Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Koh06
Ecclesiastes, Qui ab Hebræis Coheleth appellatur. Caput VI.
Ekklesiastes oder Prediger. Von den Hebräern Koheleth genannt. Kap. 6
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1. Est et aliud malum, quod vidi sub sole, et quidem frequens apud homines: 2. Vir, cui dedit Deus divitias, et substantiam, et honorem et nihil deest animæ suæ ex omnibus, quæ desiderat: nec tribuit ei potestatem Deus ut comedat ex eo, sed homo extraneus vorabit illud: hoc vanitas, et miseria magna est. 4. Frustra enim venit, et pergit ad tenebras, et oblivione delebitur nomen ejus. 6. Etiam si duobus millibus annis vixerit, et non fuerit perfruitus bonis: nonne ad unum locum properant omnia? 8. Quid habet amplius sapiens a stulto? et quid pauper nisi ut pergat illuc, ubi est vita? 10. Qui futurus est, jam vocatum est nomen ejus: et scitur quod homo sit, et non possit contra fortiorem se in judicio contendere. 11. Verba sunt plurima, multamque in disputando habentia vanitatem.
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1. Noch ein anderes1 Übel gibt es, das ich unter der Sonne sah und das häufig2 ist bei den Menschen.3
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Fußnote
Kap. 6 (1) Anderes: Zusatz der Vulg. Die Ähnlichkeit mit dem vorigen ist in der Menschenscheu. - (2) Besser: hart, schwer lastet es auf den Menschen. - (3) Vers 1-6 bezieht sich auf [Koh 4,13-16] zurück. Während der dort erwähnte König Reich und Herrschaft verliert an einen Mann von niederer Herkunft, ist es hier Gott, der den König nicht das Gute genießen lässt, sondern es einem Fremden zuweist. [Koh 4,15] wird die Macht hervorgehoben, hier Alter und Haus (Vers 3, V. 6), dort Vers 16ff folgt ihm der Sohn nicht, hier wird ihm nicht einmal ein königliches Grab zuteil. (V. 3) Eines kann auffallen, warum hier nicht vorweg der Grund genannt wird, weshalb Gott ihn nicht sich des Guten freuen lässt. Jedenfalls ist es nicht die Habsucht, da die Darlegung über diese abgeschlossen ist, also das, was [Koh 4,13ff] gesagt wird. Die Verachtung des Rates anderer Menschen stammt aus Menschenscheu, also aus derselben Quelle wie bei dem Habsüchtigen. So ist also 6,1-6 eine Mahnung an einen törichten König: Mögen ihm auch alle Güter zufließen, sein leben ist schlimmer als ein beständiger Tod, wenn nicht eine gewisse, sittlich gerechtfertigte Freude (deren Symbol: Speise und Trank) ihm ein friedliches und freudevolles Leben sichern. - (4) Die hier erwähnten drei Güter sind Königsgaben. [2Chr 1,11.12] werden sie deshalb Salomon verheißen. - (5) Hebr.: nirgends entbehrt er für seine Seele etwas, was er wünscht. - (6) Seiner vorhergehenden Verfehlungen wegen. Vergl. [Koh 2,26] und [Koh 5,18]. Gott lohnt nach Verdienst. Das Glück dauert indes bis V. 6. - (7) Sehr viele. Es ist also ein orientalischer Dynast. (Vergl. [Koh 4,15]: Menge der Völker) - (8) Also in alter Zeit (z.B. Nimrod [1Mos 10,8]) - (9) Ein seinem Range gebührendes, ehrenvolles Begräbnis. Vergl. [Koh 8,10, Job 21,32]. - (10) Die Fehlgeburt ist etwas Eitles, aber nicht unglücklich. - (11) Dies ist Erklärung, nicht Übersetzung. Hebr.: Ruhe hat sie vor jenem voraus. Vergl. [Job 3,13]. - (12) In Staub und Asche. Wenn der König auch nicht nur tausend Jahre gelebt hätte wie etwa Adam, sondern selbst zweitausend, so war sein Herz doch immer von Traurigkeit und Angst gequält und mehr Ruhe hat eine Fehlgeburt als jener langlebige. (Hier.) – Er hat seine verkehrten Neigungen nicht bekämpft. - (13) Nachdem der Prediger für einzelne Fehler [Koh 3,16] die Heilmittel angegeben (4,17 – 6,6), kommt er auf seine Mahnung zurück: Halte die Ordnung inne, die Gott festgesetzt. Was in der Einleitung und im [Koh 3] gesagt ist, wird jetzt wieder eingeschärft (Kap. 6,7 – Kap. 71), doch so, dass die Wahrheit, auf beide Klassen angewendet, noch tiefer eindringt. - (14) Nach Gottes Absicht soll alle Anstrengung des Menschen das Ziel haben, dass er innerhalb der von Gott gesetzten Schranke das Gute genieße und so Frieden finde. Kap. 6,7 – Kap. 7,1 lauten im Hebr.: alle Arbeit des Menschen geschieht für den Mund (nach Gottes Gesetz) und auch seine Seele wird nie gesättigt. (Zweiter Grund.) 8. Denn was hat der Weise, dem Toren verglichen, voraus (nämlich: wenn er nicht seine Begierden bezähmt)? Vergl. [Koh 1,13-18]. Was der Arme, der zu wandeln versteht vor Sterblichen? (der sich klug in die Stellung fügt, die ihm Gott zugewiesen). 9. Besser ist das Sehen der Augen als das Schweifen der Seele. Auch dies ist Eitelkeit und Weiden des Windes. 10. Was geschah, dessen Name war längst genannt und erkannt, was (wie beschaffen) der Mensch (das, was wir Mensch nennen) ist. Nicht vermag er zu rechten mit dem, der stärker ist als er. 11. Denn es gibt der Worte viele, die Eitelkeit bringen, welchen Nutzen hat der Mensch davon? [Koh 7,1] Denn wer weiß, was dem Menschen gut ist im Leben, in den Tagen seiner Eitelkeit, die er wie einen Schatten (oder wie ein Schatten) hinbringt? Wer kann dem Menschen anzeigen, was nach ihm hier sein wird unter der Sonne? - (15) Die verkehrte Begier wird nicht gesättigt. (Vergleiche das Gegenteil V. 9.) - (16) Vers 8b ist in der Vulgata nicht übersetzt, sondern im bestimmten Sinne erklärt. Hebr.: Wenn er versteht zu wandeln vor den Menschen, wird er erst so den Toren übertreffen. Kein anderer Weg führt zum Glück, als dass man seine Begierden zügelt und sich mit den von Gott gesetzten Verhältnissen zufrieden gibt. - (17) Vulg.: Besser ist es, für sich Sorge zu tragen, als den blinden Neigungen der Seele zu folgen. Der Sinn des Hebr. ist: Sittenreine und in den Schranken Gottes sich haltende Freude ist besser als Ausschweifung des Herzens. Vergl. [Koh 11,9]. Das Gegenteil [Weish 4,12]. - (18) Gott. - (19) In V. 7 nur angedeuteter Grund. Was der Mensch außerhalb der von Gott gesetzten Grenze sucht, bringt keinen wahren Frieden, Gott hat alles nah seinem Willen zuvor geordnet und leitet und lenkt alles auch gegen den Willen der Menschen zu seinem Ziele. - (20) Streit mit Gott. – Im Hebr. schließt sich [Koh 7,1] der Vulg. noch an [Koh 6] an.
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