Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan11: Unterschied zwischen den Versionen

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- ('''10''') Dieselben Könige, von denen V. 5 die Rede war. Die Tochter des Königs des Südens wird zum Könige von Syrien kommen, um einen Ausgleich zu schaffen. Doch umsonst, sie wird sich nicht in der Macht behaupten noch wird Bestand haben, was durch jenes Bündnis festgesetzt ist, noch wird sie die Kraft des Armes behalten (die Macht des Königs des Südens), sondern sie wird selbst in die Hände der Feinde dahingegeben werden und mit ihr werden die umkommen, welche sie zu dem Könige des Nordens geführt, und ihr Erzeuger, sowie der, der ihr Helfer ist. – Antiochus Theos führte viele Kriege gegen Ptolemäus Philadelphus, gegen den er die ganze Macht Babylons und des Orientes ins Feld führte. Um dem Kampfe ein Ende zu machen, gab Ptolemäus Philadelphus nach mehrjähriger Dauer desselben seine Tochter Berenice dem Antiochus zur Frau, der von seinem ersten Weibe Laodice zwei Söhne hatte, Seleukus Kallinikus und Antiochus. Antiochus gab Berenice den Titel als Königin, während Laodice Nebenweib war, doch nach längerer Zeit berief er die letztere wieder zur Königswürde. Aus Furcht vor dem Wankelmut des Antiochus Theos, ließ ihn Laodice mit Gift töten, während sie Berenice mit deren Sohn durch die Fürsten Ikadion und Genneus töten ließ und ihren ältesten Sohn Seleukus Kallinikus an des Vaters Stelle zum König einsetzte. Der „Helfer“ ist also ihr Gatte Antiochus Theos, der ihretwegen den Untergang fand. So brach die Hoffnung des Ptolemäus zusammen, dass der Sohn Berenices das Reich der Seleuciden erlangen werde und so die Ptolemäer in Ägypten und in Syrien herrschen würden: ihr Geschlecht wird nicht Bestand haben. - ('''11''') Aus dem Wurzelstock der Tochter des Königs des Südens, also aus dem Königsstamme von Ägypten wird sich ein Zweig erheben. Der Wurzelstock der Tochter sind die Eltern, der Zweig der Bruder, Ptolemäus Euregetes. Das Hebräische fügt bei: an seiner Statt. – Ptolemäus Euregetes, der Bruder der Berenice, griff Seleukus Kallinikus, den König von Syrien, an, eroberte fast das ganze syrische Reich und wurde nur durch einen ägyptischen Aufruhr von der vollen Eroberung abgehalten. Er brachte u.a. 40000 Talente Silbers, ungefähr 300 Millionen Mark, als Beute nach Hause. - ('''12''') Hebr.: Einer oder: dieser. Es ist vom Könige von Syrien die Rede. Seleukus Kallinikus wird zwar (um 240) einen Zug gegen Ägypten versuchen, aber vergeblich. Hebr.: Dann wird er zwei Jahre lang keinen Angriff mehr unternehmen auf den König des Nordens, dieser aber wird einen Einfall machen in das Reich des Königs des Südens, jedoch in sein Land zurückkehren. - ('''13''') Die Söhne des Kallinikus waren Seleukus Keraunos und Antiochus der Gr. Vor dem ägyptischen Zuge galt es zuvor, die Herrschaft in Kleinasien sich zu sichern. Hierbei fiel Seleukus und so ist weiterhin nur noch von einem die Rede. V. 10a spricht also nur von der Vorbereitung. - ('''14''') Antiochus eroberte Seleucia am Orontes und besetzte durch den Verrat des Theodotus auch Tyrus und Ptolemais. Alsdann schloss er mit Ägypten einen Waffenstillstand. Doch bald brach der Krieg von neuem los, da Antiochus erkannte, dass die Ägypter nur Zeit zu neuen Rüstungen suchten. Darum 10b hebr.: Er wird den Angriff wieder aufnehmen und (den Krieg) bis zu seiner Feste (tragen). – Die Ägypter wurden 218 bei Sidon geschlagen, Antiochus besetzte Phönizien und Palästina und schlug sein Standquartier bei der Festung Gaza auf. - ('''15''') Hebr.: Da wird der König des Südens in Erbitterung geraten, ins Feld rücken und mit dem König des Nordens kämpfen. Dieser wird zwar ein großes Heer aufstellen, aber das Heer wird in seine (des Königs von Ägypten) Hand fallen. – Ptolemäus lässt sich bewegen, dem Antiochus (gegen seine Gewohnheit) selbst ein Heer entgegenzuführen, 70000 Mann zu Fuß, 5000 zu Pferd und 73 Elefanten. - ('''16''') Antiochus wurde bei der Stadt Raphia an der Grenze Ägyptens besiegt, verlor sein Heer zum größten Teil und wurde auf der Flucht durch die Wüste selbst gefangen. - ('''17''') Anstatt Antiochus gänzlich zu vernichten und Syrien zu erobern, schloss Ptolemäus Philopator einen Vertrag und gab sich wieder seinem früheren ausschweifenden Leben hin. Im Hebräischen lauten die letzten Worte: er wird nicht stark werden. - ('''18''') Dreizehn Jahre später zog Antiochus, als Ptolemäus Philopator gestorben war, gegen dessen vierjährigen Sohn Ptolemäus Epiphanes. Zugleich schloss er mit König Philipp von Mazedonien ein Bündnis, dass sie Ägypten unter sich teilen wollten. - ('''19''') Provinzen Ägyptens, welche sich durch Agathokles, den gewalttätigen Vormund des vierjährigen Ptolemäus Epiphanes, bedrängt fühlten, empörten sich. Auch in Ägypten selbst fanden Aufstände statt. - ('''20''') Ein Teil des Volkes, der zu Gewalttaten geneigt ist, wird gleichfalls sich erheben und durch ihre Handlungsweise die Wahrheit der Prophezeiungen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan08|Dan 8]]''] bekräftigen und allen offenbar machen. Ihre Tat wird der Grund der späteren syrischen Verfolgung, denn sie bahnten Antiochus Epiphanes die Wege und bereiteten sich so selbst das Verderben. - ('''21''') Hebr.: eine feste Stadt einnehmen. - ('''22''') Antiochus war von seiner ersten Invasion durch den Abfall des Attalus von Pergamum zurückgerufen. In seiner Abwesenheit nahm der ägyptische Feldherr Skopas die eroberten Gebiete wieder ein, wurde aber von dem zurückkehrenden Antiochus an den Quellen des Jordan völlig geschlagen und in Sidon, in das er sich mit seinen 10000 Mann geworfen, belagert. Vergebens zogen die drei berühmtesten Heerführer Ägyptens zum Entsatze Sidons heran, sie wurden zurückgeschlagen. Von aller Zufuhr abgeschnitten, konnte Skopas sich nicht halten und erbat freien Abzug. Die Auserlesenen sind entweder das Belagerungs- oder das Entsatzheer. - ('''23''') Hebr.: Vernichtung ist in seiner Hand. – War Antiochus Sieger, so schlug er die Juden, unterlag er, mussten sie mit ihm leiden. (Flav. Jos.) Antiochus eröffnete zudem dem Verfolger-König den Zugang, allen jenem Bösen, das die Bücher der Machabäer von dem nordischen König berichten, bahnte er den Weg. So geht der Prophet von dem Anfange des Übels zu dessen höchster Vollendung über. – Das herrliche Land ist Palästina. - ('''24''') Von seiner Absicht, Ägypten zu erobern, spricht auch Livius. (33,19) Nachdem Skopas besiegt und Antiochus die Städte von Cölesyrien, Samaria und Judäa besetzt, schloss er ein Bündnis mit Ptolemäus, gab ihm seine Tochter Cleopatra zum Weibe und die eben genannten Landschaften zur Aussteuer. Die Verlobung fand im Jahre 198, die Eheschließung um 193 statt. - ('''25''') Das Reich des Ptolemäus. Doch er wird kein Glück haben und Ägypten wird ihm nicht zufallen. - ('''26''') Im Jahre 197 nahm er Rhodus, Samus, Kolophona, Phokea und andere Inseln ein. (Hier.) - ('''27''') Hebr.: Aber ein Feldherr wird ihm sein Spotten austreiben, ja, er wird ihm seinen Spott heimzahlen. Vulg.: Er wird Fürsten ihrer Herrschaft berauben und dazu verhöhnen, doch der Schimpf, den er anderen angetan, wird auf ihn selbst zurückfallen. Ebenso Theod. und Syr. Übers. – Im Frühjahr 196 hatte er den thrakischen Chersones eingenommen, der zum großen Teil zur Schutzherrschaft der Römer gehörte, und den Römern geraten, sich nicht um Asien zu kümmern. Da er sich weigerte, die Forderungen der Römer zu erfüllen, erklärten ihm diese den Krieg. Bei Magnesia am Sipylus wurde Antiochus von Scipio so geschlagen, dass nicht nur sein Höhnen, sondern auch sein Ruhm ein Ende hatte. 50000 Mann fielen, er selbst entkam mit Not und erlangte den Frieden nur unter den drückendsten Bedingungen. - ('''28''') Hebr.: Darnach wird er sein Angesicht den Befestigungen seines Landes zuwenden. Bei dem Versuche, den Zeus (Bel) in der Provinz Elymais zu plündern, wurde er vom Volke erschlagen. - ('''29''') Hebr.: Und es tritt an seine Stelle einer, der Steuereintreiber die Pracht des Reiches durchziehen lässt. Er musste in den ersten neun Jahren jährlich 1000 Talente an die Römer abliefern, die er seinen Völkern abzupressen gezwungen war. Auch die Pracht seines Reiches Judäa, Jerusalem, blieb nicht verschont. Heliodor, der Schatzmeister des Seleukus, suchte den Tempel zu berauben. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak03|2Mak 3,7ff]]''] - ('''30''') Septuag.: In den letzten Tagen. Theodotion: In jenen Tagen. Von der Zeit nach der Profanation des Tempels gesagt. Sein baldiger Tod erscheint als Strafe dieses Greuels. Er kommt nicht im Volksaufstande um, wie sein Vater, noch in der Schlacht, sondern Heliodor schafft ihn hinterlistig, vielleicht durch Gift, aus dem Wege. - ('''31''') Der Engel führt nun weiter aus, was [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan08|Dan 8,9-13]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan08|Dan 8,23-25]]''] von dem kleinen Horn gesagt ist. - ('''32''') Nur durch List und Heuchelei gelangt er auf den Thron. Er war selbst nicht thronberechtigt, sondern der ihn als Geisel ablösende Sohn des Seleukus, Demetrius. In Athen erreichte ihn die Nachricht von der Ermordung seines Bruders. Während der Usurpator Heliodorus sich sicher glaubte, erschien Antiochus plötzlich und riss die Herrschaft an sich. - ('''33''') Hebr.: Die heranflutenden Heere werden vor ihm weggeschwemmt und vernichtet werden, so auch der Vorsteher des Bundes. – Nach dem Tode der Kleopatra, der Cölesyrien als Mitgift versprochen, aber nicht gegeben war, verlangten die Vormünder ihres Sohnes, des jungen Ptolemäus Philometor, die Herausgabe jenes Landes. Antiochus verweigerte dieselbe und so kam es zum Kriege, in dem das ägyptische Heer zwischen Pelusium und dem kassischen Gebirge geschlagen ward. – Der Bundesfürst ist Onias III., der Hohepriester, der zu eben dieser Zeit, im Jahre 172 auf die Veranstaltung seines Bruders Jason der hohenpriesterlichen Würde durch Antiochus beraubt und bald darauf von Menelaus getötet ward. