Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Tob03: Unterschied zwischen den Versionen
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Kap. 3 ('''1''') Alle Eigenschaften eines guten Gebetes finden sich hier vereint, Glaube, Demut, Beständigkeit, Andacht. (V. 3.5.6: So tue nun.) Durch seine Demut und Tränen verdiente Tobias die Heilung von der Blindheit und die Tröstung in der Armut [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Tob12|Tob 12,12]]''] (Bernh.) - ('''2''') In Gottes Handels ist die Barmherzigkeit stets mit Gerechtigkeit und Wahrheit verbunden. (Thom.) - ('''3''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Weish12|Weish 12,11]]'']. Nur den Schuldigen wird eine Heimsuchung als Strafe auferlegt, als Heilmittel auch anderen als denen, die sich verfehlt haben. (Thom.) - ('''4''') Durch diese und ähnliche Ausdrücke wird im Alten Testamente das Strafgericht über das Volk Israel bezeichnet. - ('''5''') Nicht gerecht, nicht, deiner Vorschrift entsprechend, ungeteilten Herzens. - ('''6''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job07|Job 7,15]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Koe19|1Koe 19,4]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Kor01|2Kor 1,8]]'']. Es ist dem Gerechten nicht verwehrt, sich den Tod mit Unterwerfung unter Gottes Willen zu wünschen, wenn das Leben sehr bitter ist. (Aug.) In jedem Falle kommt Gott ja auf das fromme Gebet zu Hilfe. Zudem besagen die Worte: „Im Frieden aufgenommen werden,“ dass Tobias auch aus diesem Leben scheiden möchte, um Gott nicht mehr zu beleidigen und um mit ihm vereint zu werden. Dass er unmittelbar in den Himmel zu kommen hofft, ist nicht gesagt. - ('''7''') Da Sara drei Tage betete (V. 12), gilt das Gleiche wohl von Tobias. Der Greis betete, wie die Itala sagt und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Tob03|Tob 3,7]]''] zeigt, im Freien. - ('''8''') Nach der Vulgata wohnte Sara in Rages (Rage) (doch kann dies Rages nicht dasselbe sein wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Tob01|Tob 1,16]]'']), nach anderen Texten in dieser Stadt selbst. Mehrere Codd. der Vulgata haben den Namen Rages nicht, mit Recht. Nach der Itala [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Tob05|Tob 5,6]]''] lag Rages zwei Tagereisen von Ekbatana. - ('''9''') Den Namen des Dämons und die Verbindung des Namens mit dessen eigentlicher Aufgabe in der Geschichte des Tobias mag der Verfasser aus der Volkstradition entnommen haben. Gott kannte die die geschaffenen Geister individuell unterscheidenden Merkmale; die Offenbarung indes lehnt sich an die herkömmlichen Namen an, mit welchen die Menschen die guten und die bösen Geister bezeichnen. Asmodäus ist nur ein anderer allgemeiner Name für Teufel, hergeleitet aus dem Assyr. | Kap. 3 ('''1''') Alle Eigenschaften eines guten Gebetes finden sich hier vereint, Glaube, Demut, Beständigkeit, Andacht. (V. 3.5.6: So tue nun.) Durch seine Demut und Tränen verdiente Tobias die Heilung von der Blindheit und die Tröstung in der Armut [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Tob12|Tob 12,12]]''] (Bernh.) - ('''2''') In Gottes Handels ist die Barmherzigkeit stets mit Gerechtigkeit und Wahrheit verbunden. (Thom.) - ('''3''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Weish12|Weish 12,11]]'']. Nur den Schuldigen wird eine Heimsuchung als Strafe auferlegt, als Heilmittel auch anderen als denen, die sich verfehlt haben. (Thom.) - ('''4''') Durch diese und ähnliche Ausdrücke wird im Alten Testamente das Strafgericht über das Volk Israel bezeichnet. - ('''5''') Nicht gerecht, nicht, deiner Vorschrift entsprechend, ungeteilten Herzens. - ('''6''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job07|Job 7,15]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Koe19|1Koe 19,4]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Kor01|2Kor 1,8]]'']. Es ist dem Gerechten nicht verwehrt, sich den Tod mit Unterwerfung unter Gottes Willen zu wünschen, wenn das Leben sehr bitter ist. (Aug.) In jedem Falle kommt Gott ja auf das fromme Gebet zu Hilfe. Zudem besagen die Worte: „Im Frieden aufgenommen werden,“ dass Tobias auch