Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Weish17: Unterschied zwischen den Versionen
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2. denn während die Ungerechten meinten, das<sup>4</sup> heilige Volk unterdrücken zu können, fesseltest du sie mit Finsternis und langer Nacht, dass sie in ihren Häusern eingeschlossen, als aus der ewigen Vorsehung Fliehende ohnmächtig dalagen.<sup>5</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos10|2Mos 10,23]]''] <br/> | 2. denn während die Ungerechten meinten, das<sup>4</sup> heilige Volk unterdrücken zu können, fesseltest du sie mit Finsternis und langer Nacht, dass sie in ihren Häusern eingeschlossen, als aus der ewigen Vorsehung Fliehende ohnmächtig dalagen.<sup>5</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos10|2Mos 10,23]]''] <br/> | ||
3. Und da sie wähnten, bei ihren heimlichen Sünden unter dem finstern Schleier der Vergessenheit verborgen bleiben zu können, wurden sie unter greulichen Schrecken voneinander getrennt und in übergroßen Schauder versetzt.<sup>6</sup> <br/> | 3. Und da sie wähnten, bei ihren heimlichen Sünden unter dem finstern Schleier der Vergessenheit verborgen bleiben zu können, wurden sie unter greulichen Schrecken voneinander getrennt und in übergroßen Schauder versetzt.<sup>6</sup> <br/> | ||
4. Denn nicht einmal die Schlupfwinkel in denen sie sich bargen, schützten sie vor Furcht, sondern Getöse kam von oben her über sie und erschreckte sie und traurige Gestalten erschienen und jagten ihnen Entsetzen ein.<sup>7</sup> <br/> | 4. Denn nicht einmal die Schlupfwinkel, in denen sie sich bargen, schützten sie vor Furcht, sondern Getöse kam von oben her über sie und erschreckte sie und traurige Gestalten erschienen und jagten ihnen Entsetzen ein.<sup>7</sup> <br/> | ||
5. Und keine Kraft des Feuers vermochte ihnen Licht zu gewähren | 5. Und keine Kraft des Feuers vermochte ihnen Licht zu gewähren noch war der Gestirne helles Funkeln imstande, jene grauenvolle Nacht zu erhellen. <br/> | ||
6. Nur zeigte sich ihnen urplötzliches und grauenvolles Feuer<sup>8</sup> und durch die nie gesehene Erscheinung erschreckt,<sup>9</sup> hielten sie das, was sie sahen, für noch schlimmer. <br/> | 6. Nur zeigte sich ihnen urplötzliches und grauenvolles Feuer<sup>8</sup> und durch die nie gesehene Erscheinung erschreckt,<sup>9</sup> hielten sie das, was sie sahen, für noch schlimmer. <br/> | ||
7. So wurden ihre Zauberkünste zu Spott und der Stolz ihrer Weisheit schmählich gestraft. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos07|2Mos 7,22]]''] <br/> | 7. So wurden ihre Zauberkünste zu Spott und der Stolz ihrer Weisheit schmählich gestraft. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos07|2Mos 7,22]]''] <br/> | ||
8. Denn die sich rühmten, Furcht und Schrecken aus kranken Seelen zu vertreiben, erkrankten selbst<sup>10</sup> an lächerlicher Furcht.<sup>11</sup> <br/> | 8. Denn die sich rühmten, Furcht und Schrecken aus kranken Seelen zu vertreiben, erkrankten selbst<sup>10</sup> an lächerlicher Furcht.<sup>11</sup> <br/> | ||
9. Denn wenn sie auch sonst kein Schrecknis in Furcht setzte, wollten sie doch vor Zittern vergehen, wenn Getier vorüberfuhr und Zischen der Schlangen sie aufscheuchte,<sup>12</sup> und wollten selbst die Luft, der man doch auf keine Weise sich entziehen kann, nicht schauen<sup>13</sup> <br/> | 9. Denn wenn sie auch sonst kein Schrecknis in Furcht setzte, wollten sie doch vor Zittern vergehen, wenn Getier vorüberfuhr und Zischen der Schlangen sie aufscheuchte,<sup>12</sup> und wollten selbst die Luft, der man doch auf keine Weise sich entziehen kann, nicht schauen.<sup>13</sup> <br/> | ||
10. Denn weil die Bosheit feige ist, gibt sie sich durch ihr eigenes Zeugnis schuldig; immer versieht ja ein erschrockenes Gewissen sich schlimmer Dinge.<sup>14</sup> <br/> | 10. Denn weil die Bosheit feige ist, gibt sie sich durch ihr eigenes Zeugnis schuldig; immer versieht ja ein erschrockenes Gewissen sich schlimmer Dinge.<sup>14</sup> <br/> | ||
11. Ist doch die Furcht nichts anderes als das Aufgeben der von der Überlegung herrührenden Hilfsmittel;<sup>15</sup> <br/> | 11. Ist doch die Furcht nichts anderes als das Aufgeben der von der Überlegung herrührenden Hilfsmittel;<sup>15</sup> <br/> |
Aktuelle Version vom 3. April 2023, 12:23 Uhr
Liber primus Sapientiæ. Caput XVII.
Das Buch der Weisheit Kap. 17
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1. Magna sunt enim judicia tua Domine, et inenarrabilia verba tua: propter hoc indisciplinatæ animæ erraverunt. 3. Et dum putant se latere in obscuris peccatis, tenebroso oblivionis velamento dispersi sunt, paventes horrende, et cum admiratione nimia perturbati.
