Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Tob08
Liber Tobiæ Caput VIII.
Das Buch Tobias. Kap. 8
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1. Postquam vero cœnaverunt, introduxerunt juvenem ad eam. 8. Tu fecisti Adam de limo terræ, dedistique ei adjutorium Hevam. 9. Et nunc Domine tu scis, quia non luxuriæ causa accipio sororem meam conjugem, sed sola posteritatis dilectione, in qua benedicatur nomen tuum in sæcula sæculorum. 10. Dixit quoque Sara: Miserere nobis Domine, miserere nobis, et consenescamus ambo pariter sani. 14. Mitte unam ex ancillis tuis, et videat si mortuus est, ut sepeliam eum antequam illucescat dies. 20. Statimque præcepit servis suis Raguel, ut replerent fossam, quam fecerant priusquam elucesceret.
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1. Nachdem sie nun gespeist hatten, führten sie den Jüngling zu ihr hinein.
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Fußnote
Kap. 8 (1) Verlieh Gott dem äußeren Mittel in diesem Falle eine so außerordentliche Kraft über den bösen Geist? Oder hatte das Räuchern nur eine symbolische Bedeutung? Wie man Gott Weihrauch darbringt, so wird dem bösen Geiste Verachtung und Beschimpfung zugefügt, wie man Ungeziefer durch Rauch und Gestank vertreibt. Der Fisch, von dem Tobias für sein Leben gefürchtet, wurde das Mittel oder das äußere Zeichen der Befreiung Saras und der Heilung des alten Tobias. - (2) Nachdem die Leber den Teufel in die Flucht getrieben, ward er wirklich, wenn auch nicht körperlich, gefesselt. Ein Geist ist begrenzterweise (definitive) an einem Orte, d.i. er kann nur an einem fest begrenzten Raume gegenwärtig sein. Der böse Geist wird durch Raphaels Eingreifen auf einen solchen beschränkt. (Vergl. hl. Thom. Summa theolog. I. qu 109 a 4c und ad 3) Wie lange er gebunden blieb, wird nicht gesagt. Der eigentliche Aufenthaltsort der bösen Geister ist die Hölle, in welche allein sie nach dem Gerichtstage eingeschlossen werden. Vor diesem Tage gestattet Gott ihnen indes in der Welt zu erscheinen, um den Absichten des Allmächtigen zu dienen. (Vergl. hl. Thom. I. qu. 64 a. 4) - (3) Die Wüste ist so recht geeignet als Aufenthaltsort für den bösen Geist. [Jes 13,21, Jes 34,14, Mt 12,43] - (4) Das Gebet wird in folgendem nur sehr gekürzt mitgeteilt. Beide beteten wohl abwechselnd. - (5) Die griech. Texte und Itala lassen sie um Segen und Kinder bitten, vielleicht mit Anspielung auf [1Mos 1,28]. - (6) Da der Mensch aus sich allein Gott nicht würdiges Lob darbieten kann, fordert er alle Geschöpfe auf, den Höchsten mit ihm zu loben. Wie des Vaters Gebet [Tob 3] ein Echo aus Psalmen und Stellen der heiligen Schrift ist, so wohl auch das des Sohnes. - (7) Hinweis auf die göttliche Einsetzung der Ehe. Damit er sich aber darauf berufen und so des natürlichen oder göttlichen Segens teilhaftig werden könne, hat er die Ehe in rechter Gesinnung geschlossen. (V. 9) - (8) Die Zwecke der Ehe führt die Vulgata, die anderen Texte erklärend, weiter aus. - (9) Sie setzen sich keiner Gefahr aus, denn eine etwaige Schwachheit verstieß nicht einmal gegen die Selbstliebe, da sie keine Pflicht hatten, drei Tage enthaltsam zu sein, sondern hierdurch nur besondere Vorzüge in ihrer Ehe erlangen sollten. - (10) Unmittelbar nach der Beendigung der Hochzeit, die bis in die Nacht gedauert, macht Raguel sich daran, ein Grab zu graben. - (11) Solange die Gefahr zukünftig war, hatte Raguel sich unter dem Zureden anderer beruhigt, doch da die Entscheidung naht und die Stille der Nacht drückt, wird er von Furcht befallen. Er will dem Hohne der Welt entgehen. Die früheren Freier hatte er wohl nicht so schnell beiseite schaffen können. Die Schilderung des Grabes ist so ausführlich, um die Rettung in desto helleres Licht zu setzen. - (12) Wohl eine bejahrte Magd. Es ist bezeichnend, dass er dieser durch seine Frau Befehle erteilen lässt, wie auch das andere Bild V. 21ff die Ordnung des Hauses empfiehlt. - (13) Satan. Was die Leute gesprochen, kann sich Raguel nun, nachdem die Schmach beseitigt ist, eingestehen und es aussprechen, zumal die letzten Ereignisse das Eingreifen einer höheren Macht gezeigt haben. - (14) Gewähre ihnen, dass sie für und für in der Lage seien, dir Lob zu singen für ihre Erhaltung. - (15) Dies Wunder zeigt ihnen den wahren Gott, die Wahrheit der Religion Israels, für das Gott auch in der Verbannung noch Wunder tut. - (16) Gastmahl: Griech. viele Brote. Die Worte „alles vorbereiten“ fehlen in den anderen Texten. Eine Hochzeit dauert sieben Tage (hier, wo die Trennung von den Eltern nachfolgen soll, vierzehn); bei der Vorbereitung auf diese wird auch für die Reise Vorsorge getroffen. - (17) Er beschwört ihn bei Gott. Tobias folgt, da er den Schwörenden nicht missachten will [Tob 9,5] und der Ehrfurcht gegen den heiligsten Namen Gottes dies schuldig zu sein glaubt. - (18) In dem früheren Vertrage [Tob 7,16] waren wohl die Bedingungen weniger günstig. Die Freude führt Raguel weiter.
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