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9. Da wandeln sich seine Ströme in Pech und sein Boden in Schwefel, sein Land wird zu brennendem Pech.<sup>17</sup> <br/>
9. Da wandeln sich seine Ströme in Pech und sein Boden in Schwefel, sein Land wird zu brennendem Pech.<sup>17</sup> <br/>
10. Tag und Nacht wird es nicht erlöschen, ewig wird sein Rauch emporsteigen; von Geschlecht zu Geschlecht wird es wüste bleiben, von Ewigkeit zu Ewigkeit wird niemand es durchwandern.<sup>18</sup> <br/>
10. Tag und Nacht wird es nicht erlöschen, ewig wird sein Rauch emporsteigen; von Geschlecht zu Geschlecht wird es wüste bleiben, von Ewigkeit zu Ewigkeit wird niemand es durchwandern.<sup>18</sup> <br/>
11. Pelikan und Igel nehmen es in Besitz, Ibis und Rabe hausen daselbst;<sup>19</sup> man spannt darüber die Meßschnur aus, um es zu vernichten, das Richtblei, um es zu veröden.<sup>20</sup> <br/>
11. Pelikan und Igel nehmen es in Besitz, Ibis und Rabe hausen daselbst;<sup>19</sup> man spannt darüber die Messschnur aus, um es zu vernichten, das Richtblei, um es zu veröden.<sup>20</sup> <br/>
12. Seine Edeln sind nicht mehr daselbst; sie rufen sehr nach einem Könige, alle seine Fürsten sind dahin!<sup>21</sup> <br/>
12. Seine Edeln sind nicht mehr daselbst; sie rufen sehr nach einem Könige, alle seine Fürsten sind dahin!<sup>21</sup> <br/>
13. In seinen Häusern schießen Dornen und Nesseln auf und Hagedornen in seinen Festen, es wird zum Lager für Drachen und zur Weide für Strauße.<sup>22</sup> <br/>
13. In seinen Häusern schießen Dornen und Nesseln auf und Hagedornen in seinen Festen, es wird zum Lager für Drachen und zur Weide für Strauße.<sup>22</sup> <br/>
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===Fußnote===
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Kap. 34 ('''1''') Ein Gesetz, ein unentfliehbares, gilt für alle Völker. - ('''2''') Auch die Natur wird beim Gerichte in Mitleidenschaft gezogen. - ('''3''') Alle gottwidrige Macht, und wenn sie sich noch so prunkvoll spreizt, wird von Gott mit Leichtigkeit über den Haufen geworfen. - ('''4''') Hebr.: Er hat sie gebannt. - ('''5''') Was erübrigt von dem Weltpompe? Ekelhafte Leichen und Verwesungsgeruch, das ist das Ende des gottwidrigen Prunkes. - ('''6''') Der Umfang der Hinschlachtung ist so groß, dass die Berge gewissermaßen von diesen Blutströmen aufgelöst und weggespült werden. - ('''7''') Selbst die Himmel schwinden dahin. Ähnlich tritt uns das Weltgericht im Neuen Testamente entgegen. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt24|Mt 24,29]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Petr03|2Petr 3,10]]''] - ('''8''') Die Väter (z.B. Cyr., Eus., Theod., Hier.) und die meisten Erklärer sehen hier das allgemeine Weltgericht als den Abschluss und die Summe der einzelnen Gottesgerichte in der Geschichte geschildert. - ('''9''') Symbol der göttlichen Strafgerechtigkeit. - ('''10''') Gottes Gerechtigkeit, die von den Greueln so oft schon zur Rache herausgefordert wurde, fühlt sich, menschlich gesprochen, mächtig gedrängt, Strafvergeltung zu üben. - ('''11''') Die allgemeine Idee des Gerichtes wird hier konkret gegeben und an Edoms Beispiel gezeigt, wohin das Widerstreben gegen Gott führt. - ('''12''') Hebr.: Volk meines Bannes. - ('''13''') Edoms gebanntes Volk ist als Opferherde des göttlichen Zornes gedacht. - ('''14''') Gewöhnlich vom Büffel verstanden. - ('''15''') Hebr.: Es stürzen Büffel