Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Thes05
Epistola beati Pauli Apostoli ad Thessalonicenses prima.
Erster Brief des heiligen Apostels Paulus an die Thessalonicher Kap. 5
| |
1. De temporibus autem, et momentis fratres non indigetis ut scribamus vobis. 3. Cum enim dixerint pax, et securitas: tunc repentinus eis superveniet interitus, sicut dolor in utero habenti, et non effugient. 8. Nos autem, qui diei sumus, sobrii simus, induti loricam fidei, et caritatis, et galeam spem salutis: 9. Quoniam non posuit nos Deus in iram, sed in acquisitionem salutis per Dominum nostrum Jesum Christum, 16. Semper gaudete. 17. Sine intermissione orate. 18. In omnibus gratias agite: hæc est enim voluntas Dei in Christo Jesu in omnibus vobis. |
1. Über die Zeit und Stunde1 aber, Brüder! habt ihr nicht nötig, dass wir euch schreiben;
|
Fußnote
Kap. 5 (1) Zu welcher der Herr kommt, Gericht zu halten. - (2) Vergl. [Mt 24,43, Lk 12,39, 2Petr 3,10]. Paulus wählt dies Bild, indem er sich auf den Standpunkt der Weltmenschen stellt. Für diese, welche in irdischem Besitze ihr Glück gesucht, wird die Ankunft des Herrn sein, wie wenn ein Dieb bei Nacht in ein Haus einbricht. Nach der Tradition der Juden wird der Messias, wie einst in Ägypten der Würgeengel, in der Osternacht kommen. Daran anknüpfend feierten die ersten Christen die Ostervigil (Laktant., Hier.). - (3) Die Kinder der Welt. - (4) Weil der Gerichtstag sie in unbußfertiger Sicherheit und Abkehr von Gott findet, wird er für sie zu einem Tage des Verderbens. - (5) Das Bild zeigt die Plötzlichkeit, die unfehlbare Sicherheit und die bittere Pein des Gerichtes. - (6) Fern von Gott und seine Feinde. - (7) Ihr gehört dem Tage an, da ihr im Tageslichte wandelt, und so vermag euch jener Tag nicht zu überraschen. - (8) Hebraismus: Ihr gehört der Gerechtigkeit und Heiligkeit an. - (9) Alle Christen. - (10) Sorglos nur dem Irdischen leben und das Ewige aus den Augen verlieren. - (11) Nüchtern sein: Alle Begierden bezähmen. (Chrys.) das Wachen allein reicht nicht aus, seine Stärke ist die Nüchternheit. - (12) Die Alten hielten ihre Festgelage abends und nachts. Zu der Mahnung vergl. [Mt 24,48ff]. - (13) Indem der Apostel sich und alle Christen einschließt, wird die Mahnung eindringlicher. - (14) Vergl. [Lk 16,8, Joh 12,36]. Der Tag des Herrn ist ein Tag der Erscheinung des Lichtes, wie schon die Propheten bezeugen [Hos 6,5, Mic 7,9] vergl. [1Kor 5,5], selbst wenn sie denselben für die Sünder einen Tag der Finsternis nennen. [Amos 5,18.20] - (15) Wiederaufnahme von V. 5, 6. Von der Tagesstimmung wendet der Apostel sich indes zur Tageskleidung, vergl. [Offenb 16,5] u. a., ja, dem Zusammenhange entsprechend, zur Waffenrüstung. - (16) Das Gleichnis hat schon im A. T. Vorbilder. [Jes 59,17, Weish 5,19] und [Baru 5,2]. Der Apostel nennt hier wie sonst [Eph 6,11] nur Verteidigungswaffen und bekleidet die Grundtugenden des Christentums, Glaube, Hoffnung und Liebe mit denselben. Der Glaube kann Schild [Eph 6,16] und Panzer zugleich sein; Schild, da er die Geschosse des Feindes auffängt und abhält, Panzer, da er ihnen nicht gestattet, in dein Herz einzudringen. (Aug.) - (17) Der Helm der Hoffnung ist an dieser Stelle besonders wichtig, da er den künftigen Sieg verbürgt, weshalb der Apostel ihm eine Begründung beifügt. - (18) Gott hat uns Christen nicht dazu bestimmt, dass wir am Tage des Gerichtes dem Zorne anheimfallen sollen. - (19) Zwar wird die Auferstehung des Herrn nicht ausdrücklich genannt, doch zeigt das letzte Wort des Verses, dass der Apostel sie bei der Nennung des Todes Jesu gleichfalls im Auge hatte. - (20) Der einzelne Christ und sein Leben ist gleichsam ein Bau, an dessen Vollendung andere mithelfen können und sollen. Vergl. [1Kor 14,4] und [Eph 2,20]. - (21) Der Beruf der Vorsteher der Gemeinde ist es, zu arbeiten für das geistliche