Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg19
Actus Apostolorum
Die Apostelgeschichte - Kap. 19
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1. Factum est autem, cum Apollo esset Corinthi, ut Paulus peragratis superioribus partibus veniret Ephesum, et inveniret quosdam discipulos: 33. De turba autem detraxerunt Alexandrum, propellentibus eum Judæis. Alexander autem manu silentio postulato, volebat reddere rationem populo. 34. Quem ut cognoverunt Judæum esse, vox facta una est omnium, quasi per horas duas clamantium: Magna Diana Ephesiorum. 39. Si quid autem alterius rei quæritis: in legitima ecclesia poterit absolvi. |
1. Es geschah aber, als Apollo in Korinth war, dass Paulus von den oberen Ländern, welche er durchzogen hatte, nach Ephesus kam.1 Daselbst fand er einige Jünger. 7. Es waren aber in allem etwa zwölf Männer. 11. Auch wirkte Gott nicht geringe Wunder durch die Hand des Paulus, 18. Und viele der Gläubigen kamen, und bekannten und sagten, was sie getan hatten.14
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Fußnote
Kap. 19 (1) Paulus erfüllt sein früher [Apg 18,21] gegebenes Versprechen. Ephesus war damals die Hauptstadt der römischen prokonsularischen Provinz Asien, welche den westlichen Teil des jetzigen Kleinasien umfasste. Die Stadt ward durch die Arbeiten des heil. Paulus und des heil. Johannes die Mutterkirche aller asiatischen Gemeinden. In ihr ward 431 das zweite allgemeine Konzil gehalten. Heute liegt sie in Trümmern. - (2) Es waren Leute, die auf die Predigt des heil. Johannes auf das hin, was sie über Jesus und seine Apostel gehört, sich dem Christentume angeschlossen hatten, aber ohne die Taufe und genaueren Unterricht. Völlig unbekannt konnte ihnen als Juden, vergl. [Apg 2,17], wie als Johannesjüngern [Mk 1,8, Lk 3,16] der Heil. Geist nicht sein. Die Antwort: „Wir haben nicht einmal gehört, ob ein Heil. Geist ist“, hat wohl nicht den Sinn, dass sie nicht wussten, ob es einen Heil. Geist gibt, sondern ob der verheißene Heil. Geist schon da sei. Vergl. den griechischen Text von [Joh 7,39] und die Vulgata ebenda. - (3) Hättet ihr die christliche Taufe empfangen, so wüsstet ihr sicher, dass der heil. Geist schon da ist, denn auf das Bekenntnis seiner (wie des Vaters und Sohnes) wäret ihr getauft worden, ihr hättet seinen Namen in der Taufformel gehört und er wäre über euch herabgekommen. Also seid ihr auf etwas anderes getauft worden; auf was denn? - (4) Sie verstehen die Frage nicht ganz. Der Sinn derselben ist: man wird getauft, weil man etwas glaubt usw. Sie verstanden: was für eine Taufe habt ihr empfangen? Vergl. über diese Worte das Konzil von Trid. Sitz 7 Kann 1. - (5) Mit dem Sakramente der Firmung empfingen sie auch verschiedene Geistesgaben. - (6) In der Woche arbeitete der heil. Paulus, am Sabbate ging er in die Synagoge. - (7) Tyrannus muss ein bekannter Mann gewesen sein. Der Ausdruck Schule weist auf einen Lehrsaal hin, den der heil. Paulus wohl mietete. Was der Apostel in Ephesus weiter erduldet, schildert er [1Kor 15,32]. - (8) Da die Lehrtätigkeit in dem Hause des Tyrannus zwei Jahre dauerte, der heil. Paulus schon drei Monate in der Synagoge gelehrt hatte, blieb er in Ephesus den ersten Teil des dritten Jahres [Apg 20,31], wohl auch jene anderen Gemeinden gründend, deren Offb. Kap 2 u. 3 Erwähnung geschieht. - (9) Vergl. die Heilung des blutflüssigen Weibes [Mt 9,20] und der Kranken [Apg 5,15]. - (10) Sie meinten wohl, der Name Jesus sei eine Zauberformel, wie sie solche gebrauchten. - (11) Ein besonderer Fall. Nur zwei von den Brüdern sind zugegen. Da aber diese die von allen sieben gebrauchte Beschwörungsformel anwenden, redet der böse Geist zu ihnen insgesamt. - (12) Jesus und Paulus kenne ich, denn ich habe ihre Macht an mir erfahren. Von euch weiß ich nichts, weshalb ich euch fürchten und vor euch weichen sollte. Nicht das bloße äußere Aussprechen des Namens Jesus gibt die Gewalt über die bösen Geister, sondern das gläubige Aussprechen, und dieses fehlte ihnen. Überdies hatten sie von Jesus keinen Auftrag. - (13) Einen anderen Ausgang hatte das [Lk 9,49] erzählte Ereignis. Indes