Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb22
Apocalypsis beati Joannis Apostoli
Die Offenbaung des heiligen Apostels Johannes Kap. 22
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1. Et ostendit mihi fluvium aquæ vitæ, splendidum tamquam crystallum, procedentem de sede Dei et Agni. 2. In medio plateæ ejus, et ex utraque parte fluminis lignum vitæ, afferens fructus duodecim, per menses singulos reddens fructum suum, et folia ligni ad sanitatem gentium. 4. Et videbunt faciem ejus: et nomen ejus in frontibus eorum. 6. Et dixit mihi: Hæc verba fidelissima sunt, et vera. Et Dominus Deus spirituum prophetarum misit Angelum suum ostendere servis suis quæ oportet fieri cito. 7. Et ecce venio velociter. Beatus, qui custodit verba prophetiæ libri hujus. 8. Et ego Joannes, qui audivi, et vidi hæc. Et postquam audissem, et vidissem cecidi ut adorarem ante pedes Angeli, qui mihi hæc ostendebat: 9. Et dixit mihi: Vide ne feceris: conservus enim tuus sum, et fratrum tuorum prophetarum, et eorum, qui servant verba prophetiæ libri hujus: Deum adora. 14. Beati, qui lavant stolas suas in sanguine Agni: ut sit potestas eorum in lingo vitæ, et per portas intrent in civitatem. 16. Ego Jesus misi Angelum meum, testificari vobis hæc in ecclesiis. Ego sum radix, et genus David, stalla splendida, et matutina. 17. Et spiritus, et sponsa dicunt: Veni. Et qui audit, dicat: Veni. Et qui sitit, veniat: et qui vult, accipiat aquam vitæ, gratis. 19. Et si quis diminuerit de verbis libri prophetiæ hujus, auferet Deus partem ejus de libro vitæ, et de civitate sancta, et de his, quæ scripta sunt in libro isto. 20 Dicut qui testimonium perhibet istorum: Etiam venio cito: Amen. Veni Domine Jesu. |
1. Und er zeigte mir1 einen Strom des Wasser des Lebens,2 glänzend wie Kristall, der vom Throne Gottes und des Lammes ausging. |
Fußnote
Kap. 22 (1) Vergl. [Offenb 21,9] Auch hier, vergl. [Offenb 21,27] tritt zu der Schilderung dessen, was der Seher geschaut, die ausdrückliche, der Absicht der gesamten Offenbarung entsprechende Erinnerung, dass allein die Diener Gottes, die Sieger, zu seiner Herrlichkeit gelangen. - (2) Die persönliche Gegenwart Gottes und des Lammes gibt den Seligen das Leben, diese Wahrheit wird unter dem Bilde eines von der Herrlichkeit Gottes ausgehenden und durch die heilige Stadt fließenden Leben spendenden Wassers beschrieben. Die Schilderung lehnt sich an[Joel 4,18, Ez 47,1, Sach 14,8] an. Nach dem Vorbilde [1Mos 2,10] kehrt in dem himmlischen Jerusalem die Erinnerung an das Paradies wieder, so schließt sich das Ende des Reiches Gottes an den Anfang an. [Offenb 7,17] war bereits gesagt, dass das Lamm die Seinen zu Quellen von Wassern des Lebens führen werde; hier sehen wir die Quellen schon mal zu einem reichen Strome gestaltet. Der neuen Schöpfung gemäß ist das Wasser dieses Stromes nicht allein rein und durchsichtig, sondern glänzend wie Kristall. - (3) Entweder wie[Offenb 21,1] : der Straßen, oder nur der Hauptstraße. - (4) So stehen auf beiden Seiten zwischen der Straße und dem Strome in ihrer Mitte Baumreihen. - (5) Begriff und Name ist aus [1Mos 2,9, 1Mos 3,22] genommen. Doch der eine Lebensbaum ist hier eine Vielheit von Bäumen geworden. Was die Menschheit durch den Fall im Paradiese verloren, die stete unvermittelte Gegenwart Gottes und das unausgesetzte Leben aus ihm und in ihm, ist der in Christus erneuten Menschheit hier wiedergegeben. - (6) Wie [Offenb 21,12] die Stadtmauer nicht vor etwa noch auf der neuen Erde vorhandenen Feinden sichern, sondern zeigen soll, dass dem neuen Jerusalem keine Feinde mehr drohen werden, wie [Offenb 21,4] nicht Tränen getrocknet werden sollen, die noch auf der