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak04|2Mak 4,33]]''] - ('''34''') Zur Krönungsfeier des jungen Philometor hatte Antiochus seinen Gesandten Apollonius geschickt. Auf dessen Rat zog er von neuem gegen Ägypten. Bei Pelusium kam es zur Schlacht, in welcher die Ägypter eine schwere Niederlage erlitten. Sobald Antiochus sah, dass die Schlacht gewonnen war, ritt er überall herum und befahl seinen Truppen, kein Blut mehr zu vergießen, weil er kein Feind, sondern der Oheim und Vormund seines Neffen, des jungen Königs, sei. So erwarb er sich die Liebe der Ägypter, schloss mit seinem Neffen einen Bund und rückte bis Memphis vor, weil er vorgab, seinem Mündel das Reich sichern zu wollen. Derart hielt er das Land mit verhältnismäßig wenig Truppen besetzt und plünderte es aus. - ('''35''') Besser: unverhofft – und mit V. 23 zu verbinden: unverhofft obsiegen. - ('''36''') Hebr.: Gegenden. - ('''37''') Die von Gott bestimmte Zeit. - ('''38''') Siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak01|1Mak 1,17-20]]'']. - ('''39''') Von wem, sagt der folgende Vers: der König des Südens ist der jüngere Bruder des Ptolemäus Philometor, Ptolemäus Physkon, der sich in Alexandria mit seiner Schwester Kleopatra dem Antiochus gegenüber behauptete, nach Abzug des letzteren sich ganz Ägypten bemächtigt. - ('''40''') Worauf sich dies bezieht, lässt sich schwer sagen. Vielleicht bedeutet es, dass Antiochus, nachdem er mit Ptolemäus Philometor Frieden geschlossen, gegen ihn Böses sinnt, und dessen Parteigänger gegen Antiochus. Andere beziehen es auf Ptol. Physkon. - ('''41''') Die Belagerung von Alexandria ging nicht vorwärts. Deshalb zog Antiochus auf das Gerücht von einem Aufstande in Jerusalem [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak05|2Mak 5,11-17]]''] nach Palästina und plünderte den Tempel. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak01|1Mak 1,20ff]]''] Hierauf zog er sich nach Syrien zurück. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak01|1Mak 1,24]]''] - ('''42''') Den Grund gibt V. 30 an. - ('''43''') Hebr.: Es werden ihn kittäische Schiffe angreifen. Der Name Kittim stammt von Kittium auf Cypern und bedeutet zunächst Cyprier, dann allgemein die westlichen Küsten- und Inselbewohner am Mittelmeer. Gemeint ist wohl die Ankunft von Gesandten des römischen Senats, der von Ägypten schon lange um Schutz gebeten war. Die Ankunft war durch den Kampf der Römer gegen Mazedonien verzögert. An der Spitze der Gesandtschaft stand C. Popilius Laenas. Er traf Antiochus vor Alexandrien und erzwang von ihm sofort das Versprechen seines Abzuges. - ('''44''') Hebr.: Mutlos werden. - ('''45''') Siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak01|1Mak 1,30ff]]'']. - ('''46''') Den Tempel, auf dem das Heil des Volkes beruht, das Unterpfand des göttlichen Schutzes, das Zeugnis des Wohnens Gottes unter seinem Volke. So heißt Gott auch der Fels. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos35|5Mos 35,15]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Sam23|2Sam 23,3ff]]''] - ('''47''') Die Erfüllung siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak01|1Mak 1,49-64]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak06|2Mak 6,2-9]]''] - ('''48''') Hebr.: wird er durch glatte Künste zum Abfalle verleiten (zu Heiden machen). - ('''49''') Die Religion starkmütig wahren und bekennen. - ('''50''') Die Frommen. - ('''51''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak01|1Mak 1,32.34.39.52.56.60.63-67]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak05|2Mak 5,13ff]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak06|2Mak 6,9ff]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak07|2Mak 7,1ff]]''] - ('''52''') Durch die Machabäer. Diese Hilfe ist gering und die Befreiung klein, wenn sie mit jener Befreiung und Herrlichkeit verglichen wird, welche Gott [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan12|Dan 12]]''] selbst nach der Niederwerfung aller Feinde gewähren wird. Da dem bedrückten Volke durch diese kleine Hilfe eine Hoffnung gezeigt wird, werden ihnen viele sich zugesellen, durch den Erfolg angelockt, die aber bald zu den Feinden übergehen oder den Frommen Nachstellungen bereiten. Beispiele: [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak06|1Mak 6,21ff]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak07|1Mak 7,6]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak09|1Mak 9,23]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak14|2Mak 14,3ff]]''] Warum Gott eine solche Verfolgung zulässt, besagt V. 35.  - ('''53''') Hebräisch: Denn sie ist noch für die bestimmte Zeit ausstehend: Gott wird einen vollkommenen Sieg geben, aber zu jener Zeit, die er allein kennt. - ('''54''') Was [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan08|Dan 8,24.25]]''] gesagt ist, wird jetzt genauer von dem Verfolger-König erklärt. - ('''55''') Eben deshalb. - ('''56''') Wider den wahren Gott wie gegen die falschen Götter. - ('''57''') Gottes gegen sein Volk. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak06|2Mak 6,12-17]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak07|2Mak 7,32]]'']. - ('''58''') Jenes Unglück ist von Gott bestimmt und kommt ganz sicher. Diese Weissagung ist an keine Bedingung gebunden und kann durch keine Menschenmacht vereitelt werden. - ('''59''') Hebr. meist übersetzt: auch auf die Götter seiner Väter wird er nicht achten, weder auf die (Gottheit, welche die) Lust der Frauen (ist) noch auf irgendeine andere Gottheit. – Doch kann man auch erklären: Über Menschliches und Göttliches erhebt er sich, nicht einmal durch die Anmut der Frauen erweicht. Was der heilige Hieronymus in seiner Übersetzung sagt, ist freilich geschichtlich wahr. - ('''60''') Den Gott der Befestigungen. Gemeint ist wohl der Jupiter Capitolinus, dem Antiochus in Antiochia einen kostbaren Palast zu errichten begann. (Livius 41,20) Den Jupiter Olympius, den er in Athen einen prächtigen Tempel erbauen ließ [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak06|2Mak 6,2]]''], unterschied er wohl kaum von jenem. - ('''61''') An Stelle der anderen Götter. (V. 36) - ('''62''') Auch Livius sandte er 500 Pfund an goldenen Gefäßen als Weihegeschenk nach Rom. - ('''63''') Der Vers ist sehr dunkel. Er wird sich feste Plätze schaffen (oder sichern) mit Hilfe eines fremden Gottes und durch seine Kriegszurüstungen seinen Ruhm reich mehren. - ('''64''') Hebr.: Für Entgelt. - ('''65''') Die Propheten wiederholen bisweilen eine Voraussagung, um sie als desto sicherer erkennen zu lassen. Dies geschieht auch hier V. 40-45. Einige Einzelzüge werden beigefügt: Hebr.: Zur Endzeit, im gleichen Sinne wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan08|Dan 8,17]]'']. - ('''66''') Den König des Nordens. Die erste Veranlassung zum Kriege gaben die Ägypter. Als Kleopatra (siehe Anm. 24) starb, forderten die Vormünder des Ptolemäus Philometor Antiochus auf, Cölesyrien, das sein Vater der Kleopatra als Mitgift versprochen, dem Könige von Ägypten auszuliefern. Antiochus bestritt, dass sein Vater ein solches Versprechen gegeben, und weigerte sich, das geforderte zu tun. - ('''67''') Palästina. - ('''68''') Diese Völker pflegten sich den Feinden der Juden anzuschließen. - ('''69''') Hebr.: Folgen seinen Schritten. Septuag. und Theodot. geben dies so wieder, dass sie sagen, Libyer und Äthiopier werden in kleinem Heere dienen. - ('''70''') Vom Abfall und Aufstande der Parther und Armenier. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak03|1Mak 3,37]]'']. Dies geschah im Jahre 166 v. Chr. - ('''71''') Er drang in Elymais ein und versuchte dort, den Tempel der Diana, nach anderen der Venus, zu berauben, aber musste sich zurückziehen und starb auf dem Rückweg in Tabä, einer Stadt von Persis. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak06|1Mak 6,1-16]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak09|2Mak 9,1-28]]'']. - ('''72''') Seines Palastes Gezelt. - ('''73''') Vielleicht: Der sein Palastzelt, seine Gewalt zwischen dem Toten Meere und dem Mittelländischen Meere am heiligen Tempelberge (durch zurückgelassene Besatzungen) begründen wollte, der den Tempel geschändet, starb elend und niemand vermochte ihn von dem vorzeitigen Tode zu befreien. - ('''74''') Von Antiochus verstehen V. 40-45 Ephr., Chrysost. mit Recht, denn die hier geschilderten Züge und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan08|Dan 8]]''] entsprechen sich vollständig. Ferner wäre es unbegreiflich, wenn der Engel bald von Antiochus, bald von dem Antichrist reden sollte, ohne dies dem Propheten zu erkennen zu geben. Indes Antiochus ist das Abbild des Antichrist. Dies zeigt sich endlich aus der Ähnlichkeit in der Darstellung beider [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan07|Dan 7]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan08|Dan 8]]'']. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan07|Dan 7,11.21.25]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan08|Dan 8,10-12,23-25]]''].
