Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer23
Prophetia Jeremiæ. Caput XXIII.
Die Prophezeiung des Jeremias Kap. 23
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1. Væ pastoribus, qui disperdunt et dilacerant gregem pascuæ meæ, dicit Dominus. 4. Et suscitabo super eos pastores, et pascent eos: non formidabunt ultra, et non pavebunt: et nullus quæretur ex numero, dicit Dominus. 5. Ecce dies veniunt, dicit Dominus: et suscitabo David germen justum: et regnabit rex, et sapiens erit: et faciet judicium et justitiam in terra.
13. Et in prophetis Samariæ vidi fatuitatem: prophetabant in Baal, et decipiebant populum meum Israel. 16. Hæc dicit Dominus exercituum: Nolite audire verba prophetarum, qui prophetant vobis, et decipiunt vos: visionem cordis sui loquuntur, non de ore Domini. 17. Dicunt his, qui blasphemant me: Locutus est Dominus: Pax erit vobis, et omni, qui ambulat in pravitate cordis sui, dixerunt: Non veniet super vos malum. 18. Quis enim affuit in consilio Domini, et vidit et audivit sermonem ejus? Quis consideravit verbum illius et audivit? 20. Non revertetur furor Domini usque dum faciat, et usque dum compleat cogitationem cordis sui: in novissimis diebus intelligetis consilium ejus. 23. Putasne Deus e vicino ego sum, dicit Dominus? Et non Deus de longe? 24. Si occultabitur vir in absconditis: et ego non videbo eum, dicit Dominus? Numquid non cœlum et terram ego impleo, dicit Dominus? 26. Usquequo istud est in corde prophetarum vaticinantium mendacium, et prophetantium seductiones cordis sui? 29. Numquid non verba mea sunt quasi ignis, dicit Dominus: et quasi malleus conterens petram? 32. Ecce ego ad prophetas somniantes mendacium, ait Dominus: qui narraverunt ea, et seduxerunt populum meum in mendacio suo, et in miraculis suis: cum ego non misissem eos, nec mandassem eis, qui nihil profuerunt populo huic, dicit Dominus.
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Fußnote
Kap. 23 (1) Nach einzelnen Strafreden an die Könige Sedekias, Joachaz, Joakim, Jechonias, folgt eine solche über alle zugleich. (Der Drohung Gottes [2Sam 7,14] gemäß). - (2) Den Königen. - (3) Hebr.: Verderben und zerstreuen. Sie verderben das Volk, indem sie dessen Sitten nicht bessern und den Götzendienst fördern, so Gottes Gerichte über jenes heraufführend und die Wegführung des Volkes veranlassend. So handeln sie gegen die Schafe der Herde Gottes, für welche Gott in besonderer Weise Sorge trägt, denen er Gesetze gegeben und deren König er selbst sein will. - (4) Ihr habt mein Volk nicht heimgesucht (in Sorge), so will ich euch heimsuchen (in Strafe). Was sie versäumt, wird [Ez 34,4] gesagt. - (5) Wird Gott des Bündnisses mit Abraham, des Bundes am Sinai und so vieler Verheißungen endgültig vergessen? Nein, Gott selbst wird erneuern, was seine Stellvertreter, die Könige, verdorben. - (6) Die Wiederherstellung besteht erstlich darin, dass die Israeliten nach Palästina zurückkehren, da dies Land gleichsam das Unterpfand des Bundes mit Gott ist, und ihr Reich wieder aufrichten. Doch dies ist nur der Anfang der Wiederherstellung, von dem die Propheten häufig auf die Vollendung derselben im Messias übergehen, durch den jene Erneuerung nicht wenigen, nicht einem Volke, sondern dem ganzen Erdkreise zuteil werden soll. - (7) Gott wird die Hirten, die er bestellt, mit seinem Geiste erfüllen, und so werden sie Gottes Herde recht weiden und ihr heilsame Weide gewähren. Das Kennzeichen des rechten Hirten ist die Sicherheit und der Friede, welche der Herde zuteil werden, denn diese gewährt Gott nur dem Volke, das ihn treu verehrt und seine Gebote hält. Wann diese Worte in Erfüllung