Wohl der ihnen anvertrauten Seelen, der Gemeinde vorzustehen in geistlichen Angelegenheiten, im Herrn (im Zusammenhang mit ihm und auf seine Autorität gestützt) zurechtzuweisen, d. i. zu belehren und die Zucht zu handhaben. Den Gläubigen werden drei Pflichten auferlegt: Dankbarkeit und Ehrerbietung, Liebe, Friede und Unterwerfung. - (22) Besser nach dem Griech.: Wahret den Frieden durch sie. Sie seien eure Schiedsrichter. - (23) Die folgenden Mahnungen sind wohl an die Vorsteher gerichtet. - (24) Griech.: die Unordentlichen, die ein ungeordnetes Leben führen, das der göttlichen Ordnung widerspricht. (Chrys.) - (25) Welches immer der Grund des Kleinmutes sein mag. - (26) Die im Glauben, der Erkenntnis oder der Lebensführung Schwachen. - (27) Ertraget Enttäuschungen und Misserfolge mit einem Herzen voller Liebe und Hoffnung. - (28) Gegen alle Glieder der Gemeinde. Mit der zweiten Hälfte dieses Verses richtet sich die Mahnung wohl über den Kreis der Vorsteher hinaus auch an die übrigen Gläubigen. - (29) Zu dieser geistigen Freudigkeit, welche aus lebendigem Glauben, fester Hoffnung und aufrichtiger Liebe entspringt, ermuntert Paulus häufig in seinen Briefen. [Roem 13,12, 2Kor 13,11, Phil 3,1, Phil 4,4] Und in der Tat, wie kann der traurig sein, der weiß, dass die göttliche Vorsehung auch widrige Dinge zur Erlangung des Himmelreiches ordnet? - (30) Ein beständiges Gebet in Worten ist dem Menschen nicht möglich, mithin wollte der Apostel ein solches nicht vorschreiben. Wohl aber können und sollen wir alles, was wir denken, wollen und tun, auf Gott beziehen. - (31) Dies ist nicht nur meine Vorschrift, sondern so will es Gott von euch in Christus Jesus. - (32) Vielleicht bezieht sich „dies“ noch weiter zurück auf alles, was V. 16 – 18 gesagt ist. - (33) Den Heil. Geist. Derselbe wird [Roem 12,11, Apg 18,25, Apg 2,3] mit Feuer verglichen. Entweder sind die Geistesgaben gemeint, vergl. [1Kor 12,5ff], dann bietet V. 21 die positive Mahnung, (Chrys., Ambr.) oder die heiligmachende Gnade (Athanas., Aug.). - (34) Weissagungen, Prophezeiungen, sind im Sinne der heil. Schrift nicht nur Offenbarungen der Zukunft, sondern alles gottgewirkte Aussprechen des Willens Gottes. - (35) Ob es gut oder böse ist. - (36) Wohl: Jede Art des Bösen, alles Böse. - (37) Er, von dem alles abhängt und ohne den wir nichts vermögen; Gegensatz zu allem rein menschlichen Streben. - (38) Sind nicht die Mahnungen von V. 12 an Mahnungen zum Frieden? - (39) Bei der Dreiteilung der Seele ist der Geist die Seele als Vernunft, die Seele aber der Lebensgrund, welcher dem Leibe das Leben verleiht und mit ihm durch die Sinne wahrnimmt und tätig ist. Der ganze Mensch also erfahre die Erlösung des Gottes des Friedens an sich. - (40) Der Geist wird untadelig bewahrt, wenn die Vernunft durch den Glauben erleuchtet, der Wille an Liebe und Gerechtigkeit Wohlgefallen findet, die Seele, wenn sie die Sinnlichkeit im Zaume hält, der Leib, wenn er rein bewahrt und nicht zum Werkzeug böser Handlungen herabgewürdigt ist. - (41) Gottes Liebe bleibt stets die gleiche. Dies ist der Grund unserer Hoffnung und die Bürgschaft unseres Heils. - (42) Wie wir für euch: [1Thes 1,2, 1Thes 2,13ff, 1Thes 3,9ff]. Griech.: Betet auch für uns; so dass Paulus in die Zahl derer aufgenommen zu werden wünscht, für welche die Thessalonicher bereits beten. - (43) Mit dem Bruderkusse. Im Morgenlande war es Sitte, mit dem Gruße den Kuss zu verbinden. Der Kuss heißt heilig, d. i. Zeichen nicht nur der Liebe, sondern auch der Heiligkeit, der heiligen Liebesgemeinschaft der Gläubigen. - (44) Der Brief ist wohl an die geistlichen Vorsteher gesendet, damit diese ihn vorlesen. Wie der ganze Brief, so zeigen die Schlussworte die Innigkeit der Liebe des Apostels zu allen Gliedern der Gemeinde von Thessalonich.
Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.