mit jenen hin und Farren samt Stieren. Der Gedanke des allgemeinen und alle, auch die Edlen und Vornehmen erfassenden Gerichtes soll versinnbildet werden. - ('''16''') Hinweis auf den religiösen Gesichtspunkt, auf den es dem Seher vor allem ankommt. - ('''17''') Anstatt der Segenspende des befruchtenden Wassers und des erträgnisreichen Bodens ein Bild grauenvoller Verfluchung nach dem Beispiele Sodomas und Gomorrhas. - ('''18''') Vierfach wird der bleibende Fluch markiert: ewiger Brand, wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes30|Jes 30,33]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes23|Jes 23,14]]''] und ewige Wüstenei. Was von dem Brande nicht ergriffen wird, fällt der ödesten Wüstenei anheim. - ('''19''') Tiere, die auch sonst als Bewohner der Einsamkeit und sumpfiger Wüsteneien vorkommen, sind genannt, um zu zeigen, wie trostlos verlassen das Land der Gottlosen werden wird. - ('''20''') Hebr.: Er (der Herr) spannt aus der Meßschnur der Öde (des Tohu) und das Senkblei der Leere (Bohu). Anwendung dieser Instrumente, die zum rechten Bau erfordert werden, bei dem Zerstören ist eigentlich ein Paradoxon, das aber dem Boden gleichmachen besagen soll. - ('''21''') Die Vornehmen Edoms sind aus dem Lande vertrieben, sie entbehren eines kräftigenden Haltepunktes, eines Königs, der die Zerstreuten sammelte und so dem Reiche und dem Volke eine neue Existenz gäbe. Sie sehnen sich nach einem solchen Könige, aber vergebens. Hebr.: Seine Edlen, da sind keine, die ein Königtum ausriefen, da gibt's kein Königtum mehr, das sie ausriefen. – Grund: Weil alle Großen untergehen. - ('''22''') Ein anderes Bild der Wüstenei. - ('''23''') Der heil. Hieronymus hat hier die Tiernamen sehr frei übersetzt. Hebr.: Steppentiere stoßen auf Schakale… (V. 15) Dorthin nistet die Pfeilschlange und legt und brütet aus und hegt in ihrem Schatten, da versammeln sich Geier, einer zum anderen. - ('''24''') Die Verwüstung Edoms soll ein warnendes Beispiel sein, wohin das widergöttliche Streben notwendig ausläuft. - ('''25''') Was er mündlich verkündet, legt er zum bleibenden Zeugnis auch in sein Weissagungsbuch nieder, das eben, weil er Gottes Aussprüche und Aufträge enthält, das Buch des Herrn ist. Die schriftliche Abfassung dient den Zeitgenossen als Zeichen der Zuversicht und zweifellosen Gewissheit seitens des Propheten, den Späteren als augenscheinlicher Beweis der gottverkündeten, weil pünktlich eingetretenen Ereignisse, beiden zugleich als Maßstab und Richtschnur zum richtigen Urteil über ihre Gegenwart und über Gottes Normen.
Kap. 34 ('''1''') Ein Gesetz, ein unentfliehbares, gilt für alle Völker. - ('''2''') Auch die Natur wird beim Gerichte in Mitleidenschaft gezogen. - ('''3''') Alle gottwidrige Macht, und wenn sie sich noch so prunkvoll spreizt, wird von Gott mit Leichtigkeit über den Haufen geworfen. - ('''4''') Hebr.: Er hat sie gebannt. - ('''5''') Was erübrigt von dem Weltpompe? Ekelhafte Leichen und Verwesungsgeruch, das ist das Ende des gottwidrigen Prunkes. - ('''6''') Der Umfang der Hinschlachtung ist so groß, dass die Berge gewissermaßen von diesen Blutströmen aufgelöst und weggespült werden. - ('''7''') Selbst die Himmel schwinden dahin. Ähnlich tritt uns das Weltgericht im Neuen Testamente entgegen. