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Aktuelle Version vom 23. November 2019, 05:28 Uhr
Die zwei Bücher Paralipomenon oder der Chronik
Der Name Paralipomenon stammt aus der Septuaginta und ist aus der Itala in die Vulgata hinübergenommen worden. Dieser Name entspringt der Meinung, das vorliegende Geschichtswerk bilde eine Ergänzung zu den Büchern der Könige, doch sind die Ergänzungen früherer Berichte in der Tat nur gelegentliche. Die Auswahl des Stoffes in der Chronik (hebr. Worte (Ereignisse) der Tage) ist vollständig nach eigenem Plane getroffen.
Der Verfasser, welcher nach Beendigung des Exils und nach Wiederherstellung des Tempels zur Zeit Esdras lebte, will den Priestern wie dem Volke die Pflege des Gottesdienstes ans Herz legen und empfehlen. Deshalb stellt er die Könige, welche sich durch Frömmigkeit ausgezeichnet, David, Salomon, Josaphat, Ezechias, Josias seinen Lesern in besonders ausführlicher Schilderung vor Augen, den Zeitgenossen zum Vorbilde und zum Troste. Den Gegensatz zum Segen Gottes, der den Frommen zuteil wird, bildet das Unglück der götzendienerischen Könige und des Volkes Israel, das die Einheit des Reiches auflösend, sich zugleich von der Verehrung des Herrn abwendete und heidnischen Aberglauben annahm. Ob der Verfasser durch die häufige und lobende Erwähnung der Leviten diese bewegen wollte, gleichfalls nach Jerusalem zurückzukehren und durch treuen Dienst im Hause Gottes des zurückgekehrten Volkes Glück für die Zukunft sicher zu stellen?
Die geschichtliche Darstellung der Paralipomenon stützt sich auf unmittelbare Quellenschriften, insbesondere auf die Reichsannalen (Buch der Könige von Juda und Israel [2Chr 16,11, 2Chr 25,26, 2Chr 28,26]. Geschichte der Könige von Israel [2Chr 33,18]), die gleichen Geschichtsbücher, welche auch der Verfasser der Bücher der Könige benutzt hat, wie auch auf die Schriften der Propheten Samuel, Nathan, Gad, Ahias, Addo, Semeias, Jehu, Sohn des Hannani, Isaias, Hozai. Diese Quellen hat der Verfasser bisweilen so benutzt, dass er selbst Angaben beibehielt, welche auf seine Zeit nicht mehr passten. [2Chr 5,9, 2Chr 8,8]
Leider weist der uns vorliegende hebräische Text (wie demgemäß auch die Übersetzungen) in den Namen der Personen, den zahlen und selbst in manchen Punkten der Erzählung viele Fehler auf, mehr als irgend ein anderes Buch.
Als Verfasser der Paralipomena ist Esdras anzunehmen. Die alte Synagoge wie die Kirche Christi hat allezeit die Bücher der Paralipomena als göttliche angesehen und verehrt.
Parallelstellen der Bücher Paralipomenon und der Könige.
1Chr. 10,1-12 | 1Sam 31 |
1Chr 11,1-9 | 2Sam 5,1-3.6-10 |
1Chr 11,10-47 | 2Sam 23,8-39 |
1Chr 13,1-14 | 2Sam 6,1-11 |
1Chr 14,1-17 | 2Sam 5,11-25 |
1Chr 15.16 | 2Sam 6,12-23 |
1Chr 17.18 | 2Sam 7.8 |
1Chr 19 | 2Sam 10 |
1Chr 20,1-3 | 2Sam 11,1; 12,26-31 |
1Chr 20, 4-8 | 2Sam 21,18-22 |
1Chr 21 | 2Sam 24 |
2Chr 1,2-13 | 1Koe3,4-15 |
2Chr 1,14-17 | 1Koe 10,26-29 |
2Chr 2 | 1Koe 5,15-32 |
2Chr 3,1–5,1 | 1Koe 6,1-7,51 |
2Chr 5,2 - 7,10 | 1Koe 8 |
2Chr 7,11-22 | 1Koe 9,1-9 |
2Chr 8 | 1Koe 9,10-28 |
2Chr 9,1-28 | 1Koe 10,1-29 |
2Chr 9,29-31 | 1Koe 11,41-43 |
2Chr 10,1 - 11,4 | 1Koe 12,1-24 |
2Chr 12,2.3.9-16 | 1Koe 14,21-31 |
2Chr 13,1.2.22.23 | 1Koe 15,1.2.6-8 |
2Chr 14,1.2;15,16-19 | 1Koe 15,11-16 |
2Chr 16,1-6.11-14 | 1Koe 15,17-24 |
2Chr 18,2-34 | 1Koe 22,2-35 |
2Chr 20,31 - 21,1 | 1Koe 22,41-51 |
2Chr 21,5-10.20 | 2Koe 8,17-24 |
2Chr 22,1-9 | 2Koe 8,25-29; 9,16-28; 10,12-14 |
2Chr 22,10 - 23,21 | 2Koe 11 |
2Chr 24,1-14.23.27 | 2Koe 12,1-17.18-22 |
2Chr 25,1-4.17-28 | 2Koe 14,1-14.17-20 |
2Chr 26,1-4.21-23 | 2Koe 14,21.22; 15,2-7 |
2Chr 27,1-3.7-9 | 2Koe 15,33-38 |
2Chr 28,1-4.26.27 | 2Koe 16,2-4.19.20 |
2Chr 29,1.2 | 2Koe 18,2.3 |
2Chr 32,1-21 | 2Koe 18,13 - 19,37 |
2Chr 32,24.25.32.33 | 2Koe 20,1.2.20.21 |
2Chr 33,1-10.20-25 | 2Koe 21,1-9.18-24 |
2Chr 34,1.2.8-32 | 2Koe 22,1 - 23,3 |
2Chr 35,1.18-24.26.27; 36,1-4 | 2Koe 23,21-23.28.29-34 |
2Chr 36,5.6.8-12 | 2Koe 23,36.37; 24,15.8-19 |