gehen sollen, sagt V. 5. - (8) Ein solcher König ist jener, den Gott David verheißen hat [2Sam 23,3-5] und durch den der Thron Davids auf ewig besteht. [2Sam 7,14ff] Das Wort Spross wird bereits [Jes 4,2] auf den Messias angewendet, [Sach 3,8] und [Sach 6,12] als dem Messias eigen gebraucht. Der hier Spross heißt, wird [Jer 30,9] König David [Ez 34,23] Hirt, mein Diener David genannt, ebenso [Ez 37,24]. Da der Messias als König herrschen soll, ist die Theokratie wiederhergestellt, aber auf erhabenere Weise, wie sie solchem Könige geziemt, der in Ewigkeit herrscht. - (9) Und demgemäß in allem Erfolg haben. - (10) Vergl. [2Sam 8,15]. - (11) Hebr.: In seinen Tagen. - (12) Gegensatz zu den gottlosen Königen, durch welche die Herde des Herrn unterging. Da Gottlosigkeit und Götzendienst den Untergang herbeigeführt haben, muss durch Frömmigkeit und Gottesfurcht das Heil kommen. Juda wird sicher sein vor Feinden, sicher auch vor gottlosen Verführern. - (13) Durch den Messias werden alle Güter kommen. Wessen Name wird so genannt werden? Des Messias. „Genannt werden“ fordert im Sinne der hebr. Sprache nicht, dass ihm dieser Name in der Tat von anderen gegeben werde, vergl. [Jes 7,14], sondern der Name gibt sein innerstes Wesen an: es muss da sein und im Werke ausgeprägt werden, was der Name besagt. So erhält Jerusalem [Jer 33,16] (hebr.) diesen Namen: so hat Jakob den von ihm errichteten Altar El elohe Iisrael genannt [1Mos 33,20], Moses einen anderen Jahve mein Feldzeichen [2Mos 17,15]. Also: In den Tagen des Messias und durch den Messias wird es uns zuteil werden, dass Jahve unsere Gerechtigkeit ist. Der gute Hirt wird uns weise leiten, Sicherheit und Frieden gewährend und Gerechtigkeit und Heiligkeit wirkend. - (14) So groß wird selbst im Vergleich zu jener Wohltat die neue erscheinen. Vergl. [Jes 43,18.19]. - (15) Ähnliche Überschriften vergl. [Jer 21,11; Jer 46,2; Jer 48,1; Jer 49,1.7.23.28] - (16) Gott hat dem Propheten seinen höchsten Zorn durch Worte, Zeichen und Dinge offenbart. Warum Gott sich ihm in dem Gesichte in so schreckenvoller Gestalt gezeigt, besagt V. 10. - (17) Den Gott wegen der Frevel verhängt hat. Vergl. [5Mos 28,22ff]. - (18) Sie jagen förmlich allem Bösen in eiligem Laufe nach. - (19) Das, worin sie stark sind, ist das Nichtrechte. Sie sind Helden im Bösestun. - (20) Anders als die Patriarchen, von denen (von deren Vorbild) sie sich weit entfernen. - (21) Hebr.: Sind Frevler. - (22) Da sie in demselben Götzendienst treiben oder in den Nebengebäuden Unzucht üben. (V. 14) - (23) Sprichwörtlich: Sie sollen ganz sicher zu Falle kommen, ohne dass jemand sie vor der göttlichen Strafe zu bewahren vermag. - (24) Eines Götzen, der nichts ist. Anders handelten die falschen Propheten in Jerusalem, welche Jahves Namen missbrauchten, der von den Propheten Gottes verkündeten Wahrheit zu widersprechen und dem Laster Unsträflichkeit zu verheißen. - (25) Hebr.: aber an den Propheten Jerusalems sah ich Schauerliches: beständigen Ehebruch und Wandel in der Lüge. - (26) Sie sollen glauben, nichts mehr zu essen oder zu trinken als Wermut und Galle. - (27) Eigentlich: mit windigen Einbildungen erfüllen. - (28) Hebr.: zu meinen Verächtern. - (29) Gott hat durch das Gesetz und durch viele Propheten, sowie durch seine Prüfungen das Gegenteil als seine Willensmeinung offenbart. Mögen sie also beweisen, dass sie an Gottes Rat teilgenommen und durch unzweifelhafte Zeichen beweisen, dass Gott plötzlich seine Ratschlüsse geändert? Seinen wahren Propheten dagegen teilt Gott seine Absichten mit. [Amos 3,7] - (30) Hebr.: Sehet, die Windsbraut Jahves, Zornglut fährt aus und ein wirbelnder