Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Koh07: Unterschied zwischen den Versionen
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19. Gut ist es, wenn du dich an das hältst, was recht ist, doch auch von jenem ziehe die Hand nicht zurück;<sup>27</sup> denn wer Gott fürchtet, verabsäumt nichts. <br/> | 19. Gut ist es, wenn du dich an das hältst, was recht ist, doch auch von jenem ziehe die Hand nicht zurück;<sup>27</sup> denn wer Gott fürchtet, verabsäumt nichts. <br/> | ||
20. Die Weisheit gibt dem Weisen mehr Stärke als zehn Machthaber in einer Stadt.<sup>28</sup> <br/> | 20. Die Weisheit gibt dem Weisen mehr Stärke als zehn Machthaber in einer Stadt.<sup>28</sup> <br/> | ||
21. Denn es gibt auf Erden keinen Gerechten, der nur Gutes täte und nicht sündigte.<sup>29</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Koe08|1Koe 8,46]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Chr06|2Chr | 21. Denn es gibt auf Erden keinen Gerechten, der nur Gutes täte und nicht sündigte.<sup>29</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Koe08|1Koe 8,46]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Chr06|2Chr 6]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr20|Spr 20,9]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh01|1Joh 1,8]]''] <br/> | ||
22. Jedoch<sup>30</sup> nimm nicht alles Gerede zu Herzen, du möchtest dich sonst von deinem Knecht lästern<sup>31</sup> hören; <br/> | 22. Jedoch<sup>30</sup> nimm nicht alles Gerede zu Herzen, du möchtest dich sonst von deinem Knecht lästern<sup>31</sup> hören; <br/> | ||
23. ist ja dein Gewissen sich bewusst, dass auch du oft andere gelästert hast. <br/> | 23. ist ja dein Gewissen sich bewusst, dass auch du oft andere gelästert hast. <br/> |
Version vom 29. Oktober 2019, 05:24 Uhr
Ecclesiastes, Qui ab Hebræis Coheleth appellatur. Caput VII.
Ekklesiastes oder Prediger. Von den Hebräern Koheleth genannt. Kap. 7
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1. Quid necesse est homini majora se quærere, cum ignoret quid conducat sibi in vita sua numero dierum peregrinationis suæ, et tempore, quod velut umbra præterit? Aut quis ei poterit indicare quid post eum futurum sub sole sit? 2. Melius est nomen bonum, quam unguenta pretiosa: et dies mortis die nativitatis. 4. Melior est ira risu: quia per tristitiam vultus corrigitur animus delinquentis. 6. Melius est a sapiente corripi, quam stultorum adulatione decipi: 7. Quia sicut sonitus spinarum ardentium sub olla, sic risus stulti: sed et hoc vanitas. 10. Ne sis velox ad irascendum: quia ira in sinu stulti requiescit. 11. Ne dicas: Quid putas causæ est quod priora tempora meliora fuere quam nunc sunt? stulta enim est hujuscemodi interrogatio. 13. Sicut enim protegit sapientia, sic protegit pecunia: hoc autem plus habet eruditio et sapientia, quod vitam tribuunt possessori suo. 16. Hæc quoque vidi in diebus vanitatis meæ: Justus perit in justitia sua, et impius multo vivit tempore in militia sua. 19. Bonum est te sustenare justum, sed et ab illo ne subtrahas manum tuam: quia qui timet Deum, nihil negligit.
28. Ecce hoc inveni, dixit Ecclesiastes, unum et alterum, ut invenirem rationem,
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1. Was braucht der Mensch nach Dingen zu forschen, die für ihn zu hoch sind, da er nicht weiß, was ihm frommt in seinem Leben für die wenigen Tage seiner Wanderschaft, in der Zeit, welche wie ein Schatten vorübergeht? Oder wer kann ihm Kunde geben von dem,1 was nach ihm2 unter der Sonne sein wird?3 12. Weisheit ist nützlich wie Reichtum und noch mehr nützt sie denen, welche die Sonne sehen.