- ('''10''') Dieselben Könige, von denen V. 5 die Rede war. Die Tochter des Königs des Südens wird zum Könige von Syrien kommen, um einen Ausgleich zu schaffen. Doch umsonst, sie wird sich nicht in der Macht behaupten noch wird Bestand haben, was durch jenes Bündnis festgesetzt ist, noch wird sie die Kraft des Armes behalten (die Macht des Königs des Südens), sondern sie wird selbst in die Hände der Feinde dahingegeben werden und mit ihr werden die umkommen, welche sie zu dem Könige des Nordens geführt, und ihr Erzeuger, sowie der, der ihr Helfer ist. – Antiochus Theos führte viele Kriege gegen Ptolemäus Philadelphus, gegen den er die ganze Macht Babylons und des Orientes ins Feld führte. Um dem Kampfe ein Ende zu machen, gab Ptolemäus Philadelphus nach mehrjähriger Dauer desselben seine Tochter Berenice dem Antiochus zur Frau, der von seinem ersten Weibe Laodice zwei Söhne hatte, Seleukus Kallinikus und Antiochus. Antiochus gab Berenice den Titel als Königin, während Laodice Nebenweib war, doch nach längerer Zeit berief er die letztere wieder zur Königswürde. Aus Furcht vor dem Wankelmut des Antiochus Theos, ließ ihn Laodice mit Gift töten, während sie Berenice mit deren Sohn durch die Fürsten Ikadion und Genneus töten ließ und ihren ältesten Sohn Seleukus Kallinikus an des Vaters Stelle zum König einsetzte. Der „Helfer“ ist also ihr Gatte Antiochus Theos, der ihretwegen den Untergang fand. So brach die Hoffnung des Ptolemäus zusammen, dass der Sohn Berenices das Reich der Seleuciden erlangen werde und so die Ptolemäer in Ägypten und in Syrien herrschen würden: ihr Geschlecht wird nicht Bestand haben. - ('''11''') Aus dem Wurzelstock der Tochter des Königs des Südens, also aus dem Königsstamme von Ägypten wird sich ein Zweig erheben. Der Wurzelstock der Tochter sind die Eltern, der Zweig der Bruder, Ptolemäus Euregetes. Das Hebräische fügt bei: an seiner Statt. – Ptolemäus Euregetes, der Bruder der Berenice, griff Seleukus Kallinikus, den König von Syrien, an, eroberte fast das ganze syrische Reich und wurde nur durch einen ägyptischen Aufruhr von der vollen Eroberung abgehalten. Er brachte u.a. 40000 Talente Silbers, ungefähr 300 Millionen Mark, als Beute nach Hause. - ('''12''') Hebr.: Einer oder: dieser. Es ist vom Könige von Syrien die Rede. Seleukus Kallinikus wird zwar (um 240) einen Zug gegen Ägypten versuchen, aber vergeblich. Hebr.: Dann wird er zwei Jahre lang keinen Angriff mehr unternehmen auf den König des Nordens, dieser aber wird einen Einfall machen in das Reich des Königs des Südens, jedoch in sein Land zurückkehren. - ('''13''') Die Söhne des Kallinikus waren Seleukus Keraunos und Antiochus der Gr. Vor dem ägyptischen Zuge galt es zuvor, die Herrschaft in Kleinasien sich zu sichern. Hierbei fiel Seleukus und so ist weiterhin nur noch von einem die Rede. V. 10a spricht also nur von der Vorbereitung. - ('''14''') Antiochus eroberte Seleucia am Orontes und besetzte durch den Verrat des Theodotus auch Tyrus und Ptolemais. Alsdann schloss er mit Ägypten einen Waffenstillstand. Doch bald brach der Krieg von neuem los, da Antiochus erkannte, dass die Ägypter nur Zeit zu neuen Rüstungen suchten. Darum 10b hebr.: Er wird den Angriff wieder aufnehmen und (den Krieg) bis zu seiner Feste (tragen). – Die Ägypter wurden 218 bei Sidon geschlagen, Antiochus besetzte Phönizien und Palästina und schlug sein Standquartier bei der Festung Gaza auf. - ('''15''') Hebr.: Da wird der König des Südens in Erbitterung geraten, ins Feld rücken und mit dem König des Nordens kämpfen. Dieser wird zwar ein großes Heer aufstellen, aber das Heer wird in seine (des Königs von Ägypten) Hand fallen. – Ptolemäus lässt sich bewegen, dem Antiochus (gegen seine Gewohnheit) selbst ein Heer entgegenzuführen, 70000 Mann zu Fuß, 5000 zu Pferd und 73 Elefanten. - ('''16''') Antiochus wurde bei der Stadt Raphia an der Grenze Ägyptens besiegt, verlor sein Heer zum größten Teil und wurde auf der Flucht durch die Wüste selbst gefangen. - ('''17''') Anstatt Antiochus gänzlich zu vernichten und Syrien zu erobern, schloss Ptolemäus Philopator einen Vertrag und gab sich wieder seinem früheren ausschweifenden Leben hin. Im Hebräischen lauten die letzten Worte: er wird nicht stark werden. - ('''18''') Dreizehn Jahre später zog Antiochus, als Ptolemäus Philopator gestorben war, gegen dessen vierjährigen Sohn Ptolemäus Epiphanes. Zugleich schloss er mit König Philipp von Mazedonien ein Bündnis, dass sie Ägypten unter sich teilen wollten. - ('''19''') Provinzen Ägyptens, welche sich durch Agathokles, den gewalttätigen Vormund des vierjährigen Ptolemäus Epiphanes, bedrängt fühlten, empörten sich. Auch in Ägypten selbst fanden Aufstände statt. - ('''20''') Ein Teil des Volkes, der zu Gewalttaten geneigt ist, wird gleichfalls sich erheben und durch ihre Handlungsweise die Wahrheit der Prophezeiungen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan08|Dan 8]]''] bekräftigen und allen offenbar machen. Ihre Tat wird der Grund der späteren syrischen Verfolgung, denn sie bahnten Antiochus Epiphanes die Wege und bereiteten sich so selbst das Verderben. - ('''21''') Hebr.: eine feste Stadt einnehmen. - ('''22''') Antiochus war von seiner ersten Invasion durch den Abfall des Attalus von Pergamum zurückgerufen. In seiner Abwesenheit nahm der ägyptische Feldherr Skopas die eroberten Gebiete wieder ein, wurde aber von dem zurückkehrenden Antiochus an den Quellen des Jordan völlig geschlagen und in Sidon, in das er sich mit seinen 10000 Mann geworfen, belagert. Vergebens zogen die drei berühmtesten Heerführer Ägyptens zum Entsatze Sidons heran, sie wurden zurückgeschlagen. Von aller Zufuhr abgeschnitten, konnte Skopas sich nicht halten und erbat freien Abzug. Die Auserlesenen sind entweder das Belagerungs- oder das Entsatzheer. - ('''23''') Hebr.: Vernichtung ist in seiner Hand. – War Antiochus Sieger, so schlug er die Juden, unterlag er, mussten sie mit ihm leiden. (Flav. Jos.) Antiochus eröffnete zudem dem Verfolger-König den Zugang, allen jenem Bösen, das die Bücher der Machabäer von dem nordischen König berichten, bahnte er den Weg. So geht der Prophet von dem Anfange des Übels zu dessen höchster Vollendung über. – Das herrliche Land ist Palästina. - ('''24''') Von seiner Absicht, Ägypten zu erobern, spricht auch Livius. (33,19) Nachdem Skopas besiegt und Antiochus die Städte von Cölesyrien, Samaria und Judäa besetzt, schloss er ein Bündnis mit Ptolemäus, gab ihm seine Tochter Cleopatra zum Weibe und die eben genannten Landschaften zur Aussteuer. Die Verlobung fand im Jahre 198, die Eheschließung um 193 statt. - ('''25''') Das Reich des Ptolemäus. Doch er wird kein Glück haben und Ägypten wird ihm nicht zufallen. - ('''26''') Im Jahre 197 nahm er Rhodus, Samus, Kolophona, Phokea und andere Inseln ein. (Hier.) - ('''27''') Hebr.: Aber ein Feldherr wird ihm sein Spotten austreiben, ja, er wird ihm seinen Spott heimzahlen. Vulg.: Er wird Fürsten ihrer Herrschaft berauben und dazu verhöhnen, doch der Schimpf, den er anderen angetan, wird auf ihn selbst zurückfallen. Ebenso Theod. und Syr. Übers. – Im Frühjahr 196 hatte er den thrakischen Chersones eingenommen, der zum großen Teil zur Schutzherrschaft der Römer gehörte, und den Römern geraten, sich nicht um Asien zu kümmern. Da er sich weigerte, die Forderungen der Römer zu erfüllen, erklärten ihm diese den Krieg. Bei Magnesia am Sipylus wurde Antiochus von Scipio so geschlagen, dass nicht nur sein Höhnen, sondern auch sein Ruhm ein Ende hatte. 50000 Mann fielen, er selbst entkam mit Not und erlangte den Frieden nur unter den drückendsten Bedingungen. - ('''28''') Hebr.: Darnach wird er sein Angesicht den Befestigungen seines Landes zuwenden. Bei dem Versuche, den Zeus (Bel) in der Provinz Elymais zu plündern, wurde er vom Volke erschlagen. - ('''29''') Hebr.: Und es tritt an seine Stelle einer, der Steuereintreiber die Pracht des Reiches durchziehen lässt. Er musste in den ersten neun Jahren jährlich 1000 Talente an die Römer abliefern, die er seinen Völkern abzupressen gezwungen war. Auch die Pracht seines Reiches Judäa, Jerusalem, blieb nicht verschont. Heliodor, der Schatzmeister des Seleukus, suchte den Tempel zu berauben. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak03|2Mak 3,7ff]]''] - ('''30''') Septuag.: In den letzten Tagen. Theodotion: In jenen Tagen. Von der Zeit nach der Profanation des Tempels gesagt. Sein baldiger Tod erscheint als Strafe dieses Greuels. Er kommt nicht im Volksaufstande um, wie sein Vater, noch in der Schlacht, sondern Heliodor schafft ihn hinterlistig, vielleicht durch Gift, aus dem Wege. - ('''31''') Der Engel führt nun weiter aus, was [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan08|Dan 8,9-13]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan08|Dan 8,23-25]]''] von dem kleinen Horn gesagt ist. - ('''32''') Nur durch List und Heuchelei gelangt er auf den Thron. Er war selbst nicht thronberechtigt, sondern der ihn als Geisel ablösende Sohn des Seleukus, Demetrius. In Athen erreichte ihn die Nachricht von der Ermordung seines Bruders. Während der Usurpator Heliodorus sich sicher glaubte, erschien Antiochus plötzlich und riss die Herrschaft an sich. - ('''33''') Hebr.: Die heranflutenden Heere werden vor ihm weggeschwemmt und vernichtet werden, so auch der Vorsteher des Bundes. – Nach dem Tode der Kleopatra, der Cölesyrien als Mitgift versprochen, aber nicht gegeben war, verlangten die Vormünder ihres Sohnes, des jungen Ptolemäus Philometor, die Herausgabe jenes Landes. Antiochus verweigerte dieselbe und so kam es zum Kriege, in dem das ägyptische Heer zwischen Pelusium und dem kassischen Gebirge geschlagen ward. – Der Bundesfürst ist Onias III., der Hohepriester, der zu eben dieser Zeit, im Jahre 172 auf die Veranstaltung seines Bruders Jason der hohenpriesterlichen Würde durch Antiochus beraubt und bald darauf von Menelaus getötet ward. