Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Kor03
Epistola beati Pauli Apostoli ad Corinthios secunda.
Zweiter Brief des heiligen Apostels Paulus an die Korinther Kap. 3
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1. Incipimus iterum nosmetipsos commendare? aut numquid egemus (sicut quidam) commendatitiis epistolis ad vos, aut ex vobis? 7. Quod si ministratio mortis litteris deformata in lapidibus, fuit in gloria, ita ut non possent intendere filii Israel in faciem Moysi propter gloriam vultus ejus, quæ evacuatur: 8. Quomodo non magis ministratio Spiritus erit in gloria? 17. Dominus autem Spiritus est: Ubi autem Spiritus Domini: ibi libertas. |
1. Fangen wir an, uns wiederum selbst zu empfehlen? Oder bedürfen wir etwa (wie einige) Empfehlungsbriefe an euch, oder von euch?1 |
Fußnote
Kap. 3 (1) Der Apostel widerlegt die stillschweigenden Anklagen seiner Gegner. Er hat weder seinen Ruhm, noch seinen Vorteil gesucht. Muss der Vater seinen Söhnen empfohlen werden oder begehrt er, von seinen Kindern andern empfohlen zu werden? „Einige“: die falschen Lehrer in Korinth. - (2) Ähnlich [1Kor 9,2ff]. – Dieser Brief ist zwar im Herzen geschrieben, zugleich aber doch allen Christen sichtbar und lesbar. Der Apostel hatte wohl die Tugenden der Korinther in allen Kirchen verkündet und so den Brief allen Kirchen zu lesen gegeben. - (3) Welch ein Brief! Sein Urheber ist Christus, unter dessen Diktat der Apostel und seine Genossen denselben geschrieben. So sind sie denn in erster Linie ein Brief Christi, in zweiter des heil. Paulus, durch dessen Wirksamkeit jener in ihren Herzen Glaube, Hoffnung, Liebe und die übrigen Tugenden geschrieben hat (Thom.). Nicht mit Tinte, sondern mit dem Geiste Gottes; denn um in der Seele die Tugenden zu wecken, gebraucht Christus den Heil. Geist. Zudem werden die Prediger des Evangeliums nicht nur von dem Heil. Geist angetrieben, das, was zu glauben, zu hoffen und zu lieben ist, vorzulegen, sondern sie bringen dem heiligen Geiste, der im innersten Herzen wirkt, auch gleichsam das, was er wirken soll, dar und schreiben somit auch selbst als Helfer des Heiligen Geistes durch den Geist des lebendigen Gottes die Heilslehren den Herzen ein. Wenigstens in dem letzten Gliede des Satzes hat der Apostel den Unterschied der beiden Testamente vor Augen. Das A. T. war auf steinerne Tafeln geschrieben, die gleichsam das Bild der steinernen Herzen der Juden waren, welche weder durch Wohltaten, noch durch Drohungen und Strafen zum Gehorsam gebracht werden konnten. Deshalb hatte Gott verheißen, im N. T. fleischerne Herzen zu geben [Ez 36,26, Ez 11,9], in die er sein Gesetz schreiben könnte. Vergl. [Jer 31,38]. - (4) Dieses Vertrauen hat Gott als Ziel, aus dessen Kraft ich dies sage, denn er wirkt in mir (Thom.). - (5) Beide Verhältniswörter von und aus bezeichnen zwar den Ursprung, mit dem Unterschiede indes, dass von den näheren, aus den weiteren bezeichnet. Von der Gnade Gottes unterstützt kann der heil. Paulus wohl kaum etwas von sich denken, aber die Fähigkeit dazu habe er nicht aus sich selbst als dem letzten Grunde, sondern aus Gott. Indem er sagt „von uns“, nimmt er den freien Willen in Schutz, indem er sagt „als aus uns“ empfiehlt er die göttliche Gnade (Thom.). Der Apostel redet von allem Guten, welches zum Heile des ewigen Lebens dient. (II. Konzil v. Orange, Aug.) - (6) Jenes Bundes, der von Jeremias vorhergesagt [Jer 31,31ff] und durch Jesus mit dem ganzen Menschengeschlechte geschlossen ist [Hebr 9,15], und der an die Stelle des Alten, einst auf dem Berge Sinai mit den Kindern Israels geschlossenen, getreten ist. - (7) Griech.: nicht des Buchstaben, sondern des Geistes. Mit Rücksicht auf V. 3 erklärt Paulus den verschiedenen Charakter der beiden Testamente, und bald auch die Tugenden, durch welche das Neue den Vorzug hat vor dem Alten, weitläufiger zu erklären. Das alte Gesetz war zwar geistig [Roem 