neuen Erde fortfließen, sondern die, welche hienieden geweint sind, so werden die Völker dort von allen Übeln, mit denen sie in diesem Leben heimgesucht wurden, geheilt werden. Drückt V. 1 den Gedanken, dass die Seligen unaufhörlich das ewige Leben genießen werden, aus, so wird derselbe hier negativ dargestellt: es wird alles, was dem Besitze des ewigen Lebens entgegensteht, Krankheit, Übel, Sünde, Zorn fern sein. - (7) Wie [Offenb 21,24-27] geht der Bericht über das Geschaute in Weissagung über, indem der Schlußsatz des V. 2 durch einen inhaltsverwandten negativen Satz fortgesetzt wird. - (8) Alles, worauf der Fluch Gottes ruhte, ist ja an seinen Ort gekommen und auf ewig von der Gemeinde der Heiligen geschieden. - (9) Gott dienen ist Freude und Ehre. Der Vater und das Lamm sind hier als eines bezeichnet. Gottes Gegenwart ist der Quell für die Seligkeit der Menschen, deren Schilderung mit diesem Zuge beginnt. - (10) Sie werden erlangen, was selbst Moses hier auf Erden nicht gewährt erhielt [2Mos 33] (B. 20ff) und was der Anteil der Engel ist [Mt 18,10]. - (11) Als dritter Zug des seligen Lebens wird bezeichnet, dass sie Gott geweiht, Gottes Eigentum und Priester sein werden. Vergl. [Offenb 3,12, Offenb 14,1]. - (12) Diese oben eigentlich zu verstehenden Worte sollen hier einen Teil der ewigen Glückseligkeit bezeichnen: Kein Schrecken der Finsternis, keine Macht der Sorge wird mehr an die Seligen herantreten. - (13) Was dem Menschen ursprünglich von Gott gegeben, durch den Fall aber verloren gegangen war, wird der neuen Menschheit wiedergegeben, die das wiederhergestellte und unverlierbare Paradies ist. - (14) Die Beschreibung der Vollendung und mit ihr das Zeigen alles dessen, was hiernach geschehen soll [Offenb 4,1] ist beendet; was [Offenb 1,19]- als Gegenstand der Offenbarung bezeichnet war, ist in seinen beiden Teilen (2,1 – 3,22 und 4,1 – 22,5) mitgeteilt. - (15) Nicht der Schalenengel, sondern, wie die Schlussworte des V. 6 und 8 ausdrücklich besagen, der Engel [Offenb 1,1] - (16) Das Folgende ist Bericht des heil. Johannes, in welchen er hie und da Aussprüche des Herrn und des Engels mit deren eigenen Worten einflickt. Er erzählt einige nach dem Schlusse der Gesichte noch geschehene Ereignisse. Die Zeugen, welche er vorführt, sind die Gleichen wie [Offenb 1,1]: Der Engel, Jesus, der Apostel selbst, deren Zeugnis er derart anführt, dass aus demselben der Ursprung der Offenbarung aus Gott erhellt und dass zugleich auf den Nutzen hingewiesen wird, welchen sie für Leser und Hörer haben kann und soll. - (17) Die gesamte Offenbarung. (Anders [Offenb 19,19, Offenb 21,5] von dem zunächst Vorausgehenden.) - (18) Die Bezeugung der göttlichen Urheberschaft der Offenbarung ist das Wichtigste. Darauf weist auch das „in Bälde“ hin, wie [Offenb 1,1] - (19) Die Geister der Propheten, welche der Herr erleuchtet und unterweist. - (20) Allen Gläubigen. - (21) Der Apostel zieht aus dem baldigen Kommen des Herrn einen praktischen Schluß für die Christen, indem er ein Wort des Herrn [Offenb 3,11] wiederholt. Hinzuzudenken ist also: Spricht der Herr. - (22) Auch die in [Offenb 2,3] enthaltenen. - (23) Die gesamte Offenbarung. Griech. Steht das zeitlose Particip Präf. - (24) Doch das Zeugnis des Apostels kann wohl die richtige Wiedergabe, indes aus sich selbst nicht den höheren Ursprung und die innere Wahrheit des Gehörten und Gesehenen verbürgen. Daher berichtet Johannes jetzt einen zweiten Vorfall, der hinter die V. 6 berichteten Worte fällt. - (25) Der Wechsel der Zeitform im Griech. zeigt, dass dies „es“ etwas anderes ist als „dies“ nämlich das V. 6 berichtete. - (26) Die Worte des Engels V. 6 haben einen so