Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb19
Apocalypsis beati Joannis Apostoli.
Die Offenbarung des heiligen Johannes. Kap. 19
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1. Post hæc audivi quasi vocem turbarum multarum in cœlo dicentium: Alleluja: salus, et gloria, et virtus Deo nostro est: 4. Et ceciderunt seniores viginti quatuor, et quatuor animalia, et adoraverunt Deum sedentem super thronum, dicentes: Amen: alleluja. 7. Gaudeamus, et exsultemus: et demus gloriam ei: quia venerunt nuptiæ Agni, et uxor ejus præparavit se. 10. Et cecidi ante pedes ejus, ut adorarem eum. Et dicit mihi: Vide ne feceris: conversus tuus sum, et fratrum tuorum habentium testimonium Jesu. Deum adora. Testimonium enim Jesu est spiritus prophetiæ. 16. Et habet in vestimento, et in femore suo scriptum: Rex regum, et Dominus dominantium. 21. Et ceteri occisi sunt in gladio sedentis super equum, qui procedit de ore ipsius: et omnes aves saturatæ sunt carnibus eorum. |
1. Hiernach1 hörte ich wie die Stimme2 von vielen Scharen im Himmel, die sprachen: Alleluja! Das Heil und die Herrlichkeit und die Macht ist unserm Gott! |
Fußnote
Kap. 19 (1) Nach Vollstreckung des Gerichtes preisen die himmlischen, der Aufforderung des Engels [Offenb 18,20] folgend, mit lautem Lobgesange Gottes Macht, Herrlichkeit und Gerechtigkeit, die sich hier kundgetan. Dieser Lobpreis nimmt die Lobgesänge [Offenb 4,8-11, Offenb 5,8-14, Offenb 11,15-19] und [Offenb 12,10-12] wieder auf. Was dort erbeten ward, dafür wird hier Dank gesagt, was dort begonnen ist, findet hier seinen Abschluss. V. 1, V. 2 bilden die erste Strophe, an welche sich die Gegenstrophe V. 4 anschließt. Ein zweiter Teil beginnt V. 5 mit einer Einzelstimme, auf welche B. 6 – 8 der Chor der Himmlischen respondiert. - (2) Griech.: Eine laute Stimme eines großen Haufens. Wie [Offenb 18,20] zeigt, ist es die Gesamtheit der Himmelsbewohner (Engel, Wesen, Älteste). Sie preisen Gott mit dem alttestamentlichen Alleluja, Lobet den Herrn! Das sich sonst im N. T. nicht findet. Aus dem Lobgesange erhellt die - (3) Zwei Gründe: Gottes Gerichte sind stets wahrhaft und gerecht, vergl. [Offenb 15,3, Offenb 16,7], und: Hier haben sie sich als solche auf´s neue an Babel erwiesen. Auch der Hinweis auf Babels Schuld fehlt nicht: Es hat durch seine Unzucht die Erde verderbt, aber darum hat Gott das Blut seiner Knechte an ihm gerächt. Was [Offenb 6,10] erbeten ward, dafür wird jetzt gedankt. - (4) Das zweite Alleluja, das dieselben anstimmen, wie V. 1, findet wieder seine Begründung: Babel wird nie wieder aufgebaut werden. Vergl. [Offenb 18,9, Offenb 15,18] und damit [Jes 34,9.10]. - (5) Ja, lobet den Herrn! Vergl. [Ps 105,48]. - (6) Wohl sofort. - (7) Es ist die Stimme eines der vier Wesen. - (8) Da die Szene im Himmel vor sich geht, richtet sich die Aufforderung zunächst an die im Himmel Befindlichen. Der Engel motiviert seine Aufforderung nicht, doch die, welche derselben entsprechen, fügen V. 6 – 8 die Begründung bei. - (9) Wer redet, sagt V. 5. - (10) Wie der Gesang V. 1, tönte dieser wie das Stimmengewoge einer großen Menge, dann aber auch wie das Rauschen vieler Wasser und das Rollen vieler Donner. Die Singenden sind also diejenigen wie V. 1, nur ist ihr Gesang voller, weil der Gegenstand ihrer Lobpreisung hier herrlicher ist. - (11) Vergl. V. 6. Was [Offenb 11,17, Offenb 12,10] noch bevorstand, ist jetzt da, das Gericht über Babel und damit das Reich der Herrlichkeit Gottes. - (12) Siehe [Offenb 3,20]. Die Hochzeit des Lammes mit der Kirche steht bevor (ist