Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich05

Aus Vulgata
Wechseln zu: Navigation, Suche

Liber Judicum, Hebraice Sophetim. Caput V.

Das Buch der Richter Kap. 5


D. Triumphlied Deborras und Baraks (V. 22) und Preis der Tat Jahels. (V. 31) E. Das Land hat vierzig Jahre Ruhe.

1. Cecineruntque Debbora et Barac filius Abinoem in illo die, dicentes:
2. Qui sponte obtulistis de Israel animas vestras ad periculum, benedicite Domino.
3. Audite reges, auribus percipite principes: Ego sum, ego sum quæ Domino canam, psallam Domino Deo Israel.
4. Domine cum exires de Seir, et transires per regiones Edom, terra mota est, cœlique ac nubes destillaverunt aquis.
5. Montes fluxerunt a facie Domini, et Sinai a facie Domini Dei Israel.
6. In diebus Samgar filii Anath, in diebus Jahel quieverunt semitæ: et qui ingrediebantur per eas, ambulaverunt per calles devios.
7. Cessaverunt fortes in Israel, et quieverunt: donec surgeret Debbora, surgeret mater in Israel.
8. Nova bella elegit Dominus, et portas hostium ipse subvertit: clypeus et hasta si apparuerint in quadraginta millibus Israel.
9. Cor meum diligit principes Israel: qui propria voluntate obtulistis vos discrimini, benedicite Domino.
10. Qui ascenditis super nitentes asinos, et sedetis in judicio, et ambulatis in via, loquimini.
11. Ubi collisi sunt currus, et hostium suffocatus est exercitus, ibi narrentur justitiæ Domini et clementia in fortes Israel: tunc descendit populus Domini ad portas, et obtinuit principatum.
12. Surge, surge Debbora, surge, surge et loquere canticum: surge Barac, et apprehende captivos tuos fili Abinoem.
13. Salvatæ sunt reliquiæ populi, Dominus in fortibus dimicavit.
14. Ex Ephraim delevit eos in Amalec, et post eum ex Benjamin in populos tuos o Amalec: de Machir principes descenderunt, et de Zabulon qui exercitum ducerent ad bellandum.
15. Duces Issachar fuere cum Debbora, et Barac vestigia sunt secuti, qui quasi in præceps ac barathrum se discrimini dedit: diviso contra se Ruben, magnanimorum reperta est contentio.
16. Quare habitas inter duos terminos, ut audias sibilos gregum? diviso contra se Ruben, magnanimorum reperta est contentio.
17. Galaad trans Jordanem quiescebat, et Dan vacabat navibus: Aser habitabat in littore maris, et in portubus morabatur.
18. Zabulon vero et Nephthali obtulerunt animas suas morti in regione Merome.
19. Venerunt reges et pugnaverunt, pugnaverunt reges Chanaan in Thanach juxta aquas Mageddo: et tamen nihil tulere prædantes.
20. De cœlo dimicatum est contra eos: stellæ manentes in ordine et cursu suo, adversus Sisaram pugnaverunt.
21. Torrens Cison traxit cadavera eorum, torrens Cadumim, torrens Cison: conculca anima mea robustos.
22. Ungulæ equorum ceciderunt, fugientibus impetu, et per præceps ruentibus fortissimis hostium.
23. Maledicite terræ Meroz, dixit Angelus Domini: maledicite habitatoribus ejus, quia non venerunt ad auxilium Domini, in adjutorium fortissimorum ejus.
24. Benedicta inter mulieres Jahel uxor Haber Cinæi, et benedicatur in tabernaculo suo.
25. Aquam petenti lac dedit, et in phiala principum obtulit butyrum.
26. Sinistram manum misit ad clavum, et dextram ad fabrorum malleos, percussitque Sisaram quærens in capite vulneri locum, et tempus valide perforans.
27. Inter pedes ejus ruit: defecit, et mortuus est: volvebatur ante pedes ejus, et jacebat exanimis et miserabilis.
28. Per fenestram respiciens, ululabat mater ejus: et de cœnaculo loquebatur: Cur moratur regredi currus ejus? quare tardaverunt pedes quadrigarum illius?
29. Una sapientior ceteris uxoribus ejus, hæc socrui verba respondit:
30. Forsitan nunc dividit spolia, et pulcherrima feminarum eligitur ei: vestes diversorum colorum Sisaræ traduntur in prædam, et supellex varia ad ornanda colla congeritur.
31. Sic pereant omnes inimici tui Domine: qui autem diligunt te, sicut sol in ortu suo splendet, ita rutilent.
32. Quievitque terra per quadraginta annos.



