Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Zeph01

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Prophetia Sophoniæ. Caput I.

Prophezeiung des Sophonias. Kap. 1



I. Androhung eines allgemeinen Vernichtungsgerichtes. (Kap. 1) a. Gericht über Erde und Stadt. (V. 6) b. Alle Stände trifft das Gericht. (V. 13) c. Der Schrecken des göttlichen Gerichtes.

1. VERBUM Domini, quod factum est ad Sophoniam filium Chusi, filii Godoliæ, filii Amariæ, filii Ezeciæ, in diebus Josiæ filii Amon regis Judæ.

2. Congregans congregabo omnia a facie terræ, dicit Dominus:
3. Congregans hominem, et pecus, congregans volatilia cœli, et pisces maris: et ruinæ impiorum erunt: et disperdam homines a facie terræ, dicit Dominus.

4. Et extendam manum meam super Judam, et super omnes habitantes Jerusalem: et disperdam de loco hoc reliquias Baal, et nomina ædituorum cum sacerdotibus:

5. Et eos, qui adorant super tecta militiam cœli, et adorant, et jurant in Domino, et jurant in Melchom.

6. Et qui avertuntur de post tergum Domini, et qui non quæsierunt Dominum, nec investigaverunt eum.
7. Silete a facie Domini Dei: quia juxta est dies Domini, quia præparavit Dominus hostiam, sanctificavit vocatos suos.
8. Et erit: in die hostiæ Domini visitabo super principes, et super filios regis, et super omnes, qui induti sunt veste peregrina:

9. Et visitabo super omnem, qui arroganter ingreditur super limen in die illa: qui complent domum Domini Dei sui iniquitate, et dolo.
10. Et erit in die illa, dicit Dominus, vox clamoris a porta piscium, et ululatus a Secunda, et contritio magna a collibus.

11. Ululate habitatores Pilæ: conticuit omnis populus Chanaan, disperierunt omnes involuti argento

12. Et erit in tempore illo: scrutabor Jerusalem in lucernis: et visitabo super viros defixos in fæcibus suis: qui dicunt in cordibus suis: Non faciet bene Dominus, et non faciet male.

13. Et erit fortitudo eorum in direptionem, et domus eorum in desertum: et ædificabunt domos, et non habitabunt: et plantabunt vineas, et non bibent vinum earum.
14. Juxta est dies Domini magnus, juxta est et velox nimis: vox diei Domini amara, tribulabitur ibi fortis.

15. Dies iræ dies illa, dies tribulationis et angustiæ, dies calamitatis et miseriæ, dies tenebrarum et caliginis, dies nebulæ et turbinis,

16. Dies tubæ et clangoris super civitates munitas, et super angulos excelsos.
17. Et tribulabo homines, et ambulabunt ut cæci, quia Domino peccaverunt: et effundetur sanguis eorum sicut humus, et corpora eorum sicut stercora.

18. Sed et argentum eorum, et aurum eorum non poterit liberare eos in die iræ Domini: in igne zeli ejus devorabitur omnis terra, quia consummationem cum festinatione faciet cunctis habitantibus terram.