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak04|2Mak 4,33]]''] - ('''34''') Zur Krönungsfeier des jungen Philometor hatte Antiochus seinen Gesandten Apollonius geschickt. Auf dessen Rat zog er von neuem gegen Ägypten. Bei Pelusium kam es zur Schlacht, in welcher die Ägypter eine schwere Niederlage erlitten. Sobald Antiochus sah, dass die Schlacht gewonnen war, ritt er überall herum und befahl seinen Truppen, kein Blut mehr zu vergießen, weil er kein Feind, sondern der Oheim und Vormund seines Neffen, des jungen Königs, sei. So erwarb er sich die Liebe der Ägypter, schloss mit seinem Neffen einen Bund und rückte bis Memphis vor, weil er vorgab, seinem Mündel das Reich sichern zu wollen. Derart hielt er das Land mit verhältnismäßig wenig Truppen besetzt und plünderte es aus. - ('''35''') Besser: unverhofft – und mit V. 23 zu verbinden: unverhofft obsiegen. - ('''36''') Hebr.: Gegenden. - ('''37''') Die von Gott bestimmte Zeit. - ('''38''') Siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak01|1Mak 1,17-20]]'']. - ('''39''') Von wem, sagt der folgende Vers: der König des Südens ist der jüngere Bruder des Ptolemäus Philometor, Ptolemäus Physkon, der sich in Alexandria mit seiner Schwester Kleopatra dem Antiochus gegenüber behauptete, nach Abzug des letzteren sich ganz Ägypten bemächtigt. - ('''40''') Worauf sich dies bezieht, lässt sich schwer sagen. Vielleicht bedeutet es, dass Antiochus, nachdem er mit Ptolemäus Philometor Frieden geschlossen, gegen ihn Böses sinnt, und dessen Parteigänger gegen Antiochus. Andere beziehen es auf Ptol. Physkon. - ('''41''') Die Belagerung von Alexandria ging nicht vorwärts. Deshalb zog Antiochus auf das Gerücht von einem Aufstande in Jerusalem [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak05|2Mak 5,11-17]]''] nach Palästina und plünderte den Tempel. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak01|1Mak 1,20ff]]''] Hierauf zog er sich nach Syrien zurück. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak01|1Mak 1,24]]''] - ('''42''') Den Grund gibt V. 30 an. - ('''43''') Hebr.: Es werden ihn kittäische Schiffe angreifen. Der Name Kittim stammt von Kittium auf Cypern und bedeutet zunächst Cyprier, dann allgemein die westlichen Küsten- und Inselbewohner am Mittelmeer. Gemeint ist wohl die Ankunft von Gesandten des römischen Senats, der von Ägypten schon lange um Schutz gebeten war. Die Ankunft war durch den Kampf der Römer gegen Mazedonien verzögert. An der Spitze der Gesandtschaft stand C. Popilius Laenas. Er traf Antiochus vor Alexandrien und erzwang von ihm sofort das Versprechen seines Abzuges. - ('''44''') Hebr.: Mutlos werden. - ('''45''') Siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak01|1Mak 1,30ff]]'']. - ('''46''') Den Tempel, auf dem das Heil des Volkes beruht, das Unterpfand des göttlichen Schutzes, das Zeugnis des Wohnens Gottes unter seinem Volke. So heißt Gott auch der Fels. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos35|5Mos 35,15]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Sam23|2Sam 23,3ff]]''] - ('''47''') Die Erfüllung siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak01|1Mak 1,49-64]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak06|2Mak 6,2-9]]''] - ('''48''') Hebr.: wird er durch glatte Künste zum Abfalle verleiten (zu Heiden machen). - ('''49''') Die Religion starkmütig wahren und bekennen. - ('''50''') Die Frommen. - ('''51''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak01|1Mak 1,32.34.39.52.56.60.63-67]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak05|2Mak 5,13ff]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak06|2Mak 6,9ff]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak07|2Mak 7,1ff]]''] - ('''52''') Durch die Machabäer. Diese Hilfe ist gering und die Befreiung klein, wenn sie mit jener Befreiung und Herrlichkeit verglichen wird, welche Gott [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan12|Dan 12]]''] selbst nach der Niederwerfung aller Feinde gewähren wird. Da dem bedrückten Volke durch diese kleine Hilfe eine Hoffnung gezeigt wird, werden ihnen viele sich zugesellen, durch den Erfolg angelockt, die aber bald zu den Feinden übergehen oder den Frommen Nachstellungen bereiten. Beispiele: [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak06|1Mak 6,21ff]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak07|1Mak 7,6]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak09|1Mak 9,23]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak14|2Mak 14,3ff]]''] Warum Gott eine solche Verfolgung zulässt, besagt V. 35.  - ('''53''') Hebräisch: Denn sie ist noch für die bestimmte Zeit ausstehend: Gott wird einen vollkommenen Sieg geben, aber zu jener Zeit, die er allein kennt. - ('''54''') Was [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan08|Dan 8,24.25]]''] gesagt ist, wird jetzt genauer von dem Verfolger-König erklärt. - ('''55''') Eben deshalb. - ('''56''') Wider den wahren Gott wie gegen die falschen Götter. - ('''57''') Gottes gegen sein Volk. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak06|2Mak 6,12-17]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak07|2Mak 7,32]]'']. - ('''58''') Jenes Unglück ist von Gott bestimmt und kommt ganz sicher. Diese Weissagung ist an keine Bedingung gebunden und kann durch keine Menschenmacht vereitelt werden. - ('''59''') Hebr. meist übersetzt: auch auf die Götter seiner Väter wird er nicht achten, weder auf die (Gottheit, welche die) Lust der Frauen (ist) noch auf irgendeine andere Gottheit. – Doch kann man auch erklären: Über Menschliches und Göttliches erhebt er sich, nicht einmal durch die Anmut der Frauen erweicht. Was der heilige Hieronymus in seiner Übersetzung sagt, ist freilich geschichtlich wahr. - ('''60''') Den Gott der Befestigungen. Gemeint ist wohl der Jupiter Capitolinus, dem Antiochus in Antiochia einen kostbaren Palast zu errichten begann. (Livius 41,20) Den Jupiter Olympius, den er in Athen einen prächtigen Tempel erbauen ließ [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak06|2Mak 6,2]]''], unterschied er wohl kaum von jenem. - ('''61''') An Stelle der anderen Götter. (V. 36) - ('''62''') Auch Livius sandte er 500 Pfund an goldenen Gefäßen als Weihegeschenk nach Rom. - ('''63''') Der Vers ist sehr dunkel. Er wird sich feste Plätze schaffen (oder sichern) mit Hilfe eines fremden Gottes und durch seine Kriegszurüstungen seinen Ruhm reich mehren. - ('''64''') Hebr.: Für Entgelt. - ('''65''') Die Propheten wiederholen bisweilen eine Voraussagung, um sie als desto sicherer erkennen zu lassen. Dies geschieht auch hier V. 40-45. Einige Einzelzüge werden beigefügt: Hebr.: Zur Endzeit, im gleichen Sinne wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan08|Dan 8,17]]'']. - ('''66''') Den König des Nordens. Die erste Veranlassung zum Kriege gaben die Ägypter. Als Kleopatra (siehe Anm. 24) starb, forderten die Vormünder des Ptolemäus Philometor Antiochus auf, Cölesyrien, das sein Vater der Kleopatra als Mitgift versprochen, dem Könige von Ägypten auszuliefern. Antiochus bestritt, dass sein Vater ein solches Versprechen gegeben, und weigerte sich, das geforderte zu tun. - ('''67''') Palästina. - ('''68''') Diese Völker pflegten sich den Feinden der Juden anzuschließen. - ('''69''') Hebr.: Folgen seinen Schritten. Septuag. und Theodot. geben dies so wieder, dass sie sagen, Libyer und Äthiopier werden in kleinem Heere dienen. - ('''70''') Vom Abfall und Aufstande der Parther und Armenier. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak03|1Mak 3,37]]'']. Dies geschah im Jahre 166 v. Chr. - ('''71''') Er drang in Elymais ein und versuchte dort, den Tempel der Diana, nach anderen der Venus, zu berauben, aber musste sich zurückziehen und starb auf dem Rückweg in Tabä, einer Stadt von Persis. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak06|1Mak 6,1-16]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak09|2Mak 9,1-28]]'']. - ('''72''') Seines Palastes Gezelt. - ('''73''') Vielleicht: Der sein Palastzelt, seine Gewalt zwischen dem Toten Meere und dem Mittelländischen Meere am heiligen Tempelberge (durch zurückgelassene Besatzungen) begründen wollte, der den Tempel geschändet, starb elend und niemand vermochte ihn von dem vorzeitigen Tode zu befreien. - ('''74''') Von Antiochus verstehen V. 40-45 Ephr., Chrysost. mit Recht, denn die hier geschilderten Züge und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan08|Dan 8]]''] entsprechen sich vollständig. Ferner wäre es unbegreiflich, wenn der Engel bald von Antiochus, bald von dem Antichrist reden sollte, ohne dies dem Propheten zu erkennen zu geben. Indes Antiochus ist das Abbild des Antichrist. Dies zeigt sich endlich aus der Ähnlichkeit in der Darstellung beider [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan07|Dan 7]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan08|Dan 8]]'']. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan07|Dan 7,11.21.25]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan08|Dan 8,10-12; 23-25]]''].
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Version vom 28. Oktober 2019, 06:06 Uhr