1. Da sangen Debbora1 und Barak, der Sohn Abinoems, an jenem Tage also:
2. Die ihr aus Israel willig euer Leben eingesetzt, preiset den Herrn!2
3. Höret, ihr Könige, horchet auf, ihr Fürsten!3 Ich, ja ich will dem Herrn singen, will dem Herrn, dem Gott Israels, meinen Lobgesang erschallen lassen.
4. O Herr!4 als du von Seir5 auszogst6 und durch die Gefilde Edoms dahinschrittest,7 da bebte die Erde8 und Himmel und Wolken träuften Wasser.
5. Die Berge zerflossen vor dem Antlitze des Herrn, und der Sinai vor dem Angesichte des Herrn, des Gottes Israels.9
6. In den Tagen10 Samgars, des Sohnes Anaths, in den Tagen Jahels waren still die Wege; und die sonst darauf wandelten, gingen Seitenpfade.11
7. Es schwanden die Starken in Israel und blieben tatenlos, bis Debbora sich erhob, aufstand die Mutter in Israel.12
8. Neue Kriege hat der Herr erwählt und selbst der Feinde Tore gebrochen;13 war wohl ein Schild oder ein Speer zu sehen unter den vierzigtausend von Israels?14
9. Mein Herz liebt die Fürsten Israels;15 die ihr freien Willens euch in Gefahr gewagt, preiset den Herrn!16
10. Die ihr auf weißglänzenden Eseln reitet,17 die ihr zu Gerichte sitzet und die ihr auf dem Wege wandelt, stimmet ein!
11. Wo die Wagen zerbrochen und das Heer der Feinde vertilgt ward,18 da sollen die Gerichte des Herrn verkündet werden19 und seine Güte gegen die Helden Israels; damals stieg hinab des Herrn Volk zu den Toren20 und erlangte die Herrschaft.
12. Auf, auf, Debbora! auf, auf und singe ein Lied! Erhebe dich, Barak! und führe deine Gefangenen21 vor, du Sohn Abinoems!
13. Es sind gerettet die Überbleibsel des Volkes, der Herr hat durch die Helden gestritten.22
14. Aus Ephraim war, der sie vertilgte in Amalek23 und nach ihm kam einer aus Benjamin über deine Völker, o Amalek!24 Von Machir25 zogen die Fürsten herab und von Zabulon, die das Heer zum Kampfe führten.26
15. Die Führer Issachars waren mit Debbora und folgten Baraks Spuren, der in die Gefahr sich stürzte, wie in einen jähen Abgrund;27 aber Ruben war unter sich gespalten und Streit ward gefunden unter seinen Helden.28
16. Warum wohnst du zwischen den zwei Grenzen,29 das Blöken deiner Herden zu hören?30 Ruben war unter sich geteilt und Streit ward gefunden unter seinen Helden.31
17. Galaad blieb ruhig jenseits des Jordans32 und Dan weilte bei seinen Schiffen;33 Aser blieb am Ufer des Meeres und weilte an seinen Buchten.
18. Aber34 Zabulon und Nephthali gaben ihr Leben dem Tode preis auf dem Gefilde von Merome.35
19. Es kamen Könige36 und kämpften, die Könige Chanaans stritten bei Thanach an dem Wasser von Mageddo37 und doch trugen sie keine Beute davon.
20. Vom Himmel ward gegen sie gestritten;38 die Sterne in ihrer Bahn und ihrem Laufe verharrend, kämpften gegen Sisara.
21. Der Bach Kison wälzte ihre Leichname fort, der Bach Kadumim,39 der Bach Kison; zertritt, meine Seele, die Gewaltigen!
22. Den Rossen entfielen die Hufe40 ob des Ungestümes der Flucht, als der Feinde Tapferste jählings niederstürzten.
23. Fluchet dem Lande Meroz,41 sprach der Engel des Herrn; fluchet ihren Bewohnern, weil sie dem Herrn nicht zu Hilfe kamen, zu Hilfe seinen Helden.42
24. Gepriesen43 unter den Weibern sei Jahel, das Weib Habers, des Kiniters;44 sie sei gepriesen in ihrem Zelte.45
25. Er bat um Wasser, sie gab ihm Milch und in fürstlicher Schale bot sie ihm Butter.46
26. Ihre Linke streckte sie aus nach dem Nagel, ihre Rechte nach dem Schmiedehammer und sie erschlug Sisara, eine Stelle am Haupte ausersehend, ihn zu verwunden und seine Schläfe mit Macht durchbohrend.47
27. Zu ihren Füßen stürzte er hin, erlag und starb; vor ihre Füße rollte er hin, entseelt und elend lag er da.48
28. Durch das Fenster49 spähte seine Mutter und klagte und sprach aus dem Gemache: Warum zögert sein Streitwagen50 heimzukommen? Warum säumen die Füße seiner Gespanne?
29. Die weiseste unter seinen Frauen antwortete ihrer Schwiegermutter diese Worte:51
30. Vielleicht verteilt er jetzt den Raub und es wird ihm die schönste der Frauen auserlesen; buntfarbige Gewänder werden Sisara als Beute übergeben, allerlei Halsschmuck wird zusammengehäuft.52
31. So mögen, Herr! alle deine Feinde zu Grunde gehen; aber die dich lieben, mögen glänzen wie die aufgehende Sonne in ihrer Pracht.53
32. Und das Land hatte vierzig Jahre Ruhe.