überwältigenden Eindruck auf den heil. Johannes gemacht, dass er trotz der [Offenb 19,10] erhaltenen Mahnung noch einmal die Huldigung versucht. Er erzählt dies, um zu erkennen zu geben, dass weder er, noch der Engel, der Urheber dieser Offenbarung ist. - (27) Die Propheten werden hier der gegebenen Offenbarung entsprechend, in besonderer Weise als Brüder des heil. Johannes bezeichnet. - (28) Auch denen, welche den Inhalt der Offenbarung bewahren, den frommen Christen, stellt der Engel sich gleich. So verschwinden er und der heil. Johannes ganz gegen den eigentlichen Urheber der Offenbarungen, Gott. - (29) Durch das Zeugnis des Engels sind die Offenbarungen als göttliche bestätigt, doch noch musste der Aufzeichnung derselben, auf welche doch alle außer dem heil. Seher selbst angewiesen waren, eine Bestätigung zu Teil werden. Dies geschieht durch den Befehl des Engels, die Weissagung nicht zu versiegeln, nicht verborgen zu halten, das Gegenteil [Offenb 10,4]. In demselben ist ebenso die Weisung enthalten, das Gehörte in ein Buch zu schreiben, wie es kundzugeben. Geschah nun die Aufzeichnung und Veröffentlichung der Weissagung auf Befehl des von Gott gesendeten Engels, so muss der Herr auch über die richtige Wiedergabe seiner Offenbarung wachen. - (30) Je näher die Zeit rückt, in der diese Weissagungen sich erfüllen sollen, desto mehr bedürfen die Gläubigen der in denselben enthaltenen Warnungen und Tröstungen. - (31) Wer auch jetzt noch, nachdem er diese Weissagungen vernommen, noch immer böse bleiben will, möge es tun, damit das Böse zur Reife komme und die endliche Scheidung folgen könne. Vergl. [Mt 13,30ff]. Er wird, da das Ende nahe ist, nur allzu früh innewerden, was es heißt, freventlich gegen Gott sündigen. Wer aber angefangen hat, sich zu rechtfertigen und zu heiligen, der fahre umso eifriger fort im Hinblicke auf das nahe Gericht und er wird seinen Lohn erlangen. - (32) Die Vergeltung, auf welche Johannes B. 11 hingewiesen, hebt er nun noch weiter hervor. Er wiederholt zwei Aussprüche des Herrn, welche nach der Weise der alten Propheten hingestellt, als Zusammenfassung der ganzen Offenbarung gelten können, die den Heiland als mächtigen Bringer der Vergeltung bezeichnen. Vergl. V. 7. - (33) Dieser Ausspruch ist zwar wörtlich so nirgends in der Offenbarung gegeben, doch setzt er sich fast wörtlich aus [Offenb 11,18, Offenb 2,23, Offenb 20,12] u. a. zusammen. Zudem gründet er sich auf [Jes 40,10, Jes 62,11]. Der Lohn umfasst Belohnung und Strafe. - (34) Christus ist im Stande, jederzeit die Vergeltung zu üben. Der Ausspruch Christi: [Offenb 1,17, -Offenb 2,8]. - (35) Auf die beiden Aussprüche Christi, dass er bald zur Vergeltung kommen werde und dass er zu dieser auch die Macht habe, begründet der Apostel die tröstliche Verheißung für die, welche den Willen des Herrn tun. B. 14, und die Drohung der Verwerfung für die, welche demselben ungehorsam sind. V. 15. - (36) Sie sollen die Gebote halten, um selig zu werden. Die Seligkeit wird durch zwei Züge beschrieben, welche der Schilderung des Lebens auf der neuen Erde entnommen sind. [Offenb 22,2, Offenb 21,7] - (37) Den Gegensatz bildet Adam, dem, als er sündigte, der Zugang zum Baume des Lebens verwehrt ward. - (38) Infolge der Aussprüche des Herrn B. 12, B. 18 werden die Hunde – allgemeine Bezeichnung der Unreinigkeit usw. – von dem neuen Jerusalem ausgeschlossen sein. Sieben Klassen von Menschen werden aufgezählt. Sie decken sich mit dem [Offenb 21,8] genannten vier Paaren und den [Offenb 21,27] angeführten drei Klassen. Diese unheilige sieben zerfällt wieder in vier und drei. - (39) Hier zuerst und hier allein nennt sich der Herr mit seinen Personalnamen