Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Koh06: Unterschied zwischen den Versionen

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9. Melius est videre quod cupias, quam desiderare quod nescias: sed et hoc vanitas est, et præsumptio spiritus. <br/>



Version vom 30. November 2015, 10:41 Uhr

Ecclesiastes, Qui ab Hebræis Coheleth appellatur. Caput VI.

Ekklesiastes oder Prediger. Von den Hebräern Koheleth genannt. Kap. 6


C. Der genusslose König. (V. 6) 3. Rhetorische Ausführung. (6,7-7,30) A. Der Ratschluss des göttlichen Willens. (6,7-7,1)

1.Est et aliud malum, quod vidi sub sole, et quidem frequens apud homines:

2. Vir, cui dedit Deus divitias, et substantiam, et honorem et nihil deest animæ suæ ex omnibus, quæ desiderat: nec tribuit ei potestatem Deus ut comedat ex eo, sed homo extraneus vorabit illud: hoc vanitas, et miseria magna est.
3. Si genuerit quispiam centum liberos, et vixerit multos annos, et plures dies ætatis habuerit, et anima illius non utatur bonis substantiæ suæ, sepulturaque careat: de hoc ego pronuntio quod melior illo sit abortivus.

4. Frustra enim venit, et pergit ad tenebras, et oblivione delebitur nomen ejus.
5. Non vidit solem, neque cognovit distantiam boni et mali:

6. Etiam si duobus millibus annis vixerit, et non fuerit perfruitus bonis: nonne ad unum locum properant omnia?
7. Omnis labor hominis in ore ejus: sed anima ejus non implebitur.

8. Quid habet amplius sapiens a stulto? et quid pauper nisi ut pergat illuc, ubi est vita?
9. Melius est videre quod cupias, quam desiderare quod nescias: sed et hoc vanitas est, et præsumptio spiritus.

10. Qui futurus est, jam vocatum est nomen ejus: et scitur quod homo sit, et non possit contra fortiorem se in judicio contendere.

11. Verba sunt plurima, multamque in disputando habentia vanitatem.


1.Noch ein anderes1 Übel gibt es, das ich unter der Sonne sah und das häufig2 ist bei den Menschen.3
2. Da ist ein Mann, den Gott Reichtum und Habe und Ehre4 verlieh, so dass seiner Seele nichts fehlt an allem, was sie wünscht;5 aber Gott hat ihm nicht gestattet,6 davon den Genuss zu haben, sondern ein Fremder verschlingt es. Das ist Eitelkeit und großer Jammer!
3. Wenn jemand auch hundert7 Kinder zeugte und viele Jahre lebte8 und ein hohes Alter erreichte, seine Seele aber sein Hab und Gut nicht genießen könnte und ihm nicht einmal ein Begräbnis9 zuteil würde, von diesem sage ich, dass eine unzeitige Geburt glücklicher ist denn er.
4. Denn für nichts kam sie auf die Welt und fährt zur Finsternis hin und Vergessenheit tilgt ihren Namen.
5. Jene sah das Sonnenlicht nicht10 und lernte den Unterschied zwischen Gut und Böse nicht kennen.11
6. Auch wenn er zweitausend Jahre lebte und Gutes nicht genösse, eilt nicht alles an einen Ort12 hin?
7. Alle Arbeit13 des Menschen wird für seinen Mund vollbracht,14 aber seine Seele hat nie ein Genügen.15
8. Was hat der Weise vor dem Toren voraus? Und was der Arme als dass er dahin wandelt, wo das Leben ist?16
9. Besser ist es zu sehen, was man wünscht, als zu wünschen, was man nicht kennt;17 aber auch dies ist Eitelkeit und Vermessenheit des Geistes.
10. Wer immer kommen wird, ist schon mit seinem Namen genannt; man weiß, dass er ein Mensch ist und nicht gegen einen Stärkeren, als er ist,18 rechten kann. [1Sam 13,14, 1Koe 13,2]
11. In vielen Worten19 ist viel Eitelkeit, wenn man darüber streitet.20