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt24|Mt 24,29]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Petr03|2Petr 3,10]]''] - ('''8''') Die Väter (z.B. Cyr., Eus., Theod., Hier.) und die meisten Erklärer sehen hier das allgemeine Weltgericht als den Abschluss und die Summe der einzelnen Gottesgerichte in der Geschichte geschildert. - ('''9''') Symbol der göttlichen Strafgerechtigkeit. - ('''10''') Gottes Gerechtigkeit, die von den Greueln so oft schon zur Rache herausgefordert wurde, fühlt sich, menschlich gesprochen, mächtig gedrängt, Strafvergeltung zu üben. - ('''11''') Die allgemeine Idee des Gerichtes wird hier konkret gegeben und an Edoms Beispiel gezeigt, wohin das Widerstreben gegen Gott führt. - ('''12''') Hebr.: Volk meines Bannes. - ('''13''') Edoms gebanntes Volk ist als Opferherde des göttlichen Zornes gedacht. - ('''14''') Gewöhnlich vom Büffel verstanden. - ('''15''') Hebr.: Es stürzen Büffel mit jenen hin und Farren samt Stieren. Der Gedanke des allgemeinen und alle, auch die Edlen und Vornehmen erfassenden Gerichtes soll versinnbildet werden. - ('''16''') Hinweis auf den religiösen Gesichtspunkt, auf den es dem Seher vor allem ankommt. - ('''17''') Anstatt der Segenspende des befruchtenden Wassers und des erträgnisreichen Bodens ein Bild grauenvoller Verfluchung nach dem Beispiele Sodomas und Gomorrhas. - ('''18''') Vierfach wird der bleibende Fluch markiert: ewiger Brand, wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes30|Jes 30,33]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes23|Jes 23,14]]''] und ewige Wüstenei. Was von dem Brande nicht ergriffen wird, fällt der ödesten Wüstenei anheim. - ('''19''') Tiere, die auch sonst als Bewohner der Einsamkeit und sumpfiger Wüsteneien vorkommen, sind genannt, um zu zeigen, wie trostlos verlassen das Land der Gottlosen werden wird. - ('''20''') Hebr.: Er (der Herr) spannt aus der Messschnur der Öde (des Tohu) und das Senkblei der Leere (Bohu). Anwendung dieser Instrumente, die zum rechten Bau erfordert werden, bei dem Zerstören ist eigentlich ein Paradoxon, das aber dem Boden gleichmachen besagen soll. - ('''21''') Die Vornehmen Edoms sind aus dem Lande vertrieben, sie entbehren eines kräftigenden Haltepunktes, eines Königs, der die Zerstreuten sammelte und so dem Reiche und dem Volke eine neue Existenz gäbe. Sie sehnen sich nach einem solchen Könige, aber vergebens. Hebr.: Seine Edlen, da sind keine, die ein Königtum ausriefen, da gibt's kein Königtum mehr, das sie ausriefen. – Grund: Weil alle Großen untergehen. - ('''22''') Ein anderes Bild der Wüstenei. - ('''23''') Der heil. Hieronymus hat hier die Tiernamen sehr frei übersetzt. Hebr.: Steppentiere stoßen auf Schakale… (V. 15) Dorthin nistet die Pfeilschlange und legt und brütet aus und hegt in ihrem Schatten, da versammeln sich Geier, einer zum anderen. - ('''24''') Die Verwüstung Edoms soll ein warnendes Beispiel sein, wohin das widergöttliche Streben notwendig ausläuft. - ('''25''') Was er mündlich verkündet, legt er zum bleibenden Zeugnis auch in sein Weissagungsbuch nieder, das eben, weil er Gottes Aussprüche und Aufträge enthält, das Buch des Herrn ist. Die schriftliche Abfassung dient den Zeitgenossen als Zeichen der Zuversicht und zweifellosen Gewissheit seitens des Propheten, den Späteren als augenscheinlicher Beweis der gottverkündeten, weil pünktlich eingetretenen Ereignisse, beiden zugleich als Maßstab und Richtschnur zum richtigen Urteil über ihre Gegenwart und über Gottes Normen.
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Aktuelle Version vom 28. April 2023, 16:14 Uhr