7,14], aber gab den Geist nicht, da Moses nicht diesen, sondern Buchstaben brachte (Chrys.). - (8) Wohl war das Gesetz heilig [Roem 7,12], aber der durch die Sünde verdorbene Mensch hatte weder in sich selbst die nötige Kraft, um das Gesetz zu erfüllen, noch erhielt er dieselbe von dem Gesetze. Im Gegenteile mehrte das Gesetz durch seine Verbote die böse Lust. - (9) Auf dreifache Weise vergleicht der Apostel die beiden Testamente, um den Vorzug des Neuen zu zeigen: die Offenbarung derselben (V. 7, 8), ihre Wirkung (V. 9, 10), ihre Dauer. (V. 11) - (10) Wie das Amt verschieden ist, so die Herrlichkeit: der Glanz auf dem Angesichte des Moses bedurfte fortwährender Erneuerung [2Mos 34,35], und während das Amt des A. T. in Herrlichkeit war, heißt es von dem des Neuen, dass es noch weit mehr ein solches sein wird. - (11) Richtiger: war. - (12) So groß ist die Herrlichkeit, welche den Dienern des Neuen Bundes vorbehalten ist, dass im Vergleich zu ihr die Herrlichkeit Moses kaum diesen Namen verdient. Sie war eine die Nacht erhellende Leuchte, doch wenn es Mittag ist, verschwindet eine solche und gilt nicht einmal mehr als Licht (Theod.). - (13) Das, was gegeben wird, um vorüber zu gehen, ist nichts im Vergleich zu dem, was gegeben wird, um immer zu dauern (Thom.). Nicht allein an die äußere Herrlichkeit, sondern auch an die zukünftige, welche bei der zweiten Ankunft Christi verliehen wird, ist zu denken. - (14) Wie gezeigt ist, als Diener des Evangeliums. - (15) Auch eine viel größere und ewig dauernde Herrlichkeit. - (16) Ohne etwas zu verbergen, sondern offen redend, und fürchten nicht, euren Augen wehe zu tun, wie Moses denen der Juden (Chrys.). Zunächst gilt seine Zuversicht der Empfehlung seiner selbst, sodann seiner gesamten Predigt. - (17) Der lateinische Text ist hier sicher verdorben. Nach dem Griechischen und selbst allen lateinischen Vätern muss es heißen: auf das Ziel und Ende dessen usw. Nach der heil. Schrift bedeckte Moses mit einer Hülle sein Angesicht, um mit dem Volke, welches den Glanz desselben nicht ertragen konnte, ungehindert zu reden. Indessen Gott, der den Glanz nicht hinwegnahm, aber Moses befahl, denselben mit einer Decke zu verbergen, hatte eine andere Absicht dabei; diese ist es, welche Paulus hier offenbart: die Kinder Israels sollten das Ziel und Ende dessen, was abgetan wird, noch nicht fest in´s Auge fassen und vollkommen erkennen, so verhüllte ihnen Moses, der ihnen die Gebote offenbarte, etwas anders als die Apostel, welche alles offenbaren. Das, was abgetan wird, ist der Alte Bund (Chrys., Theod., Aug.), sein Ziel und zugleich sein Ende ist Christus. - (18) Der Sinn der jüngeren Juden, denen Christus (im Gegensatze zu ihren Vätern in der Wüste) offen gepredigt wird, ist durch ihre Schuld abgestumpft. - (19) Die „Hülle“ ist hier sinnbildlich gebraucht, mit Bezug auf die Wirkung. Sie erkennen Christus nicht. Nur der Glaube nimmt die Decke hinweg. - (20) Die Worte weisen wohl auf [2Mos 34,34] zurück. - (21) Auch diese Worte weisen auf [2Mos 34,34] zurück: der Herr aber ist jener Heil. Geist, von dem ich vorher geredet habe, welcher den Neuen Bund in die Herzen schreibt usw. (V. 6ff). Diese Worte beweisen auch die Gottheit des Heil. Geistes. - (22) Im Gegensatze zur Knechtschaft des A. T. - (23) Wir Christen genießen das Glück bereits alle (Chrys., Thom.). - (24) Im Spiegel des Evangeliums, in welchem die Herrlichkeit des Herrn widerstrahlt. - (25) Nicht weil wir dies Bild wie einen Spiegel zurückwerfen, sondern weil wir dieses Bild empfangen und bewahren. Täglich wird diese Ähnlichkeit mit Christus größer, zunächst indem wir denken, lieben, suchen, was des Herrn ist, dann auch innerlich durch Gnade und Liebe, denen unsere zukünftige Umwandlung in der Herrlichkeit entspricht. - (26) Der Erfolg entspricht der Ursache und solchem Urheber die Größe des Erfolges.
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