aus diesem Leben scheiden möchte, um Gott nicht mehr zu beleidigen und um mit ihm vereint zu werden. Dass er unmittelbar in den Himmel zu kommen hofft, ist nicht gesagt. - ('''7''') Da Sara drei Tage betete (V. 12), gilt das Gleiche wohl von Tobias. Der Greis betete, wie die Itala sagt und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Tob03|Tob 3,7]]''] zeigt, im Freien. - ('''8''') Nach der Vulgata wohnte Sara in Rages (Rage) (doch kann dies Rages nicht dasselbe sein wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Tob01|Tob 1,16]]'']), nach anderen Texten in dieser Stadt selbst. Mehrere Codd. der Vulgata haben den Namen Rages nicht, mit Recht. Nach der Itala [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Tob05|Tob 5,6]]''] lag Rages zwei Tagereisen von Ekbatana. - ('''9''') Den Namen des Dämons und die Verbindung des Namens mit dessen eigentlicher Aufgabe in der Geschichte des Tobias mag der Verfasser aus der Volkstradition entnommen haben. Gott kannte die die geschaffenen Geister individuell unterscheidenden Merkmale; die Offenbarung indes lehnt sich an die herkömmlichen Namen an, mit welchen die Menschen die guten und die bösen Geister bezeichnen. Asmodäus ist nur ein anderer allgemeiner Name für Teufel, hergeleitet aus dem Assyr. asmad vernichten, wenngleich der Name hier auf einen bestimmten Geist der Unzucht angewendet wird. – Nach dem Griech. empfand Sara die Schmähung ihrer Magd so bitter, dass die Versuchung an sie herantrat, sich zu erhängen. - ('''10''') Ein bestimmtes abgesondertes Gemach auf dem Dache, das einen Ausgang in das Haus und einen solchen auf die Straße herab hatte. - ('''11''') Während die übrigen Texte sehr eingehende Angaben über die zeitlichen Verhältnisse Saras und die Umstände des Gebetes Saras bieten, hebt die Vulgata mehr ihren Seelenzustand und das asketische Moment hervor. Der Hinweis auf die Reinheit ihres früheren Lebens (V. 16ff) und in ihrer Eheschließung, auf ihre Demut (V. 19) und ihre heldenmütige, aus dem Vertrauen auf Gottes Vorsehung entspringende Ergebung (V. 21) sowie die dreitägige Dauer ihres mit strengem Fasten verbundenen Gebetes machen sie ihrem Leidensgenossen Tobias ähnlich, mit dem sie auch außerordentliche Hilfe erlangen soll. Da in der Vulgata dies Gebet den Beschluss des Verharrens im Gebete durch die Tränen und das Ausstrecken der Arme nach dem Fenster, welches die Erhebung des Herzens zu Gott versinnbildet. Das Fenster hatte wohl die Richtung nach Jerusalem, wo der Tempel war. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan06|Dan 6,10]]'']. - ('''12''') Die Worte enthalten vielleicht eine Erinnerung an [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Hab03|Hab 3,2]]'']. - ('''13''') Die Trübsal, welche du in deinem Zorne verhängst, dient dazu, denjenigen Nachlass der Sünden zu verschaffen, die dich verehren. - ('''14''') Parallelismus. Mutwillig sind die, welche mit dem anderen Geschlechte tändeln und schäkern und sich strafwürdig verhalten. - ('''15''') Sie unterwarf sich dem Gebote der Eltern, aus ihrer Hand den Bräutigam annehmend. - ('''16''') Die Demut Saras zeigt sich in der Alternative, während doch das über die Freier gekommene Strafgericht Gottes offenbar zeigte, wer schuldig war. Das eine weiß sie unumstößlich, dass Gott die Leiden nur zum Wohle der Seinen schickt und nicht in Ewigkeit zürnt, sondern die bewährten Gerechten krönt, dem Sünder nach Strafe und Buße verzeiht. (V. 21) - ('''17''') Unsichtbare Gnadenwirkungen, deren Sicherheit die Erfahrung bestätigt. - ('''18''') V. 19-23 fehlen in den anderen Texten. - ('''19''') Das Gebet des Tobias und das Schlussgebet Saras V. 13-23. - ('''20''') Vor Gott. Die Herrlichkeit Gottes ist die sich einst in der Wolkensäule, dann zwischen den beiden Cherubim offenbarende Majestät Gottes. - ('''21''') Rapha heilen El Gott. - ('''22''') Der Erzengel Raphael brachte wohl die Gebete vor Gott. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Tob12|Tob 12,12]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb08|Offenb 8,3ff]]''] | ||
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Version vom 23. November 2019, 14:41 Uhr
Liber Tobiæ Caput III.
