Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich13

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Liber Judicum, Hebraice Sophetim. Caput XIII.

Das Buch der Richter Kap. 13


4. Die Israeliten werden zur Strafe für erneute Versündigungen in die Hand der Philister überliefert, welchen Samson mehrfach schweren Schaden zufügt. (13,1 – 16,31) A. Samsons Geburt wird seiner Mutter (V. 7) und darauf seinem Vater von dem Engel Gottes vorhergesagt. (V. 23) Gott segnet den jungen Samson und der Geist des Herrn ist mit ihm.

1. Rursumque filii Israel fecerunt malum in conspectu Domini: qui tradidit eos in manus Philisthinorum quadraginta annis.
2. Erat autem quidam vir de Saraa, et de stirpe Dan, nomine Manue, habens uxorem sterilem.
3. Cui apparuit Angelus Domini, et dixit ad eam: Sterilis es et absque liberis: sed concipies et paries filium:


4. Cave ergo ne bibas vinum ac siceram, nec immundum quidquam comedas:
5. Quia concipies, et paries filium, cujus non tanget caput novacula: erit enim nazaræus Dei ab infantia sua, et ex matris utero, et ipse incipiet liberare Israel de manu Philisthinorum.

6. Quæ cum venisset ad maritum suum, dixit ei: Vir Dei venit ad me, habens vultum angelicum, terribilis nimis. Quem cum interrogassem, quis esset, et unde venisset, et quo nomine vocaretur, noluit mihi dicere:
7. Sed hoc respondit: Ecce concipies et paries filium: cave ne vinum bibas, nec siceram, et nec aliquo vescaris immundo: erit enim puer nazaræus Dei ab infantia sua, ex utero matris suæ usque ad diem mortis suæ.


8. Oravit itaque Manue Dominum, et ait: Obsecro Domine, ut vir Dei, quem misisti, veniat iterum, et doceat nos quid debeamus facere de puero, qui nasciturus est.
9. Exaudivitque Dominus deprecantem Manue, et apparuit rursum Angelus Dei uxori ejus sedenti in agro. Manue autem maritus ejus non erat cum ea. Quæ cum vidisset Angelum,
10. Festinavit, et cucurrit ad virum suum: nuntiavitque ei, dicens: Ecce apparuit mihi vir, quem ante videram.
11. Qui surrexit, et secutus est uxorem suam: veniensque ad virum, dixit ei: Tu es qui locutus es mulieri? Et ille respondit: Ego sum.

12. Cui Manue: Quando, inquit, sermo tuus fuerit expletus, quid vis ut faciat puer? aut a quo se observare debebit?
13. Dixitque Angelus Domini ad Manue: Ab omnibus, quæ locutus sum uxori tuæ, abstineat se:
14. Et quidquid ex vinea nascitur, non comedat: vinum et siceram non bibat, nullo vescatur immundo: et quod ei præcepi, impleat atque custodiat.

15. Dixitque Manue ad Angelum Domini: Obsecro te ut acquiescas precibus meis, et faciamus tibi hœdum de capris.
16. Cui respondit Angelus: Si me cogis, non comedam panes tuos: si autem vis holocaustum facere, offer illud Domino. Et nesciebat Manue quod Angelus Domini esset.

17. Dixitque ad eum: Quod est tibi nomen, ut, si sermo tuus fuerit expletus, honoremus te?
18. Cui ille respondit: Cur quæris nomen meum, quod est mirabile?

19. Tulit itaque Manue hœdum de capris, et libamenta, et posuit super petram, offerens Domino, qui facit mirabilia: ipse autem et uxor ejus intuebantur.
20. Cumque ascenderet flamma altaris in cœlum, Angelus Domini pariter in flamma ascendit. Quod cum vidissent Manue et uxor ejus, proni ceciderunt in terram,
21. Et ultra eis non apparuit Angelus Domini. Statimque intellexit Manue, Angelum Domini esse,
22. Et dixit ad uxorem suam: Morte moriemur, quia vidimus Deum.