Prophetia Isaiiæ. Caput XXXIV.

Prophezeiung des Isaias Kap. 34


B. Zweiter Abschnitt: Ungleiches Los der Gottlosen und der Frommen. (Kap. 34, [Jes 35]) a. Gericht über die Heiden und den Erdkreis. (V. 4) b. Vorbild des Gerichtes an Edom gezeigt.

1. Accedite gentes, et audite, et populi attendite: audiat terra, et plenitudo ejus, orbis, et omne germen ejus.

2. Quia indignatio Domini super omnes gentes, et furor super universam militiam eorum: interfecit eos, et dedit eos in occisionem.
3. Interfecti eorum projicientur, et de cadaveribus eorum ascendet fœtor: tabescent montes a sanguine eorum.
4. Et tabescet omnis militia cœlorum, et complicabuntur sicut liber cœli: et omnis militia eorum defluet sicut defluit folium de vinea et de ficu.

5. Quoniam inebriatus est in cœlo gladius meus: ecce super Idumæam descendet, et super populum interfectionis meæ ad judicium.
6. Gladius Domini repletus est sanguine, incrassatus est adipe, de sanguine agnorum, et hircorum, de sanguine medullatorum arietum: victima enim Domini in Bosra, et interfectio magna in terra Edom.
7. Et descendent unicornes cum eis, et tauri cum potentibus: inebriabitur terra eorum sanguine, et humus eorum adipe pinguium:
8. Quia dies ultionis Domini, annus retributionum judicii Sion.

9. Et convertentur torrentes ejus in picem, et humus ejus in sulphur: et erit terra ejus in picem ardentem.
10. Nocte et die non exstinguetur, in sempiternum ascendet fumus ejus: a generatione in generationem desolabitur, in sæcula sæculorum non erit transiens per eam.
11. Et possidebunt illam onocrotalus, et ericius: ibis, et corvus habitabunt in ea: et extendetur super eam mensura, ut redigatur ad nihilum, et perpendiculum in desolationem.
12. Nobiles ejus non erunt ibi: regem potius invocabunt, et omnes principes ejus erunt in nihilum.
13. Et orientur in domibus ejus spinæ, et urticæ, et paliurus in munitionibus ejus: et erit cubile draconum, et pascua struthionum.
14. Et occurrent dæmonia onocentauris, et pilosus clamabit alter ad alterum: ibi cubavit lamia, et invenit sibi requiem.
15. Ibi habuit foveam ericius, et enutrivit catulos, et circumfodit, et fovit in umbra ejus: illuc congregati sunt milvi, alter ad alterum,
16. Requirite diligenter in libro Domini, et legite: unum ex eis non defuit, alter alterum non quæsivit: quia quod ex ore meo procedit, ille mandavit, et spiritus ejus ipse congregavit ea.

17. Et ipse misit eis sortem, et manus ejus divisit eam illis in mensuram: usque in æternum possidebunt eam, in generationem et generationem habitabunt in ea.


