Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job13
Liber Job Caput XIII.
Das Buch Job. Kap. 13
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1. Ecce omnia hæc vidit oculus meus, et audivit auris mea, et intellexi singula. 9. Aut placebit ei quem celare nihil potest? aut decipietur ut homo, vestris fraudulentiis? 10. Ipse vos arguet, quoniam in abscondito faciem ejus accipitis. 12. Memoria vestra comparabitur cineri, et redigentur in lutum cervices vestræ. 20. Duo tantum ne facias mihi, et tunc a facie tua non abscondar: 21. Manum tuam longe fac a me, et formido tua non me terreat. 23. Quantas habeo iniquitates et peccata, scelera mea et delicta ostende mihi. |
1. Sehet, dies alles hat mein Auge gesehen und mein Ohr gehört1 und jegliches habe ich verstanden.
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Fußnote
Kap. 13 (1) Beschluss der Aufzählung. Er hat die Schöpfung betrachtet [Job 12,7-10] und die Aussprüche der Weisen gehört [Job 12,13ff], sich so eine rechte Vorstellung von Gottes Weltregierung zu bilden. Seine Freunde haben an die Erfahrung appelliert [Job 5,27, Job 8,8], diese steht auf Jobs Seite. - (2) Wiederholung des Anfanges [Job 12,3]. Er muss sich an jemand anderen wenden, will er seine Lage gehörig gewürdigt sehen. - (3) Da er von den Freunden keine gerechte Beurteilung zu erwarten hat, kann er nur den Wunsch, mit Gott zu rechten, den Sophar so hart getadelt [Job 11,5], aufs neue aussprechen. - (4) Hebr.: doch ihr seid nur Lügenschmiede (eure Darlegungen sind lügenhaft) und nichtige Ärzte alle seid ihr (ihr mehrt nur meine Leiden). - (5) Vergl. [Spr 17,28]. Torheit war es, den Leidenden zu beschimpfen, Torheit, den Elenden durch Vorhaltungen über den Zorn Gottes zur Verzweiflung zu versuchen. - (6) Beweis, dass ihr Schweigen besser gewesen wäre als ihr bisheriges Reden. - (7) Es müsste mit seiner Gerechtigkeit schlimm stehen, wären zu seiner Rechtfertigung so boshafte Lügen notwendig. - (8) Wie Schiedsrichter euch zwischen mich und Gott stellend, gebt ihr in falschem Eifer Gott im Voraus dadurch Recht, dass ihr mich ungerecht behandelt. - (9) Hebr.: Wird es gut sein, wenn er euch durchforscht, und könnt ihr, wie man Menschen täuscht, ihn täuschen? - (10) Nach außen tragt ihr ja Billigkeitssinn zur Schau, als ob ihr nur die Wahrheit suchtet, und im Herzen schaut ihr auf Gott, ihm ungerecht beizustehen. - (11) Jetzt scheint Gott zu schweigen, aber plötzlich wird er sich erheben und strafen. - (12) Hebr.: Eure Gedenksprüche sind nur Aschensprüche (deren Gehalt wie Asche zerstiebt) und eure Wehren (die gegen mich vorgebrachten Gründe) nur Wehren aus Lehm. - (13) Hebr.: Schweiget, lasset mich reden; es komme über mich, was da wolle! – Es ist ein Zeugnis seiner Unschuld und zugleich der Maßstab, und nach dem die folgenden Klagen zu beurteilen sind. - (14) Die Seele in die Hand legen, in den Händen tragen heißt sich rücksichtslos der äußersten Gefahr aussetzen. [1Sam 19,5, 1Sam 28,21] Den gleichen Sinn muss wegen des Parallelismus der erste Teil haben. Nach der Vulg.: mich als Beute preisgeben. Dem Hebräischen liegt vielmehr ein anderer Gedanke zugrunde: Warum soll ich auf Erhaltung meines Lebens bedacht sein, wie ein Raubtier auf Erhaltung seiner Beute? - (15) Hebr.: Siehe, er wird mich töten, ich habe keine Hoffnung, nur meine Wege will ich ihm ins Angesicht beweisen. Vulg.: Gott will mich töten, ich freue mich auf den Tod und sehe darum Gott mit Sehnsucht entgegen; nur werde ich vor ihm zeigen, dass mein Wandel recht war. - (16) Da diese Versicherung der Meinung der Freunde stracks entgegengesetzt ist, fürchtet er, sie möchten ihn nicht gern oder gar nicht hören wollen. Das Rätselhafte ist, dass er ohne schwere Schuld schwer leidet. - (17) Hebr.: Sehet doch, bereitet habe ich den Rechtsstreit, ich weiß usw. - (18) Hebr. besser: Wer ist´s, der mich überführen kann? Ja, dann wollte ich verstummen und sterben. - (19) Um seine Unschuld wirklich dartun zu können, wünschte Job zweierlei: Zuerst dass Gott sein leiden etwa erleichtern möchte, sodann, dass er ihm nicht als allmächtiger Schöpfer, sondern nach Art eines Menschen gegenübertrete. - (20) Die Leiden, die du mir aufgelegt hast. - (21) Den Schrecken deiner Majestät und Heiligkeit, im Vergleich zu der niemand gerecht ist. Richte mich nach dem gewöhnlichen Maße. - (22) Er überlässt Gott die Wahl, Job Vorhaltungen zu machen oder aber diesem zu antworten, ein Zeichen seines guten Gewissens. So will er seine Freunde zu einer besseren Meinung bewegen. - (23) Nach einer Pause nimmt er die Rolle des Anklägers an: Ich weiß, dass ich nach dem gewöhnlichen Maßstabe der Gerechtigkeit keines Verbrechens schuldig bin. Warum also behandelst du mich als Feind? - (24) Da ihm Gott keine großen Sünden vorhält und sein Gewissen ihn von solchen freispricht, ist ihm die Ursache seines Leidens um so unbegreiflicher und sein Verlangen sie zu kennen desto größer. Gottes Angesicht ist seine Gnade, das Angesicht abwenden oder verbergen Zorn zeigen. - (25) Der Vergleich soll Gott zum Erbarmen rühren. - (26) In gerichtlichem Entscheid, gegen den es keinen Widerstand gibt. Wiederum durchforscht Job sein Gewissen und geht auch in sein früheres Leben zurück. - (27) Hebr.: und lässt mich meiner Jugend Sünden erben – oder vielmehr die Strafen derselben. Dies ward als eine besondere Züchtigung angesehen. Vergl. [Ps 24,7]. - (28) Hebr.: Und um meiner Füße Sohlen Schranken gezogen. - (29) Ich kann nicht entfliehen, denn bereits fault mein Leib und zerfällt. Insofern die gebrauchten Bilder die menschliche Gebrechlichkeit überhaupt darstellen, bereiten ihm diese den Weg zu einer allgemeinen Schilderung des menschlichen Elendes.
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