23. Cui respondit mulier: Si Dominus nos vellet occidere, de manibus nostris holocaustum et libamenta non suscepisset, nec ostendisset nobis hæc omnia, neque ea, quæ sunt ventura dixisset.

24. Peperit itaque filium, et vocavit nomen ejus Samson. Crevitque puer, et benedixit ei Dominus.
25. Cœpitque Spiritus Domini esse cum eo in castris Dan inter Saraa et Esthaol.



1. Da nun die Söhne Israels wieder taten, was in den Augen des Herrn böse war, gab er sie in die Hand der Philister vierzig Jahre hindurch.1 [Rich 10,6]
2. Es war aber ein Mann von Saraa,2 vom Stamme Dan, mit Namen Manue, dessen Weib war unfruchtbar.
3. Dieser erschien der Engel des Herrn3 und sprach zu ihr: Du bist unfruchtbar und kinderlos;4 aber du wirst empfangen und einen Sohn gebären; [1Mos 16,11, 1Sam 1,20, Lk 1,31]
4. hüte dich also, Wein und starkes Getränk zu trinken, oder etwas Unreines zu essen!5 [4Mos 6,3.4]
5. Denn du wirst empfangen und einen Sohn gebären, dessen Haupt kein Schermesser berühren soll; denn er soll von Kindheit auf, vom Mutterleibe an, ein Nazaräer Gottes sein; und er wird anfangen,6 Israel aus der Hand der Philister zu befreien.
6. Als sie nun zu ihrem Manne kam, sprach sie zu ihm: Ein Mann Gottes kam zu mir, sein Angesicht war wie das eines Engels, und sein Aussehen sehr furchtbar. Und da ich ihn fragte, wer er sei und woher er komme,7 und wie er heiße, wollte er es mir nicht sagen,
7. sondern antwortete nur dies: Siehe, du wirst empfangen und einen Sohn gebären, so hüte dich, Wein oder starke Getränke zu trinken oder etwas Unreines zu essen; denn der Knabe soll ein Nazaräer Gottes sein von Kindheit auf, vom Mutterleibe an, bis zum Tage seines Todes.8
8. Da betete Manue zu dem Herrn und sprach: Ich bitte, Herr! der Mann Gottes, den du gesandt, möge noch einmal kommen und uns belehren,9 was wir mit dem Knaben tun sollen, der geboren werden soll!
9. Und der Herr erhörte das Gebet Manues, und der Engel Gottes erschien seinem Weibe wieder, während sie auf dem Felde saß. Manue aber, ihr Mann, war nicht bei ihr. Da sie nun den Engel sah,10
10. lief sie eilends zu ihrem Manne und verkündete ihm: Siehe, der Mann ist mir erschienen, welchen ich vorhin gesehen habe.
11. Da machte er sich auf und folgte seinem Weibe; und als er zu dem Manne kam, sprach er zu ihm: Bist du es, der zu dem Weibe gesprochen hat? Er antwortete: Ich bin es.
12. Manue sprach zu ihm: Wenn sich dein Wort erfüllt hat, was soll der Knabe tun, oder wovon soll er sich enthalten?11
13. Der Engel des Herrn sprach zu Manue: Von allem, was ich deinem Weibe angezeigt habe, soll er sich enthalten.
14. Nichts, was vom Weinstocke kommt, soll er genießen. Wein und starkes Getränk soll er nicht trinken, nichts Unreines essen; und was ich ihm geboten habe, soll er erfüllen und beobachten.12
15. Da sprach Manue zu dem Engel des Herrn: Ich bitte, erfülle doch meine Bitte;13 wir wollen dir ein Ziegenböcklein zubereiten.
16. Doch der Engel entgegnete ihm: Wenn du mich auch nötigtest, würde ich deine Speise doch nicht essen; willst du aber ein Brandopfer herrichten, so bringe es dem Herrn dar. Manue wusste nämlich nicht, dass es der Engel des Herrn sei.
17. Und er sprach zu ihm: Wie heißest du, damit wir dich ehren,14 wenn15 dein Wort in Erfüllung gegangen ist?
18. Der Engel antwortete ihm: Warum fragst du nach meinem Namen? er ist Wunderbar. [1Mos 32,29]
19. Da nahm Manue ein Ziegenböckchen und Trankopfer und legte diese auf einem Felsen nieder und brachte sie dem Herrn dar, welcher wunderbare Dinge tut;16 er aber und sein Weib schauten zu.17
20. Als nun die Flamme vom Altare18 zum Himmel aufstieg, fuhr auch der Engel des Herrn in der Flamme empor.19 Da Manue und sein Weib dies sahen, warfen sie sich auf ihr Angesicht zur Erde nieder.
21. Und da der Engel des Herrn sich ihnen nicht mehr zeigte, erkannte Manue alsbald, dass es der Engel des Herrn war,
22. und sprach zu seinem Weibe: Wir müssen des Todes sterben,20 denn wir haben Gott gesehen!
23. Das Weib antwortete ihm: Wenn der Herr uns töten wollte, so hätte er nicht aus unsern Händen das Brandopfer und Trankopfer angenommen, noch uns dies alles sehen lassen, noch uns gesagt, was da kommen soll.
24. Sie gebar also einen Sohn und nannte ihn Samson.21 Und der Knabe wuchs heran, und der Segen des Herrn ruhte auf ihm.22
25. Und der Geist des Herrn fing an, mit ihm zu sein im Lager von Dan23 zwischen Saraa und Esthaol.24

