Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Weish06
Liber primus Sapientiæ. Caput VI.
Das Buch der Weisheit Kap. 6
| |
1. Melior est sapientia quam vires: et vir prudens quam fortis. 3. Præbete aures vos, qui continetis multitudines, et placetis vobis in turbis nationum: 5. Quoniam cum essetis ministri regni illius, non recte judicastis, nec custodistis legem justitiæ, neque secundum voluntatem Dei ambulastis. 6. Horrende et cito apparebit vobis: quoniam judicium durissimum his, qui præsunt, fiet. 12. Concupiscite ergo sermones meos, diligite illos, et habebitis disciplinam. 13. Clara est, et quæ nunquam marcescit sapientia, et facile videtur ab his qui diligunt eam, et invenitur ab his qui quærunt illam. 18. Initium enim illius verissima est disciplinæ concupiscentia. 23. Diligite lumen sapientiæ omnes qui præestis populis. 25. Neque cum invidia tabescente iter habebo: quoniam talis homo non erit particeps sapientiæ.
|
1. Besser ist Weisheit als Kraft und ein kluger Mann besser als ein starker.1 [Koh 9,18]
|
Fußnote
Kap. 6 (1) Das im [Weish 5] geschilderte Strafgericht kommt über die Bösen, weil sie die Gerechtigkeit der von Gott beschirmten Guten nicht besitzen. Säßen sie selbst auf Thronen, sie werden vernichtet, während Gott die Weisen (Gerechten) beschützt und belohnt. Darum ist Weisheit (Gerechtigkeit) besser als Macht und Herrschergewalt. - (2) Also dürfen sie dieselbe nicht nach Gutdünken gebrauchen, sondern in der von ihm vorgeschriebenen Weise. - (3) Als solche solltet ihr mithelfen, dass eure Untergebenen in dem euch zugewiesenen Gebiete des irdischen Daseins zum letzten Ziele gefördert wurden. - (4) „Der Gerechtigkeit“ fehlt im griech. Text. - (5) Ihr Stand fordert die höchste Tugend: sie sind Stellvertreter Gottes. - (6) Von dem Geringen, der nur ein Talent erhalten, wird auch nur eines gefordert. - (7) Griech.: Denn der Herr aller wird nicht eines Angesicht scheuen und keine Größe fürchten. – Auch der Mächtige und Große ist ein Geschöpf Gottes und verschwindet vor ihm wie nichts. - (8) Von Seiten Gottes ist der Akt seines Willens in seiner Liebe gegen alles der gleiche, doch insofern ist seine Liebe verschieden, als er dem einen ein größeres Gut bestimmt als dem andern. (Thom.) – Aber inwiefern ist Gottes allgemeine Fürsorge Grund dafür, dass er den Mächtigen nicht scheut im Gerichte? Er hält gleiches Gericht über alle, ist unparteilich, weil er aller Schöpfer ist. So liebt er denn alle als seine Kinder und setzt keinen dem anderen im Gerichte nach ohne Rücksicht auf Verdienst oder Mißverdienst. - (9) Weil sie sich gegen Gott erheben in ihrer Würde als seine Stellvertreter. Sie verlangen selbst Gehorsam von den Untertanen, also sollen sie solchen Gott leisten, von dem sie ihr Recht haben. Sie geben Ärgernis, stürzen sich nicht nur selbst ins Verderben, sondern mit sich ihre Familien, Städte und Länder. - (10) In Ausübung eurer königlichen Gewalt. - (11) Alle Tugend. - (12) Den Umständen entsprechend. - (13) Rechtfertigung finden. - (14) Nachdem die Notwendigkeit des Strebens nach Weisheit (Kenntnis und Übung des göttlichen Willens) gezeigt ist, wird die Leichtigkeit der Erwerbung derselben dargelegt. - (15) Nie verblassend in ihrer Schönheit. - (16) Die Weisheit ist eine Gnade Gottes. - (17) Er braucht keine Mühe anzuwenden, sie in der Ferne zu suchen. Nur eines soll der Mensch tun: sie verlangen. - (18) Vergl. [Offenb 3,20]. - (19) Die Weisheit kommt dem Suchenden zuvor, denn schon das Nachdenken über sie ist Weisheit, ein Streben, das auf das Höchste gerichtet ist. - (20) Weitere Erklärung der zuvorkommenden Liebe der Weisheit. - (21) Vergl. [Spr 1,20, Spr 8,1]. - (22) Die Gesinnung der Weisheit ist eine wohlwollende, denn sie führt zur ewigen Herrschaft. (V. 21) Die dazwischenliegenden Glieder sind Ringe der Beweiskette. - (23) Anfang und Grundlage. - (24) Weisheit. - (25) Bewirkt. - (26) Bewirkt die Sicherheit des Heiles. - (27) Besteht darin. - (28) Worin diese besteht, ist [Weish 5,17] und [Weish 3,8] gesagt. - (29) Dies findet sich im heutigen griechischen Texte nicht. - (30) Ihr Wesen wird dem poetischen Charakter des Buches gemäß in ihren Eigenschaften und Wirkungen dargestellt. - (31) Vergl. [Spr 8,23-24]. Wie sie von Gott ausgegangen ist. - (32) Vergl. [Job 28,20ff]. - (33) Die Häufung und Fülle der Ausdrücke ist wohl durch einen bewussten Gegensatz gegen die heidnischen Mysterien hervorgerufen. - (34) Ich will nicht mit der Mitteilung zurückhalten, umso weniger, als sie dadurch nicht in sich vermindert wird. Sie gehört zu den höchsten Gütern des Menschen, die nicht, wie die sinnlichen, durch Mitteilung schwinden. - (35) Grund, die Geheimnisse der Weisheit nicht zu verbergen.
- Weitere Kapitel:
01 |
02 |
03 |
04 |
05 |
07 |
08 |
09 |
10 |
11 |
12 |
13 |
14 |
15 |
16 |
17 |
18 |
19 |
Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.