der dort erwähnte Mensch hatte, wie in V. 50 vorausgesetzt wird, eine mittelbare Erlaubnis und war kein Gegner des Heilandes und der Jünger, wie diese verstockten und ungläubigen Juden (V. 9). Ihr Erfolg würde das Ansehen des heil. Paulus und des Evangeliums untergraben haben. - (14) Die Folge des Ereignisses ist allgemeine Furcht, Hochpreisung des Namens Jesu (V. 17), Bekenntnis böser Taten seitens der Christen vor Paulus oder anderen christlichen Lehrern. Einige Ausleger erklären dies von der sakramentalen Beicht (Oekum.). - (15) Die Vulgata bezeichnet die Münzen als Denare. Die griechischen Drachmen hatten übrigens damals gleichen Wert, d. i. etwa 72 Pfennig. Somit war der Wert jener Bücher etwa 36000 Mark, wobei aber der höhere Wert des Geldes in damaliger Zeit zu berücksichtigen ist, da ein Denar einen Taglohn ausmachte. Sie übergaben die Bücher dem Feuer, damit sie nicht selber dem (ewigen) Feuer einst übergeben würden (Aug.). - (16) Zunächst wollte Paulus die Kirche in Mazedonien und Achaja besuchen und daselbst die Brüder stärken, alsdann mit der für die Brüder in Judäa gesammelten Kollekte nach Jerusalem gehen. Ursprünglich hatte er einen anderen Plan gehabt. Der Glaube der Römer hatte seine Verwunderung erregt [Roem 1,8], und er fühlte sich ohne Zweifel von Gott angetrieben, nach Rom zu gehen. „Ich muss Rom sehen.“ Vergl. [Apg 23,11] - (17) Erastus ist wahrscheinlich derselbe, der [Roem 16,23] erwähnt wird, der bei der ersten Anwesenheit des heil. Paulus zu Korinth bekehrt [Apg 18,1ff], nun bei ihm in Ephesus geweilt hat. Jedenfalls ist er derselbe, der [2Tim 4,20] erwähnt wird. - (18) Im Jahre 356 v. Chr. war der Tempel von Herostratus verbrannt, aber alsdann noch schöner aufgebaut. Die Pilger kauften sich Nachbildungen desselben mit dem Bilde der Göttin. - (19) Das Volk hielt wirklich die Bilder der Götter für diese selbst, oder dachte sich wenigstens die Bilder mit der Gottheit erfüllt. - (20) Die ganze Stadt gerät in Aufruhr, als ob eine Verschwörung gegen die Göttin entdeckt sei. Das Theater zu Ephesus konnte bis zu 25000 Menschen fassen. - (21) Der Name Gajus kommt mehrfach im N. T. vor. [Apg 20,4] wird ein Gajus aus Derbe erwähnt [1Kor 1,14, Roem 16,23], ein zu Korinth bekehrter Gajus, der mit dem [Apg 20,4] erwähnten nicht identisch ist, da er ein Mazedonier ist. Von dem Gajus, an welchen der heil. Johannes seinen dritten Brief richtet, ist nichts bekannt. - (22) Aristarchus war aus Thessalonich [Apg 20,4] und begleitete später den Apostel auf dessen Reise von Cäsarea nach Rom [Apg 27,2], wo er bei Paulus während dessen erster Gefangenschaft weilte. - (23) Von der Straße? Aus dem Hause? - (24) Paulus ist wahrhaft ein guter Hirt, der sein Leben für die Seinen zu lassen begehrt. [Joh 10,15] Aber er gehorcht ebenso der Stimme der brüderlichen Liebe, vergl. [Apg 17,10] wie wohlwollender Klugheit. (V. 31) - (25) Asiarchen, Vorsteher des Landtages der Provinz Asien. Diese wurden je auf ein Jahr aus den angesehensten und wohlhabendsten Männern der Provinz gewählt und hatten die öffentlichen Spiel- und Kultusangelegenheiten der Provinz zu verwalten. Ihr Titel verblieb ihnen nach Ablauf des Jahres. - (26) Christen und Juden wurden vielfach verwechselt, deshalb fehlte es gewiss nicht an Äußerungen gegen Alexander, den man an der Kleidung und vielleicht auch an der Sprache erkannte. Dieser soll den Zusammenhang zwischen den Juden und Paulus leugnen. Ob Alexander mit dem [2Tim 4,14] erwähnten Kupferschmiede identisch ist? - (27) Der Stadtschreiber entspricht etwa einem heutigen Gemeindesekretär und genoss hohes Ansehen. - (28) „Dass sie die Göttin nicht gelästert“, d. h. dass sie nicht, wenigstens indirekt, erklärt hätten, sie sei eine falsche Göttin, war unrichtig (Chrys.) und wurde nur zur Beruhigung des Volkes gesagt. - (29) In einer ordentlichen und gesetzmäßigen, nicht in einer außerordentlichen und tumultuarischen Versammlung, wie die heutige ist, mag alles entschieden werden. - (30) So war Paulus durch den Schutz der göttlichen Vorsehung einer großen Lebensgefahr entronnen.
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