Prophetia Daniel. Caput XI.

Prophezeiung des Daniel Kap. 11


c. Die Anfänge des griechischen Reiches. (V. 4) d. Kriege zwischen Ägypten und Syrien. (V. 20) e. Der König-Verfolger.

1. Ego autem ab anno primo Darii Medi stabam ut confortaretur, et roboraretur.
2. Et nunc veritatem annuntiabo tibi. Ecce adhuc tres reges stabunt in Perside, et quartus ditabitur opibus nimiis super omnes: et cum invaluerit ivitiis suis, concitabit omnes adversum regnum Græciæ.

3. Surget vero rex fortis, et dominabitur potestate multa: et faciet quod placuerit ei.
4. Et cum steterit, conteretur regnum ejus, et dividetur in quatuor ventos cœli: sed non in posteros ejus, neque secundumpotentiam illius, qua dominatus est: lacerabitur enim regnum ejus etiam in externos, exceptis hiis.


5. Et confortabitur rex austri: et de principibus ejus prævalebit super eum, et dominabitur ditione: multa enim dominatio ejus.

6. Et post finem annorum fœderabuntur: filiaque regis austri veniet ad regem aquilonis facere amicitiam, et non obtinebit fortitudinem brachii, nec stabit semen ejus: et tradetur ipsa, et qui adduxerunt eam, adolescentes ejus, et qui confortabant eam in temporibus.


7. Et stabit de germine radicum ejus plantatio: et veniet cum exercitu, et ingredietur provinciam regis aquilonis: et abutetur eis, et obtinebit.

8. Insuper et deos eorum, et sculptilia, vasa quoque pretiosa argenti, et auri captiva ducet in Ægyptum: ipse prævalebit adversus regem aquilonis.

9. Et intrabit in regnum rex austri, et revertetur ad terram suam.

10. Filii autem ejus provocabuntur, et congregabunt multitudinem exercituum plurimorum: et veniet properans, et inundans: et revertetur, et concitabitur, et congredietur cumrobore ejus.


11. Et provocatus rex austri egredietur, et pugnabit adversus regem aquilonis, et præparabit multitudinem nimiam, et dabitur multitudo in manu ejus.

12. Et capiet multitudinem, et exaltabitur cor ejus, et dejiciet multa millia, sed non prævalebit.

13. Convertetur enim rex aquilonis, et præparabit multitudinem multo majorem quam prius: et in fine temporum, annorumque veniet properans cum exercitu magno, et opibus nimiis.

14. Et in temporibus illis multi consurgent adversus regem austri: filii quoque prævaricatorum populi tui extollentur ut impleant visionem, et corruent.

15. Et veniet rex aquilonis, et conportabit aggerem, et capiet urbes munitissimas: et brachia austri non sustinebunt, et consurgent electi ejus ad resistendum, et non erit fortitudo.

16. Et faciet veniens super eum juxta placitum suum, et non erit stet contra faciem ejus: et stabit in terra inclyta, et consumetur in manu ejus.


17. Et ponet faciem suam ut veniat ad tenendum universum regnum ejus, et recta faciet cum eo: et filiam feminarum dabit ei, ut evertat illud: et non stabit, nec illius erit.


18. Et convertet faciem suam ad insulas, et capiet multas: et cessare faciet principem opprobrii sui, et opprobrium ejus convertetur in eum.

19. Et convertet fciem suam ad imperium terræ suæ, et impinget, et corruet, et non invenietur.

20. Et stabit in loco ejus vilissimus, et indignus decore regio: et in paucis diebus conteretur, non in furore, nec in prœlio.

21. Et stabit in loco ejus despectus, et non tribuetur ei honor regius: et veniet clam, et obtinebit regnum in fraudulentia.

22. Et brachia pugnantis expugnabuntur a facie ejus, et conterentur: insuper et dux fœderis.
23. Et post amicitias, cum eo faciet dolum: et ascendet, et superabit in modico populo.

24. Et abundantes, et uberes urbes ingredietur: et faciet quæ non fecerunt patres ejus, et patres patrum ejus: rapinas, et prædam, et divitias eorum dissipabit, et contra firmissimas cogitationes inibit: et hoc usque ad tempus.


25. Et concitabitur fortitudo ejus, et cor ejus adversum regem austri in exercitu magno: et rex austri provocabitur ad bellum multis auxiliis, et fortibus nimis: et non stabunt, quia inibunt adversus eum consilia.


26. Et comedentes panem cum eo, conterent illum, exercitusque ejus opprimetur: et cadent interfecti plurimi.

27. Duorum quoque regum cor erit ut malefaciant, et ad mensam unam mendacium loquentur, et non proficient: quia adhuc finis in aliud tempus.

28. Et revertetur in terram suam cum opibus multis: et cor ejus adversum testamentum sanctum, et faciet, et revertetur in terram suam.

29. Statuto tempore revertetur, et veniet ad austrum: et non erit priori simile novissimum.

30. Et venient suer eum Trieres, et Romani: et percutietur, et revertetut, et indignabitur contra testamentum sanctuarii, et faciet: reverteturque, et cogitabit adversum eos, qui dereliquerunt testamentum sanctuarii.

31. Et brachia ex eo stabunt, et polluent sanctuarium fortitudinis, et auferent juge sacrificium: et dabunt abominationem in desolationem.

32. Et impii in testamentum simulabunt fraudulenter: populus autem sciens Deum suum, obtinebit, et faciet.

33. Et docti in populo docebunt plurimos: et ruent in gladio, et in flamma, et in captivitate, et in rapina dierum.
34. Cumque corruerint, sublevabuntur auxilio parvulo: et applicabuntur eis plurimi fraudulenter.

35. Et de eruditis ruent, ut conflentur, et eligantur, et dealbentur usque ad tempus præfinitum: quia adhuc aliud tempus erit.

36. Et faciet juxta voluntatem suam rex, et elevabitur, et magnificabitur adversus omnem deum: et adversus Deum deorum loquetur magnifica, et dirigetur, donec compleatur iracundia: perpetrata quippe est definitio.

37. Et Deum patrum supórum non reputabit: et erit in concupiscentiis feminarum, nec quemquam deorum curabit: quia adversum universa consurget.
38. Deum autem Maozim in loco suo venerabitur: et Deum, quem ignoraverunt patres ejus, colet auro, et argento, et lapide pretioso, rubusque pretiosis.

39. Et facie tut muniat Maozim cum eo alieno, quem cognovit, et multiplicabit gloriam, et dabit eis potestatem in multis, et terram dividet gratuito.

40. Et in tempore præfinito prœliabitur adversus eum rex austri, et qusi tempestas veniet contra illum rex aquilonis in curribus, et in equitibus, et in classe magna, et ingredietur terras, et conteret, et pertransiet.

41. Et introibit in terram gloriosam, et multæ corruent: hæ autem solæ salvabuntur de manu ejus, Edom, et Moab, et principium filiorum Ammon.

42. Et mittet manum suam in terras: et terra Ægypti non effugiet.

43. Et dominabitur thesaurom auri, et argenti, et in omnibus pretiosis Ægypti: per Libyam quoque, et Æthiopiam transibit.
44. Et fama turbabit eum ab oriente et ab aquilone: et veniet in multitudine magna ut conterat et interficiat plurimos.
45. Et figet tabernaculum suum Apadno inter maria, super montem inclytum et sanctum: et veniet usque ad summitatem ejus, et nemo auxiliabitur ei.