Jesus. Dieser Name ist gleichsam das Siegel auf die ganze Offenbarung, die eigenhändige Unterschrift des Königs der Ewigkeit. - (40) Der Engel, der laut [Offenb 1,1] dem Apostel die Offenbarung gezeigt und dieselbe B. 6 bezeugt hatte, ist wirklich von dem Herrn gesendet, der eben dies bezeugt und verbürgt. Der Herr aber darf sicher bei den Gemeinden Glauben fordern. - (41) Nach der Grundstelle [Jes 11,10] ist Christus der Sproß, der Nachkomme Davids. Was Wurzel bildlich sagt, drückt Geschlecht, Nachkomme deutlicher aus: Der, in welchem der dem Volke Abrahams, Hause Davids, verheißene Segen erschienen ist, auf den die Heiden hofften. Als glänzender Morgenstern ist er der Verkünder des ewigen Sonnenaufgangs, auf den keine Nacht mehr folgt. - (42) Der Geist, welcher die Propheten zu ihrem Amte tüchtig macht und der den Glauben der Gemeinden und das hoffnungsvolle Verlangen nach dem Kommen des Herrn wirkt, und die Braut, die Kirche Christi. Das sehnsüchtige Verlangen der Kirche, dass der Heiland komme, soll auch das aller Gläubigen sein, die so zugleich den Glauben an Christi Würde, wie sie eben beschrieben, bekennen. - (43) Bei seinem und des Engels Zeugnisse hatte der Apostel die sich ergebende Mahnung mit eigenen Worten angefügt. Hier fügt er eigene Worte des Herrn bei. Das erste schließt sich wieder unmittelbar an den Schluss des Zeugniswortes: Komm! An. Es: das „komm“ des Geistes und der Braut. Um aber die Bereitwilligkeit noch mehr zu wecken, fügt der Herr seine Verheißung bei: Wer so spricht, wer ihm so mit dürstendem Verlangen entgegenkommt, wird ihn finden. Indes nur wer im Geiste der Braut ruft, wird die ewigen Lebensgüter empfangen, umsonst empfangen. - (44) Eine dritte Mahnung des Herrn, dessen, der in B. 20 Zeugnis gibt, in dessen Mund allein eine solche Warnung passt. Nach anderen sind es Worte des Apostels. - (45) Jeder, der den Inhalt dieses Buches zu seiner Warnung und Ermunterung hört, soll das von Gott Geoffenbarte lauter bewahren und darnach tun, ohne die offenbarte Wahrheit über die Zukunft, Entwicklung und Vollendung des Reiches Gottes zu fälschen. - (46) Die Plagen sind die Strafen, welche dies Buch vom Ende und vom Endgerichte den Bösen in Aussicht stellt. Diese Strafen werden zugleich beweisen, dass die Worte dieser Offenbarung zuverlässig und wahr sind. - (47) Griech.: Vom Baume des Lebens. - (48) Diese Worte erinnern an [5Mos 4,2]: Füget nichts zu dem Worte, das ich zu euch spreche, hinzu. Wie Paulus [Gal 1,8ff] den Fluch auf den herabruft, der die Lehre vom Glauben verdirbt, so wird hier der Fluch gegen den geschleudert, der die Lehre von der Hoffnung fälscht, handelt es sich doch hier um Stütze, Trost und Licht der Kirche in schwerster Drangsal. - (49) Alles in dem Buche Geweissagte, oder speziell das V. 18, V. 19 Gesagte.- (50) Christus. - (51) Die sehnsuchtsvolle Hoffnung auf die Wiederkunft des Herrn bildet den Grundton der ganzen Offenbarung. Auf diese Hoffnung der streitenden Kirche drückt der Herr hier gleichsam das Siegel der Bestätigung und nimmt damit Abschied von dem heil. Seher. Gläubig und sehnsüchtig ruft ihm der treue Jünger der Mahnung des Herrn V. 17 gemäß zu: Es geschehe, komm, Herr Jesus. - (52) Nachdem der Apostel vom Herrn entlassen, entlässt er seinerseits Hörer und Leser, in Form des die apostolischen Briefe schließenden Segenswunsches, wie auch der Eingang [Offenb 1,4] einen solchen bietet. Nichts zwingt uns indes, den Gruß auf die Glieder der im Eingange genannten sieben Gemeinden zu beschränken, sondern jedem Leser bleibt es unbenommen, sich in die Zahl der Gegrüßten eingeschlossen zu denken.
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