1. Wort des Herrn, welches an Sophonias erging,1 den Sohn Chusis, des Sohnes Godolias', des Sohnes Amarias', des Sohnes Ezekias*,2 in den Tagen des Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda.
2. Hinraffen fürwahr werde ich alles vom Erdboden hinweg, spricht der Herr,
3. hinraffen Menschen und Vieh, hinraffen die Vögel des Himmels und die Fische im Meere,3 und die Gottlosen werden niederstürzen4 und ich werde die Menschen von dem Erdboden vertilgen, spricht der Herr.5
4. Ich werde meine Hand wider Juda und wider alle Bewohner Jerusalems ausstrecken6 und werde von dieser Stätte die Überreste Baals7 und die Namen8 der Tempeldiener samt den Priestern9 vertilgen,
5. sowie die, welche das Heer des Himmels auf den Dächern10 und zugleich den Herrn anbeten und bei dem Herrn und zugleich bei Melchom schwören,11
6. und die, welche abtrünnig geworden sind von dem Herrn und den Herrn nicht suchen und nicht nach ihm fragen.12
7. Stille vor dem Herrn,13 Gott! denn nahe ist der Tag des Herrn, denn ein Schlachtopfer14 hat sich der Herr zugerichtet, er hat seine Geladenen geheiligt.15
8. Am Tage des Opferschlachtens des Herrn aber werde ich die Fürsten und die Königssöhne16 heimsuchen und alle, die mit Gewändern der Fremden angetan sind.17
9. Und ich will an jenem Tage alle heimsuchen, die stolz die Schwelle überschreiten, die das Haus des Herrn, ihres Gottes, mit Unrecht und Trug erfüllen.18
10. An jenem Tage, spricht der Herr, wird lautes Geschrei gehört werden vom Fischertor19 her und Wehegeheul von der Unterstadt und großes Krachen von den Höhen her.20
11. Jammert, ihr Bewohner des Kessels!21 verstummt ist das ganze Volk Kanaan,22 alle, welche Silber um sich her aufhäuften, sind ausgetilgt.
12. Und es wird zu jener Zeit geschehen: Ich werde Jerusalem mit Leuchten durchforschen23 und die Männer heimsuchen, welche auf ihren Hefen hocken,24 die in ihren Herzen sprechen: Der Herr tut weder Gutes noch tut er Böses.
13. Ihr Reichtum wird der Plünderung, ihre Häuser der Verödung überliefert werden; bauen sie Häuser, so sollen sie diese nicht bewohnen; pflanzen sie Weinberge, so sollen sie keinen Wein davon trinken.25
14. Nahe ist der große Tag des Herrn, nahe ist er und kommt eilends heran; bitter ist die Stimme des Tages des Herrn, da zagen die Streiter.26
15. Ein Tag des Zornes ist dieser Tag,27 ein Tag der Drangsal und Angst, ein Tag des Verderbens und des Elends,28 ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag des Gewölkes und des Sturmes,29
16. ein Tag des Posaunenschalles und des Lärmblasens wider die festen Städte und wider die ragenden Zinnen.30
17. Dann werde ich die Menschen bedrängen, dass sie wie Blinde umhertappen,31 denn sie haben wider den Herrn gesündigt; ihr Blut soll ausgeschüttet werden wie Staub32 und ihre Leiber wie Kot.33
18. Auch ihr Silber und ihr Gold wird sie nicht zu retten vermögen am Tage des Zornes des Herrn,34 vom Feuer seines Eifers wird die ganze Erde verzehrt werden, denn schnell35 wird er allen Bewohnern der Erde ein Ende machen.36