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Fußnote
Kap. 7 (1) Grund, warum der Mensch nicht weiß, was ihm frommt, sondern gern annehmen muss, was Gott bestimmt. Wollte er sich nach seiner eigenen Klugheit leiten, so müsste er wissen, was bleibende Frucht aus seiner Arbeit gewährt und wer sein Erbe sein wird. [Koh 2,19.21] - (2) Nicht erst nach dem Tode. - (3) Vergl. [Roem 12,3.16]. Nachdem der Prediger 4,17 – 6,6 für einzelne Fehler, die er von [Koh 3,16] ab getadelt, Heilmittel geboten, stellt er hier eine allgemeine Lebensregel auf: Gottes Vorsehung und Vorherbestimmung weist alle zurück, die allzu weise sein wollen und die murren, weil er sie nicht wie andere reich, vornehm, gesund usw. geschaffen hat. - (4) Der Verfasser hat zwei Fehler getadelt: Allzu große Leichtfertigkeit und mürrische Abschließung. Jenen begeht, wer nach sinnlicher Lust und Pracht strebt [Koh 2], dieser wird durch Zorn, Trauer und Menschenflucht begangen. [Koh 3,16ff] Zu dieser Abschließung von Menschen gehört zuletzt auch das ungeordnete Streben nach Weisheit [Koh 1,13ff], zur Leichtfertigkeit alle Torheit (im strengen Sinne [Koh 1,17; Koh 4,13.17; Koh 5,3]), wie der Gegensatz zur Tugend. [Koh 2,12ff] Diese beiden Klassen von Menschen widersetzen sich dem Willen Gottes. Jetzt wendet sich der Prediger der zweiten insbesondere zu, ohne indes die erste gänzlich zu vernachlässigen. – Der gute Ruf und Salben werden wegen ihres im Hebr. ähnlichen lautes verglichen und weil die Tugend einen gewissen süßen Geruch hat. Vergl. [2Kor 2,15]. Vom Namen [Hohel 1,3]. Also: Der Geruch eines guten Namens übertrifft den Duft der besten Salben. - (5) Der Tag der höchsten Freude und der höchsten Trauer werden verglichen. Der Sinn des Satzes ist aber ein anderer als [Koh 4,3]: Nicht ist ein langes Leben so erwünscht, dass der Tod nicht lieb wäre. Warum? Siehe [Koh 12,7, Weish 3,1ff]. - (6) Hebr.: Denn das ist das Ende jedes Menschen und der Lebende nimmt es zu Herzen. - (7) Hebr.: Heftiger Schmerz. - (8) Die Vulg. scheint an die Besserung anderer zu denken. Hebr.: Denn wenn das Angesicht düster ist, ist dem Herzen wohl. - (9) In der der Ausgelassenheit entgegengesetzten Trauer ist wahre Weisheit, schließt sich doch jene sittlich zulässige und lobenswerte Freude nicht aus, die der Prediger als höchstes Erdengut empfiehlt. Sie ist bescheidener Genuss des vom Leben Gebotenen mit Bezähmung aller Leidenschaften. Da aber ein Gegensatz durch den anderen geheilt wird, hält der Dichter in der Empfehlung der Trauer nicht die rechte Mitte inne. - (10) Hebr.: als dass jemand auf das (den Sinnen schmeichelnde) Lied des Toren hört. - (11) Die Dornen geben zwar eine große Flamme, aber diese flackert nur kurze Zeit und erlischt bald. So macht das Lachen der Toren viel Geräusch, bringt aber wenig Frucht, weil es keine Frucht des Herzens ist. Vergl. [Mt 5,25; Lk 6,25], aber auch [Phil 4,4ff]. - (12) Hebr. etwa: Wenn den Weisen Qual verwirrt und Geschenke seine Standhaftigkeit erschüttern, so ist das Ende der Wort besser usw. Der Gegenstand ist der gleiche wie [Koh 4,17, Koh 3,16, Koh 4,1]. Es wird gegen törichte Reden geeifert. Der Gegensatz zum Vorhergehenden ist ein starker, weil der rechte Mittelweg erst nachher dargelegt werden soll. - (13) Vergl. [Jak 1,19.20]. Der Zorn ist hier als Leidenschaft zu verstehen. Das Böse ist dem Guten oft scheinverwandt, daher bisweilen der gleiche Name. (V. 4) Vers 10 erklärt, welches Wort (hebr.) V. 9 gemeint war: Gegen Gottes Vorsehung eifernde Reden. - (14) Eine Empörung, die Gott unrecht tut. (Vergl. V. 14.) - (15) Sinn des Hebr.: Denn Schatten bietet (es erfrischt) die Weisheit wie das Silber, doch die Weisheit verdient den Vorzug, weil sie allein Leben gibt, denn wer der