gekommen: proleptisch, denn [Offenb 19,11] wird dieselbe erst beschrieben.) - (13) Sie hat in der Leidenszeit ihre Treue bewährt, sich von Sünden gereinigt und mit Tugenden geschmückt. Daher empfängt sie jetzt das glänzend reine Gewand, den Gegensatz zu der Pracht der Buhlerin [Offenb 17,4]. Die guten Werke stammen aus Gottes Gnade und der Mitwirkung der Frommen. - (14) Wer? Ist nicht gesagt, vielleicht der Engel [Offenb 18,21] oder irgend ein anderer. An diese Aufforderung knüpft sich V. 10 wieder ein Vorgang zwischen dem Redenden und Johannes. Vergl. auch [Offenb 14,13]. - (15) Die Kirche in ihrer einheitlichen Gestalt ist die Braut des Herrn (V. 7), die einzelnen Glieder die Hochzeitsgäste. Das Bild von der Hochzeit wird vertauscht mit dem Bilde vom Hochzeitsmahl, weil bei letzterem, vergl. [Offenb 3,20], die Teilnahme der Einzelnen als Gäste mehr hervortritt. - (16) Die in V. 5 – 8 enthaltene Verkündigung von der Wiederkunft Christi, der Besiegung der Feinde, der Hochzeit des Lammes usw. Diese Wiederholung erhöht die Sicherheit. - (17) Johannes fällt vor dem Redenden nicht nieder, weil er meint, es sei der Herr; denn dies ist doch kaum anzunehmen, sonst würde der Engel den Apostel ja an den Herrn, nicht an Gott verwiesen haben. Die Stelle entspricht [Dan 8,17, Dan 10,9.17] wo Daniel niederfällt, nicht weil er den Engel für Gott hält, sondern weil derselbe ein Himmelsbürger ist. So fällt wohl Johannes, von dem Inhalt des Verkündigten freudig überwältigt, vor dem nieder, der ihm zuletzt sie feste Versicherung von der Wahrheit der Verheißungen gegeben, und bezeugt dem Engel seine Ehrfurcht, nicht Anbetung. (Thom.) - (18) Der Engel weist diese Ehrenbezeugung Gott zu mit Worten, die auf das V. 9 Gesagte zurückgreifen. Eine Zurechtweisung liegt nicht darin, sonst würde Johannes [Offenb 22,9] nicht dasselbe wiederholt haben. - (19) Das von Jesus ausgehende Zeugnis. Gemeint sind also die Christen. - (20) Der Engel dient demselben Gott, wie die Christen. - (21) Dieser Zusatz ist noch als des Engels anzusehen. (Beda.) Warum steht der Apostel und andere Propheten den Engeln gleich? Weil sie den gleichen Geist der Prophezeiung haben, das Zeugnis Jesu. - (22) Was der Lobgesang der Himmelsbewohner V. 1 – 10 als mit dem Gerichte gegeben verkündet, die Erscheinung des Herrn zur Annahme seiner Herrschaft und zur Hochzeit, stellt nun die Wiederkunft des Herrn dar, welche das Gesicht [Offenb 14,14] erklärt. Von dieser Wiederkunft des Herrn ist alles was folgt bis [Offenb 22,5] die Folge und Wirkung. - (23) Die Beschreibung des Heilandes umfasst V. 11 – 13; 15 – 16 und wird V. 14 durch die Beschreibung seiner Begleitung unterbrochen. - (24) Siehe [Offenb 6,2]. Auch dort erschien der Herr am Anfang der letzten Weltwoche, so die großen Entscheidungskämpfe zwischen Gottes Reich und der feindlichen Welt einzuleiten. Das weiße Ross kennzeichnet ihn wie dort als Sieger (Gegensatz der Esel [Mt 21,2]), doch nicht mehr hat der Heiland wie dort den fernhin tragenden Bogen, sondern das Schwert, nicht mehr die Siegerkrone, sondern viele Diademe. - (25) Vergl. [Offenb 3,14]. In ihm erfüllen sich alle Verheißungen und Drohungen Gottes, und er richtet seine Feinde mit Gerechtigkeit, seine Kirche befreiend und belohnend. - (26) Dieses wie andere Attribute entsprechen [Offenb 1]. - (27) Weil er der König der Könige ist. [Dan 7,14] Gegensatz nicht allein zu der beschränkten Zahl der Diademe des Tieres [Offenb 13,1, Offenb 12,3], sondern auch weil sein Königtum über alle Königtümer wirklich ein solches und ein rechtmäßiges