5. Et ignis quidem nulla vis poterat illis lumen præbere, nec siderum limpidæ flammæ illuminare poterant illam noctem horrendam. 10. Cum sit enim timida nequitia, dat testimonium condemnationis: semper enim præsumit sæva, perturbata conscientia. 12. Et dum ab intus minor est exspectatio: majorem computat inscientiam ejus causæ, de qua tormentum præstat. 13. Illi autem, qui impotentem vere noctem, et ab infimis, et ab altissimis inferis supervenientem, eumdem somnum dormientes, 16. Si enim rusticus quis erat, aut pastor, aut agri laborum operarius præoccupatus esset, ineffugibilem sustinebat necessitatem. 19. Omnis enim orbis terrarum limpido illuminabatur lumine, et non impeditis operibus continebatur.
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1. Denn groß sind deine Gerichte,1 o Herr! und unaussprechlich deine Ratschlüsse;2 darum fielen ungelehrige Seelen3 in Irrtum, 9. Denn wenn sie auch sonst kein Schrecknis in Furcht setzte, wollten sie doch vor Zittern vergehen, wenn Getier vorüberfuhr und Zischen der Schlangen sie aufscheuchte,12 und wollten selbst die Luft, der man doch auf keine Weise sich entziehen kann, nicht schauen.13 |
Fußnote
Kap. 17 (1) Der heilige Verfasser denkt wohl besonders an die Verstockung Pharaos. Vergl. [Roem 11,33]. Demnach ist die Begründung auf [Weish 16,29] zu beziehen, da Pharao das schlimmste Beispiel von Undank gewesen. - (2) Nähere Erklärung. Fehlt im Griech. - (3) Die Ägypter. Sie wollten die Absichten Gottes nicht erkennen. - (4) Griech.: dein. - (5) Sie wollen sich der göttlichen Vorsehung entziehen, die Finsternis umschließt sie wie ein Kerker. - (6) Griech.: indem sie vor Schrecken außer sich kamen und durch Bilder in Furcht gerieten. – Die Finsternis wurde schrecklicher, weil sie noch besondere Qualen mit sich brachte und weil die Ägypter, die durch geheime Werke gesündigt hatten, bei denen sie die Finsternis aufgesucht hatten, durch Finsternis gestraft wurden, die sie nicht wollten. Dazu trennt sie die Finsternis jetzt zur Strafe, die sie zuvor zur Sünde vereinigt. – Ob der Verfasser die Bilder der griechischen Vorstellung von der Unterwelt entlehnt? - (7) Es waren wohl Gebilde ihrer Phantasie und Schreckensgestalten, die das Gewissen vor die Seele rief. (Bonav.) Es sind vielleicht besonders die Gestalten der hingemordeten israelitischen Kinder und Männer. - (8) Wohl Blitze. - (9) Nach anderen: Wenn jene Gesicht nicht gesehen wurde. – In den dunklen Zwischenzeiten, in denen ihre Phantasie wieder tätig war, hielten sie das beim augenblicklichen Zucken des Feuers nur unbestimmt Gesehene für schrecklicher noch als es in Wirklichkeit war. - (10) Wortspiel. Die ägyptischen Zauberer und Priester waren zugleich Ärzte. Sie konnten sich selbst nicht helfen, vergl. [Lk 4,23], dennoch versuchten sie, obwohl bei der dritten Plage so schmachvoll unterlegen, bei der sechsten wieder Moses entgegenzutreten. [2Mos 9,11] - (11) Sie war lächerlich teils wegen der vorausgehenden Großsprecherei, teils weil die Furcht sich nur auf eingebildete Dinge bezog. (V. 9) - (12) Es waren natürliche Dinge, doch waren die Tiere freilich durch die ungewohnten Naturerscheinungen erregt. – Die besondere Furcht der Magier wird weiter geschildert. - (13) Überall treten ihnen die Gebilde ihrer entsetzten Phantasie entgegen. - (14) Sonst mag die Bosheit wohl Mut zeigen, kommt aber die verdiente Strafe über sie, so zeigt sie ihre natürliche Furchtsamkeit. Immer aber fügt sie in ihrer Einbildung zu der ihr wirklich zuerkannten Strafe noch etwas hinzu. - (15) Die Schwierigkeit der Abwehr eines Übels erregt Furcht, wenn man sich dieselbe vorstellt. Das Aufgeben der Abwehr ist Äußerung er höchsten Furcht. - (16) Griech.: Da aber der (Unglück) Erwartende im Innern unentschlossener ist, hält er die Ungewissheit über die Ursache, welche die Qual veranlasst, für ein größeres Übel. - (17) Ironisch. Die Zauberer hatten versprochen, die Plage abzuwenden (V. 8), und so die Nacht für machtlos, gefahrlos erklärt. Sie schliefen also in dieser „ohnmächtigen“ Nacht ebenso ruhig wie die anderen, d.i. ebenso wie jene geschreckt von innen und außen. - (18) Im Griech. wird auch die Unterwelt ironisch ohnmächtig genannt. Die Nacht war so grausig, als ob sie der Hölle entstiegen war. - (19) Griech.: wer es auch immer war. Es ist jetzt wieder von allen Ägyptern die Rede. - (20) Griech.: in der Wüste. - (21) Alle Naturerscheinungen flößten in dieser durch das böse Gewissen noch schrecklicheren Finsternis Entsetzen ein, selbst so unschuldige, wie das Säuseln des Windes, oder so liebliche wie der Gesang der Vögel. – Wohl auch Erklärung zu V. 4. - (22) Ein Bild der ewigen Finsternis, besonders durch die schrecklichen Erscheinungen, die der Unterwelt entsprungen schienen. (V. 13)
- Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 18 | 19 |
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