Traurigkeit nachgibt, kommt in Gefahr, so das Leben des Leibes wie das der Seele zu verlieren. - (16) Gott angenehm macht und Strafe abwendet. - (17) Hebr.: denn wer kann gerade machen, was er gekrümmt? Der letzte Grund gegen den Zorn: Er ist unnütz. (V. 14, V. 15) Niemand wird die Ordnung, die Gott aufstellt, ändern. Vergl. [Koh 1,15]. Auf das sittliche Verhalten bezogen wie [Koh 1,14]: denn schlechte Menschen und ihre Verkehrtheit lassen sich schwer bessern. - (18) Hebr.: und am Unglückstage, siehe auch diesen gleich jenen hat Gott geschaffen. - (19) Hebr.: damit der Mensch nicht finde nach ihm (nachdem Gott die Dinge einmal geordnet) irgend etwas. – Man kann Gottes Werke nicht erforschen, vergl. [Koh 3,11], warum er das Böse zulässt (8-11), und so auch nicht das Krumme gerade machen. Es ist von dem gegenwärtigen Leben die Rede. Dadurch dass Gott seine Absichten verbirgt, will er erreichen, was [1Petr 5,6] gesagt und hier [Koh 3,14] ausgesprochen wird. - (20) Hebr.: Alles durchaus (beides, was folgt). Der Prediger spricht hier von sich als einer historischen Person. - (21) Der, welcher als Feind und Rächer des Bösen allzu heftig gegen dasselbe auftritt, als dass er den Fehlenden besserte. - (22) Infolge seiner selbst erwählten Gerechtigkeit. - (23) Der ein solcher nach des vorerwähnten Gerechten Urteil ist, wenngleich er in Wahrheit noch einige Entschuldigungsgründe für sich hat, sein Leichtsinn nicht ohne Beimischung von etwas Klugheit ist. – In der Mitte zwischen diesen beiden ist die Tugend. Ahme in heiliger Weise nach, worin der leichtfertige lobenswert. [Lk 16,8] - (24) Durch. - (25) Deinen Sinn verblende nicht die Ungeduld und versetze dich in eine Art geistiger Erstarrung, dass du als hartnäckiger Sittenrichter etwa nicht allein Menschen, sondern selbst Gott und das Gesetz vor deinen Richterstuhl ziehst und noch heiliger sein willst als Gott. V. 17, V. 20 wird dasselbe Wort Weisheit tadelnd und lobend erwähnt, wie V. 12, V. 17, V. 18 scheinbar widersprechende Vorschriften gegeben werden. Wenngleich also die Gerechtigkeit hier nicht eine Untugend sein kann, pflegt man doch den Fehler, der durch ein Übermaß begangen wird, allzu große Gerechtigkeit zu nennen, und was über wahre Weisheit hinausgeht, zu viel Weisheit. So werden die Namen in der Heiligen Schrift bisweilen nicht für die Sache gesetzt, sondern für das, was die Menschen darunter verstehen. - (26) Hebr.: sei nicht gar ungerecht und sei nicht töricht. Warum willst du sterben zu einer Zeit, die nicht die deine? – Mag dein Verhalten auch in den Augen eines vermeintlichen Gerechten Ungerechtigkeit sein, lasse es ja nie entarten zu wirklicher Ungerechtigkeit und Torheit. - (27) Hebr.: Es ist gut, dass du dieses festhältst und auch von jenem deine Hand nicht abziehst, denn wer Gott fürchtet, entgeht dem allen. – Halte die Gebote Gottes, doch verschmähe auch nicht jene Freuden, die Gott dir zuerteilt [Koh 5,8, Koh 3,22]. - (28) Begründung zur gesamten Mahnung, die deshalb auch hinter V. 16 Platz finden konnte. - (29) Also entrüste dich nicht. – Diese Wahrheit des V. 21 leitete die heiligen zur Sanftmut an, auch wenn sie andere schwer sündigen sahen. - (30) Aber der Mensch sucht gern Anstoß. - (31) Schlecht reden, während du nicht dabei bist. (Hieron.) Jene Gerechtigkeit, jenes Zürnen, jene Strenge entspringen aus einem gewissen Stolze, darum lassen sie keinen Herzensfrieden zu. Nichts also ist mehr zu raten, als den Mittelweg innezuhalten, nicht, indem wir das Böse gut heißen oder gar nachahmen, sondern indem wir das Böse, das wir unter der Sonne gesehen haben, nach Gottes Vorbild geduldig ertragen. Vergl. [Mt 13,24ff] und [Koh 3,17]. - (32) Aber ach, ich sah, dass ich die höchste Ursache nicht gefunden. Woher