Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps98

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Liber Psalmorum. Psalmus XCVIII.

Das Buch der Psalmen. Psalm 98 (99)


Gott ist heilig: 1. Er kommt, die Völker zu belehren. (V. 3) 2. Gott waltet gerecht in Israel. (V. 5) 3. Gott hat sich als heilig bewährt in der vorköniglichen Vorzeit.

1. Psalmus ipsi David.
Dominus regnavit, irascantur populi: qui sedet super Cherubim, moveatur terra.
2. Dominus in Sion magnus: et excelsus super omnes populos,
3. Confiteantur nomini tuo magno: quoniam terribile, et sanctum est:
4. Et honor regis judicium diligit.
Tu parasti directiones: judicium et justitiam in Jacob tu fecisti.
5. Exaltate Dominum Deum nostrum, et adorate scabellum pedum ejus: quoniam sanctum est.
6. Moyses, et Aaron in sacerdotibus ejus: et Samuel inter eos, qui invocant nomen ejus:
Invocabant Dominum, et ipse exaudiebat eos:
7. In columna nubis loquebatur ad eos. Custodiebant testimonia ejus, et præceptum quod dedit illis.
8. Domine Deus noster tu exaudiebas eos: Deus tu propitius fuisti eis, et ulciscens in omnes adinventiones eorum.
9. Exaltate Dominum Deum nostrum, et adorate in monte sancto ejus: quoniam sanctus Dominus Deus noster.


1. Ein Psalm Davids.1 Der Herr ist König, es mögen2 die Völker grollen; der auf den Cherubim thront,3 es bebe4 die Erde!
2. Der Herr ist groß auf Sion und erhaben über alle Völker.
3. Sie sollen deinen großen Namen preisen,5 denn er ist furchtbar und heilig
4. und die Ehre6 des Königs liebt das Recht.7 Gerade Wege hast du gebahnt, Recht und Gerechtigkeit hast du an Jakob geübt.
5. Erhebet den Herrn, unsern Gott, und fallet nieder vor dem Schemel seiner Füße;8 denn er ist heilig.
6. Moses und Aaron waren unter seinen Priestern9 und Samuel unter denen, die seinen Namen anriefen;10 sie riefen den Herrn an11 und er erhörte sie.12

7. In der Wolkensäule redete er zu ihnen,13 sie bewahrten seine Zeugnisse und die Gebote, die er ihnen gegeben.
8. Herr, unser Gott, du erhörtest sie, o Gott! du warst ihnen gnädig und rächtest alle Anschläge wider sie.14
9. Erhebet den Herrn,15 unsern Gott, und betet an auf seinem heiligen Berge; denn heilig ist der Herr, unser Gott!16

Fußnote

Psalm. 98 (1) Im Hebr. ohne Aufschrift. Ist der Beisatz richtig, so bezieht sich der Inhalt auf die Zeit bald nach der Übertragung der Bundeslade auf den Sion. - (2) Im Hebr. steht der Indikativ. Den Imperativ der Septuag. hat die Vulgata durch den Konjunktiv wiedergegeben. - (3) Gott. zu ergänzen: herrscht. - (4) Die Völker vor Furcht und heiliger Scheu. - (5) Hebr.: Sie werden preisen deinen Namen groß und furchtbar. – Heilig ist er (Gott) - (6) Die aus der Macht erwachsende Würde. Hebr.: Eines Königs Gewalt, der das Recht liebt, hast du festgestellt in Gradsinnigkeit, Recht und Gerechtigkeit hast du in Jakob getan. – Zur Allmacht kommt bei Gott noch die Gerechtigkeit, nach dieser hat er eine Rechtsordnung auf Erden gegründet. - (7) Der König herrscht nicht nach Willkür, sondern in auf Gerechtigkeit und Billigkeit gegründeter Weise, als theokratischer König. - (8) Fußschemel des Herrn ist der Tempel mit Bezug auf die Bundeslade. (Ihr Deckel entspricht dem Saphir [2Mos 24,10] und dem kristallartigen Firmament [Ez 1,22]). - (9) Der Herr hat sich als lebendiger Gott und in Gnade und Gericht bewährt, wie drei Helden der Vorzeit beweisen. Moses war gleichsam der Urpriester Israels, indem er zweimal grundlegende priesterliche Akte vollzog: die Blutbesprengung bei der Bundesweihe am Sinai [2Mos 24] und die Priesterweihe [3Mos 8], die für die Folge Vorbild blieb. Er war es auch, der vor der Priesterweihe den Dienst des Heiligtums versah, die Schaubrote auflegte, den Leuchter herrichtete und auf dem goldenen Altar räucherte. [2Mos 40,22-27] Aaron war der erste von Moses bestellte Priester, der Vater der von Gott auserwählten Priesterfamilie. – Auch Samuel opferte einmal ausnahmsweise [1Sam 7,9]. - (10) Vergl. [1Sam 7,8ff, 1Sam 12,16-18]. - (11) So Moses gegen Amalek. [2Mos 17,11ff, 2Mos 32,30-32, Ps 105,23] und [4Mos 12,13]. - (12) Und verschonte das Volk, für das sie gefleht. - (13) Zum Volke Israel, das solche Führer hatte, soweit es an deren Gebet teilnahm. - (14) Hebr.: Warst ein Rächer ob ihrer (der Israeliten) Taten. Die Geschichte der Israeliten in der Wüste, welche einst der Verheißung verlustig gingen, ist eine Mahnung für die Gegenwart. - (15) Bekennt, seine Erhabenheit anerkennend. - (16) Im Gottmenschen hat der Typus der alttestamentlichen Gegenwart Gottes in der Wolke und in der Bundeslade sich voll und ganz erfüllt.

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