Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:JSir13

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Ecclesiasticus. Caput XIII.

Ekklesiastikus. Das Buch Jesus Sirach. Kapitel 13


Belehrung über das Zusammenleben mit den Menschen. (V. 29) Weisungen über den Gebrauch des Reichtums. [JSir 14,20]

1. Qui tetigerit picem, inquinabitur ab ea: et qui communicaverit superbo induet superbiam.
2. Pondus super se tollet qui honestiori se communicat. Et ditiori te ne socius fueris.
3. Quid communicabit cacabus ad ollam? quando enim se colliserint, confringetur.
4. Dives injuste egit, et fremet: pauper autem læsus tacebit.
5. Si largitus fueris, assumet te: et si non habueris, derelinquet te.
6. Si habes, convivet tecum, et evacuabit te, et ipse non dolebit super te.
7. Si necessarius illi fueris, supplantabit te, et subridens spem dabit, narrans tibi bona, et dicet: Quid opus est tibi?
8. Et confundet te in cibis suis, donec te exinaniat bis, et ter: et in novissimo deridebit te: et postea videns derelinquet te, et caput suum movebit ad te.
9. Humiliare Deo, et exspecta manus ejus.
10. Attende ne seductus in stultitiam humilieris.
11. Noli esse humilis in sapientia tua, ne humiliatus in stultitiam seducaris.
12. Advocatus a potentiore discede: ex hoc enim magis te advocabit.
13. Ne improbus sis, ne impingaris: et ne longe sis ab eo, ne eas in oblivionem.
14. Ne retineas ex æquo loqui cum illo: nec credas multis verbis illius: ex multa enim loquela tentabit te, et subridens interrogabit te de absconditis tuis.
15. Immitis animus illius conservabit verba tua: et non parcet de malitia, et de vinculis.
16. Cave tibi, et attende diligenter auditui tuo: quoniam cum subversione tua ambulas.
17. Audiens vero illa quasi in somnis vide, et vigilabis.
18. Omni vita tua dilige Deum, et invoca illum in salute tua.
19. Omne animal diligit simile sibi: sic et omnis homo proximum sibi.
20. Omnis caro ad similem sibi conjungetur, et omnis homo simili sui sociabitur.
21. Si communicabit lupus agno aliquando, sic peccator justo.
22. Quæ communicatio sancto homini ad canem? aut quæ pars diviti ad pauperem?
23. Venatio leonis onager in eremo: sic et pascua divitum, sunt pauperes.
24. Et sicut abominatio est superbo humilitas: sic et exsecratio divitis pauper.
25. Dives commotus confirmatur ab amicis suis: humilis autem cum cecidederit expelletur et a notis.
26. Diviti decepto multi recuperatores: locutus est superba, et justificaverunt illum:
27. Humilis deceptus est, insuper et arguitur: locutus est sensate, et non est datus ei locus.
28. Dives locutus est, et omnes tacuerunt, et verbum illius usque ad nubes perducent.
29. Pauper locutus est, et dicunt: Quis est hic? et si offenderit, subvertent illum.
30. Bona est substantia, cui non est peccatum in conscientia: et nequissima paupertas in ore impii.
31. Cor hominis immutat faciem illius, sive in bona, sive in mala.
32. Vestigium cordis boni, et faciem bonam difficile invenies, et cum labore.