Fußnote

Kap. 6 (1) Anderes: Zusatz der Vulg. Die Ähnlichkeit mit dem vorigen ist in der Menschenscheu. - (2) Besser: hart, schwer lastet es auf den Menschen. - (3) Vers 1-6 bezieht sich auf [Koh 4,13-16] zurück. Während der dort erwähnte König Reich und Herrschaft verliert an einen Mann von niederer Herkunft, ist es hier Gott, der den König nicht das Gute genießen lässt, sondern es einem Fremden zuweist. [Koh 4,15] wird die Macht hervorgehoben, hier Alter und Haus (Vers 3, V. 6), dort Vers 16ff folgt ihm der Sohn nicht, hier wird ihm nicht einmal ein königliches Grab zuteil. (V. 3) Eines kann auffallen, warum hier nicht vorweg der Grund genannt wird, weshalb Gott ihn nicht sich des Guten freuen lässt. Jedenfalls ist es nicht die Habsucht, da die Darlegung über diese abgeschlossen ist, also das, was [Koh 4,13ff] gesagt wird. Die Verachtung des Rates anderer Menschen stammt aus Menschenscheu, also aus derselben Quelle wie bei dem Habsüchtigen. So ist also 6,1-6 eine Mahnung an einen törichten König: Mögen ihm auch alle Güter zufließen, sein leben ist schlimmer als ein beständiger Tod, wenn nicht eine gewisse, sittlich gerechtfertigte Freude (deren Symbol: Speise und Trank) ihm ein friedliches und freudevolles Leben sichern. - (4) Die hier erwähnten drei Güter sind Königsgaben. [2Chr 1,11.12] werden sie deshalb Salomon verheißen. - (5) Hebr.: nirgends entbehrt er für seine Seele etwas, was er wünscht. - (6) Seiner vorhergehenden Verfehlungen wegen. Vergl. [Koh 2,26] und [Koh 5,18]. Gott lohnt nach Verdienst. Das Glück dauert indes bis V. 6. - (7) Sehr viele. Es ist also ein orientalischer Dynast. (Vergl. [Koh 4,15]: Menge der Völker) - (8) Also in alter Zeit (z.B. Nimrod [1Mos 10,8]) - (9) Ein seinem Range gebührendes, ehrenvolles Begräbnis. Vergl. [Koh 8,10, Job 21,32]. - (10) Die Fehlgeburt ist etwas Eitles, aber nicht unglücklich. - (11) Dies ist Erklärung, nicht Übersetzung. Hebr.: Ruhe hat sie vor jenem voraus. Vergl. [Job 3,13]. - (12) In Staub und Asche. Wenn der König auch nicht nur tausend Jahre gelebt hätte wie etwa Adam, sondern selbst zweitausend, so war sein Herz doch immer von Traurigkeit und Angst gequält und mehr Ruhe hat eine Fehlgeburt als jener langlebige. (Hier.) – Er hat seine verkehrten Neigungen nicht bekämpft. - (13) Nachdem der Prediger für einzelne Fehler [Koh 3,16] die Heilmittel angegeben (4,17 – 6,6), kommt er auf seine Mahnung zurück: Halte die Ordnung inne, die Gott festgesetzt. Was in der Einleitung und im [Koh 3] gesagt ist, wird jetzt wieder eingeschärft (Kap. 6,7 – Kap. 71), doch so, dass die Wahrheit, auf beide Klassen angewendet, noch tiefer eindringt. - (14) Nach Gottes Absicht soll alle Anstrengung des Menschen das Ziel haben, dass er innerhalb der von Gott gesetzten Schranke das Gute genieße und so Frieden finde. Kap. 6,7 – Kap. 7,1 lauten im Hebr.: alle Arbeit des Menschen geschieht für den Mund (nach Gottes Gesetz) und auch seine Seele wird nie gesättigt. (Zweiter Grund.) 8. Denn was hat der Weise, dem Toren verglichen, voraus (nämlich: wenn er nicht seine Begierden bezähmt? Vergl. [Koh 1,13-18]. Was der Arme, der zu wandeln versteht vor Sterblichen? (der sich klug in die Stellung fügt, die ihm Gott zugewiesen). 9. Besser ist das Sehen der Augen als das Schweifen der Seele. Auch dies ist Eitelkeit und Weiden des Windes. 10. Was geschah, dessen Name war längst genannt und erkannt, was (wie beschaffen) der Mensch (das, was wir Mensch nennen) ist. Nicht vermag er zu rechten mit dem, der stärker ist als er. 11. Denn es gibt der Worte viele, die Eitelkeit bringen, welchen Nutzen hat der Mensch davon? [Koh 7,1] Denn wer weiß, was dem Menschen gut ist im Leben, in den Tagen seiner Eitelkeit, die er wie einen Schatten (oder wie ein Schatten) hinbringt? Wer kann dem Menschen anzeigen, was nach ihm hier sein wird unter der Sonne? - (15) Die verkehrte Begier wird nicht gesättigt. (Vergleiche das Gegenteil V. 9.) - (16) Vers 8b ist in der Vulgata nicht übersetzt, sondern im bestimmten Sinne erklärt. Hebr.: Wenn er versteht zu wandeln vor den Menschen, wird er erst so den Toren übertreffen. Kein anderer Weg führt zum Glück, als dass man seine Begierden zügelt und sich mit den von Gott gesetzten Verhältnissen zufrieden gibt. - (17) Vulg.: Besser ist es, für sich Sorge zu tragen, als den blinden Neigungen der Seele zu folgen. Der Sinn des Hebr. ist: Sittenreine und in den Schranken Gottes sich haltende Freude ist besser als Ausschweifung des Herzens. Vergl. [Koh 11,9]. Das Gegenteil [Weish 4,12]. - (18) Gott. - (19) In V. 7 nur angedeuteter Grund. Was der Mensch außerhalb der von Gott gesetzten Grenze sucht, bringt keinen wahren Frieden, Gott hat alles nah seinem Willen zuvor geordnet und leitet und lenkt alles auch gegen den Willen der Menschen zu seinem Ziele. - (20) Streit mit Gott. – Im Hebr. schließt sich [Koh 7,1] der Vulg. noch an [Koh 6] an.

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