1,28, Ps 8,7], ist nur noch dies geblieben, dass er die Tiere bändigen kann. - (13) Der Apostel sagt nicht: Keiner kann die Zunge bändigen, sondern: Kein Mensch kann die Zunge bändigen, damit wir, wenn Gott uns dies verleiht, seine Gnade bekennen. (Aug.) - (14) Nicht Sünde, wie das Gift an sich nicht Tod ist, sondern voll des totbringenden Giftes. - (15) Nicht die Zunge, sondern wir. Die Zunge ist ein Mittel, das sich ebenso leicht der Begierde, wie dem Lobpreise anbequemt, den widersprechendsten Dingen. - (16) Gott, der unser Vater ist. - (17) So fällt der Fluch gleichsam auf Gott zurück. - (18) Darf man also nie einen Fluch aussprechen? Ja, wenn der Christ nicht in seinem, sondern in Gottes Namen redet. - (19) Das bittere Wasser ist ein Bild des Fluches, das süße des Segens. - (20) Das erste Beispiel (B. 10) weist auf die sittliche Verwerflichkeit hin, das andere auf das Unmögliche solchen Verhaltens, da kein Ding etwas seiner Natur Widersprechendes hervorbringen kann. Spricht der Mund dennoch Segen und Fluch aus, so ist der Segen ein erheuchelter. - (21) So die Septuag [5Mos 1,13, 5Mos 4,6]. Weise ist, wer in göttlichen Dingen einsichtig ist; verständnisreich, wer die göttliche Wahrheit auf das Leben anzuwenden vermag. Ein solcher zeige dies durch werktätigen, guten Wandel (nicht nur durch Worte) und in sanftmütiger Weisheit. Die Grundeigenschaft der Weisheit ist Leidenschaftslosigkeit, Sanftmut des Herrn, denn die christliche Weisheit ist nicht ein Erfolg der Vernunft, sondern der Gnade. Ohne diese Eigenschaften dränge sich niemand zum Lehramte. - (22) Fehlt euch die Sanftmut, so rühmet euch nicht der Weisheit. Der Apostel redet jetzt seine Leser direkt an. Bitter nennt er den Eifer wohl mit Rückbeziehung auf V. 11. - (23) Während eure Zunge sich der Wahrheit rühmt. - (24) Die in V. 14 beschriebene. - (25) Vergl. [Jak 1,17]. - (26) Gegensatz: von oben herabkommend. - (27) Steigerung - (28) Diese sieben Eigenschaften sind von den Wirkungen hergenommen, welche die göttliche Weisheit hervorbringt und die ihr eigenstes Wesen offenbaren. Lauter: frei von unlauterem Wesen. Hierauf werden zuerst drei genannt, welche sich gegen die Eifersucht und Parteisucht richten. „Dem Guten zustimmend“ fehlt in den besten griech. Handschriften. – Gute Früchte sind die Erweise werktätiger Liebe. (Gegensatz V. 16: jede böse Tat.) - (29) Der Same, der die Frucht bildet, wird wieder gesät; die Frucht ist die Gerechtigkeit. Nur dem Friedfertigen erwächst aus der Aussaat der Gerechtigkeit, die sie üben, die Frucht der Gerechtigkeit. V. 17 entspricht dem V. 15, V. 18 dem V. 16.
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