Fußnote

Kap. 5 (1) Deborra sang das Lied unter Begleitung Baraks. Es ist voll prophetischer ihr zu teil gewordener Eingebungen. - (2) Hebr.: Darob, dass voranzogen die Führer in Israel, dass sich freiwillig stellte das Volk, preiset den Herrn! - (3) Die heidnischen. - (4) Es folgt das Thema des Tages. - (5) Edom. - (6) Als Feldherr. - (7) Als Triumphator. - (8) Wie damals, als Israel zum Volke Gottes angenommen ward. [2Mos 19] Vergl. [5Mos 33,2]. Gottes Wohltaten werden erneuert und fortgesetzt. - (9) Vergl. [Ps 67,8]. - (10) Beschreibung des Zustandes des Volkes vor diesem Siege im Gegensatze zu demselben. - (11) Die Sperrung der Wege war ein großes Übel, besonders derer, die zum Heiligtume führten. Jahel war ein Werkzeug Gottes, das aber erst in Tätigkeit treten konnte, als Deborra kam. - (12) Ähnlich bei den Römern: Vater des Vaterlandes. - (13) Indem er ein waffenloses Volk stark und siegreich machte. (Hieron.) Hebr.: Als Israel neue Götter [5Mos 32,17] erwählte, begann der Kampf an den Toren. Das Thema des ganzen Richterbuches. - (14) Im Hebr. bildet dieser Satz einen Schwur. Die bestimmte Zahl 40000 steht für eine unbestimmte. - (15) Als kein Schild oder Speer gefunden ward, liebte ich Israel. Die Interpunktion der heutigen Vulgata rührt nicht vom heil. Hieronymus her. Der Vers ist eine Parallele zu V. 7. - (16) Zweite Einladung zum Gesange V. 9-11. - (17) Die auf weißgefleckten Eseln reiten, die Wohlhabenden, die zu Gerichte Sitzenden, die Vorsteher, die armen Wanderer, welche nun ruhig ihre Straße ziehen können, alle Klassen des Volkes sollen in den Preis einstimmen. V. 10 bildet den Gegensatz zu V. 6. - (18) Der hebr. Text ist verdorben. - (19) Hebr.: Die Gerechtigkeit Gottes, die Gerechtigkeit, welche er jenen Städten erwiesen, sie befreiend vom Joche. (Vergl. V. 7.) - (20) Zu den Toren, die vordem in der Hand der Feinde waren. 11b entspricht V. 8. - (21) Feinde oder von diesen gefangen gehaltene Israeliten. - (22) Besser: dann werden die Übriggebliebenen über die Erhabenen die Oberhand gewinnen, dann wird das Volk mir siegen über die Helden. - (23) Der am meisten zum Siege über die Feinde beigetragen. - (24) Der Vers erhält in seinen vier Gliedern den gleichen Gedanken: Lob, im ersten Teile Ephraims und Benjamins, im zweiten Manasses und Zabulons. Sie: die Chananäer unter Sisara. Statt Amalek liest Theodor und hat eine Lesart der Septuag.: Aus Ephraim war, der sie vernichtete im Bachtale (des Kison [Rich 4,13]). Benjamin soll im Heere der Deborra gewesen sein. Amalek fehlt im Hebr. und Septuag. - (25) Der Erstgeborene Manasses [1Mos 50,22] steht für den Teil des Stammes diesseits des Flusses. - (26) Der Sinn des Verses also ist: Ephraim vernichtete die Chananiter im Tale, nach dir, o Deborra, Benjamin in deinem Heere, von Machir