Fußnote

Kap. 13 (1) Diese durch die Philister herbeigeführte Bedrückung ist bereits [Rich 10,7] vom Erzähler angekündigt worden. - (2) In der Ebene Juda; die Stadt indes war dem Stamme Dan zugewiesen. - (3) In menschlicher Gestalt. (V. 6) - (4) Vergl. [1Mos 16,11, 1Sam 1,20, Lk 1,31]. - (5) Der Engel wird zur Mutter vielmehr als zum Vater gesendet, weil diese durch die Unfruchtbarkeit mehr niedergedrückt ward und inbrünstiger um Kinder und das Heil des Volkes betete. - (6) Er wird der erste sein. - (7) Hebr.: Doch ich fragte ihn nicht, woher er sei, und seinen Namen teilte er mir nicht mit. - (8) Es wird von dem Verfasser nicht alles wiederholt, was der Engel gesagt. Es war Gottes Gewohnheit, ehe er dem Volke einen Richter gab, von jenem etwas zu fordern. Wie bei den früheren Richtern das Volk zuerst Buße tun musste, so mussten Samson und Samuel, beide fast zu gleicher Zeit, selbst das ergänzen, was das Volk zu tun versäumte. Nur einer von beiden zeigte sich dieser Ehre voll und ganz würdig. Wie hoch ist der Wert des Gelübdes, dass es den Menschen zu hohen Taten geeignet macht und den Sünden der Welt Rettung schafft! - (9) Damit die Klugheit des Mannes der Schwäche des Weibes zu Hilfe komme. - (10) Zusatz der Vulgata. - (11) Hebr.: Was soll dann der Brauch und die Behandlung des Knaben sein? - (12) Im Hebr. steht überall das Femininum, also gelten die gleichen Vorschriften für die Mutter. - (13) Hebr.: Lass uns doch dich zurückhalten. Dasselbe Wort V. 16, wo die Vulgata übersetzt: Wenn du mich nötigst. - (14) Chald. Syr.: dich rufen. - (15) Zu der Zeit, wo. - (16) Richtiger: Und es geschah wunderbares, während das Opfer dargebracht ward. - (17) Als Zeugen, nicht als priesterliche Darbringer. - (18) Der zuvor Fels genannt war. - (19) Damit er zeigte, dass er nicht ein Prophet, sondern ein Engel sei. - (20) Vergl. [Rich 6,22ff]. - (21) Vielleicht: Verwüster. Nach anderen: Glänzender, sonnenhafter. - (22) Besonders in der V. 25 genannten Weise. - (23) Richtiger: In Mahane Dan. (Vergl. [Rich 18,12].) Dort war das Grab Samsons [Rich 16,31], also wohl auch die Wohnung seiner Eltern. - (24) Innerhalb des Gebietes von Juda. [Jos 15,33]

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