Das Buch Tobias. Kap. 3
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1. Tunc Tobias ingemuit, et cœpit orare cum lacrimis, 5. Et nunc Domine magna judicia tua, quia non egimus secundum præcepta tua, et non ambulavimus sinceriter coram te: 8. Quoniam tradita fuerat septem viris, et dæmonium nomine Asmodæus occiderat eos, mox ut ingressi fuissent ad eam. 10. Numquid et occidere me vis, sicut jam occidisti septem viros? Ad hanc vocem perrexit in superius cubiculum domus suæ: et tribus diebus, et tribus noctibus non manducavit, neque bibit: 19. Et, aut ego indigna fui illis, aut illi forsitan me non fuerunt digni: quia forsitan viro alii conservasti me. 20. Non est enim in hominis potestate consilium tuum. 22. Non enim delectaris in perditionibus nostris: quia post tempestatem tranquillum facis: et post lacrimationem et fletum, exsultationem infundis. |
1. Da seufzte Tobias und fing an, unter Tränen zu beten, 13. und sprach:11 Gepriesen sei dein Name, du Gott unserer Väter! Der du, nachdem du zuvor gezürnt,12 Barmherzigkeit übest und zur Zeit der Trübsal13 die Sünden denen nachlässest, welche dich anrufen.
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Fußnote
Kap. 3 (1) Alle Eigenschaften eines guten Gebetes finden sich hier vereint, Glaube, Demut, Beständigkeit, Andacht. (V. 3.5.6: So tue nun.) Durch seine Demut und Tränen verdiente Tobias die Heilung von der Blindheit und die Tröstung in der Armut [Tob 12,12] (Bernh.) - (2) In Gottes Handels ist die Barmherzigkeit stets mit Gerechtigkeit und Wahrheit verbunden. (Thom.) - (3) Vergl. [Weish 12,11]. Nur den Schuldigen wird eine Heimsuchung als Strafe auferlegt, als Heilmittel auch anderen als denen, die sich verfehlt haben. (Thom.) - (4) Durch diese und ähnliche Ausdrücke wird im Alten Testamente das Strafgericht über das Volk Israel bezeichnet. - (5) Nicht gerecht, nicht, deiner Vorschrift entsprechend, ungeteilten Herzens. - (6) Vergl. [Job 7,15, 1Koe 19,4, 2Kor 1,8]. Es ist dem Gerechten nicht verwehrt, sich den Tod mit Unterwerfung unter Gottes Willen zu wünschen, wenn das Leben sehr bitter ist. (Aug.) In jedem Falle kommt Gott ja auf das fromme Gebet zu Hilfe. Zudem besagen die Worte: „Im Frieden aufgenommen werden,“ dass Tobias auch aus diesem Leben scheiden möchte, um Gott nicht mehr zu beleidigen und um mit ihm vereint zu werden. Dass er unmittelbar in den Himmel zu kommen hofft, ist nicht gesagt. - (7) Da Sara drei Tage betete (V. 12), gilt das Gleiche wohl von Tobias. Der Greis betete, wie die Itala sagt und [Tob 3,7] zeigt, im Freien. - (8) Nach der Vulgata wohnte Sara in Rages (Rage) (doch kann dies Rages nicht dasselbe sein wie [Tob 1,16]), nach anderen Texten in dieser Stadt selbst. Mehrere Codd. der Vulgata haben den Namen Rages nicht, mit Recht. Nach der Itala [Tob 5,6] lag Rages zwei Tagereisen von Ekbatana. - (9) Den Namen des Dämons und die Verbindung des Namens mit dessen eigentlicher