Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps65

Aus Vulgata
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Liber Psalmorum. Psalmus LXV.

Das Buch der Psalmen. Psalm 65 (66)


1. Dank- und Loblied für die Befreiung des Volkes aus großer Gefahr. (V. 12) a. Aufforderung an die Völker, Gott wegen seiner wunderbaren Taten zu preisen. (V. 4) b. Beschreibung der herrlichen Gottestaten. (V. 7) c. Dank, dass Gott dem Volke nach harter Prüfungszeit wieder sein gnädiges Antlitz zugewendet. (V. 12) d. Versprechen, die Gelübde zu erfüllen, zu welchen die Zeit der Not bewogen hat. (V. 15) 2. Preis der von Gott erhaltenen Wohltaten und Danksagung für eine besondere Gnade.

1. In finem, Canticum Psalmi resurrectionis.
Jubilate Deo omnis terra,
2. Psalmum dicite nomini ejus: date gloriam laudi ejus.
3. Dicite Deo quam terribilia sunt opera tua Domine: in multitudine virtutis tuæ mentientur tibi inimici tui.
4. Omnis terra adoret te, et psallat tibi: psalmum dicat nomini tuo.

5. Venite, et videte opera Dei: terribilis in consiliis super filios hominum.

6. Qui convertit mare in aridam, in flumine pertransibunt pede: ibi lætabimur in ipso.
7. Qui dominatur in virtute sua in æternum, oculi ejus super gentes respiciunt: qui exasperant non exaltentur in semetipsis.
8. Benedicite gentes Deum nostrum: et auditam facite vocem laudis ejus,
9. Qui posuit animam meam ad vitam: et non dedit in commotionem pedes meos.
10. Quoniam probasti nos Deus: igne nos examinasti, sicut examinatur argentum.
11. Induxisti nos in laqueum, posuisti tribulationes in dorso nostro:
12. Imposuisti homines super capita nostra.
Transivimus per ignem et aquam: et eduxisti nos in refrigerium.
13. Introibo in domum tuam in holocaustis: reddam tibi vota mea,
14. Quæ distinxerunt labia mea.
Et locutum est os meum, in tribulatione mea.
15. Holocausta medullata offeram tibi cum incenso arietum: offeram tibi boves cum hircis.
16. Venite, audite, et narrabo, omnes qui timetis Deum, quanta fecit animæ meæ.
17. Ad ipsum ore meo clamavi, et exaltavi sub lingua mea.
18. Iniquitatem si aspexi in corde meo, non exaudiet Dominus.
19. Propterea exaudivit Deus, et attendit voci deprecationis meæ.
20. Benedictus Deus, qui non amovit orationem meam, et misericordiam suam a me.


1. Zum Ende, ein Lobpsalm1 auf die Auferstehung.2
Jauchzet Gott zu, alle Lande,
2. lobsinget seinem Namen, lasset sein Lob herrlich erschallen!
3. Sprechet zu Gott: Wie furchtbar sind deine Werke, o Herr! Ob der Fülle deiner Macht schmeicheln dir deine Feinde.
4. Alle Länder mögen3 dich anbeten und dir singen, deinem Namen ein Loblied darbringen.4
5. Kommet und schauet die Taten Gottes, furchtbar ist er in seinen Ratschlüssen über die Menschenkinder!
6. Er wandelte das Meer in trockenes Land, durch den Strom zogen sie zu Fuß; dort freuten wir5 uns seiner.6
7. Er herrscht in seiner Stärke für und für,7 seine Augen schauen auf die Völker.8 Die gegen ihn widerspenstig sind,9 mögen sich nicht erheben bei sich!10
8. Preiset, ihr Völker! unsern Gott und lasset die Stimme seines Lobes hören,11
9. der meiner12 Seele Leben verlieh13 und meine Füße nicht hat straucheln lassen.
10. Denn du hast uns geprüft, o Gott! hast uns im Feuer geläutert, wie man Silber läutert.
11. Du hast uns in einen Fallstrick14 geführt, auf unsern Rücken Trübsal gelegt,
12. hast Menschen über unsere Häupter gesetzt.15 Wir gingen durch16 Feuer und Wasser,17 aber du führtest uns heraus zur Erquickung.
13. Ich18 will in dein Haus mit Brandopfern kommen, dir meine Gelübde lösen,
14. die meine Lippen ausgesprochen und mein Mund in meiner Trübsal verheißen hat.
15. Fette Brandopfer19 will ich dir darbringen mit dem Opferduft von Widdern, Rinder dir opfern samt Böcken.20
16. Kommet, höret, ihr alle, die ihr Gott fürchtet,21 so will ich erzählen, was er meiner Seele Großes22 getan!23
17. Ich rief zu ihm mit meinem Munde24 und pries ihn mit25 meiner Zunge.
18. Hätte ich Unrecht ersehen26 in meinem Herzen, nicht würde der Herr mich erhören.27
19. Aber28 Gott hat mich erhört und hat auf die Stimme meines Flehens geachtet.
20. Gepriesen sei Gott, der mein Gebet nicht abwies, noch mir sein Erbarmen entzog.