1. Ich aber war bei Darius, dem Meder, vom ersten Jahre seiner Regierung an, ihm1 beizustehen und zu helfen.
2. Und nun werde ich dir die Wahrheit kundtun. Siehe, noch drei Könige werden in Persien auftreten und der vierte wird größere Reichtümer erwerben als alle anderen;2 und wenn er durch seinen Reichtum zu großer Macht gekommen ist, wird er alle gegen das Griechenreich aufbieten.3
3. Ein gewaltiger König4 aber wird aufstehen, der mit großer Macht herrschen und tun wird, was ihm gefällt.5
4. Doch wenn er emporgekommen ist, wird sein Reich zertrümmert und nach den vier Winden des Himmels zerteilt werden, aber nicht unter seine Nachkommen noch seiner Macht gemäß, mit welcher er selbst geherrscht hat; denn sein Reich wird zerstückelt und anderen, die nicht zu seiner Familie gehören, zuteil werden, nicht aber jenen.6
5. Und ein König des Südens wird mächtig werden,7 aber einer von seinen Anführern8 wird ihm überlegen werden und mit Macht herrschen, seine Herrschaft wird nämlich eine große sein.9
6. Nach Verlauf von Jahren aber werden sie ein Bündnis schließen und die Tochter des Königs des Südens wird zum Könige des Nordens kommen, um Freundschaft zu schließen; aber sie wird die Kraft des Armes nicht bewahren noch wird ihr Geschlecht Bestand haben und sie wird samt denen, die sie herbeigeführt haben, ihren Jünglingen, und denen, die eine Zeitlang ihre Stütze gewesen, dahingegeben werden.10
7. Aber ein Zweig wird aus ihrem Wurzelstocke sich erheben und mit einem Kriegsheere kommen und in das Land des Königs des Nordens einbrechen und es übel behandeln und überwältigen.11
8. Auch wird er ihre Götzen und Bilder samt ihren kostbaren Gefäßen von Gold und Silber als Beute nach Ägypten wegführen und so die Oberhand gewinnen über den König des Nordens.
9. Der König des Südens aber wird in sein Reich einfallen, jedoch in sein Land zurückkehren.12
10. Die Söhne des Königs des Nordens werden erbittert werden und viele und gewaltige Kriegsheere zusammenbringen13 und es wird einer daherkommen, eilend und überflutend, er wird wiederkommen und voll Erbitterung gegen die Heeresmacht des Königs des Südens kämpfen.14
11. Dann wird der König des Südens wider den König des Nordens kämpfen, er wird ein sehr großes Heer ausrüsten und das feindliche Heer wird in seine Hand fallen.15
12. Er wird viele Feinde gefangen nehmen16 und sein Herz wird sich erheben, er wird viele Tausende niederwerfen, aber nicht die Oberhand behalten.17
13. Denn der König des Nordens wird wiederum ein Heer ausrüsten, viel größer als das frühere, und wird nach Verlauf von Zeit und Jahren eilends mit großer Heeresmacht und vieler Kriegsrüstung heranziehen.18
14. Und jene Zeit werden sich viele gegen den König des Südens erheben,19 auch die Söhne der Abgefallenen deines Volkes werden sich erheben, um das Gesicht in Erfüllung gehen zu lassen, aber sie werden zu Falle kommen.20 [Jes 19,16]
15. Der König des Nordens wird kommen21 und einen Wall aufwerfen und feste Städte einnehmen und die Arme des Südens werden nicht standhalten und die Auserlesenen desselben werden sich zum Widerstande erheben, aber nichts vermögen.22
16. Und wenn er über ihn kommt, so wird er nach seinem Gutdünken handeln, ohne dass jemand vor ihm standzuhalten vermag; er wird sich in dem herrlichen Lande festsetzen und es wird völlig vernichtet werden von seiner Macht.23
17. Dann wird er seinen Sinn darauf richten,24 dessen ganzes Reich in Besitz zu nehmen und sich anstellen, mit ihm einen Vergleich zu schließen; er wird ihm die Tochter einer der Frauen geben, um das Reich zugrunde25 zu richten, aber sie wird nicht beständig bleiben und nicht mit ihm halten.
18. Dann wird er sein Absehen auf die Inseln wenden und viele einnehmen26 und wird einen Fürsten, den er beschimpft, der Herrschaft berauben,27 doch der Schimpf wird auf ihn zurückfallen:
19. Darnach wird er sich der Herrschaft über sein eigenes Land zuwenden28 und er wird straucheln und zu Falle kommen und nicht mehr gesunden werden.
20. An seiner Statt wird ein verächtlicher Mensch, unwürdig der Königswürde, sich erheben,29 aber nach wenigen Tagen30 wird er vernichtet werden, doch nicht durch Überfall noch im Kampfe.
21. An seine Stelle31 wird ein Verachtungswürdiger treten, den man nicht wie einen König ehren wird;32 unversehens wird er sich einschleichen und die Herrschaft durch Arglist erlangen.
22. Die Arme des Kämpfenden werden vor seinen Augen überwältigt und zerschmettert werden samt dem Bundesfürsten.33
23. Nachdem er mit ihm Freundschaft geschlossen, wird er Trug üben und wird heranziehen und obsiegen mit wenigem Volke.34
24. In üppige35 und reiche Städte36 wird er eindringen und verüben, was seine Väter und die Väter seiner Väter nicht getan haben; den Raub, die Beute und die Reichtümer derselben wird er verschleudern und wider die Festen seine Anschläge richten, aber es wird nur eine bestimmte Zeit währen.37
25. Dann38 wird er seine Macht und seinen Mut wider den König des Südens aufbieten und mit einem großen Heere gegen diesen heranrücken, der König des Südens aber wird mit einer großen, überaus starken Heeresmacht in den Krieg ziehen; aber sie wird nicht standhalten, denn es werden Anschläge wider ihn gerichtet werden.39
26. Die das Brot mit ihm essen, werden ihn vernichten und sein Heer wird überwältigt und sehr viele werden erschlagen werden.40
27. Die Absicht beider Könige wird darauf gehen, Böses zu tun, und an einem Tische werden sie Lügen reden, aber es wird ihnen nicht gelingen, denn das Ende ist auf eine andere Zeit vorbehalten.
28. So wird er mit vielen Schätzen wieder in sein Land zurückkehren und sein Herz wird sich wieder den heiligen Bund richten, er wird es ausführen41 und dann wieder in sein Land zurückkehren.
29. Zur bestimmten Zeit aber wird er wieder kommen und gegen den Süden ziehen, aber zuletzt wird es ihm nicht gelingen, wie zuvor,42
30. sondern die Römer werden ihn mit Schiffen angreifen,43 er wird geschlagen werden,44 so dass er umkehren muss, und wird wider den heiligen Bund seinen Grimm auslassen45 und wird zurückgekehrt, sein Augenmerk auf die richten, welche den heiligen Bund verlassen haben.
31. Heereshaufen, von ihm entsendet, werden sich aufstellen und das Heiligtum, die Feste,46 entweihen, das beständige Opfer abschaffen und den Greuel der Verwüstung einführen.47
32. Gottlose, welche gegen den Bund gefrevelt haben, werden mit List und Betrug umgeben,48 das Volk aber, das seinen Gott kennt, wird festbleiben und Taten verrichten.49
33. Die Weisen im Volke50 werden sehr viele belehren, aber einige Zeit durch Schwert und Feuer, durch Gefangenschaft und Ausplünderung dulden.51
34. Und wenn sie unterlegen sind, wird ihnen durch eine geringe Schar geholfen werden52 und sehr viele werden sich heuchlerisch an sie anschließen.
35. Und von den Weisen werden einige fallen, damit sie geläutert, ausgeschieden und gereinigt werden bis zur bestimmten Zeit, denn es wird noch eine andere Zeit kommen.53
36. Und der König54 wird nach seiner Willkür handeln, er wird sich55 überheben und großtun wider jeden Gott56 und wider den Gott der Götter wird er in Übermut sprechen und er wird Gelingen haben, bis das Maß des Zornes57 voll ist; denn was beschlossen ist, wird ausgeführt.58
37. Den Gott seiner Väter wird er nicht achten, er wird nach Frauen lüstern sein, nach keinem Gott wird er fragen;59 denn er wird sich wider alles auflehnen.
38. Dagegen wird er den Gott Maozim60 an dessen Stätte61 verehren und einem Gottes, den seine Väter nicht kannten, wird er mit Gott und Silber, und Edelsteinen und Kostbarkeiten dienen.62
39. Und er wird mit dem fremden Gott, den er kennengelernt, Maozim zu befestigen suchen und seinen Ruhm vermehren63 und seinen Anhängern wird er große Macht verleihen und das Land ohne64 Entgelt unter sie austeilen.
40. Zur bestimmten Zeit65 wird der König des Südens gegen ihn66 kämpfen und der König des Nordens wird wie ein Ungewitter, mit Wagen und Reitern und unter großer Flotte gegen ihn heranstürmen und wird die Länder überfallen und sie verheeren und überschwemmen.
41. So wird er in das herrliche Land67 kommen und viele Länder werden unterliegen, aber diese allein sollen aus seiner Gewalt errettet werden: Edom und Moab und das Hauptvolk der Söhne Ammons.68
42. Er wird seine Macht gegen die Länder ausstrecken und für das Land Ägypten wird kein Entrinnen sein.
43. Er wird sich der Schätze an Gold und Silber sowie aller Kostbarkeiten von Ägypten bemächtigen, auch Libyen und Äthiopien wird er durchziehen.69
44. Da wird ihn ein Gerücht schrecken von Osten und Norden her;70 er wird mit einem großen Heere heranziehen, um sehr viele zu vernichten und zu morden.71
45. Er wird sein Gezelt und seinen Palst72 zwischen den Meeren auf dem herrlichen und heiligen Berge aufschlagen,73 dann wird er sein Ende erreichen, ohne dass jemand ihm beisteht.74


Fußnote

Kap. 11 (1) Dem Darius oder dem Engel. Die Absicht ist, Darius für das Volk Gottes günstig zu stimmen. - (2) Nach Cyrus, in dessen drittes Regierungsjahr die Prophezeiung fällt, sollen noch drei Könige kommen, also Kambyses, Pseudo-Smardis, Darius, Sohn des Hystaspes, der vierte ist Xerxes, dessen Reichtum Herodot und Cicero erwähnen. - (3) Nach Justin rüstete er 70000 Mann aus einem Reihe und 300000 Hilfstruppen aus. Schiffe soll er gegen eine Million gehabt haben. - (4) Von Xerxes wird alsbald auf Alexander übergegangen, was durch die Ankunft des Engels von Griechenland [Dan 10,20] schon angedeutet ward. Die Propheten bringen nicht, wie öfter schon erwähnt, eine Zeittafel von Ereignissen, sondern knüpfen innerlich durch Einfluss aufeinander verbundene Ereignisse über solche, die eine Richtschnur des göttlichen Handelns darstellen, zusammen. Die Niederlagen des Xerxes bereiteten den Untergang Persiens vor. Die Auslassung so vieler persischer Könige auf der einen Seite und die innere Verknüpfung des Einfalles in Griechenland anderseits mit dem Entstehen des dritten Reiches, Alexanders und seiner Nachfolger, beweist zwei Dinge: die Prophezeiung ist vor dem Eintreten der Ereignisse gegeben, das eine Ereignis ist die Vorbereitung des anderen. - (5) Diese Worte passen zwar auf jeden großen Eroberer, doch in besonderer Weise auf Alexander, der vom Schicksal nicht so geleitet ward, wie er es vielmehr in seiner Gewalt zu haben schien, da er tun durfte, was ihm irgend gefiel. (Curtius) - (6) Vergl. [Dan 8,Anm.10]. - (7) Aus den vier Reichen wählt der Engel zwei, welche für das Volk Gottes eine besondere Bedeutung haben, das ägyptische und das syrische, das Reich der Ptolemäer und das der Seleuciden, die miteinander um Palästina kämpften. Der König des Südens ist Ptolemäus Lagi von Ägypten, der selbst Jerusalem durch List in seine Gewalt brachte. (Flav. Jos.) - (8) Nicht von Alexanders Anführern, denn dies widerspricht V. 4; nicht also Ptolemäus Philadelphus (wie Hieronymus annimmt), sondern Seleukus Nikator, der einst Statthalter von Babylonien war, später vor Antigonus nach Ägypten floh und im Heere des Ptolemäus Lagi Anführer ward. Er eroberte Babylonien zurück und nahm in der Schlacht bei Ipfus den Königstitel an. Sein Reich erstreckte sich von Phrygien bis zum Indus und es ward mächtiger als das des Ptolemäus. - (9) Um das Verständnis des Folgenden zu erleichtern, sei hier die Reihenfolge der ägyptischen und syrischen Könige geboten:

Ägyptische Könige Syrische Könige
Ptolemäus Lagi 323-285 vor Chr. Seleukus Nikator 310-281 vor Chr.
Ptolemäus Philadelphus 285-247 Antiochus Soter 281-261
Ptolemäus Euregetes I. 247-221 Antiochus Theos 261-246
Ptolemäus Philopator 221-205 Seleukus Kallinikus 246-226
Ptolemäus Epiphanes 205-181 Seleukus Keraunos 226-222
Ptolemäus Philometor 181-171 Antiochus der Große 223-187
Ptolemäus Euregetes II. 171-167 Seleukus Philopator 187-175
Antiochus Epiphanes 175-164

- (10) Dieselben Könige, von denen V. 5 die Rede war. Die Tochter des Königs des Südens wird zum Könige von Syrien kommen, um einen Ausgleich zu schaffen. Doch umsonst, sie wird sich nicht in der Macht behaupten noch wird Bestand haben, was durch jenes Bündnis festgesetzt ist, noch wird sie die Kraft des Armes behalten (die Macht des Königs des Südens), sondern sie wird selbst in die Hände der Feinde dahingegeben werden und mit ihr werden die umkommen, welche sie zu dem Könige des Nordens geführt, und ihr Erzeuger, sowie der, der ihr Helfer ist. – Antiochus Theos führte viele Kriege gegen Ptolemäus Philadelphus, gegen den er die ganze Macht Babylons und des Orientes ins Feld führte. Um dem Kampfe ein Ende zu machen, gab Ptolemäus Philadelphus nach mehrjähriger Dauer desselben seine Tochter Berenice dem Antiochus zur Frau, der von seinem ersten Weibe Laodice zwei Söhne hatte, Seleukus Kallinikus und Antiochus. Antiochus gab Berenice den Titel als Königin, während Laodice Nebenweib war, doch nach längerer Zeit berief er die letztere wieder zur Königswürde. Aus Furcht vor dem Wankelmut des Antiochus Theos, ließ ihn Laodice mit Gift töten, während sie Berenice mit deren Sohn durch die Fürsten Ikadion und Genneus töten ließ und ihren ältesten Sohn Seleukus Kallinikus an des Vaters Stelle zum König einsetzte. Der „Helfer“ ist also ihr Gatte Antiochus Theos, der ihretwegen den Untergang fand. So brach die Hoffnung des Ptolemäus zusammen, dass der Sohn Berenices das Reich der Seleuciden erlangen werde und so die Ptolemäer in Ägypten und in Syrien herrschen würden: ihr Geschlecht wird nicht Bestand haben. - (11) Aus dem Wurzelstock der Tochter des Königs des Südens, also aus dem Königsstamme von Ägypten wird sich ein Zweig erheben. Der Wurzelstock der Tochter sind die Eltern, der Zweig der Bruder, Ptolemäus Euregetes. Das Hebräische fügt bei: an seiner Statt. – Ptolemäus Euregetes, der Bruder der Berenice, griff Seleukus Kallinikus, den König von Syrien, an, eroberte fast das ganze syrische Reich und wurde nur durch einen ägyptischen Aufruhr von der vollen Eroberung abgehalten. Er brachte u.a. 40000 Talente Silbers, ungefähr 300 Millionen Mark, als Beute nach Hause. - (12) Hebr.: Einer oder: dieser. Es ist vom Könige von Syrien die Rede. Seleukus Kallinikus wird zwar (um 240) einen Zug gegen Ägypten versuchen, aber vergeblich. Hebr.: Dann wird er zwei Jahre lang keinen Angriff mehr unternehmen auf den König des Nordens, dieser aber wird einen Einfall machen in das Reich des Königs des Südens, jedoch in sein Land zurückkehren. - (13) Die Söhne des Kallinikus waren Seleukus Keraunos und Antiochus der Gr. Vor dem ägyptischen Zuge galt es zuvor, die Herrschaft in Kleinasien sich zu sichern. Hierbei fiel Seleukus und so ist weiterhin nur noch von einem die Rede. V. 10a spricht also nur von der Vorbereitung. - (14) Antiochus eroberte Seleucia am Orontes und besetzte durch den Verrat des Theodotus auch Tyrus und Ptolemais. Alsdann schloss er mit Ägypten einen Waffenstillstand. Doch bald brach der Krieg von neuem los, da Antiochus erkannte, dass die Ägypter nur Zeit zu neuen Rüstungen suchten. Darum 10b hebr.: Er wird den Angriff wieder aufnehmen und (den Krieg) bis zu seiner Feste (tragen). – Die Ägypter wurden 218 bei Sidon geschlagen, Antiochus besetzte Phönizien und Palästina und schlug sein Standquartier bei der Festung Gaza auf. - (15) Hebr.: Da wird der König des Südens in Erbitterung geraten, ins Feld rücken und mit dem König des Nordens kämpfen. Dieser wird zwar ein großes Heer aufstellen, aber das Heer wird in seine (des Königs von Ägypten) Hand fallen. – Ptolemäus lässt sich bewegen, dem Antiochus (gegen seine Gewohnheit) selbst ein Heer entgegenzuführen, 70000 Mann zu Fuß, 5000 zu Pferd und 73 Elefanten. - (16) Antiochus wurde bei der Stadt Raphia an der Grenze Ägyptens besiegt, verlor sein Heer zum größten Teil und wurde auf der Flucht durch die Wüste selbst gefangen. - (17) Anstatt Antiochus gänzlich zu vernichten und Syrien zu erobern, schloss Ptolemäus Philopator einen Vertrag und gab sich wieder seinem früheren ausschweifenden Leben hin. Im Hebräischen lauten die letzten Worte: er wird nicht stark werden. - (18) Dreizehn Jahre später zog Antiochus, als Ptolemäus Philopator gestorben war, gegen dessen vierjährigen Sohn Ptolemäus Epiphanes. Zugleich schloss er mit König Philipp von Mazedonien ein Bündnis, dass sie Ägypten unter sich teilen wollten. - (19) Provinzen Ägyptens, welche sich durch Agathokles, den gewalttätigen Vormund des vierjährigen Ptolemäus Epiphanes, bedrängt fühlten, empörten sich. Auch in Ägypten selbst fanden Aufstände statt. - (20) Ein Teil des Volkes, der zu Gewalttaten geneigt ist, wird gleichfalls sich erheben und durch ihre Handlungsweise die Wahrheit der Prophezeiungen [Dan 8] bekräftigen und allen offenbar machen. Ihre Tat wird der Grund der späteren syrischen Verfolgung, denn sie bahnten Antiochus Epiphanes die Wege und bereiteten sich so selbst das Verderben. - (21) Hebr.: eine feste Stadt einnehmen. - (22) Antiochus war von seiner ersten Invasion durch den Abfall des Attalus von Pergamum zurückgerufen. In seiner Abwesenheit nahm der ägyptische Feldherr Skopas die eroberten Gebiete wieder ein, wurde aber von dem zurückkehrenden Antiochus an den Quellen des Jordan völlig geschlagen und in Sidon, in das er sich mit seinen 10000 Mann geworfen, belagert. Vergebens zogen die drei berühmtesten Heerführer Ägyptens zum Entsatze Sidons heran, sie wurden zurückgeschlagen. Von aller Zufuhr abgeschnitten, konnte Skopas sich nicht halten und erbat freien Abzug. Die Auserlesenen sind entweder das Belagerungs- oder das Entsatzheer. - (23) Hebr.: Vernichtung ist in seiner Hand. – War Antiochus Sieger, so schlug er die Juden, unterlag er, mussten sie mit ihm leiden. (Flav. Jos.) Antiochus eröffnete zudem dem Verfolger-König den Zugang, allen jenem Bösen, das die Bücher der Machabäer von dem nordischen König berichten, bahnte er den Weg. So geht der Prophet von dem Anfange des Übels zu dessen höchster Vollendung über. – Das herrliche Land ist Palästina. - (24) Von seiner Absicht, Ägypten zu erobern, spricht auch Livius. (33,19) Nachdem Skopas besiegt und Antiochus die Städte von Cölesyrien, Samaria und Judäa besetzt, schloss er ein Bündnis mit Ptolemäus, gab ihm seine Tochter Cleopatra zum Weibe und die eben genannten Landschaften zur Aussteuer. Die Verlobung fand im Jahre 198, die Eheschließung um 193 statt. - (25) Das Reich des Ptolemäus. Doch er wird kein Glück haben und Ägypten wird ihm nicht zufallen. - (26) Im Jahre 197 nahm er Rhodus, Samus, Kolophona, Phokea und andere Inseln ein. (Hier.) - (27) Hebr.: Aber ein Feldherr wird ihm sein Spotten austreiben, ja, er wird ihm seinen Spott heimzahlen. Vulg.: Er wird Fürsten ihrer Herrschaft berauben und dazu verhöhnen, doch der Schimpf, den er anderen angetan, wird auf ihn selbst zurückfallen. Ebenso Theod. und Syr. Übers. – Im Frühjahr 196 hatte er den thrakischen Chersones eingenommen, der zum großen Teil zur Schutzherrschaft der Römer gehörte, und den Römern geraten, sich nicht um Asien zu kümmern. Da er sich weigerte, die Forderungen der Römer zu erfüllen, erklärten ihm diese den Krieg. Bei Magnesia am Sipylus wurde Antiochus von Scipio so geschlagen, dass nicht nur sein Höhnen, sondern auch sein Ruhm ein Ende hatte. 