1. Kommet herzu, ihr Völker,1 und höret, und ihr Nationen, merket auf; es höre die Erde2 und ihre Fülle, der Erdkreis und all sein Sprossen!
2. Denn der Grimm des Herrn ergeht über alle Völker, sein Zorn über alle ihre Kriegsmacht,3 er tötet sie4 und gibt sie zur Tötung hin.
3. Ihre Erschlagenen werden hingeworfen und von ihren Leichnamen steigt Gestank auf,5 die Berge zergehen von ihrem Blute.6
4. Und das ganze Himmelsheer zergeht und wie ein Buch werden die Himmel zusammengerollt,7 all ihr Heer fällt dahin, wie ein Blatt vom Weinstock und vom Feigenbaum abfällt.8
5. Denn mein Schwert9 ist trunken geworden im Himmel;10 siehe, es fährt hernieder auf Idumäa11 und auf das Volk meiner Schlachtung12 zum Strafgerichte.
6. Das Schwert des Herrn ist voll Blut, gesättigt von Fett, vom Blute der Lämmer und Böcke, vom Blute der feistesten Widder;13 denn ein Opfer hält der Herr in Bosra, ein großes Schlachten im Lande Edom.
7. Es stürzen Einhörner14 mit ihnen und Stiere mit den Mächtigen,15 trunken wird ihr Land von Blut und ihr Boden vom Fett der Feisten.
8. Denn es ist der Tag der Rache des Herrn, das Jahr der Vergeltungen, um Sion Recht zu schaffen.16
9. Da wandeln sich seine Ströme in Pech und sein Boden in Schwefel, sein Land wird zu brennendem Pech.17
10. Tag und Nacht wird es nicht erlöschen, ewig wird sein Rauch emporsteigen; von Geschlecht zu Geschlecht wird es wüste bleiben, von Ewigkeit zu Ewigkeit wird niemand es durchwandern.18
11. Pelikan und Igel nehmen es in Besitz, Ibis und Rabe hausen daselbst;19 man spannt darüber die Messschnur aus, um es zu vernichten, das Richtblei, um es zu veröden.20
12. Seine Edeln sind nicht mehr daselbst; sie rufen sehr nach einem Könige, alle seine Fürsten sind dahin!21
13. In seinen Häusern schießen Dornen und Nesseln auf und Hagedornen in seinen Festen, es wird zum Lager für Drachen und zur Weide für Strauße.22
14. Böse Geister und Ungetüme begegnen sich da, Zottige heulen einander zu, dort herbergt das Nachtgespenst und findet seine Ruhe.23
15. Dort hat der Igel seine Höhle, nährt seine Jungen, wühlt umher und hegt sie in ihrem Schatten; dort versammeln sich die Geier zueinander.24
16. Forschet emsig im Buche des Herrn und leset!25 keines von diesen Dingen bleibt aus, keines vermisst das andere; denn was aus meinem Munde kommt, hat er befohlen, und sein Geist selber ist es, der es zusammengebracht hat.
17. Er selbst hat ihnen das Los geworfen und seine Hand es ihnen zum Maßteil gegeben, auf ewig werden sie es innehaben und von Geschlecht zu Geschlecht darin hausen.