Sturmwind. – Der Sturmwind ist ein Sinnbild schrecklichen Strafgerichtes Gottes. Wie das Wort Gottes nicht umsonst ausgeht, sondern wirkt, was Gott will, so wird der Zorn des Herrn nicht ruhen, bis geschehen, was Gott erreichen will. - (31) In der messianischen Zeit. Seines Herzens Gedanke ist die Errichtung eines neuen und alles umfassenden Gottesreiches. Erst wenn dieses begründet, wird man voll begreifen, wie Gott durch seine weise Leitung alles so eingerichtet, dass es zur Gründung seines Reiches unter den Menschen beitrug und wie seine Güte seiner Weisheit würdig über die Bösen Strafen und Untergang verhängt hat. - (32) Zwei Dinge werden für einen Propheten gefordert: Er muss von Gott gesendet werden und nur reden, was Gott ihm eingibt. [5Mos 18,18] Den falschen Propheten geht trotz ihrer Geschäftigkeit (sie liefen) beides ab. - (33) Hebr.: so hätten sie meinem Volke meine Worte verkündet und sie zurückgebracht von ihrem bösen Wege und von der Schlechtigkeit ihrer taten. – Dies also zeigt, nach [5Mos 13,2], dass sie falsche Propheten waren. - (34) Bin ich etwa ein Gott, der in den Himmel verschlossen nur sieht, was dort ist, und nicht der, welcher alles mit seiner Gegenwart erfüllt und deshalb alles weiß? Sollte ich mich um menschliche Dinge nicht kümmern? - (35) Diese Beifügung soll den Worten die rechte Kraft verleihen. - (36) Angeblich von Gott: In meinem Namen. Sie bürden der höchsten Wahrheit die Lüge auf. - (37) Meinen Namen mit der Lüge und der Verkehrtheit ihres Herzens zu verknüpfen? - (38) Ein wahrer Prophet soll das Wort Gottes, wie immer der Herr es ihm mitteilt, verkünden. Jede Art der Offenbarung verdient Glauben. - (39) Gottes Wort ist gleichsam Weizen, Speise für die Seele. Doch Spreu vermag nicht als Nahrung das Leben zu erhalten und den Hunger zu stillen. - (40) Die drei Vergleiche zeigen die Kraft und Erhabenheit des Wortes Gottes: der Weizen ist die Nahrung der Menschen, das Feuer verzehrt alles, das Eisen besiegt alles. Außerdem enthalten dieselben eine Drohung: Wenn die falschen Propheten ihre Spreu daherbringen, droht ihnen das Feuer Gottes; wenn sie im Namen Jahves prophezeien, droht ihnen der Felsen zerschmetternde Hammer. Auch die Wirkungen des Wortes Gottes werden dargestellt: es ist feurig und entflammt die Herzen, es brennt, wenn es Drohungen verkündet; es ist hart und stark, dass es wie ein Hammer die Steine, so die Herzen zerschmettert. So zeigt es auch in seinen Wirkungen seinen göttlichen Ursprung. - (41) Ein falscher dem wahren. Um sich Ansehen zu verschaffen, geben jene die wahren Prophezeiungen anderer Propheten als ihre eigenen aus, um so für ihre Lügen Glauben zu finden. - (42) Die Worte der wahren Propheten werden von Gott eingegeben, der ihre Zunge lenkt, jene aber lassen ihre Zunge ihrem Belieben dienstbar sein. - (43) Prahlereien. - (44) Weder dem Propheten noch anderen gegenüber sollen sie dieses Wort gebrauchen, denn ist es einmal lächerlich gemacht, so wird es bei denen, die es hören, die Ehrfurcht gegen Gott mindern. Spricht aber jemand dieses Wort, so soll es ihm zur Last und zur Bedrückung werden. - (45) Wollen sie nicht einmal darin Gott gehorchen, so geben sie einen offenkundigen Beweis, dass ihr Herz gänzlich gottentfremdet ist, und zur Strafe für ihren Abfall und ihre Verachtung Gottes soll die Wegführung über sie kommen. Da das Wort Last bei den Propheten Ezechiel, Malachias, Zacharias dennoch wiederholt wiederkehrt, ist das von Gott hier gegebene Verbot wohl aus besonderer Ursache und für eine bestimmte Gelegenheit erlassen, so lange es noch zum Spotte gebraucht wurde.
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