50000 Mann fielen, er selbst entkam mit Not und erlangte den Frieden nur unter den drückendsten Bedingungen. - (28) Hebr.: Darnach wird er sein Angesicht den Befestigungen seines Landes zuwenden. Bei dem Versuche, den Zeus (Bel) in der Provinz Elymais zu plündern, wurde er vom Volke erschlagen. - (29) Hebr.: Und es tritt an seine Stelle einer, der Steuereintreiber die Pracht des Reiches durchziehen lässt. Er musste in den ersten neun Jahren jährlich 1000 Talente an die Römer abliefern, die er seinen Völkern abzupressen gezwungen war. Auch die Pracht seines Reiches Judäa, Jerusalem, blieb nicht verschont. Heliodor, der Schatzmeister des Seleukus, suchte den Tempel zu berauben. [2Mak 3,7ff] - (30) Septuag.: In den letzten Tagen. Theodotion: In jenen Tagen. Von der Zeit nach der Profanation des Tempels gesagt. Sein baldiger Tod erscheint als Strafe dieses Greuels. Er kommt nicht im Volksaufstande um, wie sein Vater, noch in der Schlacht, sondern Heliodor schafft ihn hinterlistig, vielleicht durch Gift, aus dem Wege. - (31) Der Engel führt nun weiter aus, was [Dan 8,9-13] und [Dan 8,23-25] von dem kleinen Horn gesagt ist. - (32) Nur durch List und Heuchelei gelangt er auf den Thron. Er war selbst nicht thronberechtigt, sondern der ihn als Geisel ablösende Sohn des Seleukus, Demetrius. In Athen erreichte ihn die Nachricht von der Ermordung seines Bruders. Während der Usurpator Heliodorus sich sicher glaubte, erschien Antiochus plötzlich und riss die Herrschaft an sich. - (33) Hebr.: Die heranflutenden Heere werden vor ihm weggeschwemmt und vernichtet werden, so auch der Vorsteher des Bundes. – Nach dem Tode der Kleopatra, der Cölesyrien als Mitgift versprochen, aber nicht gegeben war, verlangten die Vormünder ihres Sohnes, des jungen Ptolemäus Philometor, die Herausgabe jenes Landes. Antiochus verweigerte dieselbe und so kam es zum Kriege, in dem das ägyptische Heer zwischen Pelusium und dem kassischen Gebirge geschlagen ward. – Der Bundesfürst ist Onias III., der Hohepriester, der zu eben dieser Zeit, im Jahre 172 auf die Veranstaltung seines Bruders Jason der hohenpriesterlichen Würde durch Antiochus beraubt und bald darauf von Menelaus getötet ward. [2Mak 4,33] - (34) Zur Krönungsfeier des jungen Philometor hatte Antiochus seinen Gesandten Apollonius geschickt. Auf dessen Rat zog er von neuem gegen Ägypten. Bei Pelusium kam es zur Schlacht, in welcher die Ägypter eine schwere Niederlage erlitten. Sobald Antiochus sah, dass die Schlacht gewonnen war, ritt er überall herum und befahl seinen Truppen, kein Blut mehr zu vergießen, weil er kein Feind, sondern der Oheim und Vormund seines Neffen, des jungen Königs, sei. So erwarb er sich die Liebe der Ägypter, schloss mit seinem Neffen einen Bund und rückte bis Memphis vor, weil er vorgab, seinem Mündel das Reich sichern zu wollen. Derart hielt er das Land mit verhältnismäßig wenig Truppen besetzt und plünderte es aus. - (35) Besser: unverhofft – und mit V. 23 zu verbinden: unverhofft obsiegen. - (36) Hebr.: Gegenden. - (37) Die von Gott bestimmte Zeit. - (38) Siehe [1Mak 1,17-20]. - (39) Von wem, sagt der folgende Vers: der König des Südens ist der jüngere Bruder des Ptolemäus Philometor, Ptolemäus Physkon, der sich in Alexandria mit seiner Schwester Kleopatra dem Antiochus gegenüber behauptete, nach Abzug des letzteren sich ganz Ägypten bemächtigt. - (40) Worauf sich dies bezieht, lässt sich schwer sagen. Vielleicht bedeutet es, dass Antiochus, nachdem er mit Ptolemäus Philometor Frieden geschlossen, gegen ihn Böses sinnt, und dessen Parteigänger gegen Antiochus. Andere beziehen es auf Ptol. Physkon. - (41) Die Belagerung von Alexandria ging nicht vorwärts. Deshalb zog Antiochus auf das Gerücht von einem Aufstande in Jerusalem [2Mak 5,11-17] nach Palästina und plünderte den Tempel. [1Mak 1,20ff] Hierauf zog er sich nach Syrien zurück. [1Mak 1,24] - (42) Den Grund gibt V. 30 an. - (43) Hebr.: Es werden ihn kittäische Schiffe angreifen. Der Name Kittim stammt von Kittium auf Cypern und bedeutet zunächst Cyprier, dann allgemein die westlichen Küsten- und Inselbewohner am Mittelmeer. Gemeint ist wohl die Ankunft von Gesandten des römischen Senats, der von Ägypten schon lange um Schutz gebeten war. Die Ankunft war durch den Kampf der Römer gegen Mazedonien verzögert. An der Spitze der Gesandtschaft stand C. Popilius Laenas. Er traf Antiochus vor Alexandrien und erzwang von ihm sofort das Versprechen seines Abzuges. - (44) Hebr.: Mutlos werden. - (45) Siehe [1Mak 1,30ff]. - (46) Den Tempel, auf dem das Heil des Volkes beruht, das Unterpfand des göttlichen Schutzes, das Zeugnis des Wohnens Gottes unter seinem Volke. So heißt Gott auch der Fels. [5Mos 35,15; 2Sam 23,3ff] - (47) Die Erfüllung siehe [1Mak 1,49-64; 2Mak 6,2-9] - (48) Hebr.: wird er durch glatte Künste zum Abfalle verleiten (zu Heiden machen). - (49) Die Religion starkmütig wahren und bekennen. - (50) Die Frommen. - (51) Vergl. [1Mak 1,32.34.39.52.56.60.63-67; 2Mak 5,13ff; 2Mak 6,9ff; 2Mak 7,1ff] - (52) Durch die Machabäer. Diese Hilfe ist gering und die Befreiung klein, wenn sie mit jener Befreiung und Herrlichkeit verglichen wird, welche Gott [Dan 12] selbst nach der Niederwerfung aller Feinde gewähren wird. Da dem bedrückten Volke durch diese kleine Hilfe eine Hoffnung gezeigt wird, werden ihnen viele sich zugesellen, durch den Erfolg angelockt, die aber bald zu den Feinden übergehen oder den Frommen Nachstellungen bereiten. Beispiele: [1Mak 6,21ff; 1Mak 7,6; 1Mak 9,23; 2Mak 14,3ff] Warum Gott eine solche Verfolgung zulässt, besagt V. 35. - (53) Hebräisch: Denn sie ist noch für die bestimmte Zeit ausstehend: Gott wird einen vollkommenen Sieg geben, aber zu jener Zeit, die er allein kennt. - (54) Was [Dan 8,24.25] gesagt ist, wird jetzt genauer von dem Verfolger-König erklärt. - (55) Eben deshalb. - (56) Wider den wahren Gott wie gegen die falschen Götter. - (57) Gottes gegen sein Volk. Vergl. [2Mak 6,12-17; 2Mak 7,32]. - (58) Jenes Unglück ist von Gott bestimmt und kommt ganz sicher. Diese Weissagung ist an keine Bedingung gebunden und kann durch keine Menschenmacht vereitelt werden. - (59) Hebr. meist übersetzt: auch auf die Götter seiner Väter wird er nicht achten, weder auf die (Gottheit, welche die) Lust der Frauen (ist) noch auf irgendeine andere Gottheit. – Doch kann man auch erklären: Über Menschliches und Göttliches erhebt er sich, nicht einmal durch die Anmut der Frauen erweicht. Was der heilige Hieronymus in seiner Übersetzung sagt, ist freilich geschichtlich wahr. - (60) Den Gott der Befestigungen. Gemeint ist wohl der Jupiter Capitolinus, dem Antiochus in Antiochia einen kostbaren Palast zu errichten begann. (Livius 41,20) Den Jupiter Olympius, den er in Athen einen prächtigen Tempel erbauen ließ [2Mak 6,2], unterschied er wohl kaum von jenem. - (61) An Stelle der anderen Götter. (V. 36) - (62) Auch Livius sandte er 500 Pfund an goldenen Gefäßen als Weihegeschenk nach Rom. - (63) Der Vers ist sehr dunkel. Er wird sich feste Plätze schaffen (oder sichern) mit Hilfe eines fremden Gottes und durch seine Kriegszurüstungen seinen Ruhm reich mehren. - (64) Hebr.: Für Entgelt. - (65) Die Propheten wiederholen bisweilen eine Voraussagung, um sie als desto sicherer erkennen zu lassen. Dies geschieht auch hier V. 40-45. Einige Einzelzüge werden beigefügt: Hebr.: Zur Endzeit, im gleichen Sinne wie [Dan 8,17]. - (66) Den König des Nordens. Die erste Veranlassung zum Kriege gaben die Ägypter. Als Kleopatra (siehe Anm. 24) starb, forderten die Vormünder des Ptolemäus Philometor Antiochus auf, Cölesyrien, das sein Vater der Kleopatra als Mitgift versprochen, dem Könige von Ägypten auszuliefern. Antiochus bestritt, dass sein Vater ein solches Versprechen gegeben, und weigerte sich, das geforderte zu tun. - (67) Palästina. - (68) Diese Völker pflegten sich den Feinden der Juden anzuschließen. - (69) Hebr.: Folgen seinen Schritten. Septuag. und Theodot. geben dies so wieder, dass sie sagen, Libyer und Äthiopier werden in kleinem Heere dienen. - (70) Vom Abfall und Aufstande der Parther und Armenier. Vergl. [1Mak 3,37]. Dies geschah im Jahre 166 v. Chr. - (71) Er drang in Elymais ein und versuchte dort, den Tempel der Diana, nach anderen der Venus, zu berauben, aber musste sich zurückziehen und starb auf dem Rückweg in Tabä, einer Stadt von Persis. Vergl. [1Mak 6,1-16; 2Mak 9,1-28]. - (72) Seines Palastes Gezelt. - (73) Vielleicht: Der sein Palastzelt, seine Gewalt zwischen dem Toten Meere und dem Mittelländischen Meere am heiligen Tempelberge (durch zurückgelassene Besatzungen) begründen wollte, der den Tempel geschändet, starb elend und niemand vermochte ihn von dem vorzeitigen Tode zu befreien. - (74) Von Antiochus verstehen V. 40-45 Ephr., Chrysost. mit Recht, denn die hier geschilderten Züge und [Dan 8] entsprechen sich vollständig. Ferner wäre es unbegreiflich, wenn der Engel bald von Antiochus, bald von dem Antichrist reden sollte, ohne dies dem Propheten zu erkennen zu geben. Indes Antiochus ist das Abbild des Antichrist. Dies zeigt sich endlich aus der Ähnlichkeit in der Darstellung beider [Dan 7] und [Dan 8]. Vergl. [Dan 7,11.21.25] und [Dan 8,10-12; 23-25]. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 12 | 13 | 14 |

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