Fußnote

Kap. 1 (1) Indem Gott seinen Geist erleuchtete. - (2) Die Verschiedenheit der Aufschrift bei den verschiedenen Propheten spricht dafür, dass jeder einzelne diese selbst verfasst hat. - (3) Zwischen Menschen und Tieren besteht die Beziehung, dass die letzteren für die ersten erschaffen sind und deshalb auch an dem Fluche teilnehmen, der um der Sünde willen über ihn kommt. Vergl. [2Petr 3,10]. - (4) Hebr.: Und ich will wegnehmen den Anstoß samt den Übeltätern. – Der Anstoß sind die Götzenbilder. - (5) Wer könnte einem solchen Gotte widerstehen, ihn nicht fürchten? Der Prophet will dem besonderen Gerichte, dass er nunmehr vor Augen stellen will, größere Glaubwürdigkeit sichern und den Schrecken davor steigern. - (6) Gott streckt die Hand aus, wenn er Großes und Schreckliches vollbringt, wenn er schlägt. Die Bewohner von Jerusalem werden besonders genannt, weil sie den Götzendienst besonders hätten meiden sollen, hatten sie doch den Tempel in ihrer Stadt und Priester und Gesetzesgelehrte. - (7) Nicht allein seine Verehrung, sondern selbst jede Spur. - (8) Selbst die Namen sollen verschwinden, so verhasst ist der Götzendienst dem Herrn. - (9) Die Tempeldiener sind die Götzendiener, von denen [2Koe 23,5] berichtet wird. Diesen haben sich verworfene Aaronitische Priester angeschlossen. - (10) Oft war auf dem Dache ein Obergemach, das zu Beratungen, zur Erholung, zum geheimen Gespräche und zum Gebete diente. Auf dem flachen Dache errichteten sie Altäre. Schon in alten Zeiten war der Dienst der Gestirne bei den Juden bekannt. Vergl. [5Mos 4,19; 5Mos 17,3.4, 2Koe 17,16] Insbesondere blühte er unter Manasse [2Koe 21,3]. - (11) Durch die Anrufung ihnen Treue und Verehrung geloben. Melchom ist dasselbe wie Moloch, Melchom war ein Götze der Ammoniter. - (12) Die Indifferentisten jener Zeit. - (13) Dem Tumulte des Götzendienstes und der Verbrechen wird Einhalt geboten, denn schon naht der Tag des Herrn, der Tag des Gerichtes, der Tag des Unterganges des jüdischen Reiches, der Tag der Gefangenschaft. - (14) Der göttlichen Gerechtigkeit wird die Vernichtung der Gottlosen als Schlachtopfer dargebracht und so gleichsam die Erde entsühnt. - (15) Von anderen abgesondert, auserwählt und zu diesem Dienste angenommen. Gemeint sind die Chaldäer, welche Gott berufen hat. - (16) Aufzählung der einzelnen Stände. Die Vornehmen übertrafen die anderen an Rang, so auch an Verruchtheit: Beamte, Vornehme und die, welche aus königlichem Geschlechte sind. Amons Ruchlosigkeit wirkte ansteckend. Die Söhne des Josias waren zur Zeit der Prophezeiung noch nicht geboren oder noch sehr jung, an ihnen erfüllte sich die Weissagung des Herrn. Beide taten, was vor dem Herrn übel war, Joachaz ward von Pharao Nechao der Herrschaft beraubt, die Herrschaft Joakims ward durch mancherlei Stürme erschüttert. Vergl. [2Koe 23,23; 2Koe 24,2] Der Enkel des Josias Joachin ward in die babylonische Gefangenschaft weggeführt, der letzte König Sedekias endlich musste seine Söhne vor seinen Augen sterben sehen, ward des Augenlichtes beraubt und in Ketten nach Babylon geschleppt. - (17) Die mit Verachtung heimischer Sitte die Weichlichkeit und die Gewohnheiten der Heiden nachahmen, sich bald den Babyloniern, bald den Ägyptern anschließen, durch die Art ihrer Kleidung schon ihre antitheokratische Gesinnung kundgebend. - (18) Welche mit anmaßender Miene und stolzem Aufzuge in den Tempel eintreten und von dem, was sie durch Bedrückung und Trug erworben, Opfer darbringen. - (19) Das Tor lag im Nordteil der Stadt gegen Osten. Vielleicht drangen die Chaldäer durch dieses Tor in die Stadt. - (20) Die ganze Stadt durchtönt Wehegeschrei. Die Unterstadt lag auf dem Hügel Akra. - (21) Des Tales zwischen dem Hügel Akra im Westen und Bezetha und Moria im Osten, der sich bis zur Quelle Siloe erstreckt. - (22) In diesem Tale waren wohl große Kaufhäuser, denn der hebräische Text lautet: Vernichtet ist das gesamte Volk Kanaans (die gesamte Kaufmannschaft), Juden, welche die Sitten Chanaans nachahmten. - (23) Wie jemand, der etwas mit großer Sorgfalt sucht, so wird Gott selbst das Entfernteste und Verborgenste durchforschen, damit kein Schuldiger entgehe oder verborgen bleibe. - (24) Die in ihren Lastern dahinleben. Wie der Wein, der sich abklärt, rein wird und die Hefe nach unten sinkt, so haben sie in Muße ihrer Bosheit gelebt, ohne dass sich das Unglück gegen sie regte. - (25) Die Drohungen sind dem Gesetze entnommen. Vergl. [3Mos 26,31; 5Mos 28,30.39]. - (26) Im Hebr. wird „bitter“ zu dem letzten Gliede gezogen: Bitter schreit da der Held. Donner und Blitze kündigen den Tag an. Wenn schon die Helden zagen, was werden die übrigen tun? - (27) Was aus dem Zorne für die Menschen folgt, zeigen die weiteren Zusätze. - (28) Hebr.: Der Wüste und Verwüstung. - (29) Der höchste Grad des Übels wird durch die vierfache Erwähnung dichtester Finsternis bezeichnet, welcher diejenigen anheimfallen, die das Licht des Herrn verschmähten. - (30) Auch die festesten Bollwerke werden, wenn die Zeichen des Feindes zum Angriffe ertönen, erobert werden. - (31) Dass sie vor Angst und Schrecken nicht wissen, wohin sie fliehen sollen und kein Weiser da ist, der ihnen rate. Eine solche Strafe der Blindheit hatte Moses schon angedroht. [5Mos 28,29] - (32) Nichts wert geachtet, wie Staub, den jeder mit Füßen tritt. - (33) Ihre Leichname werden, der Ehre der Bestattung beraubt, unter freiem Himmel vermodern. - (34) So mögen denn die Reichen sich nicht mit falscher Zuversicht schmeicheln. - (35) Unerwartet. - (36) Vergl. [Zeph 1,2].

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