und unvergängliches ist. - (28) Gegensatz zu [Offenb 13,1]. Er trägt den Namen wohl auf der Stirn. - (29) Das Blut seiner Feinde, die er jetzt besiegen wird, so sein Gericht vorbildend. [Jes 63,1ff] - (30) Die Beifügung hebt jeden Zweifel, wer der Reiter ist, da er hier nach dem allgemein bekannten Namen genannt wird. - (31) Es sind Engel, wie die Voraussagungen [Mt 16,27, Mt 25,31, Mt 26,53, Lk 9,26, Mk 3,38, 2Thes 1,7] bezeugen. Eine ähnliche Kleidung weisen die Engel [Mt 28,3, Apg 1,10] auf. Als Priester und Diener der Gerechtigkeit (auch sie sind hier auf weißen Pferden) müssen die Engel rein und heilig sein. Ihre Gewänder sind nicht mit Blut besprengt, denn der Herr tritt die Kelter allein. Sie folgen ihm, nicht damit er durch ihre Hilfe siege, sondern um Zeugen seines glorreichen Sieges zu sein. - (32) Das Schwert, wie [Offenb 1,16, Offenb 2,12]; vergl. [2Thes 2,8]. - (33) Nach [Ps 2]. Das Wort blickt auf [Offenb 2,27] und [Offenb 12,5] zurück. Was der Herr [Offenb 12,5] wurde, als das erweist er sich jetzt, nachdem die kurze Zeit der Verzögerung verstrichen. - (34) Die Bilder der Kelter [Offenb 14,19] und des Zornweines [Offenb 14,10] sind hier zusammengeflossen. Der Herr wird hier als strafender Richter beschrieben. - (35) So kann der Name deutlich gelesen werden. - (36) Ein Engel kündigt den Sieg über die beiden Tiere und ihre Heere an. Er steht in der Sonne, d. i. im herrlichsten, der Siegesbotschaft angemessenen Glanze, und in der Mitte des Himmels, wo er den in der Mitte fliegenden Vögeln [Offenb 14,6.8, Offenb 8,13] am besten zurufen kann. In den Worten des Engels wird sinnbildlich ausgedrückt, dass den Feinden Gottes die völlige Vernichtung bevorsteht. Die Worte erinnern an [Ez 39,17-20], wo von der Niederlage Gogs die Rede ist. Das große Mahl, zu dem alle Tiere eingeladen werden, bildet die schreckenvolle Kehrseite zu dem Mahle des Lammes. (V. 9) Trotz der großen Machtentfaltung des Antichrist, auf welche auch die Einzelschilderung V. 18 hinweist, ist der Antichrist doch nur ein Sohn des Verderbens [2Thes 2,3], der in´s Verderben führt. [Offenb 17,18] Das Weltwesen ist im Grunde nur eine aufgeputzte Leiche. - (37) Diese Schilderung schließt sich an [Offenb 16,12-16] an. - (38) In wahnwitziger Vermessenheit will der Antichrist mit seinem Anhange, den zehn Königen nebst ihren Heeren [Offenb 17,12ff] den schon [Offenb 16,12] und [Offenb 17,14] angekündigten Kampf mit dem König der Könige beginnen. Doch keine Schlacht wird berichtet, sondern einzig die Niederlage der antichristlichen Scharen. Die bloße Erscheinung des Herrn genügt, um die Macht des Antichrist zu vernichten. Vergl. [2Thes 2,8]. - (39) V. 20 schildert den Ausgang der Führer, V. 21 den der Massen. Der Antichrist und sein Pseudoprophet [Offenb 13,11] waren im gottesfeindlichen Wirken vereint, auch ihre Strafe ist eine gemeinsame, die gleiche, welche bereits Daniel [Dan 7,11] sah. Diese Strafe führen die Heerscharen des Herrn aus. Der Feuerpfuhl, in den sie lebendig geworfen werden, während ihre Anhänger den Tod finden, bildet den Gegensatz zu der Erhebung Enochs und Elias in den Himmel [Offenb 11,12]. Über den Feuerpfuhl siehe [Offenb 20,14ff, Offenb 21,8]; er ist die Hölle. In diese fahren sie also mit Seele und Leib unmittelbar nach dem Siege des Herrn. - (40) Durch Christi Hauch, durch sein Richterwort, werden die übrigen getötet. So ist die Weltmacht des Endes gerichtet, wenn auch damit noch nicht alle Feinde Gottes abgetan sind, wie das Folgende zeigt.
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