stiegen Fürsten herab und von Zabulon Führer, die das Heer zum Kampfe leiteten. - (27) Fußgänger haben im Tale Wagen besiegt, das war der schönste Teil des Triumphes. - (28) Ruben wird getadelt, weil dieser Stamm, unter sich uneinig, nicht am Kampfe teilgenommen. Vergl. [4Mos 32]. - (29) Hebr.: Warum saßest du zwischen den Hürden? - (30) Statt der Kriegstrompete. Ironisch. - (31) Man fasste gr0ße Entschlüsse, doch es kam nicht zu Taten. - (32) Dan und Aser denken nur an ihre Privatvorteile. - (33) Dan trieb wohl in Joppe Handel. - (34) Deborra kehrt zum Lobe zurück. - (35) Den Höhen des Gefildes (Thabor) - (36) Mit Jabin verbündete Könige. - (37) Am Bache Kison, der durch die Ebenen Mageddos fließt. - (38) Zu verbinden mit V. 14-18: Lie0ß auch menschliche Hilfe im Stich, so half doch Gott durch einen Gewittersturm und selbst die Sterne wirkten vom Himmel herab zu Gunsten Israels auf den Gang der Schlacht ein. Barak griff das Lager wohl bei Nacht an, wie Gedeon [Rich 7,19] Saul [1Sam 11,11]. - (39) D.i. der von alters her berühmte Bach. - (40) Hebr.: Da stampften die Hufe der Rosse von dem Jagen. - (41) Meroz war ein Dorf oder eine Stadt. - (42) Hebr.: zu Hilfe dem Heere in den Helden. Zu der Hilfe mitwirkend, welche der Herr durch Deborra Israel gewährte. - (43) Gegensatz zu V. 24. - (44) Jahel ist ein Typus der heiligen Jungfrau. - (45) Hebr.: sie sei gesegnet in ihrer Hütte vor den Frauen. Alle sollen ihr Glück und Segen in ihrem Hause wünschen, da sie sich in ihrem Hause so mannhaft gezeigt. - (46) Richtiger: geronnene Milch, Sahne. Sie bot ihm diese in herrlicher und großer Schale. - (47) Hebr.: Schmiedehammer und hämmert Sisara, zerschlägt sein Haupt und zerschmettert und durchbohrt seine Schläfe. Diese Häufung schildert ihre Entschlossenheit. - (48) Hebr.: Zu ihren Füßen krümmte er sich, fiel, lag zu ihren Füßen, krümmte er sich, fiel: Wo er sich krümmte, dort fiel er vernichtet. So lag, der der langjährige Schrecken Israels gewesen, mit einem Schlage tot niedergestreckt, zu den Füßen eines Weibes, der gewaltige Feldherr. - (49) Wohl: Durch das Gitter. (Sept., Chald., Theod.) Die Fenster sind im Oriente durch Gitterwerk verschlossen. Sie ahnt den schlimmen Ausgang des Krieges. - (50) Im kollektiven Sinne. - (51) Die letzten Worte sind freier Zusatz der Vulgata. - (52) Hebr.: Finden und verteilen sie nicht die Beute? Ein, zwei Mädchen für jeden Krieger, Beute von bunten Kleidern für Sisara, beute buntgewirkter Gewänder, ein buntes Tuch, zwei buntgewirkte Gewänder für den Hals der Erbeuteten. - (53) Das Aufgehen der Sonne in ihrer Kraft ist ein passendes Bild für die Erhebung Israels zu einer glorreichen Erfüllung seiner Bestimmung.

- Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 |

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.