Aufgabe in der Geschichte des Tobias mag der Verfasser aus der Volkstradition entnommen haben. Gott kannte die die geschaffenen Geister individuell unterscheidenden Merkmale; die Offenbarung indes lehnt sich an die herkömmlichen Namen an, mit welchen die Menschen die guten und die bösen Geister bezeichnen. Asmodäus ist nur ein anderer allgemeiner Name für Teufel, hergeleitet aus dem Assyr. asmad vernichten, wenngleich der Name hier auf einen bestimmten Geist der Unzucht angewendet wird. – Nach dem Griech. empfand Sara die Schmähung ihrer Magd so bitter, dass die Versuchung an sie herantrat, sich zu erhängen. - (10) Ein bestimmtes abgesondertes Gemach auf dem Dache, das einen Ausgang in das Haus und einen solchen auf die Straße herab hatte. - (11) Während die übrigen Texte sehr eingehende Angaben über die zeitlichen Verhältnisse Saras und die Umstände des Gebetes Saras bieten, hebt die Vulgata mehr ihren Seelenzustand und das asketische Moment hervor. Der Hinweis auf die Reinheit ihres früheren Lebens (V. 16ff) und in ihrer Eheschließung, auf ihre Demut (V. 19) und ihre heldenmütige, aus dem Vertrauen auf Gottes Vorsehung entspringende Ergebung (V. 21) sowie die dreitägige Dauer ihres mit strengem Fasten verbundenen Gebetes machen sie ihrem Leidensgenossen Tobias ähnlich, mit dem sie auch außerordentliche Hilfe erlangen soll. Da in der Vulgata dies Gebet den Beschluss des Verharrens im Gebete durch die Tränen und das Ausstrecken der Arme nach dem Fenster, welches die Erhebung des Herzens zu Gott versinnbildet. Das Fenster hatte wohl die Richtung nach Jerusalem, wo der Tempel war. Vergl. [Dan 6,10]. - (12) Die Worte enthalten vielleicht eine Erinnerung an [Hab 3,2]. - (13) Die Trübsal, welche du in deinem Zorne verhängst, dient dazu, denjenigen Nachlass der Sünden zu verschaffen, die dich verehren. - (14) Parallelismus. Mutwillig sind die, welche mit dem anderen Geschlechte tändeln und schäkern und sich strafwürdig verhalten. - (15) Sie unterwarf sich dem Gebote der Eltern, aus ihrer Hand den Bräutigam annehmend. - (16) Die Demut Saras zeigt sich in der Alternative, während doch das über die Freier gekommene Strafgericht Gottes offenbar zeigte, wer schuldig war. Das eine weiß sie unumstößlich, dass Gott die Leiden nur zum Wohle der Seinen schickt und nicht in Ewigkeit zürnt, sondern die bewährten Gerechten krönt, dem Sünder nach Strafe und Buße verzeiht. (V. 21) - (17) Unsichtbare Gnadenwirkungen, deren Sicherheit die Erfahrung bestätigt. - (18) V. 19-23 fehlen in den anderen Texten. - (19) Das Gebet des Tobias und das Schlussgebet Saras V. 13-23. - (20) Vor Gott. Die Herrlichkeit Gottes ist die sich einst in der Wolkensäule, dann zwischen den beiden Cherubim offenbarende Majestät Gottes. - (21) Rapha heilen El Gott. - (22) Der Erzengel Raphael brachte wohl die Gebete vor Gott. Vergl. [Tob 12,12, Offenb 8,3ff]
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