stammt die der menschlichen Natur eigene Bosheit? Warum drückt Gott die Menschen so nieder, dass sie sich kaum erheben können? Das blieb in Dunkelheit. - (33) Hebr.: Fern ist, was ist (was geschehen ist) und tief, ja tief, wer kann es erreichen? Was Gott tut, ist in unendlicher Höhe vor uns verborgen. Vergl. V. 14 und [Koh 3,11.14.15]. - (34) Hebr. am besten: Ich wandte mich also und mein Geist sann darauf, zu erkennen und zu erforschen und zu suchen Weisheit usw. - (35) Die Häufung der Worte zeigt die Lebhaftigkeit des Begehrens: Weisheit und Torheit zu erkennen, damit er sich über das gegenwärtige Elend der Menschen in der Welt Rechenschaft geben konnte. Statt aber unmittelbar die Lösung der Frage zu geben, leitet er dieselbe durch eine persönliche Erfahrung ein. - (36) Hebr.: Siehe, das fand ich, spricht Koheleth, eines an das andere fügend, um die Lösung zu finden: dass alles Böse vom Weibe herstammt. - (37) Hebr.: Denn noch immer suchte meine Seele und hatte es nicht gefunden. (Er spricht von jener Zeit, in der er, die Ursache der Eitelkeit suchend, erkannte, dass es die Verkehrtheit des Weibes sei): Einen Mann (hebr.: adam) unter tauenden habe ich gefunden, aber ein Weib habe ich unter allen diesen nicht gefunden. – Männer fand ich nur wenige Gute, unter tausenden einen, ein rechtes Weib fand ich gar nicht. Keine hat mich zur Tugend, nur zur Sinnlichkeit haben sie mich geführt. – Sicheres hat er nicht gefunden als dies eine, darum will er dies laut verkünden. Die Beifügung seines Namens (Rufende Stimme) gibt seinen Worten besonderen Nachdruck. Aber ist denn die Lockung des Weibes wirklich der letzte Grund der Eitelkeit in der Welt? Es liegt in den Worten eine gewisse Übertreibung, welches die Stärke des Affektes anzeigt, soweit das gegenwärtige Geschlecht in Frag kommt. Indes in anderer Weise ist der Ausspruch voll und ganz wahr: Ein Weib ist die erste Ursache alles Elendes, das über das Menschengeschlecht gekommen ist. Darauf weist der Prediger V. 26 hier, wenn er sagt, er habe Weisheit und Klugheit erkennen und erforschen wollen, er wolle also nicht nur verkünden, was er selbst gesehen, sondern auch, was er durch den Glauben erleuchtet, in der Betrachtung geschlossen. Zudem ist die Gefahr, welche von der Frauenliebe droht, offenbar, nicht tief verborgen und geht V. 30 doch nicht rein zufällig zu den Anfängen des Menschengeschlechtes zurück. Es konnte wie eine Anklage gegen die göttliche Vorsehung erscheinen, dass das Weib dem Manne Ursache der Sünde und des Unterganges ist und von Anfang her war. Wenn also V. 24 auch gesagt ist, niemand könne Gottes Werk ergründen, will der Prediger doch V. 30 feststellen, dass nicht Gott das Böse in der Welt erschaffen hat, sondern dass dies durch die Schuld des Menschen in dieselbe gekommen ist. Darum hat er den Mann mit Rücksicht auf die Vollkommenheit seines Ursprungs Adam genannt. Wenn also Evas Sünde nicht berührt wird, steht V. 24-30 außer Zusammenhang mit dem Thema des ganzen Buches. Die höchste und letzte Ursache der menschlichen Eitelkeit ist dem Menschen angeboren, Mann wie Frau, wenngleich der Vorwurf, der auf die letztere fällt, ein größerer ist, da sie sowohl jetzt dem Manne Schlingen stellt wie einst den ersten Adam verführt hat. - (38) Mann wie Weib. - (39) Die Stammeltern haben die Begier, Höheres zu erkennen und zu begehren als ihnen gewährt, nicht bezähmt, da sie ein neues Mittel suchten, ewig selig zu leben. Der Ausgang des Versuches war Eitelkeit, wie das ganze Buch zeigt. - (40) Diese Worte gehören im Hebr. mit Recht zum folgenden Kapitel. - (41) Ihm ähnlich. Der Prediger will den Schein meiden, als ob er sich die [Koh 7,24] erwähnte Kenntnis zuschriebe.
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