Fußnote

Kap. 34 (1) Ein Gesetz, ein unentfliehbares, gilt für alle Völker. - (2) Auch die Natur wird beim Gerichte in Mitleidenschaft gezogen. - (3) Alle gottwidrige Macht, und wenn sie sich noch so prunkvoll spreizt, wird von Gott mit Leichtigkeit über den Haufen geworfen. - (4) Hebr.: Er hat sie gebannt. - (5) Was erübrigt von dem Weltpompe? Ekelhafte Leichen und Verwesungsgeruch, das ist das Ende des gottwidrigen Prunkes. - (6) Der Umfang der Hinschlachtung ist so groß, dass die Berge gewissermaßen von diesen Blutströmen aufgelöst und weggespült werden. - (7) Selbst die Himmel schwinden dahin. Ähnlich tritt uns das Weltgericht im Neuen Testamente entgegen. [Mt 24,29; 2Petr 3,10] - (8) Die Väter (z.B. Cyr., Eus., Theod., Hier.) und die meisten Erklärer sehen hier das allgemeine Weltgericht als den Abschluss und die Summe der einzelnen Gottesgerichte in der Geschichte geschildert. - (9) Symbol der göttlichen Strafgerechtigkeit. - (10) Gottes Gerechtigkeit, die von den Greueln so oft schon zur Rache herausgefordert wurde, fühlt sich, menschlich gesprochen, mächtig gedrängt, Strafvergeltung zu üben. - (11) Die allgemeine Idee des Gerichtes wird hier konkret gegeben und an Edoms Beispiel gezeigt, wohin das Widerstreben gegen Gott führt. - (12) Hebr.: Volk meines Bannes. - (13) Edoms gebanntes Volk ist als Opferherde des göttlichen Zornes gedacht. - (14) Gewöhnlich vom Büffel verstanden. - (15) Hebr.: Es stürzen Büffel mit jenen hin und Farren samt Stieren. Der Gedanke des allgemeinen und alle, auch die Edlen und Vornehmen erfassenden Gerichtes soll versinnbildet werden. - (16) Hinweis auf den religiösen Gesichtspunkt, auf den es dem Seher vor allem ankommt. - (17) Anstatt der Segenspende des befruchtenden Wassers und des erträgnisreichen Bodens ein Bild grauenvoller Verfluchung nach dem Beispiele Sodomas und Gomorrhas. - (18) Vierfach wird der bleibende Fluch markiert: ewiger Brand, wie [Jes 30,33; Jes 23,14] und ewige Wüstenei. Was von dem Brande nicht ergriffen wird, fällt der ödesten Wüstenei anheim. - (19) Tiere, die auch sonst als Bewohner der Einsamkeit und sumpfiger Wüsteneien vorkommen, sind genannt, um zu zeigen, wie trostlos verlassen das Land der Gottlosen werden wird. - (20) Hebr.: Er (der Herr) spannt aus der Messschnur der Öde (des Tohu) und das Senkblei der Leere (Bohu). Anwendung dieser Instrumente, die zum rechten Bau erfordert werden, bei dem Zerstören ist eigentlich ein Paradoxon, das aber dem Boden gleichmachen besagen soll. - (21) Die Vornehmen Edoms sind aus dem Lande vertrieben, sie entbehren eines kräftigenden Haltepunktes, eines Königs, der die Zerstreuten sammelte und so dem Reiche und dem Volke eine neue Existenz gäbe. Sie sehnen sich nach einem solchen Könige, aber vergebens. Hebr.: Seine Edlen, da sind keine, die ein Königtum ausriefen, da gibt's kein Königtum mehr, das sie ausriefen. – Grund: Weil alle Großen untergehen. - (22) Ein anderes Bild der Wüstenei. - (23) Der heil. Hieronymus hat hier die Tiernamen sehr frei übersetzt. Hebr.: Steppentiere stoßen auf Schakale… (V. 15) Dorthin nistet die Pfeilschlange und legt und brütet aus und hegt in ihrem Schatten, da versammeln sich Geier, einer zum anderen. - (24) Die Verwüstung Edoms soll ein warnendes Beispiel sein, wohin das widergöttliche Streben notwendig ausläuft. - (25) Was er mündlich verkündet, legt er zum bleibenden Zeugnis auch in sein Weissagungsbuch nieder, das eben, weil er Gottes Aussprüche und Aufträge enthält, das Buch des Herrn ist. Die schriftliche Abfassung dient den Zeitgenossen als Zeichen der Zuversicht und zweifellosen Gewissheit seitens des Propheten, den Späteren als augenscheinlicher Beweis der gottverkündeten, weil pünktlich eingetretenen Ereignisse, beiden zugleich als Maßstab und Richtschnur zum richtigen Urteil über ihre Gegenwart und über Gottes Normen. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 | 52 | 53 | 54 | 55 | 56 | 57 | 58 | 59 | 60 | 61 | 62 | 63 | 64 | 65 | 66 |

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