Fußnote

Psalm. 65 (1) Für den Musikmeister ein Psalmlied. - (2) Dieser Zusatz ist von der Septuag. beigefügt, wohl mit Rücksicht auf V. 12 oder mit Rücksicht auf die moralische Auferstehung des Volkes Israel bei der Rückkehr aus der Babylonischen Gefangenschaft. Später mögen ihn Christen auf die Auferstehung des Herrn (und seiner Gläubigen bei der Taufe) angewendet haben. - (3) Müssen. - (4) Sela. – Bis hierher gehen die Worte, welche der Aufforderung V. 3 gemäß zu sprechen sind. Zu dem Gesange vergl. [Offenb 15,3ff]. - (5) In unseren Vätern. Die Gottesgemeinde ist ein großes Ganzes. - (6) Erinnerung an den Durchzug durch das rote Meer und den Übergang über den Jordan. - (7) Wie einst zur Zeit unserer Väter, so jetzt und immerdar. - (8) Seine Augen halten prüfende Umschau unter den Völkern, welche ihm etwa nicht huldigen wollen. - (9) Die Heiden. - (10) In ihrer Macht (fehlt im Hebr.). Es würde ihnen schlecht ergehen, denn Gottes Macht ist stärker. – Sela. - (11) Welches Ereignis Gottes stets währende Macht wiederum bewährt hat, zeigt dieser Aufruf an die Völker. - (12) Hebr.: unser. - (13) Sie dem Bereiche des Todes entrückend. - (14) Hebr.: Zwingburg. Wir sollten in Knechtschaft kommen. - (15) Hebr.: hinfahren lassen (mit Rossen und Wagen). Bild der schmählichsten Knechtschaft, denn sonst setzte der Sieger nur seinen Fuß auf das Haupt des Besiegten zum Zeichen, dass er denselben vollständig unterworfen. - (16) Sind geraten in… - (17) Feuer und Wasser bezeichnen die höchste Not und Gefahr. Vergl. [Jes 43,2]. - (18) Von hier an redet der Psalmist im Namen des ganzen Volkes, wie die Mannigfaltigkeit und Art der Opfer zeigt. - (19) Hebr.: Brandopfer von Mastschafen. - (20) Sela. - (21) Alle auf dem ganzen Erdenrunde. - (22) Sinnentsprechender Zusatz der Vulgata. - (23) Diese Mitteilung soll zu Gottes Ehre dienen. - (24) Also laut und innig. - (25) Hebr.: unter. Der Lobpreis war bereits unter meiner Zunge, bereit hervorzubrechen, so gewiss war ich bei der Bitte der Erhörung, nach deren tatsächlicher Gewährung ich ihn anstimmen wollte. - (26) Indem ich mein Herz prüfte. Nach anderen: Hätte ich (mein Herz) es auf Unrecht abgesehen. - (27) Überhaupt nicht. - (28) Aber ich war mir keiner Sünde bewusst, und so hat Gott mein Flehen erhört.

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