1. Wer Pech anrührt, besudelt sich damit und wer mit einem Hochmütigen Umgang hat, wird auch hochmütig werden.1 [5Mos 7,2]
2. Eine Last bürdet sich auf, wer mit einem Angeseheneren als er ist Gemeinschaft macht,2
auch geselle dich nicht zu einem Reicheren als du bist.3
3. Wie passt der Topf zum Kessel? Denn stoßen sie aneinander, so wird jener zerbrechen.
4. Ein Reicher tut Unrecht und trotzt,4 ein Armer leidet Unrecht und muss schweigen.
5. Machst du jenem Geschenke, so gebraucht er dich; hast du nichts, so lässt er dich im Stiche.5
6. Wenn du etwas hast, wird er mit dir leben und dich aussaugen, ohne Mitleid mit dir.
7. Bedarf er deiner, so wird er listig dir nahen. Zulächelnd wird er dir Hoffnung machen und wird dir gute Worte geben und sagen: Was hast du nötig?6
8. Er wird dich durch seine Gastgelage beschämen, bis er dich zwei- oder dreimal ausgeleert hat,7 und zuletzt wird er deiner spotten.
Wenn er dich darnach sieht,8 wird er dich stehen lassen und den Kopf über dich schütteln.9
9. Demütige dich vor Gott und hoffe auf seine hilfreiche Hand.
10. Hüte dich, dass du nicht zur Torheit verführt und gedemütigt werdest.
11. Sei bei deiner Weisheit nicht kleinmütig, damit du nicht niedergebeugt und zur Torheit verleitet werdest.10
12. Ruft dich ein Mächtiger, so halte dich fern,11 denn um so dringender wird er dich rufen.12
13. Dränge dich nicht auf, dass du nicht zurückgewiesen werdest; stehe aber auch nicht allzu fern von ihm,13
dass du nicht in Vergessenheit kommest.14
14. Trachte nicht darnach, mit ihm wie mit deinesgleichen zu reden15 und baue nicht auf seine vielen Worte; denn durch vieles Reden wird er dich auf die Probe stellen und dir zulächelnd deine Geheimnisse herauslocken.
15. Sein hartes Herz wird deine Worte bewahren und weder Übeltat noch Bande gegen dich scheuen.
16. Hüte dich und habe genau acht auf das, was du hörst,16 denn du wandelst am Rande deines Verderbens.17
17. Was du aber hörst, siehe wie einen Traum an18 und sei auf deiner Hut.
18. Dein ganzes Leben hindurch liebe Gott und rufe ihn für dein Heil an.
19. Jedes Tier liebt seinesgleichen,19 so auch jeder Mensch seinen Nächsten.
20. Jedes Geschöpf hält sich zu seinesgleichen, auch jeder Mensch gesellt sich zu seinesgleichen.
21. Wie der Wolf nicht mit dem Lamme Gemeinschaft hat, so auch der Sünder nicht mit dem Gerechten.20 [2Kor 6,14]
22. Welche Gemeinschaft besteht zwischen einem Heiligen21 und einem Hunde und welchen Teil nimmt der Reiche22 an dem Armen?
23. Des Löwen Raub ist der wilde Esel in der Wüste, so dienen auch die Armen den Reichen zur Weide.
24. Wie die Demut dem Stolzen ein Greuel ist, so ist der Arme dem Reichen ein Abscheu.23
25. Wenn der Reiche wankt, wird er von seinen Freunden gestützt; fällt24 aber der Arme, so wird er auch von seinen Bekannten verstoßen.
26. Verfehlt sich der Reiche, so findet er viele Verteidiger; spricht er frevelhaft, so rechtfertigen sie ihn.
27. Wird der Arme hintergangen,25 so wird er noch dazu gescholten; redet er auch verständig, so gibt man ihm doch nicht Gehör.
28. Spricht ein Reicher, so schweigen alle und erheben seine Reden bis zu den Wolken.
29. Redet ein Armer, so heißt es: Wer ist der?26 und stößt er an,27 so bringt man ihn vollends zu Falle.
30. Gut ist der Reichtum,28 wenn keine Sünde dabei das Gewissen belastet;
Armut aber ist etwas sehr Schlimmes im Munde des Gottlosen.29
31. Das Herz verändert das Angesicht des Menschen, sei es zum Guten oder zum Bösen.30
32. Das Anzeichen eines guten Herzens, ein heiteres Angesicht, wirst du schwer und mit Mühe finden.31


Fußnote

Kap. 13 (1) Im Hebr. fehlt das Bild des Vergleiches. - (2) Griech.: Eine Last, die zu schwer für dich ist, lade dir nicht auf und mit einem (stärkeren und) reicheren als du gehe nicht um. - (3) Doppelübersetzung. - (4) Tut, als ob er Unrecht erlitten hätte. - (5) Der vorher aus dir Nutzen gezogen. - (6) Ich werde dir alsbald helfen. - (7) Durch Anleihen oder durch Forderung gleicher Bewirtung. - (8) Wie du nun von allem entblößt bist. - (9) Dich noch verhöhnen. - (10) Sei nicht töricht, indem du die Gemeinschaft der Reihen erwählst und dich ihnen allzu sehr unterwirfst und zur Torheit verführt werdest. Im Hebr. Vers 9-11: Hüte dich, sehr anmaßend zu sein und denen ähnlich, denen Wissenschaft fehlt. - (11) Folge nicht alsbald, erkläre dich unwürdig der Einladung oder des Amtes. Vergl. das Beispiel [1Sam 18,18]. - (12) Deine Ehrfurcht gegen ihn wird ihn nicht beleidigen, sondern erfreuen. - (13) Wenn du zu ihm berufen bist. - (14) Hebr.: dass er dich nicht hasse. - (15) Wenn er etwa gegen dich herablassend ist. - (16) Von den Mächtigeren. - (17) Hebr.: und wandle nicht mit Gewalttätigen. - (18) Tue, als ob du nichts hörtest, aber beobachte alles. - (19) Unähnliches soll sich nicht zusammenfinden, wie die Natur selbst lehrt. - (20) Wie der Wolf dem Lamme nachstellt, so sind Gerechte und Böse einander entgegengesetzt. - (21) Griech.: einer Hyäne. - (22) Räuberisch wie die Hyäne. - (23) Wie verschieden beider Los ist, wird im Folgenden gezeigt. - (24) Schöner Gegensatz: wankt – fällt, und in den Folgen. - (25) Griech.: Verfehlt sich der Arme. - (26) Dass er es wagt, zu uns zu reden. - (27) Mit einem Worte. - (28) Da über die Reichen zuvor viel Ungünstiges gesagt ist, könnte jemand meinen, der Reichtum selbst sei etwas Böses. Dem entgegen wird die rechte Lehre dargestellt. - (29) Nicht an sich. Der Fromme spricht mit Job: Gott hat es gegeben, Gott hat es genommen [Job 1,21], für den Gottesfürchtigen ist das Schlimmste die Sünde, für den Gottlosen die Not. Doch wahre Glückseligkeit besteht nicht in äußeren Gütern, sondern in der rechten Beschaffenheit des Herzens. - (30) Man kann eine Zeitlang vielleicht sein Aussehen verstellen, doch bald wird dieses das Herz in seiner Betrübnis oder Freude wiederspiegeln. - (31) Bei einem Menschen immer und stets finden. Nicht lange währt die Ruhe des Herzens ungetrübt. Griech. hebr.: Anzeichen eines Herzens im Glück ist ein heiteres Antlitz, aber mühsame Gedanken fordert das Aussinnen von Sprüchen.

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